Baader Okulare morpheus 76

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Hallo zusammen,

ich werfe das hier mal in dei Runde. Von Baader gibt es am Mitte August eine neue Okularserie Morpheus 76. Gerade für Brillenträger interessant. Man müsste die mla gegen die TV Delosse testen. Statt den Staubbeutel, der praktisch nie Benutzung fand gibt es nun eine gelbe Transporttasche.

Wäre interesssant wenn damnächst hier mal einer Berichten würde.

Gruß
Lothar
 
Danke Dir, das Review hört sich ja gut an. Sieht ja fast so aus, als wäre das die "Modernisierung" der hier im Forum öfter empfohlenen Pentax XW.

Hoffe, das ist kein bezahlter Test...

Mich interessiert besonders die 9 mm Variante als eine Alternative zum ES 9 mm oder zum TS XWA 9 mm. Die haben zwar deutlich mehr Gesichtsfeld, aber wenn der Einblick wirklich so angenehm ist...

Was mich allerdings als 2" User am Morpheus stört, ist dass ich im Vgl. zu den genannten ES und TS XWA keine 2" Filter am Okular einsetzen kann. Dann müßte ich beim Morpheus damit leben, 2" Filter grundsätzlich in den Zenitspiegel zu schrauben.
Vermute mal ,dass es auch für's Fokussieren kontraproduktiv wäre, das Morpheus zusätzlich in eine Reduzierhülse zu stecken.

Hoffe, das probiert mal einer aus, denn ich selbst habe mein diesjähriges Astro-Budget gnadenlos überzogen und ohne echte Kaufabsicht will ich keinen Händler mit einer Bestellung, die sowieso retour geht, "ärgern".
 
Hallo zusammen,

habe den Bereicht in CN auch überflogen. Hört sich sehr interessant an, jedoch kann ich nicht erkennen, wie das tatsächliche Verhalten ist, wenn man mit Brille beobachten möchte/muss. 20 mm und mehr Augenabstand weisen nur 2 Okulare auf.

Wer weiss mehr? Ist das gesamte 76°-Feld problemlos auch mit Brille in allen Okularen überblickbar? Der/die Tester in CN haben das wohl eher nicht getestet.

Viele Grüße
Werner
 
Hi,

Brille ist nicht gleich Brille. Je nachdem wie weit du mit den Augen an die Brillenglässer rankommst. Das wirst du nur selber testen können. 17,5mm ER beim 4,5mm Okular kann passen muss aber nicht. Während die 21mm ER beim 9mm Okular wohl für die meisten Brillenträger hinhaut.

http://www.baader-planetarium.de/sektion/s27/download/tech-data-morpheus-eyepiece-series.pdf

Der Bericht lässt hoffen, auch die Parfokalität ist sicherlich ein Pluspunkt.

Beispiel Hyperion, die wurden ja mit 20mm ER geworben. Ich hatte/habe das 3,5mm - 5mm und 8mm Okular. Während ich beim 3,5mm/8mm Okular das gesamte GF mit (meienr) Brillen überblicken konnte. Hat es beim 5mm nicht gereicht.

Gruß
Lothar
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
:smiley60:die sind ja mit einer luminiszierenden Beschriftung ausgestattet. Da geht mir ja sofort die Dunkeladaption flöten :smiley61:

Kleiner Spass :totlach2:

Viele Grüße

Werner
 
Hallo Werner,

aber nur, wenn Du die nachts auch mit einem Blitz anblitzt! :/

Ne, funktioniert erstaunlich gut und ist auch sehr gut lesbar. Die Brennweite hätte zwar genügt aber sie leuchten ja auch nicht die ganze Nacht durch, außer, man(n) hat Spaß dabei. :/

Ist eine super Idee, auf die man jetzt Jahrzehnte warten mußte.

Viele Grüße
Nils Kloth
 
Hi!

Ich habe das 9mm Morpheus gerade vor mir, allerdings habe ich nicht mein eigenes Teleskop da, sondern diese Woche nur die großen der Sternwarte – bei 2,2m Brennweite oder mehr machen 9mm nur bedingt Spaß; zum Einsatz soll es letztlich am ED80/600 kommen.

Der erste Eindruck ist gut; im Vergleich mit der 20mm/100°-Handgranate von ES wiegt es fast gar nichts :) Die Briefwaage meint 326 Gramm.

Zum Einblick mit Brille kann ich nichts sagen und hatte bislang auch erst eine halbwegs klare Nacht (in der ich Zeit und ein Teleskop hatte); hoffentlich geht nächste Woche mehr (wenn ich wieder früher aufstehen darf, juhu). Mit etwas Glück kann ich's dann auch mit einem Delos vergleichen. Dann schreibe ich was ausführlicheres in meinem Blog und werde es auch hier crossposten.

