Mobile Stromversorgung - falscher Akku?

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Vigo79

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Hallo,

hab ein doofes Problem. Ich wollte mir eine mobile Stromversorgung basteln und dazu einen Blei Gel Akku nutzen.
Da ich mich da überhaupt nicht auskenne habe ich mir einen besorgen lassen, das ist jetzt einen Monat her.
Jetzt wollte ich mit dem Basteln beginnen und stelle fest (hab beim Hersteller angerufen), es ist kein Blei-Gel Akku sondern eine Kalzium/Kalzium wartungsfreie Batterie (Nano Starter Batterie) mit 45A.
Zurückgeben ist nicht. Ich schätze mal dieser Akku ist ne normale Autobatterie, darf auf keinen Fall tiefentladen (hab ich eh nicht vor) oder auch nicht umgelegt werden oder? Hab ich sonst noch welche Nachteile bei dieser Art Batterie?

Gruß Vigo
 
Hi,

nein Nachteile hast Du dadurch nicht. Die Calzium Akkus sind einfach eine etwas andere Art eine Bleiakkus. Die Calzium Akkus sind gelten als wartungsfrei, also kein Wasser nachfüllen. Bei echten Bleiakkus mußt Du regelmäßig Wasser nachfüllen.
Schau einfach das Du die Batterie nicht zu weit entladest. Lieber immer wieder mal etwas nachladen.
Was willst Du eigentlich alles an die Batterie hängen? 45ah sind ja nicht gerade wenig. Ich habe mir eine Energiestation mit Lithium Eisenphosphat Akkus gebaut. Die haben den Vorteil das sie deutlich leichter sind und bei tiefen Temperaturen nicht so schnell einbrechen. Die Spannungslage ist mit 4 Zellen in Reihe dabei ähnlich zu einem Bleiakku.

Gruß Markus
 
Morgen,

ich will aktuell nur die DSLR und meine Celestron AVX Montierung dranhängen. Ggf noch die selbstgebauten beheizten Manschetten (noch ohne PWM Steuerung, da blick ich noch nicht durch was ich brauch). Natürlich wär es toll wenn das Notebook auch noch dran passt.
Die 45A Batterie hab ich ausgewählt, damit ich genug Reserven habe und weil ich nicht soooooviel unterwegs sein werde ist das Gewicht noch verkraftbar, welches ich rumschleppen muss.
Da mir die Alukoffer etc alle zu teuer sind, hab ich überlegt ob ich mir nicht aus Holz ne nette Kiste klebe/schraube und zumindest von aussen mit Bootslack gegen Feuchtigkeit schütze. Spricht hier was gegen Holz?
 
Danke Markus, schau ich mir mal an. Deine Lösung mit dem Raspberry Pi hab ich schon vor ein paar Wochen gesehen. Hab sogar zwei davon hier liegen, unbenutzt. Da ich aber ausser XBMC/Kodi technisch nix mit dem Raspberry zu tun hab... liegens hald weiter rum :)
Nach Aluplus guck ich mal merci. Wenns auf ne Eigenbau Holzbox rausläuft ist es auch nicht so tragisch. Ich bin wirklich nicht so oft damit unterwegs. Mich nervt nur der Kabelsalat daheim auf der Terasse und evtl zieh ich ja mit dem ganzen doch zu noch zu unserer Sternwarte, da ist es wesentlich dunkler als auf der Terasse.
 
Moin Vigo!

> Ich schätze mal dieser Akku ist ne normale Autobatterie

Das läßt schon der Markenname vermuten. Starterbatterien sind natürlich auf kurzzeitige, hohe Belastung ausgelegt, während für deine Zwecke eher ein (zyklenfester) Bleigel-Akku geeigneter wäre. Mit ein bißchen Dauerentnahme durch Läppi, Kamera und Steuerung ist eine spezielle Starterbatterie weniger geeignet, d.h. die Lebensdauer dürfte stark eingeschränkt sein.
 
Guten Morgen,

daher hatte ich auch geschrieben immer wieder mal nachladen. Ansonsten sehe ich hier keine Einschränkung der Lebensdauer.
Wobei es heute natürlich bessere Akkutechnologie für unser Hobby gibt. Wundert mich das hier noch kein Hersteller drauf setzt. Ist zwar teurer aber hat auch deutliche Vorteile.

