Warum ist das Verhältnis Sonne/Mond exakt 1?

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silencer

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Hallo Leute,

was ich unheimlich finde ist, dass die Magnitude fast genau 1 ist, was z.B. bei totaler Sonnenfinsternis zu sehen ist (ja klar mit +/-).
Die Größe der Sonne und des Monds sind von der Erde aus gesehen identisch, die Begründung ist klar wegen ihrer proportionalen Abstände.

Aber warum ist das so? Warum ist der Mond genau so in der Mitte? Was ist das für ein Zufall, dass es gerade bei uns so ist, wo es z.B. Leben und Leute gibt die genau das sehen und sich fragen können? Gibt es andere Planeten, bei denen es sich genau so verhält wenn sie Monde haben? Ich glaube nicht.

Wenn das Verhältnis <1 oder >1 wäre, wäre es ja nicht so schräg denke ich.

Ok, was mir jetzt gerade einfällt, ist es wegen der ebenso proportionalen Gravitation und Abstände? Das könnte es erklären, weil wir ja nur einen Mond haben und dessen Masse auch vielleicht proportional steht?

Freu mich auf eure Antworten!

MFG silencer
 
Hallo Silencer,
der momentane Zustand ist eben nur jetzt so... ;)
Früher war der Mond naeher an der Erde,und bewegte sich stetig von unserer Erde weg.Das geschieht noch immer,mit ca 4cm pro Jahr.
Auf lange Sicht wird die Erde ihren Trabanten nicht halten können.Der ist eben doch etwas zu groß für die Erde.. ;)

Grüße Rainer
 
Hallo Silencer,

das ist Zufall (wenn es den gibt, aber lassen wir das :pfeif: ), dass wir gerade in der Zeit leben, wo diese Konstellation so ist. Wenn die Konstellation anders wäre oder wir nicht hier wären, würde die Frage so nicht existieren.

Das ist so wie die berühmte Frage, warum die Katze die Löcher im Fell genau da hat, wo die Augen sind!

Gruß
Mario (Weidner)
 
Hi,

ich habe mich das auch schon gefragt, und ich finde es immer wieder faszinierend, welch ein besonderer Ort die Erde ist. Klar haben wir mittlerweile viele Erdähnliche Planeten entdeckt, aber wer weiß ob es da noch einen gibt, der so tollen Sonnenfinsternisse erleben kann wie wir!
 
Hallo "silencer",

Die Größe der Sonne und des Monds sind von der Erde aus gesehen identisch, die Begründung ist klar wegen ihrer proportionalen Abstände.

die Winkelausdehnung von Sonne und Mond am Himmel ist ähnlich, aber keineswegs identisch. Schließlich gibt es ringförmige Sonnenfinsternisse, wenn sich der Mond dabei in Erdferne befindet. Er deckt also die Sonne dann nicht komplett ab, da seine Winkelausdehnung zum Zeitpunkt der Finsterniss zu klein ist.

Wenn das Verhältnis <1 oder >1 wäre, wäre es ja nicht so schräg denke ich.

Das Verhältnis ist regelmäßig kleiner 1. Das oben genannte Beispiel ist ein sichtbarer Beleg dafür.

Leider verbreiten die Medien oft diesen Quatsch mit der identischen scheinbaren Größe von Mond und Sonne um dann mit viel Dramatik zu behaupten, dass das ja einfach zu unfassbar ist, um ein Zufall zu sein. Menschen, die sich mit Astronomie nicht so gut auskennen glauben das dann, da es ja bei einem Blick nach oben genau so zu sein scheint. Aber so ist es nun einmal nicht.
 
Ist wirklich nur ein ko(s)mischer Zufall, dass die Winkeldurchmesser von Mond und Sonne so dicht beieinander liegen.

Aber dann auch wieder nicht einmalig. Wenn man sich z.B. das System der Jupitermonde anschaut, so gibt es dort bekanntlich jede Menge Schattenereignisse, wobei der Schatten nicht nur auf den Planeten, sondern auch auf andere Monde fallen kann. Da die vier Galileischen Monde Io, Europa, Ganymed und Callisto allesamt eine sehr geringe Bahnneigung von weniger als 0,5° haben, sind solche gegenseitigen Abschattungen dort sogar ziemlich häufig.