Da das Okular am 150/2250mm-Refraktor bei 250x vorgestern vor allem Luftunruhe gezeigt hatte und ich zu faul war, einen ED80 samt Montierung aufzubauen, habe ich mich mal daran gemacht, das wahre Gesichtsfeld zu bestimmen. Die 76° kann ich nicht bestätigen – ich bin mit einer einmaligen Messung nämlich sogar auf stattliche 80° gekommen. Manchmal kriegt man mehr als man erwartet... Den Messfehler bei der Messung der Durchgangszeit würde ich auf +/-2 Sekunden schätzen, was am Endergebnis wenig ändert – mit dem Messfehler komme ich je nachdem auf 78-82° Eigengesichtsfeld und somit immer noch mehr als angegeben. Besser so als andersrum:) Wobei ich auch festgestellt habe, dass diese Ultraweitwinkelokulare extrem dämlich sind, wenn man beobachten will, wann ein Stern ins Bildfeld kommt. Schon beim Morpheus war es knifflig (die Feldblende ist gerade noch zu sehen, ohne zu stören – das finde ich immer sehr angenehm, da das Auge was hat, wo es sich festhalten kann) und beim ES richtig übel. Weitere Fehlerquelle: Die Mitte des riesigen Gesichtsfelds richtig zu treffen... tendenziell dürften die Bildfelder dadurch also eher noch etwas größer als gemessen sein. Ich habe nur einen Durchlauf gemessen und keine richtige Messreihe gemacht, aber für einen ersten Eindruck langt's.

Hier schon mal die Ergebnisse vom Sterndurchlauf am 150/2250-Refraktor, salvo errore et omissione, wie's so schön heißt:
Link zur Grafik: http://kerste.de/wp-content/uploads/2015/08/Sterndurchlauf-Aug-2015.png
Fokus ist die Fokuslage am Okularauszug; beim Hyperion Zoom und beim Morpheus mit 2"-Anschluss. Mit dem 1,25"-Anschluss liegt das Morpheus etwa im Bereich vom TSWA - je nach Bauhöhe des Reduzierstücks.

Die Gürteltasche ist durchaus praktisch und erinnert an die alten Handytaschen. Ich brauch sie zwar nicht (eine große Okularablageplatte im Stativ ist klasse), aber sie ist mir lieber als diese unhandlichen Drehpacks. Das Okular wird darin sicher gehalten.

Die Transmission von dem Okular ist beeindruckend; bei 250x und 150mm Öffnung brauche ich normalerweise keinen Filter mehr am Mond, hier schon eher.

Bei Tag konnte ich es mal kurz am H-Alpha-Teleskop mit dem Classic Orthos vergleichen, war hochinteressant: Bei "normaler" Beobachtung – also mit dem Teleskop im Freien, ohne besonderen Blendschutz – waren die Classic Orthos um Welten besser; nachdem ich mir das Astrogarten Beobachtungstuch übergeworfen hatte und Streulicht kein Problem mehr war, waren sie etwa auf Augenhöhe: Schönes, klares und kontrastreiches Bild. So ein kleines Ortho lässt sich halt doch besser gegen Streulicht abschirmen... Für einen ausführlicheren Test war's mir in der Sonne aber zu warm. Da hat ein First Light gelangt.

Die Riffelung anstelle einer Sicherungsnut an der Steckhülse macht auch einen guten Eindruck; auf jeden Fall verkippt da nichts.

Und keine Sorge: Die Phosphoreszenzfarbe schimmert dezent - ich hab das Okular gerade mal zu Aufladen in der Sonne. Da blendet nachts nichts :cool:

Mehr, wenn das Wetter und mein Zeitplan mal wieder miteinander harmonieren.

Beste Grüße,
Alex
 
Danke schon mal für den Zwischenbericht. Hört sich gut an.
 
Hi!

Gestern bin ich ein wenig zu Beobachten gekommen, ich kopier meinen Blogbeitrag dazu einfach mal hier ins Forum.

Die Kurzversion: Sehr gutes Okular, und meiner Meinung nach auf Augenhöhe mit Televue und Docter UWA. Bin begeistert.

Erster Eindruck vom Baader Planetarium Morpheus 9mm 76° Okular
Mein Okularpark hat mal wieder Zuwachs bekommen: Das 9 mm Morpheus Okular von Baader Planetarium. Den ersten Test konnte ich letzten Dienstag zwar nicht an meinem ED80/600 durchführen, sondern auf der Heilbronner Sternwarte, aber für einen ersten Eindruck hat's schon mal gelangt. (Den zweiten Eindruck gibt's weiter unten in diesem Blogbeitrag.) Dummerweise haben wir hier eher die großen Geräte, und ein 9mm-Okular ist am 150/2250 Refraktor schon grenzwertig – am C14 hab ich's gar nicht erst ausprobiert...

Der erste Eindruck: Das Ding wiegt ja gar nichts – zumindest im Vergleich mit dem TSWA 38mm/70° und dem Explore Scientific 20mm/100°. Und klein ist es auch, aber das ist ja kein Nachteil: Die Optik füllt das Gehäuse praktisch vollständig aus, und Bino-tauglich soll es durch das kompakte Gehäuse auch sein. Mangels zweitem Okular kann ich das aber nicht testen:)

Link zur Grafik: http://kerste.de/wp-content/uploads/2015/08/Morpheus-und-mehr-1024x576.jpg
Die Okulare des Abends: TSWA 38mm, Explore Scientific 20mm, Morpheus 9mm, Hyperion Zoom 8-24mm


Das Morpheus hat ein paar Besonderheiten: Mit 76° liegt es in dem Weitwinkelbereich, in dem der Bildfeldrand (genauer: die Feldblende) nicht mehr stört, aber doch gerade noch zu sehen ist. Ich empfinde das als sehr angenehm, da ich bei den Ultraweitwinkelokularen immer in das Okular reinkriechen will, um alles zu sehen, was ich bezahlt habe. Bei etwas kleinerem Bildfeld hat das Bild einen Rahmen, an dem ich mich "festhalten kann". Auch deshalb mag ich das 36er Hyperion Aspheric mit 72° so als Übersichtsokular.

