Hallo Christian
Du fotografiert also nach dem Huckepack Prinzip. Du legst demnach ein großes Teleobjektiv auf den Fernrohr und führst die Kamera damit nach.
Naja, das mache ich auch! Ich arbeite mit vielen vielen Brennweiten.
Manchmal habe ich zwei oder drei Kameras neben dem Fernrohr hängen und fotografieren durch Weitwinkel oder Teleobjektive.
Dann wiederum habe ich auch ab und an ne Kamera an einem meiner Fernrohre hängen.
Welche Ergebnisse erzielt man denn damit, wenn die Kamera nicht vor dem Okkular liegt, sondern neben an? Wie würde damit, ein DeepSky Bild denn aussehen?
Wird es denn sehr schwierig werden, dann die Kamera ans Okkular anzubringen?
Also mir ist nun nicht genau klar, was du mit "Kamera neben dem Okular" meinst!
Durch das Okular fotografiert man eigentlich nur in Spezialfällen, also zum Beispiel bei Planetenfotografie oder beim Mond oder der Sonne (nur mit Filter).
Diese Methode nennt man Okularprojektion.
Wenn wir aber von deep Sky Fotografie reden, dann ersetzt die Kamera das Okular.
Ich glaube, ich hatte dir vorige Tage schonmal erklärt, dass ein Teleskop konstruktiv nichts anderes ist, als ein Teleobjektiv, und genau so wird es auch benutzt. Beim Teleskop nimmst du das Okular heraus, bei der Kamera schraubst du das Objektiv ab. Dann kommt ein Adapter ans Teleskop, der auf einem ganz bestimmten genormten Gewinde, dem T2 Gewinde, endet. Nun gibt es für jedes Kamerabajonett einen Adapter, der ebenfalls auf diesem Gewinde endet.
Kann kann man dann die Kamera mittels dieser beiden Adapter ans Fernrohr schrauben. Somit ist das Fernrohr eben ein großes Teleobjektiv, mehr nicht.
So entstehen eigentlich alle Deep Sky Aufnahmen, auch wenn mit CCD Kameras (Astrokameras) gearbeitet wurde.
Zum besseren Verständnis versuche ich nochmal ganz vorne anzufangen:
So ein Fernrohr, nehmen wir mal ein Linsenfernrohr, fängt ja quasi vorne am Objektiv das Licht ein und bündelt es in einem Brennpunkt.
Die Entfernung zwischen Linse und Brennpunkt nennt man Brennweite.
Genau im Brennpunkt projeziert, die Optik das Bild, welches sie einfängt.
Je länger dabei die Brennweite ist (sie ist eine unveränderliche Eigenschaft des Objektives) desto größer wird das Bild am Brennpunkt abgebildet.
Mann kann nun ein Stückchen Film nehmen und diesen an den Brennpunkt halten, womit sich dann das vom Objektiv gesehen auf dem Film abzeichnet.
Wenn wir die Menge des Lichtes, welches auf den Film fällt erhöhen, dann müssten noch kürzer belichten, der Film zeichnet das Licht also schneller auf.
Die kann man erledigen, indem die größe des Objektives vergrößert wird, so dass auch noch mehr Licht gebündelt wird, womit das Bild im Brennpunkt heller wird.
Nun kann man aber auch was anderes machen, will man nicht fotografieren:
Man nimmt den Film aus dem Brennpunkt heraus und setzt stattdessen eine Lupe an den Brennpunkt. Diese Lupe nun macht das, was eine Lupe so macht. Sie vergrößert, und zwar genau das vom Objektiv projezierte Bild. Diese Lupe nennt man im eigentlichen aber auch Okular.
Was hälst du von diesem?
APM-RFP Refraktor 100mm/700 / EM-4 (verbesste Optik)
Beleuchteter Polsucher mit Skala
Also heute Morgen hatte ich besagten Refraktor sogar noch in der Hand!
Es ist eben ein günstiges Gerät für die Richfieldbeobachtung. Zuviel kann man davon auch nicht erwarten, also vor allem fotografisch nicht.
besten Gruß,
André