Canon DSLR Debayer

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conehead

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Hallo zusammen,

ich habe mir einen Sensor debayered. Das ging besser als erwartet und vor allem gleich beim ersten mal völlig problemlos.

An meine Kamera hätte ich mich da nicht direkt ran getraut, aber für die 40D tauchen bei Ebay immer wieder mal Sensoren für 20 Euro auf. Da kann man dann nicht mehr viel falsch machen. Der Prozess ist teilweise recht rabiat.


Am Anfang war der nackte Sensor:

Link zur Grafik: http://www.bilder-hochladen.net/files/big/4swf-x2-a824.jpg


Der Sensor muß vom Abdeckglass befreit werden. Hierbei ist äußerste Vorsicht geboten. Denn wenn das Glass springt können Splitter auf den Sensor fallen und diesen sofort zerstören.
Ich habe den Sensor mit der Heißluftpistole langsam auf knapp 60°Celsius erhitzt und von der Ecker beginnend mit einem Skalpell das Deckglass angehoben. Das ging gut und ohne Schäden.

Link zur Grafik: http://www.bilder-hochladen.net/files/big/4swf-x3-0c04.jpg

Nun folgt der krasseste Schritt: das abkratzen der Microlinsen. Ich habe das mit einem zurechtgeschliffenen Stück Holz gemacht. Das ging sehr gut und vor allem ohne den Sensor zu beschädigen!
Nach ein paar Minuten ist der Sensor von den Microlinsen befreit:

Link zur Grafik: http://www.bilder-hochladen.net/files/big/4swf-x4-16e6.jpg

Link zur Grafik: http://www.bilder-hochladen.net/files/big/4swf-x5-884d.jpg

Um die Empfindlichen Stellen (Bondingdrähte & die blauen Stellen am Sensor) zu schützen habe ich diese in Harz eingelassen. Das war eine schöne frickelei. Es gibt kein extra Foto davon, aber beim nächsten Bild sieht man das ganz gut. Man sieht auch wie ich angefangen habe die Farbmatrix mit Kunststoffpolitur zu entfernen. Als Hilfsmittel hab ich vom Drehmel einen Filzaufsatz genommen.

Link zur Grafik: http://www.bilder-hochladen.net/files/big/4swf-x6-38ca.jpg

Und hier fast fertig. Sobald der Sensor golden farbig wird sollte man langsam machen, denn dann ist man beim Silizium angekommen. Immer wieder mal abspülen und die Oberfläche kontrollieren. Am Anfang gibt es stellen die etwas anders aussehen. Dann muß man noch mal ran. Ich habe das zum Schluss direkt mit dem Finger Polliert.

Link zur Grafik: http://www.bilder-hochladen.net/files/big/4swf-x7-abea.jpg

Mehr Bilder, vor allem der Auflösungsvergleich, kommen noch! Der Sensor funktioniert natürlich noch ohne Porbleme...

Gruß Markus
 
Hallo Markus, schöne Arbeit, die du hier zeigst,
Aber es sind ein paar Irrtümer drin, die den Sensor schnell zersthören können.
Die Microlinsen sind Acryl und die Bayernweit lack. Beides haftet sehr gut aneinander. Mit dem Holz entfernt man in der Regel auch die Bayernweit mit. Oder man verkratzt nur die linsen. Diese zwei bekommt man nie vollständig runter, es bleiben kleine Reste die durch das polieren weg gehen. Aber man muss um beide zu entfernen Druck ausüben. Nach der Bayernweit kommen 6 Antireflexionsschichten, die abwechselnd Grün Rot schimmern.
Die oberste ist neu Rote und sehr weich. Diese verkratzt man praktisch immer und sollte aufpoliert werden. Die anderen sollten erhalten werden. Poliert man alle weg ist man am Silizium. Dann poliert man die Leiterbahnen weg.
Und das war es mit dem Chip. Ich gehe davon aus, dass du bei einer der 6 Antireflexionsschichten gestoppt hast.

Ziel sollte es sein die AR Schichten zu erhalten. Oder nur die oberste zu Opern.