Gruß Markus
 
Hallo Markus.
Zitat von conehead:
daher hatte ich auch geschrieben immer wieder mal nachladen. Ansonsten sehe ich hier keine Einschränkung der Lebensdauer.
Das Problem liegt nicht nur in der Zeit, in der Akku nicht voll geladen ist, sondern auch darin, daß eine es Starterbatterie nicht mag, wenn man die vorhandene Kapazität merklich ausnutzt. Man muß also einen deutlich überdimensionierten Akkumulator einsetzten, der teuer und schwer ist, oder eben auf Akkus setzen, die diese starke Entladung verkraften.

Vermutlich sind zyklenfeste Konstruktionen geeignet, da diese oft für Anwendungen benutzt werden, die sie fast tiefentladen zurücklassen.

Grüße

fquadrat
 
Hallo Vigo,

ich verwende einen speziellen Solarzellen Akku. Die sind zyklenfest
und für eine langsame Entladung mit vergleichsweise niedrigen
Strömen ausgelegt.
Die gibt es von vielen Herstellern, leider muss
man beim Händler gezielt fragen, weil die eben nicht geläufig sind.

Gruß, Jürgen
 
Hallo Daniel,

welche Geräte möchtest du mit dem Akku betreiben?

"Für empfindliche Systeme wie GoTo-Montierungen" ist er nicht geeignet.

Viele Grüße & CS
Stefan
 
Von welchen Zeiträumen sprechen wir hier jetzt eigentlich? Ich meine, wie oft kommt man als normaler Hobbyastronom in Deutschland raus zum knippsen. Wahrscheinlich noch weniger als jemand, der seine Sternwarte nur öffnen muss und loslegen kann.
Wenn der Akku drei Jahre durchhält oder nur noch die Hälfte an Kapazität hat ist das auch ok. Für 50 Euro... Den Umweltgedanken mal aussen vor gelassen.
Oder merkt man das deutlich früher?
 
Dieser AGM (Absorbed Glass Mat) 26Ah Blei-Batterie ist Zyklisch und hat eine nützliche Kapazität von ungefähr 21Ah (80% DOD). Nach mehrere Jahren und bei niedrige Temperaturen wird dies noch etwas weniger sein, rechne für Teleskop Anwendung mit 17Ah.

http://www.reichelt.nl/Lead-Acid-Batteries-12V-cyclical/WP-26-12NE/3/index.html?ACTION=3&LA=2&ARTICLE=142778&GROUPID=4235&artnr=WP+26-12NE

Link zur Grafik: http://i1294.photobucket.com/albums/b602/rweust/IMAG0412_zps133cda64.jpg

Kann bis 80% DOD (Depth of Discharge) entladen werden und hat dann noch immer 250 bis 300 volle Ladezycklen Lebensdauer übrig (Auto- oder Startbatterie hat bei nur 40% DOD, weiter darf man nicht entladen, nicht mehr als 100 bis 150 volle Ladezycklen Lebensdauer übrich).
Wann man 40x pro Jahr Sterne ansieht am Winter dieser Zycklische Blei-Batterie nur in die kälteste Nächte bis 80% DOD entladet und am Sommer nie weiter als 40% DOD, wird er eine theoretische Lebensdauer von mehr als 10 Jahren haben.

Link zur Grafik: http://i1294.photobucket.com/albums/b602/rweust/Cycle%20Service%20Life_zpsr8xtlcvi.jpg

In Holland war vorige Woche noch einen 4-Stufen (IUoU) Blei-Batterie Ladegerät mit 3.8A Ladestrom (dieser zycklische Bleiaccu darf mit maximal 7.8A geladen werden) beim Lidl zu kaufen für nur EUR 14,99. Dieser werde gut passen.

Link zur Grafik: http://i1294.photobucket.com/albums/b602/rweust/IMAG1900_zpsr0d9ap49.jpg

Robert.


 
Hallo Stefan

Steht aber im blauen Bereich des Links mit dabei, daß man seine Montierung damit betreiben kann.

Gruss Daniel
 
Hallo Daniel,

ich habe GoTo-Montierung geschrieben. Deswegen hatte ich noch einmal nachgefragt, welche Geräte du mit dem Akku betreiben möchtest.