Das Gehäuse hat genau wie die günstigeren Hyperion-Festbrennweiten-Okulare einen Steckanschluss für 1,25" und 2", ist aber nicht teilbar – die Vergrößerung ist also nicht anpassbar, aber in der Praxis braucht man das eh nur selten. Ein 1,25"-Filtergewinde ist natürlich vorhanden. Die Steckhülse ist geriffelt, sodass das Okular nicht verkippt, wenn der Messingspannring oder die Klemmschraube im Okularhalter blöd sitzt. Die Lage der Okularklemmung ist leider nicht genormt, sodass es durchaus zu Verkippungen kommen kann, wenn ein Okular nur eine Sicherungsnut hat. Diese Riffelung gibt besseren Halt als eine glatte Steckhülse und vermeidet mögliche Verkippungen, die durch eine tiefe Nut entstehen kann.

Ein nettes Feature ist die nachtleuchtende Beschriftung, auch wenn ich noch nicht testen konnte, wie lange sie leuchtet – das ist so eine phosphoreszierende grüne Farbe wie bei manchen Zeigeruhren (die Älteren unter uns erinnern sich). Ebenso ansprechend ist die Verpackung: Das Okular wird Apple-like in einem soliden Pappkarton ausgeliefert, sodass das Auspacken richtig Freude macht, und unter dem Okular liegt ein Gürtelholster. Damit lässt sich das Okular am Gürtel tragen – wer keine große Okularablage am Teleskop hat, wird das in der Praxis zu schätzen wissen. Ich brauch's zwar nicht (die 60cm breite Ablageplatte an meinem Stativ hat mir schon ein paar neidische Blicke eingebracht), aber getestet habe ich's trotzdem: Funktioniert einwandfrei, und die Tasche ist mit Klettverschluss und Druckknopf gesichert. Hat ein bisschen was von einer Handytasche (die Älteren unter uns erinnern sich), und das Okular sitzt sicher in der Tasche, ohne zu verkratzen. Feine Sache. Das ist mir wesentlich lieber als diese dämlichen sperrigen Drehpacks, und im Fernrohrkoffer ist das Okular bei mir eh ohne weitere Umverpackung verstaut. Aber wie's so schön heißt: Your mileage may vary, die Geschmäcker sind verschieden.

Für ein paar erste Blicke war der Himmel gut genug, auch wenn er keine 250x her gab: Der Mond war blendend hell (bei der Vergrößerung und 0,6mm Austrittspupille nicht schlecht), aber die Luft war sehr unruhig. Saturn hat auch keinen Spaß gemacht. Aber immerhin: Soweit überzeugt das Okular. Es ist an f/15 natürlich randscharf (und wer meint, dass das keine Leistung ist, darf gerne einmal durch unser 70mm Mittenzwey schauen), aber vor allem ist der Einblick gut – zumindest mit der längeren der beiden Augenmuscheln. Er ist zwar etwas unruhig (mehr dazu unten – das klingt schlimmer als es in der Praxis ist), aber mit Augenmuschel findet man schnell die richtige Position. (Dem Okular liegt neben einer runden, umklappbaren Augenmuschel auch eine kürzere, geflügelte Augenmuschel bei (wohl vor allem für den Bino-Einsatz), und unter der Augenmuschel ist ein Gewinde, um z.B. eine Kamera für die Okularprojektion anzuschließen). Die Augenmuschel selbst ist recht weich, ähnlich wie am Explore Scientific. Der berühmte Spacewalk-Effekt ist auch ähnlich wie 100°-ES, wobei bei 250x und 0,6mm AP sogar der Heilbronner Stadthimmel schwarz erscheint. Die kürzere Augenmuschel dürfte für Brillenträger interessanter sein, oder man klappt die größere einfach um.

Seeing- und teleskopbedingt macht Beobachten in dieser Nacht allerdings keinen Spaß, also mache ich was anderes und überprüfe mal die Gesichtsfelder der Okulare, die ich hier rumliegen habe. Dazu messe ich den Sterndurchlauf bei einem Stern in Äquatornähe. Die Wahl fiel auf den "Glücksstern des Königs": Sadalmelek (Alpha Aquarii). Laut dem Vehrenberg Himmelsatlas hat er R.A. 22h03.2 und -0°34', aber für Äquinoktium 1950.0. Seitdem hat sich ein bisschen was getan am Himmel, Starmap Pro gibt als aktuelle Koordinaten 22h05'47" und -0°19' an. Jaja, die Präzession... Der Stern ist also nicht genau am Himmelsäquator, aber nah genug – ich brauch ja was einigermaßen helles. Die erste Erkenntnis: Mit Weitwinkelokularen einen Sterndurchlauf zu beobachten macht keinen Spaß, wenn man sich verrenken muss, um den Bildfeldrand zu überblicken. Die zweite Erkenntnis: Bei den vier getesteten Okularen stimmen die Angaben ziemlich gut, das Morpheus zeigt sogar etwas mehr Feld am Himmel. Die Messungenauigkeit würde ich mit ca. +/- 2 Sekunden angeben, eine weitere Fehlerquelle ist, ob ich immer die Bildmitte getroffen habe – so können etwas kleinere Bildfelder gemessen sein als wirklich vorhanden. Aber die Angaben passen ganz gut:

