Bin etwas verwirrt - Austrittspupille 10,5 mm?

Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.

einser00

Aktives Mitglied
Hallo zusammen,

für meinen 600 mm Refraktor mit f/7,5 habe ich mir seinerzeit das Vixen LVW 42 mm gegönnt. Damit habe ich ein riesiges Gesichtsfeld bei einer AP von 5,6 mm. Mit dem Oku bin ich sehr zufrieden.

Nun will ich mir einen 800 mm Reisedobs mit f/4 zulegen. Austrittspupille nun 10,5 mm! Da wäre natürlich das 31er Nagler die Idealbesetzung <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/grin.gif" alt="" />

Ich habe meine maximale Pupillengröße zwar noch nicht gemessen, in meinem Alter werden aber mehr als 5 mm kaum drin sein. <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/frown.gif" alt="" />
Nun meine Frage: was vergebe ich mir, wenn ich weiterhin das Vixen nutze? Das große GF geht ja nicht durch die unnütz vergeudeten Photonen verloren, mehr als 5 mm, also 50% des Lichtes kommen eben nicht auf meiner Netzhaut an.

Liege ich falsch, habe ich da was nicht kapiert?

Falls ja, welches Oku wäre für f/4 bei ca. 30 mm Brennweite halbwegs ohne Koma? Evtl. das 30er Widescan?

Im diesem Brennweitenbereich bin ich leider nur mit einem 25 mm Sirius Plössl besetzt, das beim Refraktor als Zugabe dabei war. Vergütung o.k., Linsenkanten geschwärzt, aber nur 52° GF.

Danke für jeden Tipp!

carpe noctem
Matthias
 
Nun will ich mir einen 800 mm Reisedobs mit f/4 zulegen. Austrittspupille nun 10,5 mm! Da wäre natürlich das 31er Nagler die Idealbesetzung
Eigentlich nicht. Das 31er ist eher für f/5 gedacht. Für f/4 wurde das 26er erfunden ...
Ich habe meine maximale Pupillengröße zwar noch nicht gemessen, in meinem Alter werden aber mehr als 5 mm kaum drin sein.
Das mit der Pupille ist absolut individuell. Wenn du es wirklich wissen willst, würde ich nicht schätzen sondern messen. Bei einer Investition in der Größenordnung eines Naglers wäre das auch die Mühe wert.
Liege ich falsch, habe ich da was nicht kapiert?
Grundsätzlich richtig. Wenn du wirklich 5mm Pupille hast, sind es sogar noch mehr als 50% Verlust. Die Frage ist eigentlich, was deine Beobachtungsvorlieben sind. Braucht du das Okular nur zum Aufsuchen von Objekten? Dann würde ich mir nicht unbedingt ein neues zulegen. Wenn du jedoch gerne großflächige Nebel (eventuell mit Filter) beobachtest, würde ich eher ein zusätzliches Oku kaufen.
welches Oku wäre für f/4 bei ca. 30 mm Brennweite halbwegs ohne Koma? Evtl. das 30er Widescan?
Bei f/4 sind eigentlich die Naglers das Maß aller Dinge. Ist dir das 26er zu teuer? Ich glaube es wurde ein gebrauchtes im Biete-Forum angeboten...
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo,

also wenn du wirklich nur 5mm Pupillenweite hast, verschenkst du bei 10,5mm AP über 3/4 des ausfallenden Lichtes. Bei einem Okular um 20mm wäre das dann nicht mehr der Fall. Ich selbst benutze in diesem Größenbereich ganz gerne das 24mm TAL-2"-Okular. Hat über 80°-Gesichtsfeld, ist aber für Brillenträger (bin selbst einer) nicht ganz so toll zum Durchgucken.

Übrigens muss die Pupillengröße im Alter nicht unbedingt klein sein. Es soll ja auch 70jährige geben, die noch 7mm AP haben. Also würde ich da auch empfehlen, deine Pupillengröße bei dunkeladaptierten Augen zu vermessen.
 
Hi Matthias,

stell Dir das mal so vor, daß Du durch die fehlende Irisöffnung das Teleskop abblendest. Also mit 10,5mm Austrittspupille bei 5mm Iris nimmst Du nur 50% vom Durchmesser auf. Das heisst, Du hättest einen 100/800 Newton, der aber immernoch seine72mm Obstruktion hat. Schluck, da sind nun über 70% lineare Obstruktion im Bild! Nun vermindert sich das, weil man stattdessen anfängt, mit dem Auge in dem Strahlenbündel "herumzurühren" und man schaut dann quasi etwas seitlich an der Obstruktion vorbei.
Man sieht dann im Okular die Obstruktion als Schatten - es ist nicht wirklich die Obstruktion, aber der Schatten wird dadurch verursacht.