Wenn du zum Beispiel "empfindliche Systeme" wie eine GoTo-Montierung mit Strom versorgen möchtest, dann solltest du in der von dir erwähnten blauen Box den wichtigen Hinweis unten lesen. :smiley47:

Viele Grüße & CS
Stefan
 
Hallo

auch ich bin ein Freund dieser leichten Powerbanks und betreibe damit auch zwei Goto-Montierungen ohne jedes Problem. Allerdings nicht mit 12 Volt sondern mit 9 Volt.
Dann reicht die Ladung für viele Stunden. Es hängt dann allerdings nur die Montierung an der Powerbank.
Die Nachführ-Kamera wird vom Laptop mitversorgt und eine EOS hat ihren eigenen Akku, der schnell ausgewechselt werden kann.
Aber 9 Volt reicht für die Montierungen.

Grüße

*entfernt*
 
Hallo Stefan

Ich würde ausser zum Laden der Smartphones und Tablets meinen MGEN und die AZEQ 6 betreiben.
Ich habe heute mal mit TS telefoniert, bei manchen Montierungen macht GOTO tatsächlich Probleme, nicht aber bei allen, es wurde aber nicht ausprobiert bei welchen es funktioniert.
Der normale Nachführbetrieb würde keine Probleme machen.
Ich werde den Goto Betrieb bei dem Akku mal testen, ansonsten geht das Teil wie vereinbart wieder zurück. Laut TS geht der MGEN der ja mit 12V betrieben wird und eine DSLR einwandfrei, also kann das nur am erhöhten Strombezug bei Goto liegen, das einige Montierungen nicht gehen.

Ich werde es mal testen und dann nocheinmal dazu antworten wenn es gut funktioniert.
 
Hallo Stefan,

Für empfindliche Systeme wie GoTo-Montierungen" ist er nicht geeignet

Du musst den Text richtig lesen. Das gilt nur für Spannungen über 12 Volt. Diese Spannungen werden durch einen Spannungswandler erzeugt, dessen Oberschwingungen noch vorhanden sind und stören können. Für 12 Volt braucht es den Spannungswandler nicht, da der Strom wahrscheinlich in einem 12 Volt-Akku gespeichert ist. Folglich steht makelloser 12 Volt-Strom zur Verfügung. Eine 12 Volt-Montierung kann also ohne Einschränkung betrieben werden. Diese Leseart gibt für mich einen Sinn.

Viele Grüße

Kurt
 
Zitat von Kurt_Schneider:
Hallo Stefan,

Für empfindliche Systeme wie GoTo-Montierungen" ist er nicht geeignet

Du musst den Text richtig lesen. Das gilt nur für Spannungen über 12 Volt. Diese Spannungen werden durch einen Spannungswandler erzeugt, dessen Oberschwingungen noch vorhanden sind und stören können. Für 12 Volt braucht es den Spannungswandler nicht, da der Strom wahrscheinlich in einem 12 Volt-Akku gespeichert ist. Folglich steht makelloser 12 Volt-Strom zur Verfügung. Eine 12 Volt-Montierung kann also ohne Einschränkung betrieben werden. Diese Leseart gibt für mich einen Sinn.

Viele Grüße

Kurt

Diese Powerbanks sind entworfen für das Aufladen/Versorgen von Notebooks und Laptops die bis 19V Eingangsspannung brauchen. Diese Geräte haben aber alle Batterien mit mehr niedrigere Spannungen (z.B. mein Toshiba hat ein 19V Netzteil und eine nominal 3x 3,6V = 10,8 V Lithium Batterie). Was Ich damit sagen will, ist das vor der Batterie von einen Laptop noch ein Ladekreis in der Laptop anwesend ist, Elektronik der die Spannung runterbringt und aufladen versorgt. Einen Laptop braucht deshalb keine saubere Spannung vom Netzteil. Das da eine kleine Ripple, Störfrequenz oder Abweichung anwesend ist, macht nicht so viel aus.

Dies spielt auch bei Smartphones und Tablets (5V vom USB Netzteil, intern ist aber ein 3,7V Lipo Batteriezelle und interne Elektronik funktioniert auf nur 3,3V). Auch ist in diese Lade Elektronik meistens geregelt dass, wann der Spannung von Netzteil zu weit runter geht, auf Laden mit weniger Strom umgeschaltet wird (weniger Belastung bei ein zu kleines Netzteil). Dies ist der Grund das auch billige USB Netzteile, meistens prima funktionieren an Notebooks, Smartphones und Tablets und keine Störungen verursachen.

