Canon 10x30 IS - erste Nachtblicke

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hanz

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Hallo,

habe unter dem thread Canon 18x50 vor wenigen Wochen geschildert, wie ich mich in das Canon 10x30 IS
verliebt habe. Heute habe ich es erhalten ( www.directshopper.de , Zusicherung war in 1-2 Wochen, jetzt
waren es exakt 12 Tage - Bingo!) und das große Glück, immer noch Neumond und "clear skies" zu
haben (unter 50mm zählt wohl für den Wettergott nicht).
Also hier die ersten Eindrücke (Himmel wohl so 4-5, also nix extremes):
Venus: als Scheibchen sichtbar, exakte Gestalt nicht deutlich, Saturn: eiförmig ohne "Ohren" (bei 10fach auch
nicht mehr zu erwarten), Jupiter: ja mei, der sieht toll aus mit allen 4 Monden freihändig!!!.
Deep Sky: Orion Nebel gut sichtbar, helles Leuchten aber ohne Struktur, Sternhaufen: M35 (sehr wenige Sterne
aufgelöst) M41, alle 3 Sternhaufen im Fuhrmann sehr schön (staun, die hab ich oft mit meinem 10x50 Lidl nur
knapp gesehen); Plejaden ein Traum, so rund 40 Sterne, die hellsten seltsamerweise viel dunkler als gewohnt
und die dunkleren als saubere Nadelstiche, h-chi im Perseus schön, Andromeda ohne viel Reiz aber hell.
Insgesamt sind die Sterne relativ dunkel, aber dafür sehr scharf und klar. Stabi läßt man ganze Zeit laufen-
das dunklere Bild gegenüber größeren Gläsern braucht die Ruhe. Reflexe keinerlei - auch gegen Straßenlampe.

Im Zimmer: Kontrast gegenüber 10x40 "frühem Billigjapan Optiker Lühmann" (das so verlockend wie ein Dialyt-
Nachbau aussieht) extrem gut (Japanglas verschenken, Ostern kommt), gegenüber Leitz Trinovid 10x25 immer
noch sehr gut - mit Stabi eher Wahrnehmung wie mindestens 15fach, kleinste Schriften noch locker entzifferbar.
Andere Gläser wirken dagegen wie "ungeputzte Brillen". Vergütung: Reflexe nicht wesentlich dunkler als beim
Leitz Trinovid (20 Jahre alt), grün und bunt - also wohl hauptsächlich die Blenden extrem effektiv! Nach Abschalten
des Stabis realisiert man, daß man selbst bei aufgelegten Ellbogen wackelt wie ein Kuhschwanz (ich beobachte
auch mit 20fach Glas noch gerne freihändig - allerdings eben keine feinen Details, und die bringt das 10x30IS
gnadenlos, so daß selbst feinstes Gewackel einfach nicht mehr akzeptabel ist).

Ein erstaunliches Glas zum fairen Preis, ohne Stabi einfach ein "saugutes" 10x30, mit Stabi eine Klasse für sich.
Und erstaunlicherweise nicht untauglich für Astro, sondern recht interessant für hellere Objekte, meine
Lieblinge heute: Plejaden und Jupiter mit Monden!
Nachteile: für ein 10x30 ziemlich klobig, Augenmuscheln könnten statt der voluminösen Gummimuscheln besser
gelöst werden (können allerdings für Brillenträger umgeklappt werden), Naheinstellung eher 4-5 als 4m,
keine Verschlußkappen für die Objektive dabei, Griff sicher nicht jedermanns Sache - normale Porros liegen
deutlich besser in der Hand. Überhaupt sieht man nicht so recht ein, warum das Glas nicht als 10x40 ausgelegt
wurde (aber das ist vielleicht ja das Geheimnis des wirklich ultraextremen Kontrastes? - f7 statt f5 Objektive?)

Jedenfalls ist das Urteil ein einhelliges SUPER und der erste Eindruck hat sich voll bestätigt! Den Rest wird der
Alltag zeigen - natürlich ist es keine Konkurrenz für mein 11x80 oder das Tento 20x60.