Stell Dir z.B. mal vor, Du bist auf dem Mond Europa und beobachtest von dort eine Sonnenfinsternis durch den Mond Callisto. Die Sonne hat im Abstand von Jupiter einen mittleren Winkeldurchmesser von etwa 0,1°, das ist also nur ein Fünftel dessen, was wir auf der Erde beobachten. Wenn nun Europa und Callisto bei dieser Finsternis in nahezu größtmöglicher Entfernung zueinander stehen, erscheint Callisto ebenfalls unter einem Winkeldurchmesser von etwa 0,1°. Bingo! Ähnliche Szenarien mit wechselseitigen Abschattungen existieren für Ganymed/Europa und möglicherweise auch noch für andere Paarungen.

Beim Erdmond müssen wir ja wegen dessen großer Bahnneigung von 5° erst mal warten, bis die umlaufende Knotenlinie zur Sonne zeigt. Bei der geringen Bahnneigung der großen Jupitermonde sind solche Finsternisse auch zwischen den Monden relativ häufig.

 
Hey Leute,

danke für eure Antworten. Ich weiß dass der Mond sich entfernt und dass es ringförmige Sonnenfinsternis gibt, vor etwa einer halben Milliarden Jahre war er näher an der Erde und entfernt sich seitdem. Zu der ersten ringförmigen Sonnenfinsternis kam es auf der Erde erst jetzt im Jahr 1616. Allerdings entfernt sich die Erde auch von der Sonne, sodass erst in 1,4 Milliarden Jahren die letzte totale Sonnenfinsternis sein wird, sprich das Verhältnis ab da nicht mehr passen wird (>1). Das ist schon eine lange Zeit.

Welche Kräfte bzw. welche entscheidende Kraft hat es hauptsächlich zu dem "Gleichgewicht" geführt? Ich glaube die Massenverteilungen der Erde und des Mondes hatten hier größteils dazu beigetragen, weil wir ja nur einen Mond haben, und deshalb das "saubere" Verhältnis rund um 1 aufgrund der Masse, Rotation und Gravitation zwischen Erde und Sonne, was den Mond zu diesem jetzigen Bereich drängte, die anderen Kräfte wie Gezeiten hätten eher minimale Auswirkungen.. Ich könnte falsch liegen. So mit Erklärungen ginge es mir einleuchtender, warum das Verhältnis hauptsächlich bei/um 1 liegt. Was dazu führte.
Klar viel später wird das auch nicht mehr so sein wegen anderer Kräfte.

Vom Zwergplaneten Eris aus gesehen, was auch nur einen Trabanten hat, ist sein Trabant deutlich größer als die Sonne. (Habe jetzt mal so Pi mal Daumen gerechnet) Eris ist jedoch kein normaler Planet. Interessant wäre zu vergleichen ein Planet mit einem Mond und wie sie sich verhalten, ob es so wie auf der Erde ist.

Habe gerade gegoogelt, wir kennen leider auch noch keine Extrasolare Monde, was prima wäre einfach mal so zum Vergleich, auch wenns anders ist.

Das mit dem Zufall ist eben sehr interessant und das wir genau zu dieser Zeit leben, es ist halt unheimlich dass die gleich groß zu sehen sind. Irgendwie doch alles zu perfekt bzw in perfekten Bedingungen und wir wohl in bester Zeit. Später wird sich das niemand mehr fragen können

MfG Silencer
 
Hallo Hisaak,

Zitat von Hisaak:
Leider verbreiten die Medien oft diesen Quatsch mit der identischen scheinbaren Größe von Mond und Sonne um dann mit viel Dramatik zu behaupten, dass das ja einfach zu unfassbar ist, um ein Zufall zu sein. Menschen, die sich mit Astronomie nicht so gut auskennen glauben das dann, da es ja bei einem Blick nach oben genau so zu sein scheint. Aber so ist es nun einmal nicht.

Nenn mir doch eine Quelle mit so einem Quatsch und Dramatik. Wo war sowas ein Thema?
Ich hatte diese Überlegung zumindest überhaupt nicht aus den Medien.
So unfassbar ist das Thema wiederum nicht, dass man dadurch Religion, Gott oder Astrologie einmischen muss, falls du das meinst.
 
Hallo silencer,

ich sammle diese Berichte nicht. Der Aufwand ist mir zu groß, da ich damit nichts anfangen kann und zu selten jemand danach fragt.

