RGB Farbabmischung an M42

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Helwig_Fuelling

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Hallo Freunde der Nacht,

da ich mich mit der RGB Farbfotografie noch etwas schwer tue, habe ich mich gestern Nacht nochmal am Paradeobjekt M42 versucht. Da ist dabei rausgekommen :

Link zur Grafik: http://www.astro-photografie.de/m42_9x240s_12x60_l_1x240_rgb_klein.jpg

FFC 2,7 / 540, ST2000, CFW-8, Gemini40 selfguided

M42 (800x600)
M42 (1600x1200)

Die Farben ensprechen nun gar nicht den Farben des Objektes die mann sonst im Netzt so sieht.

Ich bin bei der Aufnahem wie folgt vorgegangen :

L 9 Aufnahmen á 240s + 20 Aufnahmen á 60s
R 240s
G 240s
B 240s

Beratbeitungsschritte in Astroart

- Bearbeitung der 240s L Frames ohne Dark aber mit Flat im Preprozessor
- Bearbeitung der 60s L Frames ebenso
- Median 3x3 80%
- Smartstar 3/100
- Öffnen der RGB Frames in Astroart ohne Bearbeitung

Bearbeitung in Photoshop

- Übergabe der RGB Frames über die Zwischenablage nach Photoshop
- Bewertung der Farbkanäle im Verhltnis RGB 138/104/100 entsprechend der spektralen Empfindlichkeit der Kamera
- Wechsel in den Lab Modus
- kopieren des 9x240s Lframes in den Lab-Helligkeitskanal
- Einkopieren des 12x2 Lframes nur der Kern von m42
- wechsel in den RGB Modus
- leichte Rauschentfernung mit Neat Image

sonst keine weitere Bearbeitung. Die Farbambischung müsste doch in diesem Fall die realen Farben zeigen.

Wie sind eure Bearbeitungsschritte bei der RGB Bildbearbeitung ?

Viele Grüße und CS wünscht euch
Helwig Fülling


 
Hallo,

> Die Farben ensprechen nun gar nicht den Farben des Objektes
> die mann sonst im Netzt so sieht.

Die Farben sind ganz wunderbar! Und immer wenn ich M42 Bilder in
die Hände bekomme, versuche ich, sie auch ungefähr so hinzubringen.
Die Mehrheit liebt es aber wohl knallrosa...

Ciao,
Roland
 
Hallo Helwig,
mit der Bearbeitung von RGB-Aufnahmen habe ich absolut keine Erfahrungen, finde Deine Farbmischung aber sehr gelungen, weil sie dem visuellen Eindruck nahekommt. Rote Anteile habe ich visuell im Orionnebel zwar noch nie gesehen, aber die grünen Anteile im Zentrum habe ich mehrfach gesehen. Der Farbton Deiner Bearbeitung kommt mir sehr bekannt vor!
Grüße von Michael.
 
Hi,
ich weiß gar nicht was da nicht passen soll. Schaut doch cool aus (is am wichtigsten). Hast du das Bild nachträglich eigentlich weicher gemacht???
cu
 
Hi!

Finde das Bild auch sehr gelungen!!

Ich denke, die Farben hast Du ziemlich gut hinbekommen.
Wenn Du die relativen Belichtungszeiten ganz genau rausbekommen möchtest, dann mußt Du einfach mal ein weißes Blatt Papier als RGB-Komposit fotografieren, dann siehst Du ja, ob irgendwelche Farbverschiebungen nötig sind.
Dass die Kamera-Filter-Kombination zufällig bei genau gleichen Belichtungszeiten in den drei Fraben die gleiche Sättigung bringt wäre ein großer Zufall, aber so genau muß man es ja mit den Farben nicht unbedingt nehmen =)

Viele Grüße,
Daniel
 
Hallo Michael

Rote Anteile habe ich visuell im Orionnebel zwar noch nie gesehen, aber die grünen Anteile im Zentrum habe ich mehrfach gesehen.

Also auch wenn M42 schon enorm hell ist, so wirst du wohl nie die roten Anteile sehen können,.....nee, so ganz richtig ist das auch nicht, du wirst die Anteile jedenfalls nie in Rot sehen können. Da kann der Himmel noch so dunkel sein.
Da kommt durch die Fotografie immer eine gewisse "Unnatürlichkeit" ins Bild.
H-Alpha Strahlung/Licht ist ja für die rote Farbe verantwortlich, und diese liegt im Spektrum bei 656,3 Nanometer, also schon Richtung nahes Infrarot. Unser Auge hat zwar noch eine gewisse Empfindlichkeit in diesem Bereich, doch ist diese ziemlich gering. Für die anderen Farben zeichnen sich dagegen Linien wie O-III oder H-Beta verantwortlich, und diese liegen nahe dem Bereich der maximalen spektralen Empfindlichkeit des Auges.
Das ist dann auch das was wir mit dem bloßen Auge an solchen Objekten sehen können und deswegen ist auch die dominierende Farbe bei der visuellen Beobachtung von wirklich hellen Nebeln ein dezentes Grün, was bei hellen Planetarischen Nebeln sogar in ein richtiges Giftgrün umschlagen kann.

gruß,
André
 
Hallo,

Also ich finde die Farbabstimmung recht gelungen...

