Versteinerte Blicke und Steve Jobs Fingerzeig

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ReneM

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Eine kleine PN-Tour am Winterhimmel

Liebe Sternfreunde,

das ist mein erster Winter, wo ich nicht komplett in Astrowinterschlaf gefallen bin. Nach den letzten für Beobachtungsnächten bedaure ich die Wintermüdigkeit der vorangegangenen Jahre sehr. Es gibt wirklich viel zu sehen.
Über die Planetarischen Nebel der letzten beiden Nächte habe ich eine kleine Zusammenfassung geschrieben. Ich denke, trotz gleicher Objektklasse können diese Nebel teilweise unterschiedlicher nicht sein und es kann durchaus lohnend sein, diese abwechslungsreiche PN-Winter-Tour zu unternehmen.

Beobachtet habe ich in zwei Nächten - einmal mit 3,4" und die darauffolgende Nacht mit 14". In beiden Nächten hatte ich mindestens fst 6 mag.

Abell 21 - Medusanebel
Vor den Planetarischen Nebeln des Abell-Kataloges hat man reflexartig zunächst Ehrfurcht, weil man mit zartesten Nebeln jenseits der Sichtbarkeit kleiner Optiken rechnet.
Erwartungsgemäß schwierig gestaltete sich die Suche nach Abell 21 mit 3,4". Die Stelle war zwar schnell gefunden, mit UHC und viel Geduld konnte ich dann aber nur eine Andeutung von einem breiten nach Südosten gebogenen Etwas wahrnehmen. So richtig sicher war ich mir aber nicht.
Umso überraschter war ich dann eine Nacht später mit 14". Nach dem Reinschrauben des UHC-Filters erstarrte mein Blick durchs Okular (so wie man es ja bei diesem Eigennamen erwartet) und ich gab wenig artikulierte Laute von mir, den ich dann später für mein Diktiergerät "erstaunlich, überraschend" übersetzt habe. Zu sehen war kein schwaches angehauchtes Etwas mehr, sondern eine deutliche große Sichel mit dickem Bauch. Ansatzweise wurde auch schon die faserige Struktur deutlich.

NGC 1514 - Crystal Ball
Wenn man sich diesen Nebel auf Fotos anschaut, denkt man willkürlich, hier wurde Steve Jobs ein Denkmal gesetzt. Mit seiner quadratischen Form mit abgerundeten Ecken wirkt er wie ein App-Symbol.
Mit 14" hangelte ich mich vom Fußstern Atik im Perseus ausgehend zu der Stelle und war zunächst enttäuscht. So ein heller Nebel und trotz intensiver Suche einfach nicht auszumachen. Viele wissen jetzt sicher, was kommt. Da ist mal wieder einer zu faul gewesen, einen Filter rein zu schrauben. So ist es! Nach unendlich langer Mühe habe ich mich dann zum UHC-Filter durchgerungen ... und siehe da, ein heller großer Nebel um einen sehr hellen Zentralstern lachte mich an. Der Zentralstern ist schreiend hell. Hätte ich mich doch vorher mal ein wenig informiert, dann hätte ich gut 10 Minuten Suchens gespart. Die leicht quadratische Form und die abgerundeten Ecken, die mein Freund Robert bei seiner Sichtung mit seinem 8"-Dobson beschreibt, konnte ich leider nicht ausmachen. Die Ränder wirkten eher unterschiedlich stark definiert und mal heller oder dunkler. Mit OIII ist der Nebel besser abgegrenzt, UHC ist aber - wie meist - ästhetischer.