In der Beitragsüberschrift steht "Verhältnis Sonne/Mond exakt 1" und das du diese Sache als unheimlich empfindest. Daher ging ich davon aus, das du diese Info einer entsprechenden Quelle hast. Das du bereits weist, das es nicht exakt 1 beträgt, wusste ich nicht.
 
Hallo,

"Zu der ersten ringförmigen Sonnenfinsternis kam es auf der Erde erst jetzt im Jahr 1616"

Ööööhmä - gibts zu dieser "interessanten " Aussage ne Quelle?
fragender Gruß
Thorsten

 
Hi,
Denke das bezieht sich nur auf die Saros 138 Serie, darin ist das die erste.
Bei 4 cm pro Jahr hat sich der Mond ja seit 1616 erst ca 16m von der Erde entfernt, selbst auf die Periapsis des Orbits gerechnet sind das nur ~0,0000000404% Abweichung, das sollte nicht all zu viel ausmachen.
Hier zum Beispiel habe ich eine von 37v Chr. gefunden:
http://www.gautschy.ch/~rita/archast/solec/LISTS/Memphissolec10.txt
Problematisch ist das die Ungenauigkeiten in der Berechnung mit zunehmendem Zeitabstand zunehmen, nur weil wir es nicht ganz einfach berechnen können heißt das aber nicht das es da nichts gab.

Noch was "Philosophisches":
Ich würde mal vermuten, das man in jeder Planetenkonstellation einen "ungewöhnlichen" Zufall finden kann, und wenn wir alle Planetenkonstellationen auf solche Zufälle untersuchen würden, würde uns erst auffallen wie viel bei uns "normal" ist.
Allein durch die unzähligen Möglichkeiten, in denen das Auftreten einer solchen "komischen" Anordnung passieren kann, ist es fast schon logisch, das wir auch bei uns eine davon haben.

Lg

Leon
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo,
daher der Wind. Gut. Dann gehörte die ringförmige von 1616 zum Saros 112. Hätte mich jetzt auch stark gewundert, wenn jemand die ernsthaft als die erste bezeichnet hätte :D

Gruß
Thorsten
 
Hallo Leon,

danke für den Hinweis! es ist hier also so, dass das alles im Programmlauf sich nur auf ein Bereich gewisser Jahre eingeschränkt hat. Die Entstehung der ersten ringförmigen wäre so in der Tat doch zu spät.

Sorry Thorsten
 
Gar kein Problem, da brauchts kein Sorry.War verwundert über die "Datierung" und hab schon ein Mißverständnis gemutmaßt, daher die Frage nach der Quelle.
Die Seite mit deinem Link kannte ich übrigens noch nicht. Gefällt mir.

Gruß
Thorsten
 
Zitat von P_E_T_E_R:
Stell Dir z.B. mal vor, Du bist auf dem Mond Europa und beobachtest von dort eine Sonnenfinsternis durch den Mond Callisto. Die Sonne hat im Abstand von Jupiter einen mittleren Winkeldurchmesser von etwa 0,1°, das ist also nur ein Fünftel dessen, was wir auf der Erde beobachten. Wenn nun Europa und Callisto bei dieser Finsternis in nahezu größtmöglicher Entfernung zueinander stehen, erscheint Callisto ebenfalls unter einem Winkeldurchmesser von etwa 0,1°. Bingo! Ähnliche Szenarien mit wechselseitigen Abschattungen existieren für Ganymed/Europa und möglicherweise auch noch für andere Paarungen.

Hallo Peter, das sind super hilfreichende Beispiele! Vielen Dank!
 
Hallo Silencer,

ja so ist das mit Zufällen.
Meiner Meinung nach kann es im Universum keine Zufälle geben. Jede Reaktion beruht auf eine Aktion. Entsteht etwas durch "Zufall" haben wir halt die Aktion noch nicht erkannt, weil wir vielleicht von unserer Entwicklung noch nicht so weit sind. "... die Erde ist eine Scheibe, sonst würden wir ja runterfallen..."

Wikie
 
"...Bitte lies hier weiter - ein Spaß für die ganze Familie! --> Klick mich!..."

ach nöö... so ein langer Text...Da nehme ich Alles wieder zurück ;)

Wikie
 
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