Ich mische sowas immer so ab, das der Hintergrund stichfrei ist, bzw. manchmal einen leichten Dunkelblau-Stich bekommt.

Dann sollten die Farben relativ gut der Wirklichkeit entsprechen, wobei es diese natürlich nicht gibt, weil niemand kann M42 so sehen und dann sagen "Stimmt so".

Bei manchen Objekten ist der "Farbkampf" noch viel schlimmer, M27 gibts z.B von grasgrün bis reinblau im Zentrum...beides dürfte nicht passen, kommt aber beim Abmischen eben raus.

Ähnlich sieht es aus, wenn man Papierabzüge macht, ich habe hier einen M42, der sieht aufm Bildschirm ganz anderst aus als auf dem Fotoprint, beidesmal aber nicht schlecht...beim Foto ist mehr Grün drin, beim Bildschirmbild mehr Rot, beide gefallen mir aber.


 
Hallo !!!

Du solltest die Summe der Belichtungszeiten der einzelnen Farbkanäle entsprechend der spektralen Empfindlichkeit deiner ST 2000 auslegen, dann bekommst Du eine ausgewogene Farbalance.

Gruss

Otto
 
Hallo Kuyu,

ich berabeite meine Bilder als letzten Arbeitsschritt mit dem Progreamm Neat Image, weil ich weiche Übergänge mag. Mir gefällt das besser als mit übermässigem Schärfen das letzte Detail aus dem Bild zu quetschen. Mann muss allerdings aufpassen, weniger ist manchmal mehr.

http://www.neatimage.com/

hier kann mann sich eine kostenlose Demo runterladen, die fast den vollen Leitungsumfang hat.

Viele Grüße
H.Fülling
 
Hallo zusammen,

Danke für die Antworten und Anregungen.

Ich suche im Moment nach einer reproduzierbaren Methode, die ich auf alle RGB´s anwenden kann. Mich interessiert insbesondere folgendes :

- wie legt ihr die Belichtungszeit der RGB Frames im Verhältnis zum L Frame fest
- Berücksichtigt Ihr die spektrale Empfindlichkeit der kamera schon bei den Belichtungszeiten.
- mit welchen Werkzeugen mischt ihr die RGB´s ab
- bearbeitet Ihr die RGB Frames vor dem Mischen in irgendeiner Weise
- Inwieweit versucht Ihr die Farbbalance bekannten Beispielen im Netz nachzuempfinden.

Mir ist klar, über Geschmack läßst sich streiten. Aber irgendwie sollen die Fotos die wir machen doch in etwa der Realität entsprechen.

Schön wäre wenn die Spezialisten mal aus dem "Nähkästchen" plaudern könnten. Ich koche hier sozusagen im "eigene Saft"

Viele Grüße
Helwig Fülling
 
Hallo Helwig !!!

Ich war gerade eben auf deiner Homepage und hab die vielen Ergebnisse gesehen, die du dir bereits erarbeitet hast.

Zu sehen war, dass sich verschieden Kameras im Einsatz
befinden.Vielleicht täusche ich mich auch! Jede Kamera hat eine ihr eigene spektrale Empfindlichkeit. Deshalb wirst du jedes System, jeden Filter mit seiner entsprechenden Transmissionskurve in deine Überlegungen mit einfliessen lassen müssen, um reproduzierbare Ergebnisse zu erhalten.Selbst wenn diese Vorarbeit geleistet, hast führt dies dann zu keinem reproduzierbaren Ergebnis, wenn dein
Monitor un deine Software nicht kalbriert wurde.

Das ist mit Sicherheit nur die Spitze des Eisberges der Überlegungen die man anstellen muss, um die Reproduzierbarkeit zu gewährleisten.

Ich kämpfe auch beruflich im Bereich Forschung und Entwicklung ( Chemie ) ständig darum, um mich nicht selbst an der Nase herumzuführen, wenn es darum geht Ergebnisse zu Interpretieren und nicht zu deformieren.

Es lebe die Reproduzierbarkeit !!!
Den meisten ist diese leider völlig egal.

PS:
Ich beneide dich um deine technischen Möglichkeiten für die ich leider nicht die Mittel und die Zeit habe.

Mach was draus !!!