NGC 2371/72 - Double Bubble oder auch Erdnuss-Nebel
Nun wollte ich unbedingt den zuletzt von Christian Busch in seinem Bericht empfohlenen PN sehen, dem anscheinend eine NGC-Nummer nicht zu reichen scheint.
Leider steht der PN in meinem Atlas (Sterne bis 9m5) in einem sternarmen Gebiet, so dass ich mich von zwei helleren Sternen im Süden über eine West-Nord-Schleife an die betreffende Region herantasten wollte. Zu meiner Überraschung blinkte mich der Nebel schon ohne Filter und bei Aufsuchvergrößerung von 43-fach (8 mm AP) fröhlich an. Bei höheren Vergrößerungen sieht man schön den hellen Balken in der Mitte und an seinen Flanken sind mit etwas Geduld die schwächeren diffus auslaufenden Nebelblasen gut zu erkennen. Bei kleineren Vergrößerungen wirken die Kondensationen im Balken wie kleine Sterne, sie werden aber flächiger, je höher man vergrößert. Filter haben meiner Ansicht nach hier keine verbessernde Wirkung. Also ein klarer Kandidat für Beobachter wie mich, die denken, alles erstmal ohne Filter versuchen zu müssen.

NGC 2022 - Colarbone Nebula
Leider habe ich noch nicht herausbekommen, warum der Nebel diesen Namen trägt.
Mit 3,4" wird er ab 35-facher Vergrößerung indirekt als schwaches fluffiges Sternchen sichtbar. Bei 50-facher Vergrößerung ist der PN dann auch direkt zeitweise zu halten, ein diffuses kompaktes Nebelchen.
Mit 14" und Aufsuchvergrößerung ist noch nichts zu erkennen - mit 85x dann ist der Nebel auffällig, ein weiches rundes Bällchen - bei 131-fach ist ganz eindeutig eine helle homogene Scheibe zu sehen, die Ränder sind eher scharf begrenzt - ob der PN incl. der äußeren Schale zu sehen ist, vermag ich nicht einzuschätzen

NGC 2392 - Eskimo Nebula
Das scheint der einzige intelligente PN des Winterhimmels zu sein, er hat eine Kapuze auf.
Mit 3,4" und kleiner Vergrößerung ist der Nebel leicht flächig erkennbar und recht hell. Bei 50-facher Vergrößerung bildet er einen schönen Kontrast zu dem unmittelbar nördlich stehenden gelblich orangen Stern. Ich habe die Vergrößerungsorgie mal bis auf 150-fach getrieben. Selbst da wirkt der PN noch schön hell, aber Strukturen konnte ich keine erkennen. Der angesprochene nördlich liegende Stern allerdings wirkte bei 150-fach nicht mehr sehr ansehnlich. Er matschte inzwischen ähnlich wie der Nebel bei kleinen Vergrößerungen.
Ein Blick mit 14" habe ich in der zweiten Nacht nicht gewagt, ich wollte ich mir nicht die Dunkeladaption versauen ;-) ... Ne, quatsch, das werde ich sicher nachholen.

Abell 12 - die Enttäuschung
Der Stern, hinter dem sich der PN zu verstecken versucht, ist eigentlich schon mit bloßem Auge erkennbar. Insofern muss man den PN theoretisch nicht wirklich suchen.
Faktisch schon. Mit 14" strahlte der Stern für mich in allen Vergrößerungen bis 189-fach sowie OIII so hell, dass er weithin alles überstrahlte. Die kleine "Helligkeitsunregelmäßigkeit", die ich im Nordwesten ausgemacht habe, gilt vielleicht als Sichtung, für mehr aber leider nicht.
Das nächste Mal werde ich sicherlich höher vergrößern und mein Nagler-Zoom für OIII präparieren.

Aber ich möchte nicht mit einer Enttäuschung schließen. Zwei Highlights der letzten Nacht (mit 14") möchte ich noch nennen.
Zum einen der vermutlich weniger bekannte Affenkopfnebel NGC 2174, den ich beim letzten Teleskoptreffen vergeblich gesucht habe. Dabei ist dieser Emissionsnebel sehr leicht zu finden und mich hat die Helligkeit und einfache Sichtbarkeit des Nebels mit UHC in dieser Nacht sehr überrascht. Vor allem hatte ich den Eindruck, dass er je nach Vergrößerung sein Aussehen wechselt.
Außerdem fand ich den NGC 2158 noch sehr interessant, ein kleiner feiner Offener Sternhaufen unmittelbar westlich von M 35. Ich konnte zwar nicht wirklich Sterne auflösen und habe maximal eine granulare Fläche bei höheren Vergrößerungen wahrgenommen, aber seine Stärke spielt der OS meiner Meinung nach im Zusammenspiel mit M 35 und geringen Vergrößerungen aus - da bildet dieser zarte Klecks neben dem mächtigen Sternhaufen M 35 einen wunderschönen Kontrast.