Bitte schreib mal alle Materialien dazu die du verwendet hast. Es gibt auch Poliermittel die Kratzer machen. Deshalb wäre es klasse das Wissen zu Streuen , damit nicht jeder nennt Materialschlacht fahren muss.
Zum abkratzen eignet sich Aluminium oder Gold auch recht gut. Anstatt Holz.
Vg Michael

 
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Hallo,
Markus dann warst du mit ausprobieren jetzt schneller als ich mit zusammensuchen der Fotos... sorry!
Ah Ok, das mit den 6 AR-Schichten war mir jetzt neu - vielen Dank Michael. Die erste AR Schicht empfand ich bis jetzt als "schmierig" und die ist wirklich sofort mit zerstört.
Zum Abkratzen muss ich sagen, dass ich bis jetzt immer einen Kupferdraht verwendet habe - vielleicht probiere ich mal Alu oder polieren…
Wie lange hast du den poliert? Hast du mal nen gestretchtes Flat für uns?
Ich habe leider bei meinem zweiten Versuch abermals ein paar Kratzer erzeugt, die ich bis jetzt (kp bei welcher AR Schicht ich gerade bin) nicht wegbekommen habe - diese Bereiche sind aber minimal höher empfindlich...
Ich muss Michael Recht geben, dass sich die Mikrolinsen kaum alleine entfernen lassen - hast du denn wirklich beim Kratzen mit dem Holz farblose max. weißen Staub erhalten? Sonst hast du dir evtl zu viel Arbeit gemacht.

Wie hast du das Deckglas entfernt? Ich kratze immer den Kleber ab und versuche dann langsam mit einer Rasierklinge drunter zu hebeln...

Zur Materialliste von mir (wäre am Poliermittel aber auch interessiert):
- Rasierklinge
- 0.5mm Kupferlitze
- Epoxid HP-E45GA (falls jemand kleine Mengen braucht einfach mal melden)
- MBS-10 Mikroskop

CS Tobias

PS Ich habe jetzt 3 Chips einer 1000D bearbeitet (zwei leben noch, bei dem anderen habe ich ein Kabel abgerissen --> der Epoxi ist wichtig ;) ) und muss sagen, dass sich scheinbar über die Jahre der Kleber verändert hat. Sowohl das Entfernen des Deckglases wie auch das verhalten beim Abkratzen der Matrix ist teils SEHR unterschiedlich. Habt ihr Ideen woran das liegen kann? Beim ersten Chip platze die Matrix ab wie alter Lack von einem Gartenzaun; beim letzten habe ich immer noch Stellen wo er partu nicht abgeht…
 
Hallo zusammen,
sorry für mein Kauderwelsch oben, die Spracherkennung des Handys ist alles andere als...

Ich bin jetzt bei 3 Chips der 450D wobei einer noch lebt.

Chip 1:
Hatte trotz Holzstäbchen ein Paar tiefere Kratzer, die ich mit Diamantpolierpaste (0,5µm) wegbringen wollte. Scheinbar waren da auch größere Stücke mit dabei, was mit ein wenig Druck (man wird ja ungeduldig) zu größeren Katzern geführt hat. Dann hatte ich beschlossen, die AR Schichten Größtenteils zu entfernen. Also bin ich auch mit nem Drehmel ran und war relativ schnell mittig durch alle AR Schichten. Über den Farbwechsel von innen nach außen R-G-R-G... kann man auf 6 Schichten schließen. Zumindest das was sichtbar war. Dann ging es Auf das Silizium und damit hat man auch gleich die Leiterbahnen wegpoliert. Ist ja nur Alu oder Kupfer. Somit war der Chip hin.
Aber: Mit Skalpel ging das Deckglas einigermaßen Leicht ab und die Bayermatrix ging auch relativ leicht mit Holz ab.

Zweiter Chip: Deckglas ging etwas schwerer ab, aber noch ok.
Die Bayermatrix musste aber mit viel Druck am Holz entfernt werden. Es sind auch relativ viele kleine Stücke hängengeblieben, die ich dann am Bild gesehen hab. Nach ein Paar sehr vorsichtigen Nachpolituren sind die meisten Weg, aber die Haftung der Bayermatrix war definitiv eine andere als beim ersten Chip. Die erste AR Schicht ist Teilweise mit herunten. Es ist schwer einer Homogene Politur hinzubekommen, so dass man nur eine Schicht entfernt und die andere Darunter in ruhe lässt.
Aber ich kann das Selbe bestätigen wie Tobias, wenn Kratzer bleiben, dann ist die Kamera Emfpindlicher.
Die AR Schicht(en) sind bestimmt für grün optimiert und unterdrücken einen gewissen Rotanteil.
Also warum nicht die AR Schichten so weit wie möglich entfernen? Dazu komme ich später noch.

