Hochwertige (Klein)FHs aus Nicht-China-Produktion?

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schischi

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Noch mal im Klartext:

Gibt es eigentlich noch kleine FHs, die höherwertig sind bzw. nicht aus China-Produktion stammen? Ich sag mal, so bis 80 mmm Öffnung.

Mir fallen da nur ein: Die kleinen Borgs, Tal 75R und Vixen 80M, wobei die letzteren beiden irgendwie auch kaum noch auftauchen. Den Vixen z.B. findet man meines Wissens nur noch als Chinavariante mit der Bezeichnung MF im Verkauf. Auf die Herstellung in China wird hier gar nicht mehr eingegangen.

Die gleiche Frage könnte man wohl auch für (Klein)Newton bis z.B. 114 mm Öffnung stellen. Auch hier gibt es meines Wissens nur noch Chinaware.

Oder?

Grüße
Michael
 
Hallo Michael,

ich versteh die Frage nicht. Suchst Du was bestimmtes? Ich trau mich mal zu behaupten, dass der Markt für klassische FHs tot ist und es deswegen auch keinen "nicht-chinesischen" Hersteller gibt. Ein klassischer FH war z.B. der Vixen 80L.

Matthias
 
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Hallo Matthias,

die Unterscheidung in klassische FHs mit entsprechend langsamen Öffnungsverhältnis oder "Kurz-FH" habe ich dabei mal außer Acht gelassen. Denn dann würde weder ein Vixen 80M, geschweige denn ein Tal 75R dazugehören ...

Mir ging es nur darum, ob es überhaupt noch Hersteller für diese Kleingeräte (manche sagen auch Kleinscherben ...) gibt, die nicht aus China kommen und - das setze ich mal voraus - einfach hochwertiger sind.

Mir ist noch eingefallen, dass eigentlich auch die EDs oder Apos in der kleinen Klasse meist nur aus China kommen.

Michael
 
Hallo Michael,

Televue 60 und 76 sowie Takahashi FS 60CB und FC 76 sind keine Chinaware - aber ob die deiner Definition von "Kurz-FH" entsprechen weiss ich nicht.

Matthias
 
Das sind dann aber wirklich Apos.

Hast aber Recht, kleine Apos gibt es dann doch noch aus nicht-chinesischer Produktion.
 
Hallo Michael,

aus vergangenen Zeiten Zeiss C50/540, C63/840 und C110/750. Die ersten beiden tauchen manchmal in der Bucht oder hier im Biete-Forum auf. Die haben aber wohl keinen (FH-typischen) Luftspalt, sind allerdings in der Regel gut, also hochwertige Refraktorobjektive.

Vielleicht hilft Dir das weiter.

VG

Christoph



 
Hallo Michael,
deine Frage ist nachvollziehbar aber ein Anachronismus.
Ein richtig gutes Apo Objektiv das nicht aus China kommt währe heutzutage teurer als z.B.ein gutes ED oder Apo Objektiv aus China.
Und von der Farbkorrektur währe das China Objektiv wahrscheinlich auch besser.
Deshalb eher eine Liebhaberei als eine sinnvolle Anforderung.
 
Wenn man mal von einer möglichen Serienstreuung absieht, sind meiner Meinung nach kleine China-FHs nach kaum noch zu verbessern. Und genau aus diesem Grund haben andere Hersteller aufgehört FHs dieser Größe noch zu produzieren. Weil es eben keinen Sinn mehr macht, einen FH für mehr Geld zu produzieren, als einen der aus China kommt. Bei identischer Qualität greift der Kunde meist auf das günstigere Teil zurück.

Im Übrigen bin ich sowieso der Meinung, dass die heutigen China-Linsen deutlich besser als ihr Ruf sind. Nur in den Foren hat sich das wohl noch wenig herum gesprochen. :D
 
Im Übrigen bin ich sowieso der Meinung, dass die heutigen China-Linsen deutlich besser als ihr Ruf sind. Nur in den Foren hat sich das wohl noch wenig herum gesprochen.