Gruß

Nachtrag: die fehlenden Objektivdeckel (für Transport in der Anoraktasche schon wesentlich, da die Fokussierung
über Verstellung der Objektive erfolgt und dort durch einen recht breiten Spalt viel Dreck ins Innere des Glases
kommen kann) kann man ersetzen durch Deckel von KB-Filmdosen Agfa (die schwarzen, Kodak braucht man
dagegen für das Justierokular, den hinteren Teil). Passen exakt, so daß man sie kaum mehr raus bekommt:
einen gekürzten Nagel als Griff quer rein gesteckt und mit langem Gummiband an Tragegurt festgemacht -
so ist das unverlierbar und dichtet das Objektiv gegen Dreck ab.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Hanz,

endlich mal ein ausführlicher Bericht über ein Canon IS Glas. Die Gläser wurde ja schon häufig in diesem Forum gelobt, aber meistens nur mit wenigen, knappen Worten.

So ein Bericht hat einfach gefehlt, und ich denke, man kann sich jetzt ein besseres Bild machen - danke, Hanz!

Grüsse,
geminga
 
Re: Canon 10x30 IS - zweite Nachtblicke

Inzwischen ist der Mond wieder da -

da ist leider die Grenze der Stabilisierung erreicht: alles ist deutlich schlechter als mit Stativ! Allerdings auch
deutlich besser als mit "normalem" Fernglas 10fach ohne Stabi - Canon gibt für alle Stabi-Gläser an:
Korrektur +/- 1° und wenn das beim 10x30 schon wackelt wie sieht dann das 15x50 erst aus!!!!
OK: ohne Stabi habe ich so kleine Feinheiten wie Hercules/Atlas (vorgestern) Theophilus/Cyrillus/Catharina
(gestern) Aristoteles (heute) aus dem Kosmos Mondführer bisher nie ohne Stativ gesehen!

Gruß
 
Re: Canon 10x30 IS - zweite Nachtblicke

Hallo Hanz,
vor einiger Zeit hatte ich schonmal hier im Forum angemerkt, daß die Stabilisierung seltsamerweise etwas Zeit benötigt, bis sie vollständig anspricht. So 15 bis 30 Sekunden geschätzt. Dann ist (bei meinem Gerät) die Stabilisierung so, daß - ruhig gehalten - das Bild vollkommen steht, selbst Krater an der "Auflösungsgrenze" des Glases sind freihändig zu erkennen. Das Fernglas "rastet" merklich ein, erst eine ruckartige Bewegung verschiebt das Bild zur Seite.
Probier das doch an Deinen Stabi aus. Wäre interessant, ob Du das bestätigen kannst.

Gruß Ralf
 
Re: Canon 10x30 IS - zweite Nachtblicke

Hallo Ralf,

genau das ist mir auch aufgefallen.
Nach dem ersten Blick durch das Glas war ich so enttäuscht, dass ich es zurückgeben wollte.
Aber nach kurzer Anlaufzeit : erste Klasse!
Jupitermonde: ohne Stabi kaum zu ahnen, mit Stabi klar und ruhig.

Gruß, Herbert
 
Re: Canon 10x30 IS - zweite Nachtblicke

Hallo Ralf,

habe das jetzt die letzten Tage nochmal nachgeprüft,

- natürlich arbeitet der Stabilisator nicht sofort los, sondern der Computer ermittelt wohl erst Größe und Art der
Wackelbewegungen. Dauert nach meinen Schätzungen so etwa 5-10 Sekunden, dann hört man oft auch ein
klapperndes Geräusch, mit dem das "Variangleprisma" seinen Dienst aufnimmt. Danach tut sich aus meiner
bisherigen Erfahrung nicht mehr viel.
- natürlich funktioniert der Stabilisator auch am Mond, nur ist das Sehen allerkleinster Details am Mond eben
deutlich schwieriger als die doch recht groben Details an anderen Objekten. Daher empfinde ich am Mond ein
Stativ noch als weitere Verbesserung während dies bei anderen Objekten nicht der Fall ist. Ohne Stabi braucht
man auf dem Mond dagegen gar nicht erst anfangen zu gucken, da das Gewackel alle Details frißt. Vermutlich ist
auch ausschlaggebend, daß ich mich auf dem Mond noch nicht sehr gut auskenne, so daß ich nicht alles aus dem
Gedächtnis reproduzieren und mit dem Bild im Fernglas vergleichen kann.