Dritter Chip: Bei Ebay geschossen und nachdem der Einbau die Stecker in der Kamera auch nicht besser macht, hab ich gleich ungetestet debayert. Der Chip hatte aber offensichtlich schon nen Wasserschaden. Nachdem der recht gübstig war, aber die Hemmschwelle aber gering.
Also debayert, diesmal mit nem dünnen zurechtgeschnittenen Alublech, was recht gut ging, war das ganze recht schnell fertig. Die Bayer Matrix ging ähnlich gut, wie beim ersten Chip runter. Gefühlt nur wenige Rückstände. Die Erste AR Schicht war wieder angegriffen, die wollte ich dann später runterpolieren.
Der erste Test hat aber gezeigt, dass der Chip bzw. das Board schon ne Macke hat. Aktuell glaube ich, dass die Macke schon vor dem Debayern durch den Wasserschaden war.

Ich werde noch 1-2 Chips testen, wobei Chip nummer zwei schon recht gut ist.

Zu den AR Schichten: Ein Problem bei den Debayerten Kameras ist, dass durch Relexionen am Chip Geisterbilder entstehen. Die Microlinsen haben da echt gut gewirkst
Die AR Schicht verringert das auch, deshalb wäre es sinnvoll diese komplett zu erhalten.

Noch ein weiterer Tipp: Wer nicht gleich in ein Mikroskop investieren will, und noch ne zweite Canon daheim hat:
http://www.dx.com/p/macro-lens-adapter-for-canon-2325
+ Objektiv mit langer Brennweite erigbt ein wunderbares LifeView Mikroskop.

Viele Grüße
Michael
 
Hallo ihr beiden, danke für die Info´s. Ist alles halt noch etwas Neuland. Ok, ich denke ich habe dann wohl die Microlinsen und die Matrix zusammen mit abgekratzt.
Anbei mal ein sehr gestrecktes Falt:

Link zur Grafik: http://www.bilder-hochladen.net/files/big/4swf-x9-00e2.jpg

Info´s zu meinen Werkzeugen usw. kommen noch. Muß jetzt erst mal Frühstücken!

Gruß Markus
 
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Hi,

Politur hab ich folgende verwendet:

Politur

Da nun die AR Schicht des Sensor auch weg ist, kommt noch ein ar beschichtetes Glas drauf:

Ar Glas

Das mit den Reflektionen, insbesondere beim Einsatz mit nem h-alphafilter hatte ich auch schon geslesen. Klar ist durch die Politur die AR-Schicht weg, aber dafür kann sich mein Flat aber auch sehen lassen. Ich werde es sehen ob das mit dem AR Glas gut funktioniert. Bei Taschenlampen wirkt das Zeug Wunder.

Gruß Markus
 
Hallo,
so jetzt haue ich hier mal meine Bilder mit wenig Text rein - evtl ja auch hilfreich:
- entfernen des Deckglases (bei mir springt es leider immer)
Link zur Grafik: https://dl.dropboxusercontent.com/u/7263032/debayer/Deckglas.jpg
- erster Ansatz beim Kratzen (rechts die "angerauten" Mikrolinsen --> es bringt irgendwie nichts, denn ab gehen die nicht)
Link zur Grafik: https://dl.dropboxusercontent.com/u/7263032/debayer/Kratzen1.jpg
- während des Kratzens
Link zur Grafik: https://dl.dropboxusercontent.com/u/7263032/debayer/halb%20fertig.jpg
- Anblick ohne Politur --> evt die erste schmierige AR-Schicht
Link zur Grafik: https://dl.dropboxusercontent.com/u/7263032/debayer/evt%20AR.jpg
- nach der Politur verblieben ein paar Reste... leider :(
Link zur Grafik: https://dl.dropboxusercontent.com/u/7263032/debayer/kleine%20reste.jpg
- und hier das gestretchte Flat (man sieht deutlich die Vignettierung durch das Objektiv)
Link zur Grafik: https://dl.dropboxusercontent.com/u/7263032/debayer/flat%20gestretchet.jpg

Zur AR bei Ha Filtern ... ich denke es ist hier sehr ausschlaggebend, wie weit die reflektierenden Flächen vom Chip entfernt sind. Daher würde ich KEIN Deckglas aufbringen! Ich werde die Kamera durch einen Baader Protective Ring und einen Klarglasfilter von der Umgebung trennen, hoffen wir mal, dass 50mm Chip <-> AR-Klarglas ausreichen....