Link zur Grafik: http://kerste.de/wp-content/uploads/2015/08/Sterndurchlauf-Aug-2015.png

Die Spalte Fokus gibt dabei an, bei welcher Position des Okularauszugs das Bild scharf war. Mit dem 2"-Anschluss verschwindet das Morpheus tief im Okularstutzen, der dementsprechend weit rausgedreht werden muss. Wenn man es mit 1,25"-Anschluss verwendet, sind davon etwa 21mm abzuziehen – genauer kann ich das nicht angeben, da auch die Bauhöhe der 1,25"-Adapter nicht genormt ist und da natürlich mit reinspielt. Dann liegt es jedenfalls etwa im selben Bereich wie die anderen Okulare, grob im Bereich des TSWA.

Erstes Fazit: Schönes Okular mit sauberer Abbildung und angenehmem Einblick. Für die Öffentlichkeitsarbeit würde ich zwar ein Hyperion o.ä. wegen dem etwas ruhigeren Einblick und der etwas kleineren, besser geschützten Augenlinse bevorzugen (wer schon mal Kinderschminke von Okularen abgeputzt hat, weiß warum – nächsten Samstag ist in HN Kinderfest beim Mediamarkt, danach ist wohl wieder putzen angesagt), aber um in Ruhe zu beobachten, überzeugt es. (Nachtrag: Für die Öffentlichkeitsarbeit taugt's auch, wie ich später festgestellt habe, und vergleichbare WW-Okulare sind nicht ruhiger.) Beeindruckend ist der Helligkeitsunterschied zum Hyperion Zoom – ich bin es nicht gewohnt, am Mond bei 250x noch einen Filter zu brauchen, um nicht geblendet zu werden.

Ein ausführlicherer Test ist dann an den aufziehenden Wolken gescheitert – mal sehen, wann ich es am ED80/900 einsetzen kann.

Der Test am Himmel – eine Woche später

Die ersten Eindrücke hatte ich ja letzte Woche gesammelt, seitdem ist fast eine Woche vergangen. Zwischendurch konnte ich es noch am kleinen Lunt der Sternwarte mit H-Alpha probieren und gegen das 10mm Classic Ortho von Baader vergleichen. Der erste Einblick war mau, das Ortho war um Welten besser – bis ich mir das Beobachtungstuch von Astrogarten über den Kopf gezogen hatte und so das Streulicht eliminiert hatte. Dann waren beide ziemlich auf Augenhöhe – nicht schlecht für ein Weitwinkel, ganz im Gegenteil. Das zu Anfang schlechtere Bild lag also ausschließlich am Streulicht; und Streulicht im Okular oder Kontrast sind offensichtlich kein Problem.

Und am Montagabend war es dann soweit: Klarer Himmel, und ich mal war wieder auf Achse – damit hatte ich keinen Zugriff auf die Sternwartengeräte, aber auf meinen ED80. Und unterwegs konnte ich noch zwei andere Konkurrenzokulare einsammeln und ausleihen: Ein 10mm Televue Delos mit 72° und ein 12,5mm Docter UWA mit 84°.

Ich stand also mit folgendem Aufbau auf dem Acker, als der noch fast volle Mond gerade aufging:

  • Celestron ED80/600 mit Baader Steeltrack
  • Vixen Porta auf Berlebach Uni 28
  • Baader Maxbright 2" Zenitspiegel
  • 36mm Hyperion Zoom als Übersichtsokular (V=16,7x, AP=4,8mm, 4,3° Feld am Himmel)
  • 9mm Baader Morpheus 76° (V=66,6x, AP=1,2mm, 1,14° Feld am Himmel)
  • 10mm Baader Classic Ortho 52° (V=60x, AP=1,33mm, 0,86° Feld am Himmel) (außer Konkurrenz)
  • 10mm Televue Delos 72° (V=60x, AP=1,33mm, 1,2° Feld am Himmel)
  • 12,5mm Docter UWA 84° (V=48x, AP=1,66mm, 1,75° Feld am Himmel)
Nicht dabei hatte ich das Hyperion 8-24mm Zoom (das wegen dem letzten Urlaub noch am Spektiv hängt) und die Graufilter für den Mond (die gerade mit dem UHC-Filter in der Kameratasche der kleinen Panasonic sind). Bei Vollmond ist das natürlich blöd, aber solange er noch tief am Horizont stand, ließ ich mich trotzdem von ihm blenden.

Dabei konnte ich die Okulare natürlich nicht mit dem Zoom vergleichen, das mittlerweile fester Bestandteil von meinem Okularkoffer ist – darin sind normalerweise nur das 36mm Hyperion Aspheric, das Hyperion Zoom und das von *entfernt* verzoomte 7mm Lacerta UWAN. Nichtsdestotrotz: Das erste Ziel war der Mond.

Link zur Grafik: http://kerste.de/wp-content/uploads/2015/09/WW-Okus-P1030146-1024x686.jpg
Die drei Weitwinkelokulare Televue Delos 10mm, Docter UWA 12,5mm und Morpheus 9mm; ganz rechts das Classic Ortho 10mm.