Nachfolgend habe ich allen Interessierten noch die wichtigsten Daten und allgemeine Beobachtungshinweise zu den vorgestellten PN angehangen.
Link zur Grafik: https://www.mediafire.com/convkey/9d83/tdnxjz49ujtnm4t6g.jpg
Die Seitenangaben beziehen sich auf den Deep Sky Atlas bzw. Uranometria, Helligkeit 2 ist die Helligkeit des Zentralsterns.


So, jetzt habe ich auch mal einen kleinen Beitrag geleistet, nachdem ich mir vorher immer auch gern Inspiration von Beobachtungsberichten anderer Sternfreunde geholt habe.

Beste Grüße

Rene

PS: Hat vielleicht jemand eine Ahnung, warum NGC 2022 wie ein Schlüsselbein aussehen soll?
 
Moin René!

Danke für deinen ausführlichen Bericht. PN sind immer sehr interessant.

> NGC 2022 - Colarbone Nebula
Leider habe ich noch nicht herausbekommen, warum der Nebel diesen Namen trägt.

> PS: Hat vielleicht jemand eine Ahnung, warum NGC 2022 wie ein Schlüsselbein aussehen soll?

Hehe :biggrin: - das wäre wirklich mal ein schönes Ding für unseren Rätselthread... :super:
Überleg mal: Zwischen Kopf (λ Ori) und Schulter (α Ori, Beteigeuze) des Orion... :smiley47:
Der PN selbst sieht im DSS kugelrund aus - das isses also nicht.

Die Dinge sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen. - Phaedrus
 
Hallo René,

das will ich jetzt mal nicht als Alibibeitrag im ausgelich für mitgenommene Anregungen sehen, sondern als sehr ausgewachsenen und informativen Beobachtungsbericht, gut kombiniert mit Deinem BAfK! :super:
Danke dafür, PNs sind mein großes Steckenpferd geworden.
Ein Blick ohne Filter lohnt sich immer, manchmal allerdings erst nach dem Aufsuchen und Finden.

Gruß
*entfernt*
 
Hallo Winni,

vielen Dank, dann liegt der Name ja auf der Hand ;-) ... manchmal sehe ich den Wald vor Bäumen nicht.

Hallo Günther,

Danke auch Dir. Wenn PN Deine Spezialität sind, dann war jetzt vermutlich keiner dabei, den Du nicht auch schon aufs Korn genommen hast.
Ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns zu Planetarischen Nebelnn einmal austauschen könnten. In meiner Liste stehen inzwischen 99, von denen ich bis jetzt gut 20 beobachtet habe. Vielleicht willst Du ja mal über die nur nach PN gefilterte Liste schauen. Sei es, für Anregungen zu PN, die Du vielleicht noch nicht beobachtet hast oder Du hast ggf. den ein oder anderen Hinweis zu PN, wo ich vielleicht eine Information hinzufügen kann ... oder lieber weglassen sollte ;-) Das ist aber nur so eine Idee.

Achso, wenn ich einen dieser Nur-mit-Filter-hast-Du-eine-Chance-PN festgenagelt habe am Himmel, schaue ich zuletzt auch immer noch einmal, ob er nicht auch ohne Filter zu sehen ist. Schon erstaunlich, wie wichtig Filter doch sein können.

