Komet Lovejoy vom 11.1.2015 mit Sigma180 / Eos6d

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tommy_nawratil

Aktives Mitglied
hallo,

gestern (den 11.1.2015) hatt ich auch mal Glück und konnte eine Stunde lang den Kometen Lovejoy aufnehmen.
Ich find das so super, dass Terry Lovejoy schon wieder ein heller Komet geglückt ist, bei all den
automatischen Robotersurveys! Und der Komet ist freisichtig neben Wien sichtbar!

Hier mit dem Sigma 180mm und der Eos 6d, in 1min Subs bei Iso800. Rechtkslick und anzeigen für grösser:

Link zur Grafik: https://dl.dropboxusercontent.com/u/87975652/20150111_Lovejoy_Eos6d_Sigma180.jpg

66% Ansicht: https://dl.dropboxusercontent.com/u/87975652/20150111_Lovejoy_Eos6d_Sigma180x.png

lg Tommy
 
Hallo Tommy,
absolut geniales Bild! Nicht nur die Aufnahme, sondern auch die EBV! Ich nehme mal an, dass das wieder eine Mischung von PI und PS ist (siehe Dein anderes Kometen-Bild).

Kannst Du noch was zur Aufnahme sagen (wieviele Subs wurden verwendet, welche Blende, evtl. Filter verwendet, hast Du Pausen zwischen Deinen Subs gemacht, auf welcher Montierung, ...)? Und was ist das für ein Objektiv?

Vielen DANK und viele Grüsse
Stefan
 
hallo,

hier noch das Video aus den gecroppten Einzelframes:

https://dl.dropboxusercontent.com/u/87975652/Lovejoy_20150111.avi

@Stefan - dankeschön :)
Ja, ist in PI gestackt und verarbeitet, und dann in PS zusammengesetzt und Feinarbeit. Sind 44 Frames, mit dem Sigma 180mm bei Offenblende f/2,8 keine Filter. Monti war meine HEQ5, über Synscan eingenordet weil ich sie in den Hof stellen musste wegen dem starken Wind. Guiding und Dithering per MGEN.

Das Sigma hat mein Canon 200L jetzt mal ersetzt, weil es bei Offenblende auch ganz gut und völlig ohne Farbsäume arbeitet. Muss aber noch schauen, das hier ist eigentlich das erste voll entwickelte Bild damit. Die Verarbeitung der Bilder ist einfacher, weil weniger Artefakte vom Objektiv her. Nur die hellen Sterne aussen haben eine Störung in den Halos. Obwohl die Linsen beim Sigma grösser sind als beim 200L, ist die Vignette bei f 2,8 deutlich stärker. Das Ding ist auch ein ganz tolles Makro. Das erste Exemplar war dezentriert, das zweite haut jetzt hin. Mehr dazu bei Lenstip, dort habe ichs entdeckt:

http://www.lenstip.com/index.html?test=obiektywu&test_ob=355

lg Tommy
 
Hallo Tommy,
Das ist echt ein super Bild vom Kometen. Tolle Details im Schweif, da haben sich die 44 Frames und die EBV voll gelohnt.

Viele Grüße,
Felix
 
Hallo Tommy,

ganz großes Kino!!! Das ist absolut die bisher beste Aufnahme die ich in den Foren gesehen habe.

Nur noch eine Frage: Was ist das für ein "zappelndes" Objekt
etwas links von der Bildmitte in Deinem Video?

lg

Hans
 
hallo,
Danke für eure supernetten Meldungen :)

Dabei wäre es fast ein Debakel geworden: Ich hatte nicht damit gerechnet, und plötzlich war es klar! Hilfe, was jetzt!
Dann hab ich den Kometen gesehen, ok den nehm ich dran. Aber der Wind war so stark und böig, ich musste die Monti windgeschützt im Hof aufbauen, und da war es so, dass ich entweder den Kometen überm Nachbardach oder Polaris sah - nicht beides.
Also habe ich ein Fernrohr draufgeschnallt und per Synscan Software eingenordet. Ok, das ging. Dann die Kamera dran, und die DEC auf -84° gestellt, weil die Schiene in 90° zum Fernrohr vorher stand.
Hat funktioniert, aber.... Mist, der Komet steht immer noch zu tief überm Hausdach, hätte nur knapp drüber geschaut.
Ok, die Kamera mit der Schiene in der Klemme hochziehen. Reicht alles nicht, was jetzt?
Ich habe dann ein Foto gemacht, und dann die ganze eingenordete Monti samt Kamera geschnappt und noch ein letztes Stück näher zur Mauer gestellt, in die Büsche rein. Dann am live Bild den Kometen gesucht und durch Drehen und Neigen des Monti Kopfes den Komet auf dieselbe Stelle gebracht wie auf dem eingenordeten Foto - in der Hoffnung, so den Pol halbwegs erwischt zu haben. Als ich fertig war, kamen natürlich erst mal Wolken herbeigetanzt.
Wie ihr seht, hat es dann doch geklappt. Aber ich sag euch, meine Nerven...!

lg Tommy

die tanzenden Punkte im Video sind Hotpixel, welche durch das Dithering des MGENs hin und her springen. Ich hatte nicht ganz passende Darks vom November genommen, aus Zeitmangel. Fahre nämlich in Kürze nach Panamá :cool:
 
Hallo Tommy,

nicht zu fassen. Ich habe ja schon über Bernhards Bild gestaunt, aber bei Dir ist der Schweif ja noch plastischer. Genial. Gut, Du hast ja auch mehr Belichtung, aber trotzdem toll, was mit vergleichsweise einfachen Mitteln und niedrigen Brennweiten möglich ist.

Du hattest ein Canon 200 mm L, das mit offenblende nicht gut war? War das ein f/2.8 oder f/4?

