Astrofotoequipment was würdet ihr tun

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cosamia

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Hallo,

besitze einen Skywatcher 120/900 ED Evostar und wollte damit
in die Astrofotografie einsteigen (Planeten und Deepsky vom Balkon aus, Kleinstadt). Kamera (Eos 1200d) und Autoguider (Alccd5R-II) sind Vorhanden. Zudem besitze ich derzeit eine Eq5 mit Motor in beiden Achsen und einen ST4-port. Wegen schlechten Wetters konnte ich noch keine proben machen.
Habe vorher Eq5 und Teleskop ausschließlich für die visuelle Beobachtung benutzt.

Ich befürchte, dass die Eq5 jedoch zu klein ist und eine grössere Montierung brauche. Derzeit ist eine neue Montierung nicht Finanziell tragbar. Was würdet ihr machen?
Mein Budget ist derzeit um die 200-300 Euro.

1.Zuerst einen Reducer/Flattner besorgen und mit den obigen Setup Arbeiten. Wenn ja welchen?
2.Ein kleinen Reise Teleskop besorgen und damit Fotografieren und eventuell später eine große Montierung besorgen. Wenn ja welches Teleskop?
3.Fotografieren ohne Reducer/Flattner mit dem obigen Setup und für eine größere Montierung sparen. (G11 oder Az-Eq6)

Wenn ihr andere Vorschläge habt ist auch gut. Danke im vorraus!!!
Mfg,
Roberto
 
Hi Roberto,

probier die Kombination doch einfach aus, wie sie ist. In der Mitte sollte die Abbildung auch ohne Flattener ok sein und ob die Präzision auch fotografisch ausreicht, lässt sich auch bei mäßigem Himmel austesten.
Falls es klappt würde ich überlegen, ob ich bei max. 300Euro eher ohne Flattener oder eher ohne modifizierte DSLR leben könnte.
Falls es nicht klappen will, würde ich die DSLR modifizieren lassen und mit den vorhandenen Objektiven fotografieren. Damit lässt sich das Ansparen auf eine kleinere Optik oder eine größere Montierung sehr gut überbrücken und man bekommt schon etwas Erfahrung beim Guiding, vor allem aber beim Aufarbeiten der gewonnenen Daten. (bis alles Interessante, was in Reichweite von Ottonormalobjektiven ist, und sei es auch nur das "Doppelzoomkit", aufgenommen ist, vergehen locker 2-5 Jahre.)

cs
Jürgen
 
Moin,

das Rohr ist relativ lang, dazu kommt noch das Gewicht der Autoguider Kamera und Sucher für´s Guiding. Willst Du überhaupt mit Sucher Gudiden? So lange es Windstill ist könnte es noch gehen mit der EQ5. Ob Balkon eine so gute Idee ist kann ich nicht sagen, aber ich habe schon öfters gelesen das die Dinger schwingen und damit Fotografie nahezu unmöglich ist.
Bei einem Öffnungsverhältniss von f7.5 solltest Du auch ohne Korrektor brauchbare Bilder erzeugen können. Aber, das Teleskop ist doch recht langsam, da mußt Du die ISO etwas anheben. DSLR umbauen wird erst demnächst wieder interessant wenn die Nebel kommen. Im Moment ist da leider etwas Durststrecke.
Meine nächste Investition wäre wohl eine gebrauchte EQ6 und danach der 0.85 Reducer von Skywatcher

@Jan
das Bild ist ja der Hammer! Aber mit ner DSLR wird das nichts. Nach ein paar Nächten wäre der Verschluss verschlissen...

Gruß Markus
 
Hallo,

danke für die hilfreichen Tipps. An die Kamera mod. hab ich nicht dran gedacht. @Jan würd schon gerne mindestens 15-20 min Belichten können.
@Markus Habe vor mit dem Sucher zu Guiden. Besitze eher eine kleine Terrasse (40qm) (freie Sicht nach Norden und Süden) die Zusätzlich mit ca 1,50 meter hohen Plexiglas Windgeschützt ist.
Ich werd mal versuchen wie lange ich Belichten kann ohne das es nervig wird. Sollte das nahezu Unmöglich sein werde ich wohl nach einer Gebrauchten EQ6 suchen müssen.

MfG,
Roberto
 
Zitat von conehead:
Ob Balkon eine so gute Idee ist kann ich nicht sagen, aber ich habe schon öfters gelesen das die Dinger schwingen und damit Fotografie nahezu unmöglich ist.
Man muss ja keinen Marathonlauf auf dem Balkon abhalten, während man fotografiert..

@Jan
das Bild ist ja der Hammer! Aber mit ner DSLR wird das nichts. Nach ein paar Nächten wäre der Verschluss verschlissen...

