Nachzuegler

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Hallo Mischa,

Glückwunsch zu dem schönen Portrait des Gauls <img src="/phpapps/ubbthreads/images/graemlins/wink.gif" alt="" /> Die Abbildungsleistung des Newton sieht ziemlich gut aus. Woher stammt die "Scheibe" um die hellen Sterne, Reflexion am Korrektor? NGC 2023 ist noch ein wenig blass und der kleine gelbliche Nebel um den ebenso gelblichen Stern auf halber Strecke zwischen NGC 2023 und dem Pferd kann nur erahnt werden. Dafür waren die Belichtungszeiten sicherlich viel zu kurz. Trotzdem eine schöne Einstimmung auf die Winterobjekte (die hier seit Wochen hinter dichten Wolken verborgen bleiben; ich weiß gar nicht, woher hier alle die klaren Nächte nehmen <img src="/phpapps/ubbthreads/images/graemlins/help.gif" alt="" />)

Gruß
Stefan
 
Hi Stefan,

die "Scheiben" sind vermutlich Reflexionen zwischen Filtern, Eintrittsfenster und dem cover slip des CCD. Der Paracorr ist soweit vom Detektor weg dass er keine Probleme macht. Ich stoere mich an den Ghosts eigentlich nicht solange sie so klein bleiben. Im Gegenteil, sie betonen etwas die Farbe des betreffenden Sterns die sonst in der Saettigung untergeht.

Den kleinen gelben Nebel kannte ich vorher gar nicht, ueber solche Details stolpert man oft erst in den eigenen Aufnahmen die man besonders kritisch anguckt :)

mischa
 
Hallo Mischa,

die "Höfe" empfinde ich auch nicht als störend, sie betonen in der Tat die Sternfarbe. Ich bin nur immer wieder erstaunt, wie unterschiedlich helle Sterne bei verschiedenen Bildbearbeitern/Teleskopsystemen aussehen. Bei dir sind síe scharf begrenzt und haben den besagten Hof, während sie bei R. Gendler z.B. eher ein wenig "fransig" aussehen. Russ. Croman's helle Sterne haben immer einen sehr weichenÜbergang in den Hintergrund. Woran das wohl liegen mag?

Beste Grüße
Stefan
 
Das liegt bestimmt an den Filtern und an der Optik. Schmidt-Cassegrains haben oft ziemlich verschmierte Hoefe, das liegt wohl an der Schmidtplatte und am optischen Kompromiss, den diese Systeme eingehen.
Bei den von den Amis gerne benutzten RCs sind sicherlich auch meist mehrlinsige Korrektoren im Spiel. Da koennen sich schon mal verschiedene Reflexe ueberlagern und somit verschmieren.

Die Filter spielen auch eine Rolle. Die verwendeten Interferenzfilter sind ja hochgradig reflektiv, da spiegelt sich alles drin. Eine interessante Feststellung hatte ich da mal mit dem Astronomik OIII CCD-Filter und dem Astronomik H-beta gemacht: Der O-III ist IR-geblockt, und zeigt mehrere konzentrische Reflexe um helle Sterne:
http://www.astro.uni-bonn.de/~mischa/mbo/gallery_ccd/sh2-91.html

Den H-beta hingegen gibt es nicht als CCD-Version, da er nicht im IR geblockt werden kann. Also habe ich ihn mit dem Astronomik Klarfilter (IR-Block) gesandwicht. Ueberraschenderweise sind hier die Ghosts weit weniger intensiv, obwohl OIII und H-beta ja sehr nahe beieinander liegen.

mischa
 
Hallo Mischa,

die Feststellung, dass SC-Optiken oftmals unregelmäßige Höfe zeigen, habe ich auch schon gemacht. Häufig sind die Sterne hier auch nicht richtig rund, sondern leicht und asymmetrisch "eckig". Ich vermute da vor allem Inhomogenitäten in der Schmidtplatte. Diese Fehler erkennt man z.B. auch bei den RCX-Teleskopen.

Bei den RC-Teleskopen vermute ich zum einen die Abbildung des Systems als solches, zum anderen aber die Bildbearbeitung. Schließlich haben Gendler und Croman das gleiche Teleskop, Kamera etc. Während Gendler zuletzt dazu neigt, die hellen Sterne weitgehen unbearbeitet zu lassen und in das bearbeitete Hintergrundbild einzufügen (zumindest sieht es so aus), scheint Croman die hellen Sterne kräftig nachzubearbeiten. Beides sind nur meine Vermutungen anhand der Eindrücke ihrer Bilder. Die Ergebnisse sind natürlich immer sehr schön anzusehen.

Den Reflex-Effekt beim A. OIII-Filter habe ich auch gemacht. Ebenso viel mir auf, dass ein OIII-Bild eine beträchtliche Anzahl von Hotpixeln enthält, was bei allen anderen Filtern nicht der Fall ist.

Beste Grüße
Stefan
 
Eigentlich kann das nur die Schmidtplatte sein. Wenn das die Spiegel waeren, dann waeren die ganz schoen verhunzt. Schwer genug sind die ja ohnehin schon herzustellen, haben die SC Spiegel nicht ein Oeffnungsverhaeltnis von f/1.8?
Es ueberrascht nicht, dass auch die "pseudo"-RCs von Meade diesen Effekt zeigen. An den Schwierigkeiten der Herstellung von solchen Glasplatten hat sich wohl nichts geaendert.

Du meinst RG kopiert seine weniger stark im Kontrast hochgezogenen Sterne im Nachhinein ein? Das hatte ich auch mal ueberlegt, ist mir aber zu viel Arbeit. Das einzige was ich mache, ist helle Nebelregionen mit dem Lasso einzufangen damit sie beim weiteren Anziehen der Gradationskurven nicht ausbrennen. So geschehen mit NGC 2023. Um die hellen Sterne kuemmere ich mich in diesem Schritt nicht. Das einzige was ich hier am Schluss mache, ist dem Debloomer auf die Spruenge zu helfen, wenn er unsauber gearbeitet hat; d.h. Beugungs-Spikes kopieren und ueber die defekte Stelle legen.

Dass der OIII mehr Cosmics produziert als andere Filter kann ich mir nicht vorstellen. Da muesste sich das Glassubstrat ja wesentlich unterscheiden. Ich denke eher dass es daran liegt, dass der OIII oftmals Gruen dargestellt wird, und
gruene Hotpixel in einem Farbbild viel eher auffallen als blaue oder rote. Die blauen verscwhinden gerne vor dem dunklen Himmelshintergrund, waehrend die roten im Wasserstoffnebeln verlorengehen.

mischa
 
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