Viele Grüße

Rene
 
Hallo Rene,

danke für Deinen BB. Davon angespornt habe ich gestern Abend auch auf NGC2171-2 gehalten. Im 10-Zöller war er hier in Flughafennähe allerdings nur MIT Filter zu sehen und auch ohne Struktur.

An Abell21 habe ich mir hier die Zähne ausgebissen. Na ja, Südbrandenburg klingt schon deutlich dunkler als Rhein-Ruhr ;)

Beste Grüße,

Achim
 
Hallo Achim,

das ist sehr schön. Danke für Dein Feedback.
Ich finde es immer toll, wenn man irgendwo etwas über ein interessantes Objekt liest und sich danach gleich eine gute Nacht ergibt. Meist vergeht ja so viel Zeit bis zur nächsten Gelegenheit. Meist hat man dann den Beobachtungstipp entweder vergessen oder das Objekt hat sich vom Nachthimmel verabschiedet ;-)

Beste Grüße

Rene
 
Hallo Rene,

Danke für deinen schönen Bericht. :)
Ich schreib ja selten ins "schwarze Forum" bin aber fleißiger Mitleser kann deinen Fortschritt nur begrüßen. Den Eskimo hatte ich am Freitag bei 1A Seeing unter Südbrandenburger Himmel, zum Foto fehlte nicht mehr viel *schwärm*. Dieses winzlinge sind schon was feines. Beim Crystal Ball hat mich der Umriss eher an eine Zitrone erinnert.

Wünsch dir noch viele schöne Nächte die rennen uns nicht weg, aber mal schauen wie lange die derzeitige Schönwetterkatastrophe noch anhält. :)

Liebe Grüße
Mathias
 
Hallo Rene,

von den PNs die Du da gerade auf dem Schirm hast fehlen mir schon noch zwei, unter anderem das runde Schlüsselbein. :/

Es ist auch so, dass viele PNs die gut erreichbar sind in Standardkarten fehlen. NGC 1514 und noch einige andere Kandidaten habe ich z.B. im DS-Reiseatlas schon nachgetragen, auch umfangreichere Werke haben bei PNs so ihre Lücken.
Austausch zum Thema sehr gerne! melde Dich, PN!?

Gruß
*entfernt*
 
Lieber Rene,

auch wenn es schon ein paar Tage her ist, habe ich bei meinem letzten abendlichen Ausflug am 13.02. natürlich ein paar deiner Nebel besucht, darunter auch für mich neue. Beobachtet wurde wie so oft mit dem 8-Zöller. Die Bedingungen waren ganz ordentlich (Bortle 4, FST 6.0mag, SQM-L 20.9), wobei der Himmel etwas aufgehellt wirkte.

Abell 12
Die leichte Aufhellung machte sich spätestens bei Abell 12 bemerkbar. Bei 100x ohne Filter natürlich chancenlos. Mit UHC konnte ich dann eine Asymmetrie im Halo von mü Ori recht deutlich erkennen. Mit [OIII] wurde er etwas besser sichtbar, aber keinesfalls auffällig. Aber bei genauem Hinsehen war er gut als runder, flächiger Nebel erkennbar. Geringe Luftfeuchte bzw. gute Durchsicht spielt hier also eine recht entscheidende Rolle, sonst wird der PN vom hellen mü Ori überstrahlt. Meine letzte Beobachtung vor einiger Zeit geschah wohl unter besseren Bedingungen, wo der PN auch im 8-Zöller und [OIII]-Filter indirekt einfach war.

NGC 2022
Danke für diesen Tip :) Selbst ohne Detailkarte konnte ich diesen ziemlich hellen PN recht einfach finden. Bei 100x selbst ohne Filter direkt noch sichtbar, indirekt dann auffällig als relativ kompaktes, rundes, gleichmäßig helles Nebelchen zu sehen. Ein UHC-Filter brachte einen etwas besseren Kontrast zustande, mehr aber auch nicht. Bei 171x wirkte der PN rundlich bis leicht oval mit gut definiertem Rand.