Vom Kontrast und der Farbwiedergabe des Glases komme ich nach wie vor immer noch ins Schwärmen: heute
zum Beispiel bei Spaziergang Vögel gegen grauen Himmel (gibt normal fast nur Grau in Grau) jede Farbe der
Federn optimal gesehen und alle kleinsten Details - auch aus großer Entfernung! Und Uhrenvergleich an 2 je ca.
3km entfernten Kirchtürmen klappt mit Stabi problemlos (man hat den Vergleich ja immer parat: ohne und mit).

Das einzige Problem ist bei uns: meine Frau ist Brillenträgerin mit Astigmatismus und so müssen wir beim Wechsel
immer die Gummiaugenmuscheln umstülpen. Gut, das andere Problem ist, daß es zwar noch in die Anoraktasche
paßt, aber dort dann zu schwer und unhandlich ist, so daß man es eben wie ein Förster dann immer vor dem
Bauch trägt.

Gruß

 
Re: Canon 10x30 IS - zweite Nachtblicke

Hallo Hanz,
das ist ja sehr interessant. Bei mir springen die Vario-Angel-Prismen sofort bei Tastendruck an, anschließend ist ein ganz feines Surren zu vernehmen. In den ersten 10 Sek. tut sich nichts besonderes, erst nach 20-30 Sekunden mit dem geschilderten Effekt.
Auch Herbert hat das weiter oben im Thread so bestätigt.
Hat sich da technisch etwas verändert oder wie?

Gruß Ralf
 
Re: Canon 10x30 IS - zweite Nachtblicke

Hallo Ralf,

ich habe den Eindruck, das hängt von der Umgebung ab, kann es aber noch nicht ganz klar festnageln.

Gruß
 
Re: Canon 10x30 IS - zweite Nachtblicke

Hallo,

da ich seit kurzem ein 15x50-er IS von Canon habe:

Mein Eindruck ist auch, das die Stabilisierung erst nach ca. 2-5 Sekunden voll da ist, meine Erklärung ist dafür aber, das sich zwei Regelkreise aufeinander einschwingen:

Nämlich das Glas und der Mensch dahinter...weil wenn die Regelung das Bild nicht 100%-ig ruhigstellt, dann wird der Mensch versuchen, nachzuregeln, und sei es nur mit den Augen...nach dieser Zeit steht das Bild bei mir aber.

Sicher, rumhüpfen kann man nicht und man sollte auch Erfahrung beim Stillhalten von Ferngläsern haben, aber dann geht es sehr gut.

Da ich bisher immer ohne Stativ beobachtet habe, ist speziell der Mond für mich der Bringer, also eine deutliche Verbesserung...wenn man den Stativ-Anblick gewohnt ist, ists aber u.U. ein Rückschritt.

Da ich am Mond nicht sooo firm bin, meine kleinsten Details mit dem IS sind bisher die Gruithusen-Berge vor Plato bzw. das Alpental, ich kuck da aber eh mehr spazieren und achte nicht darauf, wie klein die Details werden können.

Faszinierend ist die Stabilisierung aber trotzdem immer, grade auch im terrestrischen Bereich...das war für mich auch der Grund, ein IS zu nehmen und kein Miyauchi, eben der Mehrfachnutzen.

 
Re: Canon 10x30 IS - zweite Nachtblicke

Hallo Ralf,

hab das Ganze gerade nochmal am Mond ausprobiert: Prisma "klappert" sofort, danach so ca. 5sec fast keine
Stabilisierung und etwa nach 15-20 sec das von Dir beschriebene "Einrasten" - also wohl keine Software-
änderungen, aber ich hab den Eindruck, daß das bei mehr Licht tagsüber schneller geht! (muß ich auch noch mal
testen). Das Restproblem am Mond ist das langsame Wegfahren durch die Körperbewegung, das gegenüber
Stativ immer noch eine Verschlechterung der Wahrnehmung gibt (wenn man ohne Stativ 0% und mit Stativ
100% nimmt, wohl so bei 80-90% - sehr abhängig davon, wie hoch der Mond im Zenit steht). Jedenfalls
eine immense Verbesserung gegenüber freihändig und deutlich schlechter als ein GUTES 10x Glas auf Stativ
(aber das kostet dann auch eher viel viel mehr als das Canon 10x30IS).

(daß das 15x da wesentlich mehr zeigt ist auch nur natürlich, das Tento 20x60 auf Stativ ist da dann aber wohl
nochmal deutlich drüber und kostet einen Bruchteil - ohne Stativ am Mond aber nicht nutzbar)

Gruß
 
Re: Canon 10x30 IS - zweite Nachtblicke

Hallo!