Eine Montierung hat dies alles nicht und braucht deshalb mehr saubere 12V DC Versorgung. Mein NEQ6 Pro Synscan gibt bei Spannungen unter 11,6V schon Störungen. Und es ist auch bekannt das Störfrequenzen von PWM Heizungsregler (meistens mehrere 100 Hz) schon auf Montierungen stören können.

Diese Powerbanks haben aber meistens eine Mehrzelle Lipo Batterie die bestimmt weniger nominal Spannung liefert als 19V (Das Lade Netzteil liefert nur 19V). So die 19V Ausgangsspannung wird sowieso von einen Step-up DC/DC Konverter geliefert. Diese schalten mit hohen Frequenzen Strom ein und aus auf eine Spule, wobei die Spannung Hoch geführt wird (oder runter bei einen Buck Konverter oder DC/DC Step-down Konverter, der fast genau so funktioniert). Das der Batterie intern 12V liefert kann Ich nicht aus diese technischen Daten konkludieren. Es kann eine 3x 3,7V = 11,1V 3-Zelle Lipo Batterie sein, oder eine 4x 3,7V = 14,8V 4-Zelle Lipo Batterie, aber eine 2-Zelle 7,4V Lipo Batterie ist auch noch eine Möglichkeit.

Wann Ich gut lese, kann dieser Powerbank aber auch noch von USB (nur 5V) aufgeladen werden. So dann kann er auch noch theoretisch eine Zelle Lipo Batterie (mehrere parallel geschaltet) von 3,7V besitzen und macht er alle Ausgangsspannungen mit Step-up DC/DC Konverter. Dies wird bei diese grossere Kapazitäten aber normaleweise nicht gemacht.

Diese DC/DC Konverter (Step-up, Step-down oder beides) sind aber bestimmt in diese Powerbanks anwesend, weil die mehrere Ausgangsspannungen liefern können. DC/DC Konverter haben hohe Effizienz, aber auch einen Nachteil, es entsteht durch das hochfrequent schalten (mehrere KHz) einen Ripple oder Störfrequenz am Ausgang.

Es gibt gute DC/DC Konverter (auch im PC ist so eine Schaltende Versorgung mit Hohe Leistung anwesend). Einen Powerbank wobei aber im Voraus schon gewarnt wird für mögliche Störungen kann aber einen DC/DC Konverter besitzen die nur für Aufladen entworfen ist und wurde Ich mit mehr Vorsicht betrachten.

Robert.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Robert

Du hast wahrscheinlich Recht, ich hänge mal meinen Oszilloskop dran und mache die Spannung sichtbar, aber esrt muss das Teil mal da sein.

Gruss Daniel
 
Hallo Daniel,

super, hier sind sicher einige Sternfreunde gespannt auf deinen Erfahrungsbericht. Es ist ja schon ein Unterschied, ob man einen 10 kg Akku oder einen 1 kg Akku "schleppen" muss. :)

Wenn dein AZ-EQ6-GoTo damit problemlos laufen sollte, dann sollte auch für meine CGEM Hoffnung bestehen. :)

Viele Grüße & CS
Stefan
 
Hallo Daniel,

eine Messung mit dem Oszilloskop sollte Klarheit bringen. Mich interessiert vor allem, ob es einen Unterschied zwischen dem 12-Volt-Ausgang und den höheren Spannungen gibt.

Viele Grüße

Kurt
 
Moin,

lest doch mal richtig! Spannungen ab 12 Volt sind problematisch bei der TS-Bank. Außerdem gibt es das Teil woanders deutlich günstiger. Einfach mal nach Powerbank 45000 suchen. Außerdem ist da nicht angegeben bei welcher Spannung die 45.000mAh sind, also keinerlei Angabe zur eigentlichen Leistung.
Außerdem, wenn das Ladegerät 1.2 Ampere bei 19 Volt bringt werden da 7.2Ah/136Wh rein geladen. Ich gehe davon aus das hier Lipo Zellen verbaut sind die parallel sind, das erspart die Balancerelektronik und ist bei den meisten Banks so gemacht. Wenn ich das dann zurück rechne auf eine Nennspannung von 3.7V komme ich auf ca. 35Ah was sich auch mit den Ergebnissen des Internets deckt. Also immer etwas genauer schauen. Übrigens, diese Akkutechnik mag es kalt auch nicht so gerne und ist nicht "eigensicher".
Wenn ihr es leichter haben wollt solltet ihr zu lifepo4 greifen wie ich es auch gemacht habe. Die sind eigentlicher und recht kälteunempfindlich.