Zur Kühlung und Isolierung... ich verpasse der Kamera ein Umgehäuse, sodass die gesamte Luft um und in der Kamera durch Silikatkügelchen entfeuchtet wird - hoffentlich reicht das, dann brauche ich nämlich weder eine Heizung (wovon denn auch? ;) ) und auch keine Isolierung der Elektronik, da sich darauf nichts abschlagen dürfte.

CS Tobias
 
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Hallo zusammen, hallo Tobias.

Tobias, ein Wort zur Isolierung. Ich glaube nicht, dass due Kamera so dicht bekommst, dass du keine Heizung brauchst. Das Silikatgel ist schon gut und wird auch ne Zeit halten, aber ich würde mal damit rechnen, dass du 1x im Monat das Gel erneuern musst. Wasser findet so seinen Weg.
Wie ich aber die Reflexionen in den Griff bekomme weiß ich auch noch nicht, ich werde mir die AR Coated Gläser auch mal anschauen. Hatte ich auch vor, mir ist nur nicht klar, wie ich daraus die Richtige Größe beomme.

Hallo Günter,
Ich denke schon, dass die Optische Qualität dieses Floatglases reicht. Ich glaube nicht, dass man damit Probleme hat. Wurde auch schon in Englischen Foren verbaut.

So, nun zu meinen Bildern:

Mit nem Bastelskalpell und ein wenig Geduld bringt man das Glas auch ohne Brechen runter:
Link zur Grafik: http://s1.directupload.net/images/140811/ennt9uvb.png
Dauert halt so 10-15 min, da man sehr Stückchenweise den Kleber löst. Mir ist nur die Spitze des Skaplells abgebrochen.

Die Microlinsen schauen dann so aus:
http://www.directupload.net/file/d/3711/bmdqtr2n_png.htm
Das ist eigentlich die Perfekte AR Schicht.

Wenn man die Linsen ankratzt verschmieren diese nur, aber man löst sie nicht:
http://www.directupload.net/file/d/3711/cuk6kiub_png.htm

So sieht es aus, wenn man die Teilseise Debayert hat.
http://www.directupload.net/file/d/3711/nmfnoz5a_png.htm
Unter der Bayerschicht liegt noch eine Weiche AR Schicht, die wohl auch etwas dicker ist. Die Verschmiert dann. Auch hier gut zu sehen:
http://www.directupload.net/file/d/3711/chywaa5n_png.htm
oder hier:
http://www.directupload.net/file/d/3711/l2megemk_png.htm

Die AR Schichten des durchpolierten Sensors sind hier zu sehen. Leider kommt es am Bild nicht so richtig rüber:
Aber es gibt mehrere Farbwechsel:
http://www.directupload.net/file/d/3711/w5jbd9j5_png.htm

Nun der Funktionierende:
http://www.directupload.net/file/d/3711/m3xiho79_png.htm

Da hab ich teilweise die zweite Schicht auch schon wegpoliert.

Bzgl. Harzvergiessen:
Mit den Golddrähten muss man aufpassen, aber so heftig vergießen würd ich diese nicht. Ich hab Modellbaukleber verwendet, der ist extrem Flüssig und Stabilisiert die Drähte soweit schon.
Man kann auch Plastik 70 Spray verwenden und genügend auftragen.
Klar schützt das Harz mehr, dafür sind die Ecken aber nicht frei...

Meine Materialliste:
- Skalpell
- Holzstäbchen, oder dünnes Alublech
- Universalpolitur oder Diamandschleifpaste. Letzteres nicht zu empfehlen.
- Zur Politur Wattestäbchen
- Zum Wideraufkleben des Deckglases: Sekundenkleber.