Affenkopfnebel (NGC 2174)
Diesen Nebel konnte ich ebenfalls ohne Detailkarte mehr oder weniger schnell ausfindig machen und als ich dann an der richtigen Position war und mit 37x + [OIII]-Filter beobachtete, stellte ich mir nur eine Frage: Warum habe ich den nicht schon vorher beobachtet!?!? Um einen mittelhellen Stern herum war direkt eine deutliche, gleichmäßige Aufhellung mit einer Winkelausdehnung von geschätzten 20 Bogenminuten zu sehen, wobei der Rand sehr diffus war. Die Form eines Affenkopfes konnte ich nicht wirklich sicher erkennen. Selbst mit UHC-Filter indirekt sehr auffälliger Nebel.

Medusanebel (Abell 21)
Diesen schönen Nebel hatte ich ebenfalls schon vor meinem Spiegel gehabt, aber so deutlich wie an diesem Abend war er wohl nicht. Bei 37x mit [OIII]-Filter direkt noch sichtbar, gleichmäßig hell und relativ groß, sichelförmig (ähnlich dem 1/3 beleuchteten Mond). Mit UHC indirekt ebenfalls gut erkennbar.

NGC 2371/72 hatte ich auch noch eingestellt, wo ich recht einfach zwei flächige, rundliche "Knoten" erkannt habe, die sich beinahe berührten.

Wirklich Details habe ich bei keinem der Nebel erkannt, aber definitiv eine schöne Abwechslung neben den ganzen Galaxien, die ich vorher auf meine Netzhaut brannte :cool:

Viele Grüße,
Robert
 
Hallo Mathias,

schön, das mein Bericht Dich dazu bewegt hat, außerhalb Deiner blauen Forums-Heimat etwas zu schreiben. Den Eskimo habe ich inzwischen auch mit 14" nachgeholt und ich kann Deine Aussage nur bestätigen. Ein schöner Hingucker in jeder Öffnung.
Die "Schönwetterkatastophe" ist wirklich treffend formuliert und zumindest hier in unseren Breiten hält diese Wetterlage noch mindestens zwei Nächte an. Langsam wünsche ich mir, dass es endlich wieder bewölkt ist :/

Lieber Robert,

vielen Dank für Deine schönen Ergänzungen mit 8". Das rundet das Gesamtbild wunderbar ab.
Wenn die Galaxien , die Du Dir gewöhnlich anschaust, auf der Netzhaut brennen, dann hast Du Dir mit den Planetarischen Nebeln ... ach quatsch mit dem Affenkopfnebel ein Loch in die Netzhaut gebrannt :cool:
Die Affenkopf-Form habe ich leider auch nicht erkannt, vielleicht bedarf es kleinerer Öffnungen oder der Nebel sieht wirklich nur auf Fotos wie ein Affenkopf aus.

Viele Grüße

Rene
 
Hallo Rene,

schön, dass Du mal die PN Bekleidungsordnung kontrolliert hast, noch ist Winterbefehl! Die machen doch sonst was sie wollen. :smiley47:

Natürlich habe ich gestern gleich nachgeschaut, speziell Abell 12.
OIII ist Pflicht. Und Du musst den Stern raushalten, zB an den Rand schieben. Ist mit Ethos natürlich blöd :smiley64:

Ich habe mir ein Plössl für diese Zwecke präpariert:
Ein Streifen Sonnenfilterfolie (1,5-2mm) mittig über die Feldblende kleben (Sekundenkleber) dann kann man einen den hellen Stern sogar noch minimal durchsehen!
Schwarzer Karton oder Alufolie tuen es natürlich auch.

Jetzt dreht man das Plössl im Auszug so, dass das der Stern in der jeweiligen Bewegungsrichtung durchläuft. Sehr bequem!

Mit so einem Luxus ist Abell 12 ein richtig tolles Objekt :smiley47:

Ein echtes Hardcore Objekt dieser Art ist in den Plejaden zu finden - der Merope-Nebel IC349:
---> hier

Oder hier:
---> klick

Viele Grüße
Kai
 
Vielen Dank Kai,

das müsste mit meinem Nagler Zoom ja auch ganz gut klappen, das hat nur 50° GF. Ich probier es mal mit Alufolie.