Gruß Markus
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Alle mögliche Ausgangsspannungen kommen normalerweise aus dieselbe DC/DC Konverter bei einen Powerbank. Nur wird die Ausgangsspannung des DC/DC Konverters auf eine andere Spannung (5V, 12V, 16V oder 19V) geschaltet mit einem Schiebeschalter. Es gibt auch Powerbanks mit daneben noch eine separaten 5V USB Ausgang (mit eigene auf 5V fest eingestellten DC/DC Konverter) und einige Typen die noch mehr Spannungswahl bieten (z.B. 6V, 9V oder 21V). So man hat am Ausgang bei ein Powerbank immer eine Spannung der aus so eine hochfrequent schaltende DC/DC Konverter kommt. Direktspannung aus der Lipo Batterie selbst, habe Ich noch nicht gesehen. Wie viel Ripple oder Hochfrequenzstörung dies wirklich am 12V Ausgangsspannung gibt, muss aber ausprobiert werden (z.B. mit Oszilloskop gemessen bei unterschiedliche Belastungsarten).

Markus hat sicher recht, bei meisten (kleineren) Powerbanks werden 3,7V Lipo Zellen einzig oder parallel benutzt. Dies hat der Vorteil das mit allgemein vorhandene Lade Elektronik aus 5V USB Spannung geladen werden kann. Auch braucht man dann keine Balancierschaltungen zum laden und überwachen der separaten Lithium Zellen. Es gibt sicher 10Ah Kapazität 3,7V Lipo Zellen, so theoretisch ist es möglich das 6 Zellen von z.B. 7500 mAh parallel stehen. Ladestrom wird dann aber Gross werden. Um so ein 3,7V 45Ah Pack langsam (innerhalb 24 Stunden) voll zu laden braucht man schon ca. 2A Ladestrom Kontinuierlich. Bei innerhalb 6 Stunden laden, wie TS andeutet, bedeutet dies schon ca. 8A Laden über ein 3,7V 45Ah Lipo Batterie Pack.

Für Lipo Zellen ist 8A laden kein Problem, aber es ist schön eine schwere Ladekreis innerhalb so ein Powerbank. Hier kann deshalb intern auch eine höhere Lipo Batterie Pack Spannung gewählt sein (z.B. 7,4V, 11,1V oder 14,8V wie von mir angedeutet), der gesamt Ladestrom wird dann weniger. Ich bin mir aber nicht sicher was drin ist. Der Micro USB Anschluss angedeutet von TS zum Laden ist mir sowieso völlig unklar. Mit 500mA von Micro USB aus laden wird bei eine entladene 45Ah 3,7V 45Ah Lipo Batterie Pack fast 4 Tagen dauern (?)

Markus hat aber bestimmt noch ein Punkt. Die angedeutete Kapazität von 45Ah gilt wahrscheinlich doch nur bei 3,7V Einzelne Lipo Zelle Spannung. Dies entspricht eine Theoretische Energie von 3,7V x 45Ah = 167Wh im Batterie. Bei 12V gibt dies eine Theoretische Kapazität von nur 13Ah (6% Verlust vom DC/DC Konverter mitgerechnet). Dies entspricht auch eine nicht so ganz große Blei Akku. Die von mir hier oben angedeutete 12V 26Ah zyklische AGM Blei Akku hat schon die doppelte theoretische Kapazität, wiegt aber 9 Kg, kostet da entgegen wieder weniger als EUR 65,-.

Theoretische Kapazität ist aber noch nicht die wirklich nützliche Kapazität. Zyklische Blei Akkus, genau wie Lipo Akkus, darf man nicht weiter entladen als 80% DOD (Depth of Discharge), so 20% bleibt immer unbenutzt im Batterie. Bei niedrige Temperaturen verlieren beide Akku Typen Kapazität, rechne mit 20% bei Temperaturen noch oben Gefrierpunkt, und es gibt noch ungefähr 15% Shelflife Verlust wann man diese Akkus mehrere Jahren benutzt.

Der 13Ah Theoretische Akku Kapazität dieser 45Ah Powerbank entspricht nur 13Ah / 1,55 = 8,4Ah wirklich nützliche Kapazität bei 12V Spannung. Damit kannst du einen EQ6 ungefähr 16 Stunden mit Energie versorgen (benutzt ca. 0,5A pro Stunde, ist aber vom Gebrauch (wie viel Slewing/Tracking) abhängig). Benutzt man daneben auch noch Tauheizung, dann wird dieser sich sehr Groß ansehende 45Ah Powerbank, bei nur 6W zusätzlich an Heizbänder, schon doch knapp werden und es noch gerade 8 Stunden aushalten.