Ich hatte sowohl ein 10x30 iS und ein 15x50 iS, beide waren hervorragend und ich behaupte, dass die beiden Canon-Gläser dank Bildstabilisierung jedes andere, freihändig gehaltene Fernglas gnadenlos versenken!

Natürlich zeigt das 15x50 mehr als das kleine 10x30, doch sind meine eindrücklichsten und positivsten Erinnerungen eindeutig mit dem 10x30 verbunden. Für mich ist es das beste Universal-Fernglas überhaupt.

Ich muss es wieder haben...

Peter
 
Re: Canon 10x30 IS nach 3 Monaten

Hallo Peter,

Inzwischen habe ich es sehr viel benutzt - Vogelbeobachtung, Schmetterlinge,Blumen, Landschaft, Nachthimmel.

Ich kann Deine Beurteilung nur bestätigen, durch den Stabi und die extrem gute Optik auch für mich bisher das beste
Universalglas. Einschränkungen: nicht wasserdicht, nur 2 Jahre Garantie, unbrauchbare Tasche, Augenmuscheln nicht
mehr Stand der Technik (Umstellung von Brille auf ohne -meine Frau- ziemliches Gefummel). Eigentlich problematisch
gegenüber anderen "Topgläsern" erscheint mir eigentlich nur die Sache mit der Garantie.

Inzwischen mit meinem Olympus 10x50 DPSR und einigen anderen Gläsern am Nachthimmel verglichen
(keine Topgläser von Leica oder Zeiss dabei, habe ich nämlich keine):

es steckt einige andere "10er" bis 10x40 wirklich locker in die Tasche. Erst vom Danubia 11x80 wird es dann
an der Milchstraße komplett "versägt". Der "Trick" ist einfach der extrem hohe Kontrast (dunkle Hintergrund),
der alles zwar ungewohnt dunkel, aber extrem scharf und mit genug Helligkeitsunterschied zum Hintergrund zeigt
(vor allem auch bei nicht so optimalem Himmel). Dazu kommt die extrem scharf abbildende Optik, die schwache
Sterne eben nicht zu einem nicht mehr wahrnehmbar dunklen Fleck auszieht, sondern das beste an punktförmiger
Abbildung bringt, das ich bisher kenne. Inzwischen auch M81/82, M10/12 und einige weitere Messiers
damit gefunden (sehr hilfreich dabei das komplett scharfe große 60° Gesichtsfeld - 6°real- ohne Verzerrungen).
Das Olympus 10x50 ist nur eine Spur besser bei dunklem Himmel, bei normalem Himmel macht es zu hellen
Hintergrund und damit zuwenig Kontrast!

Für den Preis (ca.350€ im Internet) ist mir nichts vergleichbares bekannt!

Gruß
 
Re: Canon 10x30 IS nach 3 Monaten

Hallo,

ich hätte ja auch Interesse am 10x30 IS...

Aber ich kann mir gar nicht vorstellen, dass damit so
viel zu sehen ist. Wahrscheinlich muss ich mal selbst
durchgesehen haben. Haben der Kontrast
und die Bildstabilisierung wirklich die von euch beschriebenen
Auswirkungen? Was ist bei DeepSky drin?

Könnt Ihr das Glas mal in Relation zu anderen Gläsern
setzen, damit man einen Vergleich ziehen kann? Leider
gibt es bei mir in der Nähe kein Geschäft wo ich das
Teil direkt austesten kann.

Danke,

Marco

 
Re: Canon 10x30 IS - zweite Nachtblicke

"...hab das Ganze gerade nochmal am Mond ausprobiert: Prisma "klappert" sofort, danach so ca. 5sec fast keine
Stabilisierung und etwa nach 15-20 sec das von Dir beschriebene "Einrasten" - also wohl keine Software-
änderungen,... "