Gruß Markus
Mit MagicLantern kannst du die SilentImage Funktion nutzen, dabei bleibt der Verschluss offen, wenn ich das richtig verstanden habe
 
Hi Jan,

das stimmt natürlich, aber durch länger belichtete Aufnahmen spare ich mir deutlich Rechenzeit. Ich bin trotzdem schwer beeindruckt von dem Bild. Hast Du Dir mal ein Einzelbild angeschaut? Da sieht man so gut wie nichts! Was für eine Technik. Absolut verrückt. Die Rechenzeit und der Aufwand dahinter ist aber sicherlich nicht zu verachten.

Hallo Stefan,
wenn ich es richtig in Erinnerung habe wird der Sensor bei der silent Funktion permanent ausgelesen. Was zur Folge hat das dieser sehr warm wird. Das Rauschen nimmt dann aber auch extrem zu. Der Sensor kann dann über 50° warm werden.

Gruß Markus
 
Hallo Roberto,

ich habe in letzter Zeit öfter gelesen, dass Leute günstig ihre Flatfieldfolie hier oder in anderen Foren anbieten. Für mich wäre das mit deinem Equipment jedenfalls die erste Investition, um halbwegs anschauliche Bilder aufzunehmen und in die Bearbeitung einsteigen zu können. Wie bereits erwähnt wurde, werden die Sterne bei dem Öffnungsverhältnis zwar am Rand nicht schön aussehen, aber es könnte schlimmer sein. Außerdem muss man ja nicht gleich auf Anhieb die großflächigsten Objekte ansteuern. Mit einem gleichmäßig ausgeleuchteten Bild sieht jedenfalls alles gleich etwas besser aus.

Problematisch dürfte allerdings das Sucher-Guiding werden. Bei der Kombination aus Alccd5, Sucher, 900mm Brennweite und einer leicht überladenen Montierung werden Belichtungszeiten von 15-20 Minuten wohl keine schönen Sterne hervorbringen. Ein separates Leitrohr mit mehr Brennweite wäre dazu nötig, ist bei der Kombination aber keine Option. Da hilft wohl erst mal nur, die maximal mögliche Belichtungszeit mit dem Sucherguiding ermitteln, da es erstmal die kostengünstigste Lösung ist und dann weiter auf eine größere Montierung sparen. Währenddessen können trotzdem schon tolle Bilder zustandekommen und Spaß dürfte es auch allemal machen :super:

Gruß
Julian
 
Zitat von conehead:
Hast Du Dir mal ein Einzelbild angeschaut? Da sieht man so gut wie nichts! Was für eine Technik. Absolut verrückt. Die Rechenzeit und der Aufwand dahinter ist aber sicherlich nicht zu verachten.
Hallo Markus,

das Einzelbild habe ich mir natürlich angeschaut, bin aber aufgrund meiner Erfahrung mit der Stack-Technik über das Ergebnis nicht so sehr verwundert, wie Du es offenbar bist. Hierzu mal ein Beispiel mit Saturn und Monden aus meinem Archiv. Ein einzelnes Rohbild aus dem Video vom 20.04.2009 lässt in der Tat nicht ahnen, dass ein Stack von ca. 1.000 Videoframes den Mond Mimas mit seiner geringen Helligkeit von 12,9 mag noch zweifelsfrei vom Hintergrund abhebt. Das Video wurde mit einer Belichtungszeit von 1/23 s an meinem 6" f/20 Faltrefraktor aufgenommen und mit der Software "Registax" innerhalb von wenigen Minuten gestackt. Für den Anwender der Stack-Software ist der Aufwand minimal.

Emil Kraaikamp, selbst Autor der sehr leistungsstarken Stack-Software "AutoStakkert!", hatte seine oben zitierte Deep-Sky Aufnahme an einem 16" f/5 Dobson mit 1 s Belichtungszeit gewonnen und damit natürlich eine sehr viel höhere Reichweite erzielt. Er schreibt in seiner Erklärung, dass er mit der kurzen Belichtungszeit die Anschaffung einer teuren Montierung vermeidet. Darauf bezog sich ja auch eine der Fragen von Roberto zu Beginn dieser Diskussion hier.

Edit: Mit kurzen Belichtungszeiten kann man übrigens auch im Deep-Sky Bereich ein gegenüber langzeitbelichteten Aufnahmen deutlich erhöhtes Auflösungsvermögen erzielen: Link

Gruß, Jan
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Für EQ5 werden im algemeinen kleine ED Refaktoren bis 80mm empfohlen, im diesem Bereich gibt es einiges am Markt und gleichzeitig gewinnst Du ein schönes Reiseteleskop...falls Du keine Lust auf Montierungupgrade hast. Zwei Teleskope und eine Montierung sind besser als ein Teleskop und zwei Montierungen...
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hi,

Jan, ich habe Deinen Beitrag jetzt erst gesehen. Sehr interessant die verlinkten Beiträge!
Als Deepsky Fotograph stacke ich ja auch, aber ich hätte nicht erwartet das da wo kaum Signal zu sehen ist noch etwas zu holen ist.

Gruß Markus
 
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