Wer sagt eigentlich, dass der fast volle Mond langweilig ist? Alle drei Weitwinkelokulare zeigten ein knackscharfes Bild, wenn die Luft einmal ruhig war, ließen sich sauber fokussieren und zeigten einiges an Strukturen. Der Mond war dabei nicht bildfüllend; die Feldblende war in allen zwar zu sehen, stört aber keineswegs. Beeindruckend: Auch wenn ich den Mond über den Bildrand hinaus bewegte, blieb er scharf und ohne auffällige Verzeichnungen. Lediglich ganz am Rand zeigten alle einen Blausaum entlang der Feldblende, wenn der Mond halb zu sehen war. Das Classic Ortho war in der Bildmitte auf Augenhöhe oder minimal besser; am Rand ließ es natürlich nach – die 52° bieten ein größeres Bildfeld als das Standard-Ortho-Design, sodass es auch für normale Beobachtungen sehr gut taugt, dafür ist die Bildqualität am Rand etwas schlechter. Seine Stärken spielt es eigentlich bei der Planetenbeobachtung aus, aber ca. 60x ist keine Vergrößerung für Planeten (und die Luftunruhe nach diesem Sommer fördert das Ganze auch nicht). Dabei muss man natürlich auch den Preis sehen: Das Ortho liegt bei rund 65,- Euro, das Morpheus bei rund 245,- Euro, das Delos bei etwa 378,- Euro und das Docter bei ca. 745,- Euro (um die Preise Ende August 2015 bei diversen Händlern zu nennen).

Am schlechtesten gefällt mir von den dreien ausgerechnet das Docter: Einerseits zeigt die Gummiaugenmuschel Auflösungserscheinungen, andererseits zeigt es als einziges einen Reflex in der Bildmitte, wenn ich den Mond aus dem Gesichtsfeld bewege. Aber das ist Jammern auf sehr hohem Niveau. Solange ich den Mond da beobachte, wo er hingehört, ist das Bild gut. Wer beobachtet, statt Fehler zu suchen, wird hier kaum Probleme haben.

Praktisch ist, dass sowohl das Docter als auch das Morpheus 1,25" und 2" Steckanschluss haben; trotzdem ist man auf 1,25"-Filter beschränkt, wenn man sie nicht in das 1,25"-Reduzierstück des Zenitspiegels einschraubt. Das Delos hat nur einen 1,25"-Anschluss.

Der etwas unruhige Einblick des Morpheus war wie oben berichtet das erste negative, was mir aufgefallen war. Aber das können Televue und Docter genauso schlecht, und bei Nacht ist das Bild besser im Auge zu halten als bei Tag. Das Morpheus hat eine weiche Augenmuschel (ähnlich dem Explore Scientific), auf der ich das Auge sanft auflege, um den perfekten Einblick zu haben; das Televue ist eher für Grobmotoriker geeignet und hat eine steifere Augenmuschel (etwa wie die Hyperion-Okulare). Beim Docter habe ich ohne Augenmuschel beobachtet, was erstaunlich gut ging – aber ich wollte sie auch nicht ausklappen und dabei endgültig zerlegen, erst recht nicht bei einem ausgeliehenen Okular...

Bei Vollmond ist nicht viel mit Deep-Sky-Beobachtung, aber Albireo gönnte ich mir dennoch (Epsilon Lyrae stand für die azimutale Montierung leider zu ungünstig). Im Televue war der Farbkontrast vielleicht am blassesten, aber die Unterschiede zu den anderen Okularen waren minimal. Bei rund 60° waren die beiden Komponenten weit auseinander und wirkten trotzdem als Doppelstern, da viel Umgebung zu sehen war. Nett. Der Himmel war schon recht dunkel, das Bild in allen drei sehr kontrastreich: Juwelen auf Samt, wie es sich gehört:)

Nächstes Ziel: Mizar/Alkor. Mizar war ebenfalls ein schönes und sauber getrenntes Paar, wobei das natürlich keine große Herausforderung ist. Aber die Bildästhetik war in allen Okularen gegeben, ebenso im Ortho – auch wenn hier der Spacewalk-Effekt zwangsweise fehlt.

Spaßeshalber ein Schwenk zu Saturn: Hm... er steht eindeutig zu knapp über dem Horizont, und das Bild profitiert eher von der Vergrößerung als allem anderen. Auch hier kein Gewinner, auch nicht das Ortho.

Ein offener Sternhaufen wäre noch nett – Der Kleiderbügel ist leicht zu finden, wirkt aber nur im Übersichtsokular gut. Aber in seiner Nähe ist doch M71? Stattdessen finde ich den Hantelnebel (seltsam - eigentlich passen doch beide ins Gesichtsfeld vom 36mm, trotzdem finde ich M71 nicht). Die kleine graue Hantel bei Vollmond, ganz ohne Nebelfilter, ist ein hübscher Anblick. Macht in allen drei Weitwinkelokularen Spaß. Vielleicht sollte ich für den nächsten Okulartest mal ein Billig-Okular zum Vergleich mitnehmen...

Was ich mir in dieser Nacht nicht antue: Die erzielte Grenzgröße bestimmen. Das wäre zwar eine nette Herausforderung, aber nicht heute Nacht bei Vollmond, wenn kaum Sternhaufen in der Milchstraße zu sehen sind. Ewig kann und will ich die beiden Leih-Okulare auch nicht behalten, Donnerstag geht's wieder zurück – und für morgen ist Regen angesagt, und dabei bleibt's dann auch erst mal. Große Unterschiede erwarte ich in der Transmission aber nicht, falls ich doch mal zum Vergleichen kommen sollte.