Also, ich habe das 15*50 IS jetzt 2 Tage. Der Himmel war leider noch nicht klar, aber natürlich habe ich schon fast einen Batteriesatz an terrestrischen Zielen verbraucht. Zu den optischen Eigenschaften kann ich nur sagen : Wahnsinn. Aber ich habe zum Vergleich auch nur das Aldi 10*50 - Aussage ist also nur mit Vorsicht zu genießen. Was ich sicher sagen kann ist, dass das Bild sofort und ich meine wirklich sofort nach Betätigen der Taste steht. Es gibt ein deutlich wahrnehmbares Klack, das Bild springt einmal und dann steht es still! Das Wahrnehmen von Details steigert sich schlagartig um 200%. Es ist richtig interessant hin und her zu schalten. Man merkt dann bei längerer Beobachtung mit Stabi, dass da etwas im optischen Strahlenbgang aktiv ist. Manchmal verändert sich die Schärfe ein wenig, tut aber der Detailerkennung keinen Abbruch. Wenn man das Ohr an das Gehäuse drückt und dann den Stabi aktiviert, gibt es ganz sonderbare Geräusche; erst das Klacken, dann ein ständiges Rauschen und ein hochfrequenter Ton, der sich mit der Bewegung des Fernglases verändert und bei starken Bewegungen lauter wird. ´wüsste gern mehr über die Technik. Ich bin gespannt auf die die ersten Sterne....
 
Re: Canon IS - wie funktioniert das

Hallo Iwan,

schau Dir doch einfach mal auf der Canon US-Site die Animationen und Grafiken an:

http://www.canonbinocular.com/

auf IS virtual experience gehen, "next" und dann mit dem cursor auf "IS off" fahren (nicht klicken) -es schaltet
dann auf "IS on" um und Du siehst, wie das "variangleprism" arbeitet. Viel Spaß dabei-

Gruß
 
Re: Canon 10x30 IS nach 3 Monaten

Hallo Curefan,

weiß leider nicht, was für Gläser Du so hast, aber wie ich geschrieben habe: bis 10x40 hat das Canon 10x30
eigentlich keine Probleme im Vergleich. Erst bei Topherstellern 10x40 oder guten Gläsern ab 10x50 muß es
am Nachthimmel aufgeben!

Wenn Du für deep sky was wesentlich besseres suchst, nimm das Tento 20x60 auf großem Fotostativ (min 1,90m)
gibts bei www.optikost.de für wenig Geld und steckt bei normalem Himmel alles in die Tasche, was ich so kenne.
Diese Kombi ist deutlich billiger als das Canon 15x50 oder 18x50 - aber einen Vergleich kann ich leider nicht
bieten - habe bisher nie durch ein "großes" Canon geguckt. Kann nur für das kleine sagen, daß Tento auf Stativ
nochmal ne ganz andere Klasse ist (vor allem am Mond, wo sich die Schwächen der Stabilisierung halt am deutlichsten
zeigen).

Gruß
 
Re: Canon 10x30 IS nach 3 Monaten

Hi,

ich habe zwei Tento-Gläser in meinem Besitz. Ein 7x50 Glas
und ein 10x50 Glas.

Beide haben eine wirklich feine Abbildungsleistung, beim
10x50 wird es allerdings schon schwierig, das Glas
zitterfrei zu halten. Da ist mir ein bildstabilisiertes
Glas schon recht.

Achso Hanz: natürlich will ich kein Extrem-DeepSky
betreiben. Das gewünschte Glas sollte eher einen
Überblick verschaffen und diverse Objekte orten. Für
Detailbeobachtungen habe ich ja andere Instrumente parat.

Marco
 
Re: Canon 10x30 IS nach 3 Monaten

Hallo Marco,

zu den genannten Gläsern würde das Canon 10x30 IS als Ergänzung für universellen Einsatz (vor allem auch tags)
eigentlich optimal passen! Die schweren und unhandlichen 50er bringen ja bei Tag keinen Vorteil und wenn
guter Himmel angesagt ist, kannst Du für Astro auf die 50er wechseln, je nach Güte des Himmels aufs
10 oder 7 x 50. Und zum schnell mal gucken was los ist reicht das Canon 10x30 gut aus.

Gruß
 
Re: Canon 10x30 IS nach 3 Monaten

Hallo Hanz,

ich habe mir am Donnerstag bei Pixxass das 10x30 IS
bestellt! Aufgrund diverser Recherchen auf astromart.com
etc. habe ich mich nun dazu entschlossen. Das kleine Canon
hat dabei durchweg genial abgeschnitten, interessanterweise
noch besser als die grösseren Brudermodelle von Canon!

Geliebäugelt habe ich auch mit dem neuen 12x36 IS,
die 200 € Aufpreis wollte ich jedoch nicht ausgeben!

Nächste Woche (soweit der Himmel es zulässt) werde ich
dann von meinen Erfahrungen damit berichten.