Bis aus das Skalpell ist die Materialliste sicher nicht die Optimallösung.

Viele Grüße
Michael













 
Hallo zusammen,
blöde Frage, aber könnte man da nicht mit Lösungsmitteln ran oder sind die Mikrolinsen und die anderen Schichten aus Glas bzw. nicht auch Kusntstoff? Man müsste nur noch ein selektives Lösungsmittel finden (Aceton wird wahrscheinlich zu stark sein).
 
Hallo Michaael,
habe zwischenzeitlich auch eine Quelle gefunden:

*klick* (unten im Abschnitt "A note on older DSLR sensors/CCD sensors").

Scheinbar funktionieren LöMis nur bei älteren Sensoren (bis 400D). Schade.
 
Hi,

bei meiner 40D funktionierte auch kein Lösungsmittel!
Sekundenkleber würde ich absolut nicht empfehlen zum verkleben. Der hat Ausdünstungen die sich gerne woanders niederschlagen. Auch hier wäre Harz meine erste Wahl.

Meine Werkzeuge:
- Stückchen Holz zum schaben
- Skalpell und Heißluftpistole zum entfernen des Deckglases
- Stückchen Fils zum Polieren
- plastix als Polierpaste

Mit dem Floatglas hab ich schon experimentiert. Ich denke schon dass das geht, zumindest hab ich noch keine Störenden streifen oder ähnliches im Flat gesehen. Zuschneiden geht eigentlich recht einfach mit einem Diamandschleifer. Einfach eine Fuge fräßen und dann das Glas da brechen. Danach die Kante noch etwas glatt schleifen. Das geht auch mit normalem Schleifpapier welches dann aber sehr schnell verbraucht ist.

Gruß Markus
 
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Hallo,
also vom Sekundenkleber würde ich auch abraten - wir ja nicht umsonst gerne für Fingerabdrücke verwendet ;) ...

Mal eine allgemeine Frage zum Holz:
Was verwendet ihr da? Meine Hölzer sind eigentlich immer zu weich und richten keinen gewollten Schaden an der Matrix an.

Zum Harz:
Also mein Epoxi ist "recht" flüssig und ich hatte nie das Gefühl, dass ich die Drähte irgendwie belaste. Lasse das bei schräg gestelltem Chip über den Rand volllaufen. Falls jemand etwas benötig, kann ich sicherlich etwas abzapfen und zuschicken - habe ja 250mml hier und ich brauche immer nur 2ml pro Kante. Hat jemand eine Anlaufstelle für ganz kleine Spritzen mit dicken aber stumpfen Kanülen - die die man z.B. zum nachfüllen von Druckerpatronen verwendet?

CS Tobias

PS Zur Isolierung: So genau weiß ich es nicht, dass es klappt, aber ich hoffe einfach mal ;) . Zum anderen hatte ich erstaunlich gute Resultate bei meinem unfertigen DSI III Projekt... daher mein Optimismus. Ich werde eine ordentliche Ladung Silikagel (warum eigentlich Gel?) anbringen und ein kleines Sichtfenster, so sehe ich, wenn das ganze grün wird. Es wird sich zeigen, wie lange das hält 6 Monate wären Ok, alles darüber perfekt.

PPS Warum findest du Diamantpaste suboptimal? Welche Körnung?
 
Hallo Tobias,
Welches Epoxi nimmst du denn?

Ich hab mir 0,5µm Diamantpaste gekauft und mit nem Stück Kreditkarte gleich ein paar Fette Kratzer reinpoliert. Ob die Paste wirklich nur <0,5µm hat, kann ich nicht sagen. Kleiner hab ich nichts zu nem passablen Preis gefunden. Auf jeden Fall würd ich auch Kunstoffpolitur nehmen. Diamenten haben ja den Nachteil, dass sie alles wegschmirgeln. Solange die Inhalttstoffe von einer Paste Weicher als die AR Schicht ist, wird man selektiver Polieren können. So zumindest die Theorie.

Kurz zum Sekundenkleber. Ja, war mir klar, dass das nicht das Optimum ist. Aber ich hatte nichts anderes passendes zur hand. Schlieren sehe ich auf jeden Fall keine. Es hat besser geklappt als vermutet. Deckglas drauflegen. Und minimal den Kleber am Rand entlangführen. Fließt von alleine drunter.

