Saturn: Erdankunft Opposition

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Jan_Fremerey

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Nachdem ich mich in der letzten Zeit überwiegend an Diskussionen über Ergebnisse anderer Autoren beteiligt habe, möchte ich zur Abwechslung hier mal eine kleine Saturn-Animation aus eigener Produktion zeigen:

Link zur Grafik: http://www.astro-vr.de/Saturn_130402-130506_196x20ms.GIF

Das Eingangsbild entstand am 2. April 2013 um 03:44 MESZ, das Ausgangsbild am 6. Mai 2013 um 01:18 MESZ, jeweils an meinem offenen 10" f/5 Spiegel bei f/11 mit der ASI120MM und dem RGB-Filtersatz Typ II von Astronomik. Sämtliche 195 Zwischenbilder wurden mit dem MorphMaker von PaintStar in vier Teilstücken erzeugt und mittels AniMake zusammengefügt.

Schön zu beobachten ist das allmähliche Verschwinden des Planetenschattens auf den Ringen mit zunehmender Annäherung der Erde an die Oppositionslinie.

Gruß, Jan
 
Hi Jan,
Super schoene animation!
Klasse gemacht.

Gruss
Claude
 
Hallo Claude,

danke, ich freue mich, dass Dir die Animation gefällt. Sie stellt inhaltlich gewiss nichts Neues für Experten dar, zeigt aber ganz anschaulich, in welcher Richtung wir Saturn auf der Innenbahn überholen, und dass sein Schattenwurf auf das Ringsystem zum Zeitpunkt der Opposition vom Planeten selbst verdeckt wird.

Wie hier simuliert würde sich der Anblick in natura bieten, wenn man in 2,5 Mio km Abstand vom Planeten mit 16-facher Lichtgeschwindigkeit unterwegs ist.

Hatte noch vergessen auf das Seeing hinzuweisen. Zur Veranschaulichung habe ich hier einen 1000 Frames umfassenden Ausschnitt aus dem Rot-Video der Startaufnahme. Da hatten wir bei uns in den vergangenen Jahren durchaus schon mal bessere Bedingungen. ;)

Die Startaufnahme habe ich übrigens hier auch nochmal mit den aus dem Untergrund herausgefischten Beugungspeaks der Monde Tethys (rechts) und Dione (unten). Von Abbildung kann man da natürlich nicht sprechen.

Gruß, Jan
 
Hallo Jan,

sehr schöne Animation mit dem sich verändernden Schatten Saturns auf den Ringen ! Wenn Du jetzt noch weitere zukünftige Aufnahmen bekommen solltest, kann man den Schatten auf der anderen Seite wieder sehen...

Gruß, Jens
 
Hallo Jens,

Dank für Deinen Kommentar! Natürlich hoffe ich auf entsprechende Gelegenheiten, auch den linksseitigen Schattenwurf abzulichten und die Animation entsprechend zu erweitern.

Du gibst mir hiermit Gelegenheit, noch eine kritische Bemerkung zu meiner etwas abenteuerlich anmutenden Geschwindigkeitsangabe loszuwerden, die ich mit dem 15-fachen der Lichtgeschwindigkeit beziffert hatte. Die habe ich nämlich einfach aus der Bahngeschwindigkeit des Planeten beim Umlauf um die Sonne berechnet. Diese ist aber für die in der Animation gezeigte Perspektive völlig belanglos, denn die Perspektive ergibt sich allein aus der Differenzgeschwindigkeit zwischen dem Objekt und dem Beobachter.