Ach ja: Ich war ja der Meinung, dass ein Hyperion wegen des ruhigeren Einblicks für die Öffentlichkeitsarbeit besser geeignet ist. Nachdem noch ein Pärchen Spaziergänger vorbeigekommen war und einen Blick durch das Morpheus geworfen hatte (war reiner Zufall – es war gerade im Okularauszug), muss ich das auch revidieren. Die beiden hatten anscheinend keine Probleme mit dem Einblick.

Erstes richtiges Fazit: Das Morpheus kann mit Televue Delos und Docter UWA meiner Meinung nach problemlos mithalten und gefällt mir mittlerweile sehr gut. Die austauschbare Augenmuschel mit dem Baader-typischen Anschlussgewinde und die Tasche sind vorteilhaft, ebenso das geringe Gewicht. Um von der phosphoreszierenden Beschriftung zu profitieren, muss man das Okular natürlich erstmal in der Sonne aufladen - das hatte ich natürlich vergessen. Also in Zukunft nicht nur Handy und ggf. Akkupack aufladen, sondern auch noch das Okular:) Aber das Beobachten klappt ja auch ohne selbstleuchtende Beschriftung.

Alle drei Okulare taugen nicht nur für die Deep-Sky-Beobachtung, sondern machen auch am Mond eine sehr gute Figur – ich bin doch verblüfft, dass der Qualitätsabstand auf der Achse zu einem Ortho so gering ist und das Bild bis zum Rand scharf ist. Ich muss das mal am C8 o.ä. probieren, wo ich deutlich höhere Vergrößerungen erziele – vielleicht sind die Unterschiede dann größer. Bei allen drei ist der Einblick etwas unruhiger, als ich es gewohnt bin, aber gerade bei Nacht ist er aber sehr okay. Und wenn man bedenkt, dass das Morpheus nur etwa ein Drittel vom Docter kostet...

Zur Eignung an schnelleren Optiken kann ich nichts sagen, aber der Review auf Stargazers Lounge (PDF, 13 MB – hier der Thread) liest sich auch vielversprechend. Der ED80 mit f/7,5 ist mein schnellstes Teleskop in Reichweite, das ich auch ernsthaft benutze.

Und abschließend noch der Caveat: Okulare sind eine sehr individuelle Sache, und ich habe die drei Stück nicht auf die optische Bank geschnallt, um bewusst Fehler zu finden, sondern wollte wissen, wie sie sich beim Beobachten am Nachthimmel machen. Und da gefallen mir alle ähnlich gut. Vielleicht ersetzt das 9mm Morpheus demnächst das Hyperion Zoom in meinem Okularkoffer – der Sprung vom 36er Hyperion (16x/4°) auf das 9mm Morpheus (66x/1,1°) ist eigentlich noch okay. Dann kann das Zoom am Spektiv bleiben, mal sehen...

---
Soweit mein erster Eindruck von zwei Abenden. Zu Brillenträgern und f/4 kann ich wie gesagt auch nichts beitragen.

Beste Grüße,
Alex
 
Danke Dir!
Habe Deinen Bericht schon mit Spannung erwartet... ;-)

Klingt ja richtig gut.

Zum Filtereinsatz:
Wenn man einen 2" Auszug nutzt und einen 1,25" Filter aufschraubt, droht dann der/das Filter auf den Zenitspiegel aufzuschlagen?

... oder würdest Du sowieso das Morpheus in einen 2" Adapter stecken, damit es nicht so tief eintaucht und um im Vgl. zu den übrigen Okularen einen "ganz anderen" Focus zu vermeiden?


Nachtrag: Ein Vergleich zum ES 9 mm wäre natürlich genial...
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hi!

Beim Zenitspiegel sehe ich da kein Problem und beim Prisma kaum – das Okular ist bei 2" ca 45mm tief und somit etwa genauso lang wie eine Clicklock oder das Docter; die anderen 2"-Klemmen, die ich kenne, sind eher länger (Ich glaube, 55mm war die längste, die ich bislang in der Hand hatte).

Das Okular kommt bei einer kurzbauenden Okularklemme also etwa bis zum Gehäuse, und danach kommt ja noch etwas Luft für den Gewindering, mit dem die Klemme befestigt ist (bei den modularen Baader-Teilen mit Innengewinde zumindest, Standards gibt's ja keine). Ein 2"-Spiegel hat auf der Höhe vom 1,25"-Anschluss ja durch seine Neigung auch schon einiges an Abstand, und beim Prisma sollte es in der Regel auch keine Probleme geben, wenn du nicht zu viele Filter stapelst :biggrin:

1,25"-Prismen ignoriere ich in der Preisklasse einfach mal und gehe davon aus, dass eh ein 2"-Übersichtsokular samt 2"-Zenitspiegel vorhanden ist...

9er ES ist in meinem Umfeld keins in Verwendung, soweit ich weiß. Da muss ich passen :smiley65:

Ich bin die Kurbelei am Okularauszug durch mein *entfernt* 7mm UWAN eh gewöhnt, stört mich nicht sehr. Interessant wäre ein 2"-Adapter eher, um die 2"-Filter zu benutzen. Hm... Damit hätte mein Reduzierstück mal wieder eine andere Aufgabe als nur Staubschutz für den Tubus...