Marco
 
Tag- und Nachtblicke

Hallo,

letzte Woche konnte ich erstmals mein neu erworbenes
Canon 10x30 IS austesten. Die ersten Beobachtungen bei Tage
waren bereits sehr erfolgversprechend. Das Glas
hat einen sehr schönen Kontrast und ist wirklich bis zum
Rande scharf. Bei "normalen" Tagbeobachtungen ist man
auf die Bildstabilisierung eigentlich gar nicht angewiesen,
auch so macht das Beobachten eine Menge Spass. Möchte man
Einzelheiten sich bewegender Objekte erhaschen (Flugzeuge,
Vögel etc.) ist die Stabilisierung jedoch enorm hilfreich!
Man muss selbst einmal durch ein solches Glas geschaut
haben, um sich ein Bild davon zu machen!
Die Stabilisierung selbst spricht sehr schnell an.
Es dauert etwa 2-3 Sekunden bis das Bild steht. Nur noch
eine ganz leichte Bewegung des Bildes kann vernommen werden,
die jedoch bei Tage und Nacht nicht weiter stören.

Beim Einschalten der Stabilisierung kann man ein leises
Surren hören und je nach Haltung des Glases in der Hand
ein seltsames Pfeifen oder Piepsen (vielleicht hat jemand
auch ähnliche Erfahrungen gemacht). Erst dachte ich, es
läge an der Batterie, was sich jedoch als falsche Annahme
herausstellte. Ich nehme dieses Geräusch einfach mal so hin.

Auf die erste Nachtbeobachtung habe ich mich schon sehr
gefreut. Erstes Ziel war der Mond. Ohne Stabilisierung
musste man sich schon sehr anstrengen, um das Bild einiger-
massen ruhig halten zu können. Ganz anders mit
eingeschalteter Stabilisierung. Wunderbar war der Mond zu
sehen, natürlich wieder die leichte Auf- und Abbewegung
des Bildes, aber nicht weiter störend. Viele Einzelheiten
waren erkennbar, nicht vergleichbar mit einem unstabiliserten 10x Glas.
Überrascht war ich jedoch über eine sich veränderende Bildschärfe
bei eingeschalteter Stabilisierung. Ähnlich wie Seeingeffekte bei der Teleskop-
beobachtung (Liegt dies vielleicht an den Vario-Prismen?)
Dieser Punkt ist schon etwas störend. An Sternen fällt
diese Schärfeschwankung weniger auf. Die Gegend um Cygnus
war phantastisch anzusehen. Die Sterne waren wunderbar
scharf. Bei der Beobachtung in Horizontnähe wirkt
die Stabilisierung wunderbar, nahezu kein Zittern ist
wahrzunehmen. Bei der Zenitbeobachtung sieht dies anders
aus. Hier hat auch die Stabilisierung ihre Grenzen. Der
ganze Körper schwankt hier mit. Man soll sich da auch keine Wunder erwarten.
Trotzdem ein enormer Fortschritt. ein letzter Punkt soll
noch erwähnt werden. Ich habe unglaubliche Probleme
punktförmige Sterne einzustellen.
Es ist beim 10x30 (nach meiner Meinung) nicht einfach
zu fokussieren. Die Sterne zeigen oft kleine Schwänze.
Jupiter konnte ich eigentlich nie richtig scharf sehen.
(Vielleicht liegt´s auch an seiner Helligkeit)
Wenn der Fokus dann aber getroffen ist kann man sich über
wunderbare Sternabbildungen freuen! Habt ihr eigentlich
auch diese Probleme?

Ich freue mich auf jeden Fall über weitere Beobachtungen
bei Tag und Nacht. Die 340€ scheinen sich gelohnt zu
haben...

Marco
 
Aufgrund der positiven Beurteilungen habe ich mir auch gerade solch ein Teil bestellt.
Jedoch bei einem Haendler, den ich kenne und der einen guten Rut hat. Das bei direktshopper war mir irgendwie zu unsicher
(Service, Gewaehrleistung etc.)
Der Preis liegt mit 355,- auch gerade mal 10,- hoeher und es soll diese Woche noch versendet werden.
Mal sehen, wie es im Vergleich zu meinem 10x42BN abschneidet, dass (wenn man danach sucht) laterale Farbe und
minimale Randunschaerfe zeigt.