Viele Grüße
Michael
 
Hallo,
wie schon geschrieben ;) verwende ich diesen hier http://www.hp-textiles.com/proddat/HP-E45GA.pdf ( hoffe es ist kein Problem, da es ja kein Sponsor dieses Boards ist...).
Wurde mir empfohlen, da er wohl zum Elektroverguss geeignet ist - bis jetzt (einmalige Anwendung) bin ich damit zufrieden. Man kann ihn 45min verarbeiten, er bleibt aber noch ca 4 Std einigermaßen flüssig. Nach 12 Std ist er dann schon sehr fest und nach ein paar Tagen kann man ihn nur noch wegschleifen bzw bekommt man damit verklebte Teile nicht mehr auseinander.
Also ich habe hier 1200, 30000 und 100000 Diamantenpaste und habe damit keine Probleme gehabt.... außer, dass sie gut schleift ;) . Muss mir mal deine Politur angucken. Du hast aber erstmal mit dem Dremel gearbeitet? Wie lange braucht man so, bis die Schichten runter sind - damit man mal ne grobe Zeitdauer hat?

CS Tobias
 
Moin,

ich habe normales Uhu Endfest Epoxy genommen. Der ist nach dem Anmischen etwas dickflüssig. Ich nehme da einen Tropfen mit dem Skalpell auf und lasse denn dann in die Kante laufen. Das dauert zwar ein wenig, aber geht eigentlich ganz gut. mit der Zeit verteilt der sich dann auch etwas.

Mit der Kunststoffpollitur hatte ich drei Durchgänge gemacht. Zwischendurch habe ich immer wieder mit Wasser abgespült damit ich sehe wie weit ich bin. Wenn das Zeug drauf ist sieht man das ganz schlecht ob man schon durch ist. Jeder Durchgang so etwa zwei Minuten. Das geht also wirklich fix. Das ganze ohne Drehmel aber mit nem spitz zulaufenden Drehmel Filzaufsatz.

Gruß Markus
 
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Hallo Tobias,
Sorry hatte deine Frage mit dem Holz übersehen. Ist bei mir Eiche.
Was anderes war auch wenig effektiv.
Vg
Michael
 
Hi Freunde,

verfolge hier alles mit und ihr macht mich echt heiß ;)
Bin selbst im Besitz einer ALCCD QHY8L, eine 8Mpix gekühlte CCD Farbkamera mit Bayer Matrix.
Das Prozedere wäre an diesem Sensor also Identisch zu dem hier genannten?
Würde zum abkratzen nicht auch ein Streichholz reichen?

Grüße
Mark
 
Hallo,

sorry! aber die Vorlage muss ich reinhauhen!

> Würde zum abkratzen nicht auch ein Streichholz reichen?<

Eins? Hundertet!


Gruß Günter
 
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Hi,
mich würde mal interessieren, wieviele Spuren von der schaberei dann nachher im Flatfield zu sehen sind.
Und auch: Bekommt man solche Spuren dann mit nem Flatfield raus?

Einer der Nachteile wird mir aber schon offensichtlich: Wie geht man dann bei LRGB-Aufnahmen mit Filtern um? Selbst für eine Filterschublade dürfte es ja knapp werden.

Bei Flattenern/Reducern wie dem TS Flattener oder den Riccardi Reducern hat man ja ordentlich Backfocus.
Aber beim kleinen Baby Tak und dem dafür gerechneten Reducer sehe ich da schwarz. Bin mal gespannt, wie Eure Lösungen für 56 mm Backfocus (mit Filter 57 mm) aussehen.

Danke schonmal und viele Grüße
Gerrit
 
Hallo,
wie das nach dem Schaben aussehen kann, siehst du z.B. in meinem stark gestretchtem Flat - im Original ist es deutlich weniger sichtbar.
Bei der Reduzierung und beim Stacken treten ein paar EDV Probleme auf, da man den meisten Programmen nicht wirklich klar machen kann, dass das CR2 ein sw-Bild ist :D. Allerdings war der Programmierer meiner favorisierten Software (Theli) so nett und hat nun eine Checkbox eingebaut mit der man auf sw forcen kann. Somit kann ich für meinen ersten Testchip sagen: "es geht ganz ordentlich" siehe altes Bild (nur Lights und Flats)
Link zur Grafik: https://dl.dropboxusercontent.com/u/7263032/NGC2244-1000Dsw-Ha.jpg

Ob und wie das bei richtigen CCDs funktioniert weiß ich nicht! Evtl lässt sich da die Matrix ja mit Lösungsmitteln auflösen - ganz ohne schaben...?!

