Jan_Fremerey
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Re: Luxus Problem: Zeiss Halb APO 6" oder Meade AP
Hallo Uwe,
Deine Erläuterungen bezüglich der gestörten Farbbalance aufgrund der Farbdispersion eines zweigliedrigen Achromaten erscheinen mir durchaus plausibel.
Möglicherweise sind mir die Auswirkungen aus der Praxis nicht so geläufig, weil ich bei der geringen Bildhelligkeit am f/20 Teleskop - und gewiss auch wegen mangelnder Erfahrung bei der unmittelbaren Beobachtung am Okular - selbst bei den hellen Planeten ohnehin kaum Farbe wahrnehmen kann.
Die Farbe gewinne ich mit dem FH deshalb nur auf dem Wege der Foto- bzw. Videografie. Die Ergebnisse (siehe neuere Aufnahmen von Jupiter, Saturn und Mars auf meiner Website) sind aber vielleicht besser als "in Wirklichkeit", weil ich mittels RGB-Filterrad einzelne Farbauszüge bei jeweils optimaler Fokussierung getrennt aufnehme und anschließend per Software überlagere.
Ein befreundeter, sehr erfahrener Astrofotograf hat mir mal Vergleichsbilder von Planeten gezeigt, die er mit einer Farbkamera (ToU mit Bayermaske) an einem FH 6" f/20 und an einem C11 aufgenommen hatte. Man erkennt, dass das Spiegelsystem gegenüber dem FH eine deutlich klarere Farbabstimmung liefert.
Diesen Vergleich betrachte ich als Hinweis darauf, dass ein echter Apochromat - ähnlich wie der Spiegel - auch visuell einen besseren Farbeindruck liefern sollte als ein FH - sofern die Farbwahrnehmung des Beobachters am Okular hinreichend empfindlich ist.
Da inzwischen gerade die bekannteren Astroamateure ebenfalls mit RGB-Filtern und Monochrom-Kamera aufnehmen, fällt der Nachteil des FH - abgesehen von der erforderlichen Nachfokussierung - in den fotografischen Ergebnissen weniger stark in Erscheinung als - möglicherweise - bei der unmittelbaren Beobachtung am Okular.
Aber bitte sage mir: Wie differenziert ist denn Deine eigene Farbwahrnehmung - z.B. an der Jupiteroberfläche - bei der unmittelbaren visuellen Beobachtung?
Gruß, Jan
Hallo Uwe,
Deine Erläuterungen bezüglich der gestörten Farbbalance aufgrund der Farbdispersion eines zweigliedrigen Achromaten erscheinen mir durchaus plausibel.
Möglicherweise sind mir die Auswirkungen aus der Praxis nicht so geläufig, weil ich bei der geringen Bildhelligkeit am f/20 Teleskop - und gewiss auch wegen mangelnder Erfahrung bei der unmittelbaren Beobachtung am Okular - selbst bei den hellen Planeten ohnehin kaum Farbe wahrnehmen kann.
Die Farbe gewinne ich mit dem FH deshalb nur auf dem Wege der Foto- bzw. Videografie. Die Ergebnisse (siehe neuere Aufnahmen von Jupiter, Saturn und Mars auf meiner Website) sind aber vielleicht besser als "in Wirklichkeit", weil ich mittels RGB-Filterrad einzelne Farbauszüge bei jeweils optimaler Fokussierung getrennt aufnehme und anschließend per Software überlagere.
Ein befreundeter, sehr erfahrener Astrofotograf hat mir mal Vergleichsbilder von Planeten gezeigt, die er mit einer Farbkamera (ToU mit Bayermaske) an einem FH 6" f/20 und an einem C11 aufgenommen hatte. Man erkennt, dass das Spiegelsystem gegenüber dem FH eine deutlich klarere Farbabstimmung liefert.
Diesen Vergleich betrachte ich als Hinweis darauf, dass ein echter Apochromat - ähnlich wie der Spiegel - auch visuell einen besseren Farbeindruck liefern sollte als ein FH - sofern die Farbwahrnehmung des Beobachters am Okular hinreichend empfindlich ist.
Da inzwischen gerade die bekannteren Astroamateure ebenfalls mit RGB-Filtern und Monochrom-Kamera aufnehmen, fällt der Nachteil des FH - abgesehen von der erforderlichen Nachfokussierung - in den fotografischen Ergebnissen weniger stark in Erscheinung als - möglicherweise - bei der unmittelbaren Beobachtung am Okular.
Aber bitte sage mir: Wie differenziert ist denn Deine eigene Farbwahrnehmung - z.B. an der Jupiteroberfläche - bei der unmittelbaren visuellen Beobachtung?
Gruß, Jan