Beste Grüße,
Alex
 

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Hallo der_Peter,

da kann ich insofern weiterhelfen, da ich im März diesen Jahres ein Delos 10mm gegen ein ES9mm an einem F8 Apo vergleichen konnte. Dies wiederum kannst du ja dann in den Vergleich hier zwischen dem Delos und Morpheus zuordnen.

Ich habe mich am Ende für das Es entschieden. Das Delos war zwar in Sachen Transparenz dem Es marginal überlegen, die Schärfe bei beiden extrem gut. Überzeugt hatte mich dann das riesige Gesichtsfeld, ich steh da total drauf. Wenn du magst, dann suche mal hier im Forum unter Ethos vs. ES vom 13.03.

CS Holger
 
Hallo Alex,

toller Bericht - man hat fast das Gefühl, selbst dabeigewesen zu sein!

Grüße

fquadrat
 
hallo Alex,

schöner Bericht, Albireo und Alcor/Mizar seh ich mir auch immer wieder an, wenn du auch nicht die Knackpunkte ausreizen konntest (Transmission, Mittenschärfe, Randschärfe an f/4). Das wäre natürlich alles interessant für mich gewesen. Ich werd schon mal eins in die Finger kriegen :biggrin:

lg Tommy

PS: Ich weiss nicht, wie es im Moment ist, aber ich erinnere mich dass du bei Baader Mitarbeiter bist - das wäre dann IMHO schon erwähnenswert wenn du über ein Baader Produkt rezensierst. Nicht dass es mich stört, ich bin ja auch Händlermitarbeiter und eifrig hier im Forum, aber es gehört dann dazu gesagt. Mir hat "man" sehr konkret nahegelegt, ich möge es in der Signatur sagen. Ist doch kein Problem!

 
Hi!

Stimmt nicht ganz, auch wenn ich verstehen kann, wie der Eindruck entsteht. Ich bin Freiberufler – ich stelle an Baader immer wieder Rechnungen, genauso wie an Astronomie.de und Hurtigruten oder früher an Spektrum/Astronomie Heute, sporadisch auch für Interstellarum (ist aber schon eine Zeit her) oder Kosmos. Mit Amazon arbeite ich ebenfalls zusammen, als Autor. Viel mehr Namen werden auf der Liste wohl nicht mehr auftauchen – ich lieg voll, und schreiben scheint langfristig lukrativer zu sein. Zumindest setze ich darauf; da habe ich mehr Kontrolle über ein Projekt, als wenn ich für jemanden arbeite.

Wenn ich was für Tests ausgeliehen kriege wie das Vixen SG Fernglas von Astroshop, dann sage ich das (da ist übrigens auch kein Geld geflossen – man kennt sich halt, daher konnte ich eines ausleihen); bei Produkten, die mir gehören, sage ich's nicht. Die sind mein Privatvergnügen.

Aber ich achte sehr darauf, nur über Dinge zu schreiben, die ich selber besitze oder die wir im Verein haben. Da ist viel Baader dabei, aber bei weitem nicht ausschließlich. Das ist das Schöne am Freiberuflertum: Ich kann mir meine Jobs aussuchen. Aber ich muss auch so neutral bleiben, dass ich hinter allem, was ich öffentlich kundtue, voll und ganz stehen kann.

Die Projekte, bei denen ich mit Baader zusammen arbeite, sind aber genau das: Projekte, unter denen letztlich auch mein Name steht. Daher hast du ganz gute Chancen, mich auf Messen bei Baader oder Celestron zu treffen; auf der AME hab ich dann den A.de-Hut auf (zumindest eine Zeitlang, die andere Hälfte bin ich da als ich selbst, und ein eigener Stand lohnt noch nicht). Funny Fact: Ich habe bei A.de nachgefragt, ob ich im Forum auf mein Blog verlinken darf (also noch nicht mal die Bücher erwähnen, wie auf Astrotreff.de). Da hieß es dann (aus dem Gedächtnis), wegen kommerzieller Inhalte nur mit Händleraccount. Daher habe ich nicht mal den Einsteigerkurs in meiner Signatur, obwohl der auf und über A.de läuft. Entweder erwähne ich alle Einkommensquellen, oder keine.

Zu f/4 kann ich wie gesagt nichts sagen – sowas hab ich nur als Fotoobjektiv. Wobei, stimmt nicht ganz - ich hab noch ein 76mm-Firstscope im Schrank stehen, aber das will ich für so Tests nicht hernehmen:)

Beste Grüße,
Alex
 
@ Alex
Danke für Deine Mühe und ausführliche Info!

und @ Holger
Danke für Deinen Bericht und Deine Einschätzung!

Bin noch hin- und hergerissen. Muss noch mehr mit meinem ES 14 mm spielen, dann weiß ich, ob ich von 100° wieder abkommen kann.

Scheint aber so, dass sowohl das 9 mm Morpheus als auch das ES Pendant sehr gute Okulare für meinen SW 120 / 900 f7,5 ED Refraktor sind.
 
Hallo zusammen,

auch hier die Frage: Gibt's inzwischen mehr Erfahrungen?
 
Ich finde Sie Klasse und Ultrakomfortabel an unserem 100 mm APM Bino, auch mit Brille !!!!
 