Also ich denke, daß das nicht sonderlich spassig sein wird. Ich selbst beobachte bei f/4 gern mit 30mm, und zwar sowohl mit einem LV 30 (60°), als auch mit dem BW 30mm Ultrawide (80°). Die beiden Okulare sind nun erheblich günstiger (Um 150 bzw um 100 Euro), als das 31mm Nagler. Bei f/4 ist auch das 31mm Nagler nicht astrein und es wäre mir dafür einfach zu teuer.
Ich denke, wenn es ein Nagler sein muß, dann das 25mm Nagler. Ansonsten würde ich Dir aber auch mal einen Blick durch das LVW 22 empfehlen, das bei f/4 auch am Rand saubere Sternabbildungen hat.

Clear Skies
Sven
 
Hallo Matthias,

Du verschenkst jede Menge Öffnung. Das ist der eine Punkt. Was aber viel unangenehmer ist, ist daß Du bei dieser Okularbrennweite den Fangspiegelschatten ganz penetrant siehst. Das stelle ich an meinem 8 Zoll f/4 Newton auch fest. Mit einem 25mm Okular ist es wesentlich besser.

Gruß
Andreas
 
Hallo Sven,

Dir und den anderen vielen Dank für die Antworten!

Ich habe das jetzt begriffen: Fangspiegelschatten und f/8 statt f/4 überzeugen mich voll!

Wie verhält sich das Vixen LV 30 mm bei f/4. Welches Feld ist noch halbwegs komafrei nutzbar?

Das WS III 30 mm, das ich angedacht hatte, soll leider bei f/4 auch auf der Achse gnadenlos absacken.

Danke für Deine Antwort.

carpe noctem
Matthias
 
Hi Matthias,

beim LV 30 ist halbwegs Komafrei das ganze Feld, und irgendwo zwischen 50° und 55° fängt die Sternabbildung an, nicht mehr exakt punktförmig zu sein.
Das BW hat einen identischen Schärfeverlauf, nur geht's eben dabei bei 60° noch weiter und so ab 75° kann man den Fangspiegelschatten in den "Klecksen" erkennen.

Das BW ist ein Widescan II Clone. Im Grunde gibt's einfach bei f/4 kein 30mm-Okular-Patentrezept. Auch nicht von Uncle Al.

Clear Skies
Sven
 
Für f/4 wurde das 26er erfunden ...

so, jetzt habe ich mich das Wochenende über durch diverse Okularvarianten gequält und bin über eine 1,6-fach Barlow zum 42er Vixen <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/grin.gif" alt="" /> zum 27er Panoptic und dann doch zum 26er Nagler gekommen.

Das 26er Nagler bringt mir eine 6,5er AP mit maximalem GF beim f/4 Dob mit 800 mm Brennweite.

Jetzt frage ich mich ernsthaft, ob dann das 42er LVW für den Volksapo mit f/7,5 und 600 mm daneben noch Sinn macht. Ich kenne die Feldblende des Nagler nicht, aber immerhin hätte ich dann im Nagler nur 3,5 mm AP statt 5,6 im Vixen. Für das Vixen wird zwar 72° GF angegeben, es sollen aber nur 65° sein, so daß sich von daher Nagler und Vixen doch recht nahe kommen.

Also: Vixen verkaufen und als Richfield-Oku nur noch das 26er Nagler für beide scopes?

Danke für jede Antwort! <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/wink.gif" alt="" />

carpe noctem
Matthias
 
Re: Für f/4 wurde das 26er erfunden ...

Das 26er Nagler bringt mir eine 6,5er AP mit maximalem GF beim f/4 Dob mit 800 mm Brennweite.
Maximales GF ist das nicht ganz. Aber sonst würde ja die Austrittspupille zu groß werden. Dieses Problem hast du bei f/7,5 nicht.
Jetzt frage ich mich ernsthaft, ob dann das 42er LVW für den Volksapo mit f/7,5 und 600 mm daneben noch Sinn macht.
Das hängt ganz von deinen Beobachtungsvorlieben ab. Wenn du z.B. gerne mit niedriger Vergrößerung durch die Milchstraße wanderst, würde ich f/7,5 + das Vixen-Okular behalten. Ein so großes Gesichtsfeld erhälst du mit dem Dob in keinem Fall.

