Jupiter und Mars am 16./17. April

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Jan_Fremerey

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Aufgrund zeitraubender "Kämpfe" mit Software-Inkompatibilitäten nach der Umrüstung von Windows XP auf 8.1 komme ich erst heute dazu, die folgenden Bilder hochzuladen:

Link zur Grafik: http://www.astro-vr.de/Ju140416_conv_Drizzle15_Jup_220025_g4_q17_R_p40lumi_dSinc120_wD12852285_mitRGB_R095G095_cr_0-62Kg115_fs150_R095_Iofs050.jpg

Link zur Grafik: http://astro-vr.de/Ma140417_conv_Drizzle15_Mars_010343_g4_q53_R_p10lumi_wD1285_mitRGB_Gs150_0-48Kg100.jpg

Während der aktuellen Marsopposition waren die Sichtbedingungen am hiesigen Standort bislang deutlich schlechter als vor zwei Jahren, siehe z.B. hier, so dass trotz des geringeren Abstands zum Planeten weniger Oberflächendetails erkennbar sind. Auch Jupiter (mit Io) zeigt hier bei weitem nicht das, "was er kann".

Da die Bedingungen an anderen Orten z.Z. offenbar auch nicht viel besser sind, aber hier im Vergleich zu anderen Nächten innerhalb der laufenden Saison noch relativ ok waren, scheint mir die Dokumentation der Ergebnisse an dieser Stelle doch einigermaßen vertretbar.

Technische Daten: ASI120MM mit RGB-Filtersatz Astronomik Typ II und 2,2x Klee-Barlow am offenen 10" f/5 Spiegel (Royce), Brennweite 2,8 m, Aufnahmen mit FireCapture bei 123 fps (Jupiter) bzw. 216 fps (Mars), Nachbearbeitung und RRGBs in Fitswork, Nachvergrößerung in beiden Fällen 1,8x.

Gruß, Jan
 
Hallo Jan,

Windows 8 ist nicht wirklich ein Gewinn für uns.
Deine Aufnahmen gefallen mir gut. Sie zeigen mir, das ich durchaus mit geringerer Brennweite an Mars gehen kann, als ich es bisher tat. Im Mars sieht man ein leichtes Raster im Randbereich. Aber das ist eine kleine Anmerkung. Zum Mars: Du hast alle Details die mit 10" bei diesem Seeing machbar sind und kannst zufrieden sein. Wetter können wir nicht nach unserem Geschmack gestalten, gerade dann nicht wenn die Mehrheit der Staaten sich nicht darum schert was mit unserem Klima wird..

Eine Frage zu den Belichtungszeiten. Du gibst den Durchsatz an.
Darf ich dann davon ausgehen, daß Du die einzelnen Farbkanäle mit der gleichen Belichtungszeit einfängst?
Ich nehme den Rot-Kanal z.B. zum Fokussieren, sehe zu daß ich ca 80% Sättigung habe. Grün und Blau kommen dann natürlich nicht mehr auf diesen Wert. Aber so (gehe ich bei der Deepsky-Belichtung vor, gleiche Belichtungszeit alle Kanäle und) erhalte ich ein Bild, an dem die Farbalance etwas einfacher erhältlich ist. Also ein paar Tipps von Dir fände ich wirklich nett!
Und ach ja nochwas...warum fällt beim Mars die Entscheidung zur Sequenz RRGB...das interessiert mich. Den Rot-Kanal als Luminanz, statt IR-Pass! Vielleicht sogleich damit auch mal experimentieren.

Jan, vielen Dank schonmal!

Lieben Dank und CS,
Gerrit
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Carsten und Gerrit,

vielen Dank für Eure freundlichen Rückmeldungen! Werde wohl noch eine Weile mit den Folgen der Windows-Umstellung beschäftigt sein. Bedauerlich ist das besonders im Hinblick auf ältere Software wie beispielsweise Picture Publisher v7, die ich mit XP immer noch sehr nutzbringend verwenden konnte, die neueren Versionen sagen mir weniger zu, weiß noch nicht, wie ich die Sache am Ende löse. Es werden einem ja dauernd aktuellere "Apps" angeboten, die aber vielfach alles können wollen, nur eben oftmals genau nicht das, was einem die gewohnten Programme vergleichsweise benutzerfreundlich bereitstellen.

Gerrit:
Zitat von MountyPython:
Darf ich dann davon ausgehen, daß Du die einzelnen Farbkanäle mit der gleichen Belichtungszeit einfängst?
Das ist richtig! Da habe ich mit Planetenaufnahmen die gleiche Erfahrung gemacht wie Du offensichtlich mit Deep Sky, dass nämlich die Farbbalance - bei mir routinemäßig mit den Summenbildern aus AutoStakkert - i.a. schon weitgehend realistisch herauskommt, so dass allenfalls geringfügige Korrekturen erforderlich werden.