Es dauert halt immer eine Weile, bis die Ressentiments gegen aufsteigende Industrieländer verschwinden. Es ist unvermeidlich, dass ein sich industrialisierendes Land zu Beginn seiner Industrialisierung qualitativ schlechtere Produkte herstellt als die etablierten Industrienationen, erstens wegen mangelnder Erfahrung und zweitens, weil sie billiger produzieren müssen, um Marktanteile gegen die schon entwickelten Länder zu gewinnen. Ebenso unvermeidlich ist es aber auch, dass, sobald sich einmal der Großteil der Produktion einer Ware in einem sich entwickelnden Land etabliert hat und man dort mehr praktische Erfahrung sammelt als irgendwo sonst, dieses Land schließlich qualitativ immer besser wird und die Etablierten irgendwann abhängt. Wenn man bedenkt, dass in China heute gut vier Fünftel aller astronomischen Optiken der Welt hergestellt werden dürfte und sich somit praktisch aller Erfahrungsgewinn in der Optikherstellung in China abspielt, wird es unvermeidlich sein, dass China in einigen Jahren auch bessere Optiken herstellen wird als jedes andere Land der Welt.

"Made in Germany" wurde ja im 19. Jahrhundert eingeführt, um Kunden beim Einkauf vor dem minderwertigen Deutschland-Müll zu warnen, als Deutschland sich gerade zu industrialisieren anfing und im Vergleich zu den etablierten Industrienationen Westeuropas nur grobe Produkte minderer Qualität herstellen konnte, durch seine Billigpreise aber immer größere Marktanteile gewann, dadurch einen immer größeren Anteil der Produktion bei sich konzentrierte, dadurch immer mehr praktische Erfahrung sammelte und schließlich qualitativ fast alle Konkurrenten überflügelte. Dasselbe geschah ein paar Jahrzehnte später in Japan, und heute eben in China.
In ein paar Jahren bis Jahrzehnten wird China die geringwertige Billigproduktion halt nach Indien oder Südostasien verlagern und die Leute werden Mondpreise zahlen, um einen echten China-Apo statt des Indien-Billgzeugs zu bekommen.

CS,
Fabian
 
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In Deutschland wird es in den nächsten Jahrzehnten wohl durch den demographischen Einbruch dunkel werden - wo keiner mehr wohnt, gibt´s auch kein Licht mehr ;)

CS,
Fabian
 
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Hallo Fabian,

einiges an deinen Ausführungen ist eher Spekulation. Warten wir es ab! Das mit den Topoptiken aus China in großem Stil ist nicht neu, wurde bereits vor Jahren vorhergesagt und ist aber immer noch nicht zutreffend, d.h. eben so nicht eingetreten (abgesehen von wenigen Ausnahmen, die nicht weiter ins Gewicht fallen). Es gibt übrigens auch heute noch in den westlichen Ländern viele Hersteller, die sehr erfolgreich Optiken im eigenen Lande produzieren und absetzen, wenn auch vielleicht in Deutschland etwas weniger...

P.S. Für einen guten Zeiss-Refraktor wird überall auf der Welt nach wie vor eine satte Summe auf den Tisch gelegt.
Warum nur, wenn es doch eher von vorgestern ist. Apropos, von wem stammt eigentlich der erste klassische FH? Ich glaube das war Joseph von Fraunhofer Anfang 19.Jh. so um 1814 herum. Zu seiner Zeit beispiellos in der Welt. Auch danach gab es im optischen Bereich aller erste Sahne in puncto Produktion aus deutschen Landen. ;)

Viele Grüße
Werner

 
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Hallo Werner,
ich denke, dass die Qualität der Chinageräte schon besser wird. Trotzdem find ich es bedenklich, dass heute fast alles und immer mehr aus China kommt. Das wird sich auch auf den Wohlstand in Deutschland oder Europa auswirken, zumindest befürcht ich das.
Auch schon daher würd ich eher europäische Produkte kaufen selbst wenn sie teurer oder gar schlechter sind.
Servus,
Roland
 
Hallo Roland,

deine Befürchtungen in Ehren, nur ist es im Hinblick auf deutsche Exporte auch so, dass sehr viele hochwertige Waren "Made in Germany" direkt in China vom Endverbraucher nachgefragt werden. Als Paradebeispiel schlechthin möchte ich da mal einen berühmten Autoproduzenten aus Stuttgart nennen.

Im Hinblick auf Optiken ist die Masse der China-Produkte aber immer noch nicht auf dem Stand, den man in westlichen Ländern (z.B. USA, Frankreich, Deutschland, etc.) kennt. Da geht es halt über den Preis bei der Chinaware. Warten wir es ab, ob sich da durchgreifend etwas ändert. Ich warte da schon seit Jahren...