Hallo zusammen,

ich habe mittlerweile ein Pärchen der 12,5mm Morpheus erstanden. Sie dienen mir hauptsächlich an meinem 4"-Bino, weil ich dort mit den 13er Ethos nicht in den Fokus komme. Ausschlaggebend für den Erwerb, waren das subjektiv unglaublich große scheinbare Feld, was wohl auch dadurch begründet ist, dass kaum ein Steg zwischen der Gesichtsfeldbegrenzung und dem Okularrand vorhanden ist, dies führt zu dem beschriebenen Spacewalk-Effekt. Dieser war im Vergleich zu den Docter 12,5mm deutlich stärker ausgeprägt, wie ich auf der AME testen konnte. Ein erster kurzer Test am Himmel von meinem Balkon aus am Orionnebel, zeigten eine sehr schöne Sternabbildung (f/6,5, schnellere Öffnungsverhältnisse muss ich noch testen) auf der Achse, als auch im Feld. Der Spacewalkeffekt bildet sich auch am Teleskop aus, der Einblick ist sehr bequem, auch mit Brille. Hier sehe ich den größten Vorteil, bei meinen Ethos funktioniert der Einblick mit Brille und komplett überblicktem Feld nur monokular, binokular nur ohne Brille. Dies liegt wohl daran, dass man bei monokularer Beobachtungden Kopf leicht drehen kann, um das Auge exakt senkrecht hinter dem Okular zu platzieren, bei binokularer Beobachtung geht dies aber mit zwei leicht schräg zueinander stehend Augen nicht mehr, der Augenabstand ist bei den Ethos einfach zu knapp!

 
Hallo,
hatte schon jemand Gelegenheit das Morpheus 4,5mm an F/5 zu testen?

Ich suche für meinen Newton 200/1000 ohne Komakorrektor ein visuell einsetzbares Okular im Bereich um die 4 bis 5 mm.
Da ich den Newton vorwiegend in unserer Volkssternwarte einsetze, ist ein bequemer Einblick auch für Brillenträger (Augenabstand!) und "ungeübte" Beobachter wichtig.

Auch ist daran gedacht einen 12" F/5 Dobson der Sternwarte damit auszustatten.

Bisher habe ich hauptsächlich TV Panoptic und Delos im Einsatz und bin damit sehr zufrieden, aber die knapp 400 Mücken schrecken mich ab ein weiteres Delos (4,5mm) zu kaufen.
Sind da die Morpheus wirklich eine Alternative wie im Bericht auf Stargazerslounge angedeutet wird?

Grüße und nebelose Nächte
Leopold
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hi,

nichts Neues mehr?

Das 4,5mm Morpheus würde mich auch interessieren. a) ob besser als ein 5mm Hyperion b) Einblickverhalten. Ich denke die Randschärfe sollte bis f/6 kein Problem bei 76° GF darstellen. Bei f/5 und kürzer wird es dann spannend.

Gruß
Lothar

 
Hi Lothar,

ich kann nur etwas über das 12,5mm sagen. Ich habe mir das mal zum Vergleich mit dem Docter 12,5mm UWA besorgt. Viel konnte ich nicht vergleichen (habe mehr beobachtet), aber soviel kann ich sagen: Es ist ein sehr gutes Okular. Ich nehme den Unterschied des Sehfeldes -> 76° versus 84° als sehr deutlich war. Die 76° des Morpheus wirken da schon fast eng (jammern auf sehr hohem Niveau). Um belastbarere Aussagen zu erhalten, müsste man beide Okulare am Mond, unterschiedlichen Planeten, Galaxien, Sternhaufen usw. vergleichen. Dazu habe ich aber zu wenig Zeit, die ich lieber mit Beobachten verbringe. Hätte ich noch keine Weitwinkelokulare, wären die Morpheus auf der Liste sehr weit oben, da sich sich auf Grund der Maße hervorragend für die Bino-Nutzung eignen. Das Preis-Leistungsverhältnis ist sehr gut. Getestet habe ich mit Refraktoren der Öffnungsverhältnisse f/6 und f/7. Eine Randunschärfe konnte ich dabei nicht feststellen.
 
Hallo Lothar,

ich kann Dir ein paar Eindrücke zum 6,5 und 14mm Morpheus schildern.
Ich hatte das 14mm und das 6,5mm Morpheus zum Test an einem 12" f5 Newton. Das 14mm war mir vom Einblick her zu unruhig, leichte Abweichung beim Einblick von der optischen Achse führten bei mir zu großen schwarzen Abschattungen. Hinzu kam, dass bei mir die recht fipsige Augenmuschel nicht zum Augenabstand passte. So hing ich mit dem Okular in etwas in der Luft und das bei dem beschriebenen Abschattungsverhalten. Allein dieser Umstand war für mich Grund genug das Okular nicht zu behalten.
Das 6,5mm Morpheus verhielt sich dagegen viel braver. Ruhiger Einblick, Augenabstand passte besser und das was man sah machte Freude. Tolles Gesichtsfeld, gerade noch so eben der Rand des Gesichtsfeldes zu sehen, für mich optimal. Hinzu kamen schöne scharfe Sterne bis zum Rand an f5. Das Okular gefällt mir so gut, dass es nun mein 6,7 ES 82° ersetzt, welches sicher auch nicht schlecht ist.

Viele Grüße und CS,
Jürgen

 
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