Refraktor + LVW = 4,5 Grad tatsächliches Gesichtsfeld
Dob + Nagler 26 = 2,5 Grad
Refraktor + Nagler = 3,3 Grad
Entscheide selbst ...
Ich kenne die Feldblende des Nagler nicht
35mm laut http://www.televue.com/engine/page.asp?ID=144
 
Hallo Matthias,

worüber Du Dir auch Gedanken machen musst, ist das Okulargewicht. Du hast geschrieben, dass Du es an einem Reisedobson verwenden willst. Reisedobsons haben aufgrund ihres kleinen Eigengewichts kaum Reserven bezüglich der Balance. 2" Okulare werden den Dob sicher in die Knie zwingen, selbst mit Bremsen oder sonstigem Schnickschnack.

Für f/4 brauchst Du aber ja nicht unbedingt 2", da tut es ein leichteres, weitwinkliges 1 1/4" im Brennweitebereich unter 30 mm auch. Z.B. ein Panoptic 24mm.

Grüße
Reiner
 
Hallo,

eigentlich braucht man sich nicht zu wundern, daß wenn man dasselbe Okular an Teleskopen mit um nahezu Faktor zwei unterschiedlichem Öffnungsverhältnis verwendet, nicht zwei optimale Austrittspupillen resultieren können.

Ich weiß bisher nicht, ob die Optik für das 8 Zoll f4 Dobson-Teleskop schon bestellt ist und ob es überhaupt ein Selbstbau-Teleskop werden soll: Falls im Eigenbau ein Gitterohr-Dobson-Teleskops entstehen soll, ist m.E. folgendes bedenken:

Ein Dobson-Teleskop mit ca. 80 cm Brennweite hat bei normaler Bauweise eine Einblickhöhe von ca. 80 cm, was bedeutet, daß die Beobachtung mit diesem Gerät im Sitzen wenig komfortabel ist, es sei denn man baut eine höhere Rockerbox, was jedoch den Gewichtsvorteil gegenüber einem 8-Zoll-Teleskop mit größerer Brennweite weitgehend kompensiert. Alternativ dazu kann man das Teleskop auf eine geeignete ausreichen stabile Unterlage (Stativ, Stuhl, Tisch, Mauer, Baumstumpf, etc.) stellen.
Ich würde gleich eine etwas längere Brennweite (ca. 100 cm bis 120 cm) wählen, was mehr Vor- als Nachteile bietet.

Nachteile von f5 bis f6 gegenüber f4:
1. etwas größer und schwerer
2. kleineres maximales Gesichtsfeld

Vorteile f5 bis f6 gegenüber f4
1. Komfortablere Bedienung
2. Nagler-Okulare oder Komakorektor sind kein Muß
3. Die Wahrscheinlichkeit einen guten „planetentauglichen Spiegel“ zu erhalten/zu schleifen ist beim Öffnungsverhältnis f 5 bis 6 wesentlich größer als bei f 4
4. Man kann einen etwas kleineren Fangspiegel (1,52 oder 1,83 Zoll) verwenden.
5. Bei f 6 ergibt sich mit dem 42 mm Vixen-Okular eine Austrittspupille von 7 mm, die sich von vielen Beobachtern noch weitgehend nutzen läßt.

CS

Roland Krebs



P.S.
Sowohl das 24 mm Panoptic als auch das 26 mm Nagler (ich verwende beide bei f 4,5) sind sehr gute Okulare
 
Hallo Roland,

bei meinen 2 linken Händen könnte ich mir mit einem Eigenbaudobs wahrscheinlich nur meine Briefmarkensammlung ansehen <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/grin.gif" alt="" />

Im Ernst: es handelt sich um ein "Fertigprodukt", Einblickhöhe ist 100 cm im Zenit. Daß das nur für Pygmäen komfortabel ist, ist mir klar. Priorität liegt eben bei der absoluten Flugtauglichkeit, daher f/4.

Bleibt für einigermaßen befriedigende Komakorrektur nur das 26er Nagler sowie 27er und 24er Panoptic, wobei mit Sicherheit das Gewicht eine Entscheidungshilfe sein wird.

carpe noctem
Matthias
 
Hi allerseits,
... das mit dem Fangspiegelschatten sehe ich nicht so verbissen, habe 9,2mm Austrittspupille mit dem 35mm Panoptic an meinem ICS ATD 12.5 F/3.85 ... kein Schatten, jedenfalls nicht nachts ... wunderbares Feld ... natürlich jede Menge Koma - aber manche suchen ja Kometen geradezu ... <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/tongue.gif" alt="" />
Immer wieder Diskussionen um verschenktes Licht - ich wollte das Gesichtsfeld, und hell genug ist das ... und so extreme Auflösung bei dem Gesichtsfeld und der geringen Vergrößerung ist nicht nötig. Für optimale Nutzung meiner Öffnung habe ich ja kürzere Okulare ...
Gruß
Flatratte
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
Oben