Ich finde, dass es immer gut ist, für super Qualität auch einen angemessenen Preis zu bezahlen. Das betrifft aber aktuell doch eher die Qualität der Produkte (Optiken) nach westlichem Standard produziert.

China übrigens, spürt die Auswirkungen am Weltmarkt und es ist keine Insel, die losgelöst von den anderen vor sich hin produziert. Der Wohlstand der chinesischen Bevölkerung wächst und damit auch die Ansprüche. Auch die Rahmenbedingungen (Umweltverschmutzung, unmenschliche Arbeitsbedingungen, etc.) dringen mehr und mehr ins Bewußtsein der allgemeinen chinesischen Bevölkerung. Da wird sich in einigen Jahrzehnten vermutlich einiges ganz anders entwickeln, als man es jetzt so denken mag und die Produkte werden möglicherweise deutlich teurer werden. Ob auch um so vieles besser, bleibt abzuwarten. Ein "Automatismus" ist es m. E. nicht.

Viele Grüße
Werner
 
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Hallo Zusammen

zu dem Text

"Der Wohlstand der chinesischen Bevölkerung wächst und damit auch die Ansprüche. Auch die Rahmenbedingungen (Umweltverschmutzung, unmenschliche Arbeitsbedingungen, etc.) dringen mehr und mehr ins Bewußtsein der allgemeinen chinesischen Bevölkerung. Da wird sich in einigen Jahrzehnten vermutlich einiges ganz anders entwickeln, als man es jetzt so denken mag und die Produkte werden möglicherweise deutlich teurer werden."

möchte ich nun auch mal was sagen.
Noch haben diee Chinesen die Möglichkeit Ihren eigenen Guten Weg zu finden. Wie der am Ende aussieht könnte ich nicht sagen.

Hoffentlich nicht so wie unser eigener hier in Deutschland.
Nach Krankenversicherung, ArbeitslosenVersicherung, Gewerkschaften,35 Stundenwoche und guten Arbeitsplätzen.

Rentnerarbeit,kein Mindestlohn,private Vorsorge Krankenhaus tagegeld, Zeitarbeit, 21% mehrwertst,Autobahnmaut für alle (mit Rückzahlungsoption,20Euro pro Medikament...
und Bundestagswahlen erst nach 5 Jahren.

Wenn die das alles nachmachen müssen tuen die mir jetzt schon leid.




 
Ein Zeiss 63/840 Achromat ist bis heute konkurrenzlos bei den Achromaten und hält mit vielen kurzbrennweitgen 66mm ED Apos locker mit - wobei ich gern zugestehe, dass es inzwischen sehr gute EDs aus China gibt, mit denen es Spass macht, zu beobachten, weil auch die Verarbeitung gut ist.

Eines würde ich aber noch mit bedenken, sofern man davon ausgeht, dass man vielleicht im Laufe der Zeit auch mal ein Teil verkaufen möchte um sich was andres, größeres oder aucn nen Roller ;-) zu kaufen.

Ein Zeiss hat ne ziemlich hohe Wertstabiltät (wennn man ihn pfleglich behandelt). Und wenn man das Glück hatte einen alten AS 63 zu erwerbne, wird der in den nächsten Jahren im Preis eher steigen) ... das sind halt Top Optiken u n d Liebhabergeräte. Für die in großen Zahlen gefertigten China EDs gilt das eher nicht.
 
Zitat von Richter:
Ein Zeiss 63/840 Achromat ist bis heute konkurrenzlos bei den Achromaten und hält mit vielen kurzbrennweitgen 66mm ED Apos locker mit - wobei ich gern zugestehe, dass es inzwischen sehr gute EDs aus China gibt, mit denen es Spass macht, zu beobachten, weil auch die Verarbeitung gut ist.
Das kann ich genau so bestätigen. Mein ED ist ein William Optics ZenithStar 66SD.
Dazu kommt, daß die Klein-EDs praktischerweise mit 1,25"-Anschluß kommen, deutlich leichter und weniger sperrig als die langbrennweitigen Achromaten sind.
Daher sind die 63/840 nur noch reine Liebhabergeräte.

Und ich habe meinen Telementor I ziemlich lieb. :biggrin:

E.
 
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