Vielleicht kann man sich ja mal auf der ATT treffen.
Ich finde das schreiben so mühsam. Und unsere Worte sind
schliesslich auch nicht kalibriert, was in der Regel zu schweren Verständigungsproblemen in der Mailform führt.

Mit sternfreundlichen Grüssen

Otto
 
Hallo Otto,

irgendwie hat das eben mit dem Speichern nicht geklappt. Also nochmal von vorne. Hoffentlich kommt der Text nicht zweimal.

Sicher ist das Schreiben mühsam. Aber leider sind alle Kollegen die hier im Forum posten im ganzen Lande verteilt. Im Umkreis meines Wohortes (Hemer/Iserloh + 50Km) habe ich keinen gefunden. Die Mitglieder in unserem Verein sind auch nicht so richtig an der Astrofotografie interessiert.

Beim Starlight Treffen in Kassel wird ja schon ein schöner Versuch zum Erfahrungsaustausch gemacht. Ich war aber mit meiner ST2000 letztes Jahr etwas deplaziert.

Vielleich gelingt es ja in unserer Region ein regelmäßiges Treffen zu organisieren. Das ist aber ein Thema für ein anderes Forum.

Bis dahin hilft also nur weiter schreiben und Fragen stellen. Vielleicht interessiert die Antwort den ein oder anderen ausser mir.

Viele Grüße
Helwig Fülling


 
Hi Helwig,

wenn Du beim Starlight Treffen in Kassel einen schönen Erfahrungsaustausch gemacht hast, jedoch mit Deiner "ST2000 letztes Jahr etwas deplaziert warst", wirst Du auf der
DST_2004 voll auf Deine Kosten kommen.

Dort wird es übers Wochenende Workshops und Vorträge zum Thema CCD und Astrofotografie geben. Maximaler Informationstransfer, bis in die Nacht!

CS
Peter
www.starlightfriend.de
P.S.Mein Zimmer habe ich schon gebucht
 
Hallo, Hellwig,
habe letztens beim Verzweifeln an der Farbabmischung meines BubbleHRGB an dich gedacht: Die REPRODUZIERBARKEIT!!!
Wie froh wäre ich, wenn ich jetzt, wo ich eben auch mit der SXV die Einzelkanäle abmische, einen reproduzierbaren Bearbeitungsgang entwickelt hätte...
Mein Vorgehen läuft (eben noch nicht reproduzierbar) zur Zeit etwa so:
Registrieren der Bilder mit Registar auf den L-Frame.
Darstellung der Kanäle nebeneinander in AA2. Smart Star Bloat Filter für L, aber ewas auch für die Farbkanäle, um die Sterngrößen aneinander anzugleichen. Histogrammanpassungen, bis das LRGB-Summenbild einigermassen Stichfrei ist (dabei gehen bereits sämtliche Reproduzierbarkeiten flöten, weil ich auch logarythmisch anpassen muss).
Die RGB-Komposition (ohne L) füge ich dann erst in PS oder Picture Window zusammen, weil ich da die Opacity einstellen kann (das geht ja auch in Maxim, aber da kommen bei mir immer ganz komische Farben raus; in AA geht das so fein abgestimmt ja nicht).
Das LRGB wird dann in PS noch mit den Gradationskurven (auch der einzelnen Kanäle) feingetunt (wo der letzte Rest an Reproduzierbarkeit flöten geht), insbesondere, um die Sternhöfe zu korrigieren, die gerne entstehen, wenn die Sternabbildungen in unterschiedlichen Kanälen nicht gleich groß sind (und das ist zwar auch eine Funktion der Spektralen Empfindlichkeit der Kamera -und natürlich abhängig vom Sternspektrum, aber bei meinen Halpha-Kanälen insbesondere durch die darin sehr feinen Sternabbildungen bedingt).
So heroische Geschichten wie Gendlers HHRGB-Abmischungen, wo bei H-alpha-Regionen auch noch der R-Kanal mit H-alpha gemischt wird, um schönere Farben zu kriegen, gehen bei mir noch regelmäßig in die Hose. Wie gesagt, ich kämpfe vor allem mit den Höfen um die Sterne...
Dein M42 ist trotz all deiner richtigen Erwägungen ungewöhnlich. Aber sehr schön - gefällt mir auch viel besser als der Pink-Durchschnitt.
Übrigens hat der Wolfgang Promper, für abenteuerliche und großartige Farbabmischungen bekannt, fast die gleiche Tönung wie du erarbeitet:
http://members.aon.at/wpromper/m_42w.htm
Solltest du auf dem Treffen in Kassel dich wirklich ein wenig als "Außenseiter" gefühlt haben, tut mir das leid - klar, die Themen waren etwas Starlight-lastig, doch aber nicht durchgehend...!
Auf der DSTagung auf dem Eisenberg ists tatsächlich gemischter...aber das heisst nicht, dass wir dort die Antworten auf unsere Farbmischungsprobleme sicher finden werden...
Aber wäre schön, wenn wir uns dort auch sähen!
Gruß,
Martin
 
Hallo Martin, hallo Stephan,

danke, dass noch jemand geantwortet hat.

die Idee ist ja, einen standardisierten Ablauf zu erarbeiten, der auch bei schwierigeren Objekten angewendet werden kann. Bei einem hellen Objekt wie M42 (mit einer hohen Dynamik im Bild) ist es ja relativ einfach sozugen nach "Sicht" die Farbbalance herzustellen.