Ich habe bei mir wohl keine Probleme da der TS-Flatner für meinen Apo 120mm braucht und ich mir extra den RCC besorgt habe - aber ja, der Abstand ist ein kleines Problem! Allerdings ist dies nicht spezifisch für diesen Umbau sondern immer gegeben, wenn man mit Filtern nach dem Korrektur und einer DSLR arbeiten will :( .

Zu dem verlinkten Poliermittel: Habe heute meine Flasche bekommen (brauch jemand etwas - man braucht ja nur kleine Mengen?) und habe an meinem defekten Chip am Rand mal etwas rumprobiert... das ist aber ein Teufelszeug! Innerhalb von ein paar Mal hin und her wischen mit einem Qtip hatte ich den blauen Rahmen, der sich um der aktiven Fläche befindet - abgeschliffen. Nun bin ich mir nicht so sicher, ob ich es damit versuchen möchte. Denn beim Kratzen bleiben ca 4 AR - Schichten übrig, mit diesem Poliermittel geht das zwar alles schneller, aber ich habe etwas Angst, dass ich zu viel abhebe!

CS Tobias
 
Hallo allerseits

Ich mische mich da auch mal ein

Gerrit, wenn man nicht zu stark kratzt und danach die Sensorfläche poliert, sollten keine Kratzer sichtbar sein.
Hier der Link zu einem Flat meiner mono 500D (stammt von meiner Aufnahme vom Great Wall): http://www.distant-lights.at/temp/flat_500d_mono.jpg
Ein Kratzer ist in der linken oberen Bildhälfte sichtbar, sonst einige Staubkrümel. Geht alles durch Dithern weg.

LRGB-Filter mit z.B. Filterrad bringen nichts. Die leichte Empfindlichkeitssteigerung erreicht man durch das Entfernen der Farbfilter der einzelnen Pixel (Bayer-Matrix). Wenn man dann wieder Farbfilter davorsetzt hat man einen Empfindlichkeitsverlust, da ja auch die Mikrolinsen fehlen.

Für RGB-Aufnahmen nimmt man besser eine 2., nicht debayerte, DSLR.
Vorteile einer Mono DSLR gibts eigentlich nur bei Schmalband- bzw. Luminanzaufnahmen (keine Farbfilter mehr und alle Pixel für Schmalband nutzbar).

Auch mit dem Auflösungsgewinn einer Mono DSLR schauts eher mager aus, die Algorithmen von Programmen wie Dcraw etc. zum Interpolieren der Bayer-Matrix sind da sehr gut und ausgeklügelt.

LG
Thomas
 
Hallo Thomas,
das Flat gefällt mir sehr gut! Kannst du genauer sagen, wie du gekratzt hast und wie weit du poliert hast und womit?

CS Tobias
 
Hallo zusammen,

ich finde das Thema recht spannend, aber ein paar Fragen an die Experten hätte ich da noch:
1. Wie ist denn der Füllfaktor der CMOS-Chips bei der EOS? Durch die Entfernung der Microlinsen verliert man doch auch einiges an Empfindlichkeit?
2. Gibt es diese Microlinsenarrays irgendwo zum kaufen, damit man sie wieder aufsetzen kann?
3. Kennt jemand den gesamten Aufbau des Sensors? Evtl. könnte man doch mit der chemischen Keule ran. Ist die Bayer-Matrix Farbstoff-basiert und ist die Matrix auf oder unter den Linsen lokalisiert? Interessant wäre es ja, wenn man nur die Bayer-Matrix loswerden kann und die Mikrolinsen wieder drauf bekommt.

Ach ja, und zu den Antireflex-Schichten, die sind nicht so unwichtig, reines Silizium reflektiert in blanker Form schon ca. 35% der Photonen, zusammen mit dem Füllfaktor bekommt man so eine ziehmliche Verschlechterung der Effizienz des Sensors...