Beste Grüße

Rene
 
hallo Markus, Rene und Sven

dank euch für eure positiven Rückmeldungen!

Mein 200L war ein f/2.8 und bei Offenblende hatte ich im unteren rechten Eck Österreichfahnen, also jeder Stern hatte einen roten Punkt links und rechts bei APS-C. Musste schon auf f/4 abblenden. Da hat man so ein Trumm und muss einen Deckel über die Hälfte drüber machen. Das ist doch sehr schade. Jetzt hab ich noch ein 70-200L f/4 zum Test (ohne IS) und das sieht sehr gut aus bei 200mm, und ist schön leicht für die Reise.

lg Tommy

 
Hallo Tommy
Ich häng mich hier noch schnell an-
Wunderschönes Bild!
Und super Story der Aufnahmegeschichte!
Zum Trost, was unsereins im Hof und Garten mit Standortsuche macht,
geht bei den Profis in halb Österreich ab, nur um den Platz mit der Wolkenlücke zu finden.
Schönen erholsamen Urlaub wünsch ich Dir.
LG
Martin
 
Hallo Tommy,

ich nochmal. Das Sigma scheint doch schon ganz gute Bilder zu produzieren.
Ich habe lange mit dem Canon 70-200 mm L ohne IS fotografiert und bislang meine schönsten Aufnahmen produziert. Aber ... ja, jetzt kommt ein Aber ... bedenke, das Ding hat glaube ich 15 Linsen. Bei näherer Betrachtung und inzwischen gestiegenen Ansprüchen musste ich zweifelsfrei feststellen, dass das Ovjektiv ziemlich große Cyanüberschüsse produziert hat, was an besonders hellen Sternen und bei ziemlich harten Bearbeitungen unschöne schmierige Sterne zur Folge hatte.
Das Canon 200 L f/2.8 hatte ich auch mal. Das hat mir gefallen. Damit habe ich aber auch immer bis auf mind. f/4.0 abgeblendet (wie eigentlich bei jedem Objektiv mit Blendenstufen besser f/4).
Dir als Astrofotosemiprofi würde ich also raten, beim Canon 70-200 L etwas genauer hin zu schauen.

Beste Grüße

Rene

PS: Inzwischen denke ich, Fotoobjektive lohnen sich nur bis 150 mm, danach sollten Teleskope zum Einsatz kommen. Das ist aber nur eine/meine gefilterte Einzelmeinung aus dem Vergleich Festbrennweite Canon L 300 mm und L 200 mm und Tak 60 mit Reducer 264 mm.
Beim Canon L 300 mm hatte ich zudem ungewöhnlich große Veränderungen der Focuslage. Nur mal so raus und Fotografieren ging nicht, das Ding mußte erstmal anständig auskühlen.
 
hallo Martin,

danke für deinen Trost :)

Wenn man schaut wie Michael Jäger und Gerald Rhemann sich ins Zeug legen, und bei total unwahrscheinlichem Wetter irgendwo eine Wolkenlücke aufspüren wo sie gschwind durchknipsen, dann ist meine Story gar nichts. Da hab ich höchsten Respekt.

hallo Rene,

ja, wenn man Bilder ausarbeitet sieht man Sachen die am Rohbild kaum zu sehen sind. Trotzdem ist das Rohbild der Anhaltspunkt, denn bearbeiten lässt sich ja vieles. Das Sigma scheint wenig temperaturempfindlich zu sein, ich musste gar nicht nachfokussieren. Vielleicht interessiert dich ja meine Sammlung an Rohbildern verschiedener Objektive:

https://www.dropbox.com/sh/9y9hqxy1vs8pnz8/AADAgfnw99B2IW6OuGHGKNtka?dl=0

lg Tommy
 
Oh Tommy,

danke für das Angebot. Aber wenn ich mir die Bilder anschaue, die Du hier bereits veröffentlicht hast, dann bin ich bin mir sicher, Du bist da versierter. Meine Erkenntnisse hätten sicherlich keinen Mehrwert für Dich.
Da Du den Link hier öffentlich reingestellt hast, findet sich vielleicht ein anderer Interessierter.
Aber genug off topic. Zurück zum Thema und Deinem schönen Bild ...

Viele Grüße

Rene
 
Servus,

Wahnsinns Abbildungsqualität. :respekt2:
So was schaut man einfach immer gerne an.

Grüße,

Florian
 
Servus Tommy,

Danke für den tollen Bericht und Gratulation zur Aufnahme/Bearbeitung.
Ich nutze ebenso ein Sigma 180/2.8 (nicht die aktuelle Version) auf einer Nikon D800 (unmod.) auf einer Astrotrac ohne Guiding.
Das Sigma ist eindeutig die beste Linse in meiner Sammlung. Das Koma kenne ich gut, ab Blende f/4 ist es beinahe weg, jedoch kommen die Spikes extrem heraus. Sind zwar wunderschön, bei den Plejaden jedoch schraube ich eher auf f/3.2 zurück.
Meine Frage: In PI gestackt: wie hast Du das gemacht? Über das einfach BatchProcessingScript oder CometAllign? Habe beide Versionen probiert. Beim BPS sind zwar die Sterne alle am Punkt, jedoch ist der Komet komplett daneben (no-na!). Beim CometAllgin gibt es ja den Trick mit 2 Bildern: 1 Bild nur Komet, ein Bild nur Sterne und diese beiden verrechnen. Da wurde ich auch nicht glücklich.
Habe nun die 20 x 120sec direkt auf den Kometen gestackt, bekomme dann die Sterne als Striche.
Dies gefällt mir jedoch sehr gut, zeigt sie doch auch die Bewegung des Kometen in den "kurzen" 40 Minuten.

Liebe Grüße aus Salzburg,

Andreas
 
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