Zitat von MountyPython:
Den Rot-Kanal als Luminanz, statt IR-Pass!
Das hat bei mir einen ganz einfachen Grund, nämlich den, dass mit dem RGB-Filtersatz kein Nachfokussieren erforderlich ist.

Gruß, Jan
 
Hallo Jan,

danke für die Bestätigung! Und natürlich auch die prompte Antwort!

Bislang habe ich mit den Baader-Filtern - sofern auf Rot fokussiert - keine negativen Differenzen in der Bildschärfe ausmachen können, wenn es dann um den IR-Pass-Filter ging. Ist das nur ein Phänomen, welches sich bei der Arbeit mit Astronomik-Filtern zeigt oder kann man das ausweiten. Hintergrund: Ich bin immer davon ausgegangen, dass die Filterdicke entscheidend ist. Wohlmöglich könnte jetzt aber auch der Einsatz eine zusätzlichen Linsensystems (Barlow) den Fokus ungünstig verlagern? Ich bin mir da nicht sicher. Ist was drann an der Vermutung?
Welchen Vorzug haben die Astronomik-Filter ggü. den Baader-Intererenz-Filtern?
Danke schonmal im Voraus!
CS
Gerrit
 
Tipp: Es gibt mittlerweile eine Beta von GIMP die mit 48Bit Images umgehen kann. In wie weit mittlerweile der Status bei der Filter-Umstellung ist, ist mir aktuell aber nicht bekannt. Es macht Sinn alte Software in einer virtuellen Maschine weiter zu betreiben. Dazu möchte ich Dir Virtualbox ans Herz legen (www.virtualbox.org).
Dann gibt es noch eine "freie" Version von Adobe Photoshop CS2. Unter Windows 8 etwas gewöhnungsbedürftig, aber stabil.

Beste Grüße,
Gerrit
 
Zitat von MountyPython:
Ich bin immer davon ausgegangen, dass die Filterdicke entscheidend ist.
Hallo Gerrit,

das ist richtig, und die Filterscheiben des RGB-Satzes Typ II von Astronomik weisen - im Gegensatz etwa zu meinem Baader Ha35 Filter - die gleiche Glastärke von 1 mm auf. Ich könnte noch das Planet Pro 807 IR-Filter von Astronomik einsetzen. Dann müsste ich allerdings jeweils vier Aufnahmen hintereinander machen, und das dauert mir speziell bei Jupiter im Hinblick auf die Rotationsbewegung zu lang.

Zitat von MountyPython:
Wohlmöglich könnte jetzt aber auch der Einsatz eine zusätzlichen Linsensystems (Barlow) den Fokus ungünstig verlagern? Ich bin mir da nicht sicher. Ist was drann an der Vermutung?
Da ist mir jetzt nicht ganz klar, was Du meinst? Ich habe ja auch eine Barlow drin, aber der durch diese bewirkte Fokusversatz sollte völlig unabhängig sein von dem durch die Farbfilter zusätzlich erzeugten Versatz.

Zitat von MountyPython:
Welchen Vorzug haben die Astronomik-Filter ggü. den Baader-Intererenz-Filtern?
Möglicherweise sind eher die Baaderfilter im Vorteil, weil sie nämlich alle mit einer einheitlichen Glasstärke von 2 mm hergestellt werden und dadurch mit anderen Baader-Filtern außerhalb des RGB-Satzes "homofokal" sind, das entnehme ich zumindest aus der Werbung. Außerdem weist der RGB-Satz eine schmale Durchlasslücke im Bereich der störenden Hg/Na-Linien aus der Stadtbeleuchtung auf, die offenbar eine gewisse Dämpfung des Hintergrundlichts bei Deep-Sky-Aufnahmen bewirken soll.

Zitat von MountyPython:
Dazu möchte ich Dir Virtualbox ans Herz legen.
Danke - das war wirklich ein sehr guter Tipp, den ich sogleich umgesetzt habe. XP läuft damit wieder wie gewohnt.

Gruß, Jan
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Jan,

Dir erstmal vielen Dank. Punkt eins ist plausibel. Zu Punkt zwei, dem ist gewiss so, wie Du schreibst (war kurz auf Irrwegen). Zu Punkt 3: Der Baader hatte mal gegenüber eine vorherigen Version von Astronomie RGB-Filtern den Vorteil, daß er keine "häßtlichen" Reflektionen um helle Sterne erzeugt. Das war damals der Kaufgrund. Gerade bei Langszeitbelichtungen ein Problem. Scheint aber auch bei Astronomie gelöst.
Beste Grüße,
Gerrit
 
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