Bei lichtschwächeren Objekten (ich habe auch noch einen Bubble in Bearbeitung) mit geringem Dynamikumfang funktioniert das bei mir überhaupt nicht. Ich glaube hier ist es wichtig alle Farbkanäle in Astroart gleich zu bearbeiten oder am besten gar nicht anzufassen. Obwohl Astroart ja schon beim Laden des Bildes das Histogramm anpasst (bei mir auch logarithmisch, kann mann das irgenwo einstellen?)

Mit den unterschiedlichen Sterngrößen der Farbkanäle bei der FFC 2,7/540 habe ich bisher kein so großes Probleme.

Ich versuche auf jeden Fall möglichst schnell nach Photoshop zu wechseln weil hier doch die meisten Möglichkeiten der Bildbearbeitung bestehen, und vor allem man bei der Veränderung von Parametern sofort das Ergbenis sieht.

Ich habe bei meiner M42 Aufnahme auch noch 70 Minuten Ha belichtet. Bei dem folgenden Bild liegt das Ha Frame sowohl auf den L als auch auf den R Kanal. Also ein HHGB Bild (oder wie nennt mann das). Außer einer Tonwertanpassung wurde keine Kanal irgenwie bearbeitet. Es wären noch viel feinere Strukturen sichtbar, aber ich hatte ja auf den Bildern diese "Gemeinen Flecken", die ich mit der Tonwertanpassung unterdrückt habe.

Link zur Grafik: http://www.astro-photografie.de/m42_9x240s_12x60_l_1x240_hargb_klein.jpg

M42 HHGB (800x600)

Zum Schluss noch eine Bemerkung zum Starlight-Treffen In Kassel. Ich bin mit Sicheheit dieses Jahr wieder da, sofern du dir die Organisation wieder antun willst . Vielleicht könnte mann den Themenkreis etwas in Richtung SBIG erweitern. Für das DS Treffen habe ich mich heute angemeldet. Ich freue mich schon euch mal wieder persönlich zu sehen.

Viele Grüße und CS Wonscht euch
Helwig Fülling
 
Hallo Helwig,
ich finde deinen M42 hervorragend. Die Farben finde ich große Klasse.
Aber auch die Schärfe ist super geworden.
So...und lese ich mal die anderen Komments.
Gruss!
Matthias
 
Moin, Hellwig,
>>Mit den unterschiedlichen Sterngrößen der Farbkanäle bei der FFC 2,7/540 habe ich bisher kein so großes Probleme.<<
...schreibt es und hängt ein Bild von M42 mit blausäumigen Sternen an... ;-)
Deine FFC mag da wirklich besser sein, aber gerade mit den winzigen Sternabbildungen in Halpha kriegst du im Komposit Probleme...
Die angepasste Darstellung in AA2 ist -glaub ich- nicht abstellbar. AA3 öffnet wohl linear, aber das ist für die schnelle Vorschau auch nicht gerade praktisch.
Schön, dann sehen wir uns auf dem Eisenberg. Und wenns dazu keinen offiziellen Programmpunkt gibt, suchen wir uns mal eine ruhige Ecke (...holen uns den Peter und Andreas ran...) und bildbearbeiten bis zum Umfallen!
Gruß,
Martin
 
Hi Martin,

Schön, dann sehen wir uns auf dem Eisenberg. Und wenns dazu keinen offiziellen Programmpunkt gibt, suchen wir uns mal eine ruhige Ecke (...holen uns den Peter und Andreas ran...) und bildbearbeiten bis zum Umfallen!

Zum Thema LRGB/RGB/H-Alpha wird es natürlich auch Beiträge geben. Die Gestaltung und Inhalt wird von der VdS (FG Astrofotografie) vorgenommen. Samstags gibt es Vorträge/ Sonntag Workshops. Freitag ist Anreise ohne Programm. Insbesondere Freitag - so die Idee - soll sich eine Eigendynamik entwickeln nach dem Motto:
"Die Leute schaaren sich um Notebooks und Diskutieren am lebenden Objekt." Dies ist m.E. der beste Weg, Verfahren zu Diskutieren und Ideen umzusetzen.

CS
Peter
www.starlightfriend.de
 
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