Gruß, Martin
 
Hallo Tobias, Hallo Thomas,

vielen Dank für Euer Feedback und die Testaufnahmen. Eine zweite DSLR für RGB zu nehmen ist natürlich eine Option, wenn man bedenkt, was ein Filterrad mit samt Filtern kostet. Bei Linienfiltern wird man aber nicht umhinkommen.

Was würde denn dagelegen sprechen, RGB auch mit der SW-modifizierten DSLR zu machen, aber mit einer höheren ISO-Zahl? Klar müßte man dann dediziert Darks dafür machen und das relativ zeitnah (weil ungekühlt). Aber trivialerweise nicht für jeden Kanal.

Martin hat weitere interessante Fragen aufgestellt, deren Antworten mich auch interessieren könnten. Immerhin kostet eine geeignete Kamera bei eBay gebraucht nicht die Welt.

Grüße, Gerrit
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo,
@Martin:
1. Kp. Aber durch den Wegfall der Filter steigt die Empfindlichkeit wieder und das gleicht den Verlust durch die fehlenden Microlinsen mehr als aus (nicht viel mehr, aber etwas ;) ).
2. Nein! Die Linsen müssen exakt die Abmaße der Pixel haben und passend angebracht werden. Ich bin zwar kein Experte, aber ich denke nicht, dass das privat geht.
3. Wurde zumindest für die Canon-Modelle schon probiert (teils auch mit nicht sehr harmlosen Lösungsmitteln) leider ohne Erfolg für die neuern Modelle >400D. Auch ich habe Versuche mit dem "Beschuss" der Matrix mit 200nm Laser ~1mW ~15fs ~250kHz bei einem Strahldurchmesser von 1mm gemacht - leider auch ohne Erfolg bzw irgendwann (wenn ich noch stärker Fokussiere) sind die Pixel die dann weg sind ;). Da die Matrix zwischen den Pixeln und den Linsen liegt geht es mechanisch nicht anders :( .

@Gerrit: Welche Kamera schwebt dir denn da vor - oder verstehe ich deine Aussage falsch? Denn sw Kameras mit ~APSC sind doch schon recht teuer.
Wer sagt denn, dass die Kamera nicht gekühlt wird? Ich denke, wer so invasiv arbeitet, der wird auch eine Kühlung realisieren - siehe anderen Beitrag von ungefähr denselben Personen ;)

@ Markus: So habe jetzt mit meinem defekten Chip und deiner Politur etwas gespielt.... ich glaube ich entferne damit bis zur Matrix und arbeite dann mit 100 000 Diamantenpaste! Man brauch ja nur zwei drei Mal über die AR-Schicht zu gehen schon ist eine davon weg! Die Paste ist scheinbar recht grob und die AR-Schicht setzt ihr nichts entgegen :( .
Aber mal ne Frage: Kennt jemand jemanden oder eine Firma die da wieder eine AR-Schicht aufbringen kann?

CS Tobias
 
Hallo Thomas,

ich erlaube mir mal hier ein positives Feedback zu Deiner Aufnahme vom M51 zu geben: Erste Sahne! (Auch weil Du bei 10" F/6.8 gearbeitet hast, das werde ich bald mal mit dem FFC probieren).

http://www.distant-lights.at/m51-2014_03_28.htm

Ich sehe, daß Du da beim HA-Kanal auch eine höhere ISO-Zahl verwendet hast.
22 h Belichtungszeit sind natürlich beachtlich. Ich hab mal M51 bei 3556 mm F/10 Brennweite abgelichtet mit einer Vollformat CCD. Waren knapp 8 h.Die Aufnahme hätte damals aber noch 3..4h mehr Belichtungszeit vertragen. Du hast jetzt noch den Ha-Kanal dazu genommen. Das Ergebnis von Dir ist wirklich klasse! Macht aber auch deutlich, daß ( F/6.8 vs F/10) man mit einer modifizierten DSLR doch mehr Frames sammeln müßte. Dafür kommt man aber auch wesentlich günstiger an den Auflösungsvorteil heran.

Also .... ich könnte mir schon vorstellen, eine modifizierte DSLR an meinen Baby-Tak zu setzen....

CS
Gerrit
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
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