Wenn es nicht funktioniert, dann schaun wir uns das mal mit Deiner professionellen Lösung beim nächsten HTT an. Wir müssen nur bis früh um 4 Uhr durchhalten :biggrin:

Beste Grüße

Rene

PS: den Merope-Nebel kenne ich. Ich dachte bis jetzt, der ist nur Fotografen vorbehalten. Sicher eine ganz harte Nuss.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Rene,

sehr schöner Bericht!

Wenn ich noch einen Tipp für einen sehr schönen PN geben darf: IC418 etwas südlich des Orions gelegen. Wer auf Farbe steht, kommt da voll auf seine Kosten. Es gibt keinen mir bekannten PN, der die rötliche Farbe so schön zeigt wie dieser Nebel. :smiley47:

Viele Grüße
Werner

 
Hallo Werner,

vielen Dank.
Danke auch für den Tipp zu IC 418, der hätte wirklich gut in die Tour gepasst.
Interessant wäre zu wissen, ab welcher Öffnung man die Farbe sieht.

Gut dazu gepasst hätte sicher auch NGC 2438 - nicht wegen seinem Aussehen, sondern eher wegen seiner besonderen Lage mitten im Offenen Sternhaufen M 46.

Eine kleine redaktionelle Korrektur muss ich noch machen. Der Zentralstern im PN NGC 2022 ist nicht 7m2 hell, sondern nur 15 mag. Entschuldigt bitte den Fehler.

Viele Grüße

Rene
 
Hallo Rene,

hmmm, ab welcher Öffnung man die Farbe erkennt, kann ich jetzt nicht mit Sicherheit sagen. Ich glaube mit meinem ehemaligen 12"MN habe ich den leider nie angeschaut. Aufgrund der Deutlichkeit mit 18" und eher mäßigen DS-Bedingungen gehe ich aber davon aus, dass er ab 12"-14" bei gutem Himmel schon ansatzweise rötliche Farbe zeigen müsste. Allerdings gibt es natürlich auch individuelle Unterschiede in der Farbwahrnehmung der Beobachter.

Vielleicht schreibt ja der Ein oder Andere hier noch etwas dazu.

Meine erste Erfahrung mit diesem PN machte ich auf der WSP 2006 in Florida beim Blick durch einen sehr schönen 18"Newton. Er stand dort natürlich sehr viel höher am Himmel als bei uns. Einfach eine Pracht! Danach habe ich ihn irgendwie aus den Augen verloren, da ich mir die Kennung nicht gemerkt hatte. Erst jüngst ist er mir wieder "über den Weg gelaufen" und siehe da, ich war mir sicher, genau diesen PN damals ebenfalls gesehen zu haben. Die markant rötliche Farbe geht einem nicht mehr aus dem Kopf. :smiley47:

Ich meine im Vergleich zu M42 sind die rötlichen Farbanteile bei IC418 visuell sogar noch besser zu sehen, als die braunrötlichen bis rosafarbenen Nuancen in den Ausläufern von M42.

Viele Grüße
Werner
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Werner,

also eine tief emotionale Verbindung zwischen IC 418 und Dir :knuddel: ... so ein ähnliches Verhältnis habe ich zu NGC 6210.

Ich habe mir IC 418 gestern gleich einmal angeschaut. Leider nur mit 3,4". Aber was heißt leider. Er wird auch in kleinen Optiken schnell sichtbar. Aber 75x ist er nicht mehr stellar und er verträgt sogar höchste Vergrößerungen.
Den Versuch, Farbe zu erkennen, hole ich sicher noch mit größerer Öffnung nach.

Viele Grüße

Rene

 
Hallo Rene,

ja, so könnte man das sagen. ;)

Viele Grüße
Werner
 
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