Wenn man diesen Gedanken zugrunde legt, dann muss man zunächst den seitlichen Abstand des Beobachters von der Oppositionslinie ermitteln, von wo aus sich der in der Startaufnahme erkennbare Schattenwurf des Planeten auf dem Ringsystem ergibt. Dieser Abstand sollte dem Abstand der Erde von der Oppostionslinie entsprechen. Da die Erde innerhalb der 34 Tage zwischen den beiden Beobachtungszeitpunkten auf ihrer Bahn eine Strecke von 88 Mio km quer zur Oppositionslinie zurückgelegt hat, müssen wir diese Entfernung nur entsprechend der visuellen Vergrößerung von 530x verkürzen, um den Abstand des Beobachters von der Oppositionslinie zu finden, der sich in dem durch die Vergrößerung verkürzten Abstand vom Planeten ergibt. Dieser Abstand berechnet sich somit zu 8,8 x10^7 km / 530 = 1,66 x10^5 km.

In der Animation wird diese Strecke innerhalb von ca. 6 s zurückgelegt, woraus sich für die scheinbare Vorbeifluggeschwindigkeit des Beobachters am Planeten im Abstand von 2,5 Mio km ein Wert von knapp 28.000 km/s ergibt. Das ist auch schnell, entspricht aber nur noch etwa einem Zehntel der Lichtgeschwindigkeit.

Gruß, Jan
 
Hallo Jan,

die Animation finde ich klasse. Als Draufgabe fänd ich eine Animation klasse, bei der sich der Saturn nicht bewegt, ich glaube, dann fällt die Änderung des Schattenwurfes noch besser auf!
Ich wollte das auch machen, habe aber leider nie den Saturn erwischen können. War zu lange im Urlaub ;-)

Grüße
Michael
 
Hallo Michael,

vielen Dank für Deine Rückmeldung und den Hinweis auf die Möglichkeit einer Blinkanimation, das wäre ja wohl die Darstellungsweise, in welcher der Unterschied am stärksten zum Ausdruck kommt. Man sieht den Unterschied allerdings auch schon ganz gut, wenn man das ruhige Ausgangsbild mit dem unmittelbar folgenden, ebenfalls unbewegten Eingangsbild vergleicht.

Bei der hier gezeigten Animation ging es mir aber vor allem darum, anschaulich zu machen, wie die Schattenverschiebung durch die Eigenbewegung des Beobachters zustande kommt, wobei der Beobachter in diesem Falle mit Hilfe der telskopischen Vergrößerung virtuell 530 mal näher am Saturn vorbeifliegt als ein erdgebundener Beobachter ohne Teleskop.

Wenn Du jetzt wieder zu Hause bist, wirst Du bis zum Ende der Saturn-Saison - und hoffentlich bei guten Sichtbedingungen - noch genügend Gelegenheiten haben, den Planeten zu fotografieren.

Gruß, Jan
 
Hallo Jan,

Dein Gedanke was Du sichtbar machen willst ist bei mir genauso angekommen. Und diese Umsetzung ist klasse!

Ich meinte aber nicht blinken lassen, sondern die Überblendung der zwei Aufnahmen langsam vonstatten gehen zu lassen. Das aber nur als Zusatz zu diesem Video, dann kann man sich auf auf den Schatten konzentrieren. Ich konnte so das Abschmelzen der Polkappe bei Mars zeigen.

http://www.sky-in-motion.de/de/zeitraffer_einzel.php?NR=9

Ich werde mich auch demnächst am Saturn versuchen. Aber so langsam sollte es auch mal klar werden ;-)

Grüße
Michael
 
Hallo Michael,

vielen Dank für den Link zu Deinen wirklich sehenswerten Mars-Animationen. Die sind sehr instruktiv, indem sie nämlich die tatsächlichen Veränderungen am Planeten selbst sehr deutlich in Erscheinung treten lassen.

Im Vergleich dazu wäre eine entsprechende Animation mit meinen beiden Saturn-Bildern recht unergiebig und möglicherweise sogar irreführend, weil ja die Sichtbarkeit des Schattens keiner Veränderung am Planeten selbst entspricht, sondern allein aus der Veränderung des Beobachter-Standorts resultiert.

Gruß, Jan
 
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