Gruss
Lamont

 
Re: Canon 10x30 IS - zweite Nachtblicke

HI Hanz,

wenn Deine Frau da Problem ist, dann kauf ihr doch auch ein IS. So haben wir es gemacht und können nun gemeisam spechteln: Klasse !!!
Scharfe Grüße und
cs
jorgos
 
Re: Tag- und Nachtblicke

Hallo Marco,

das Problem beim Fokussieren könnte (wie bei mir) ganz einfach an Deinen Augen liegen - extrem helle Lichtquellen wie
Wega, Arctur, Jupiter bekommt man einfach recht schwer auf den Punkt. Stell einfach auf den Mond scharf und laß
es dabei. Mache ich übrigens beim Teleskop auch so - gute Hilfe gegen seeing-Probleme! Und die hattest Du
offensichtlich am Mond (sieht man nur mit einem guten Fernglas - also auch ein Punkt für das Canon!).

Gruß
 
Re: Canon 10x30 IS - zweite Nachtblicke

Hallo Jorgos,

das wäre dann aber erst recht ein Problem, dann müßte sie es nämlich selbst tragen!

Gruß
 
Re: Fokussierung

Das kann ich so eigentlich nicht sagen, aber da das Bild so extrem scharf und kontrastreich ist, sieht man
(was man in vielen anderen Gläsern nicht so sehr sieht) halt bei 10fach schon alle Probleme mit seeing und evtl.
Astigmatismus und anderen Augenfehlern.

Leider hat der Fokustrieb auch bereits nach jetzt nur 1/2 Jahr schon Spiel - ich hasse die Vorstellung, das Glas
zur Reparatur wochenlang wegschicken zu müssen, auch wenn die Reparatur auf Garantie geht.
Hat Dein Fokustrieb auch Spiel oder ist es ein anderes Problem, das Du beim Scharfstellen hast?

Gruß
 
Re: Fokussierung

Hallo Hanz,

also Spiel beim Fokustrieb konnte ich nicht feststellen.
Gut das Glas ist ja erst vier Wochen alt und ich hoffe aber
nicht, dass das Problem noch auftritt...

Zum Scharfstellen:

Ehrlicherweise hatte ich aufgrund des miesen Wetters in
den letzten drei Wochen eigentlich gar keine Gelegenheit
das Glas am Nachthimmel zu testen. Gestern war ich wieder
mal draussen und konnte ein paar Sterne im Schwan und in
der Leier beobachten. Auch hier gab es die besagten
Schwierigkeiten. Erst mal einen Stern anvisiert und
versucht ein scharfes bild zu hinzubekommen. Es war nicht
sehr einfach, hatte ich mal ein passables Bild passierte
genau das was auch am Mond festzustellen war. Die Schärfe
der Sterne veränderte sich bei betätigter Stabilisierung.
Es kann doch nicht Sinn der Sache sein, dauernd nach-
zufokussieren <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/mad.gif" alt="" /> ganz ehrlich, das macht so keinen
Spass - ich bin ja mehr mit der Schärfeseinstellung
beschäftigt als mit dem Beobachten! Ich weiss nicht an
was das liegt, Seeingeffekte schliesse ich hier aus,
meiner Meinung nach liegt es an den Prismen. Hier könnte
eventuell was nicht stimmen. Auch diese seltsamen Pfeiftöne
bei eingeschalteter Stabilisierung irritieren mich.
Hast Du bei Dir auch schon sowas gehört?

Also noch mal zusammengefasst:

1. Es ist nicht einfach den exakten Schärfepunkt zu finden

2. Bei eingeschalteter Stabilisierung verändert sich die
Bildschärfe leicht - was bei Sternen jedoch katastrophale
Auswirkungen hat (und sehr nervt...)

3. Ansonsten ist die Abbildungsleistung im Vergleich
zum meinen Tentos doch deutlich besser.

Was tun?

Ich werde jetzt mal das Wochenende abwarten. Es ist
gutes Wetter angesagt und werde nochmal damit beobachten.
Kommt es wieder zu gleichen Ergebnis wäre ich froh, wenn
Du Hanz, das Glas mal antesten würdest. Ich schicke es
dir dann mal zu. ok? Vielleicht liegt es ja an meinen
Augen...
Wenn Du die gleichen Probleme damit hast geht das Teil
zu Canon oder verlange ein neues Glas!

Danke,

Marco

 
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