Die 12V 26Ah AGM Zyklische Blei Akku entspricht die doppelte 26Ah / 1,55 = 16,8Ah wirklich nützliche Kapazität. Hiermit kann man einen EQ6, Tauheizung (ca. 15W kontinuierlich) und einige leichte Nebengeräte (Abkühleventilator, Guider, Tablet, usw) normalerweise die ganze Nacht (8 Stunden) mit genügend Strom versorgen.

Robert.
 
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Und noch eine Bemerkung von Markus der stimmt und Ich jetzt erst bemerke. Wann man mit ein Lade Netzteil mit 19V und 1,2A diese Lipo Batterie aufladen kann innerhalb 6 Stunden, wie von TS beschrieben, hat man einen Energie von 19V x 1,2A x 6 Stunden = 137Wh geladen. Eine 3,7V 45Ah Lipo Batterie Pack enthalt eine maximale Energie von 167Wh, bei 80% DOD (maximal zugelassene) Entladung repräsentiert dies 134Wh an Energie. Ohne mit weitere Ladeverluste zu rechnen, ist es hiermit sicher das diese 45Ah Kapazität dieser Powerbank nur bei eine 3,7V Lipo Zelle Spannung gilt. Bei 12V Ausgangspannung bleibt dann nur noch 13Ah an theoretische Kapazität übrig, wie von mir hier oben schon beschrieben.

Dies ist leider ein Trick die meiste Lithium Powerbank Händler benutzen, weil theoretische Akkukapazität ein gutes Argument für Verkauf ist. Ob die Powerbank interne alle Lipo Zellen parallel geschaltet hat bei 3,7V oder doch ein 7,4V, 11,1V oder 14,8V interne Batteriespannung benutzt ist noch die Frage, aber nicht mehr interessant weil maximaler Energiespeicherung jetzt klar ist. Am Ausgang ist bestimmt eine DC/DC Konverter die alles zum gewünschten Ausgangspannung umsetzt.

Wirklich nützliche Kapazität dieser Powerbank ist bei 12V Ausgangspannung damit für uns Amateur Astronomen nur 8,4Ah beim etwas kälterem Wetter und einige Alterung in mehrere Jahren der Batterie mit beachtet. Dies ist ungefähr gleich als eine kleine 12V 12Ah AGM Zyklische Blei Akku der weniger als EUR 35,- kostet, aber doch 3,8 kg wiegt. TS macht leider dasselbe wie viele Händler und verkauft ein Powerbank der viel großer in Kapazität (45Ah) erscheint, als er beim benötigten 12V und unserem Umstanden wirklich nützlich liefern kann (8,4Ah).

Lipo und AGM Zyklische Blei Batterien haben ungefähr gleiche Lebensdauer (250 bis 300 volle Ladezyklen bei 80% DOD Entladung). Man soll ein Blei Akku aber immer 100% vollgeladen lagern, bei 100% Ladung hat er die beste Lebensdauer, muss aber darauf achten das man während Lagerung rechtzeitig wieder aufladet (Klemmspannung darf nicht unter 12,3V bei 20 C gelangen).

Eine Lipo Batterie hat die beste Lebensdauer aber nur bei 40% Ladung. Man soll deshalb darauf achten das diese Powerbank nie längere Zeit 100% vollgeladen unbenutzt weggelegt wird, sonst kann der Lebensdauer wesentlich senken (bis unter 100 volle Ladezyklen bei 80% DOD). Manchmal hat ein Lipo Ladegerät hiervor noch einen „Storage“ Modus der die Akku nur bis 40% voll ladet.

Robert.
 
Hallo zusammen

Ich hätte Lust die Bestellung zu stornieren, das leuchtet alles
ein was Robert schreibt.
Das ist bei Schaltnetzteilen ja ähnlich, die Spannung ist total unsauber und mit Oberwellen behaftet, das es Probleme geben kann.

Ich habe in einem anderen Thread noch was interessantes gefunden.

http://www.robani.ch/12V Power grosse Montierung.htm

Beste Grüsse Daniel
 
Ich weiß nicht genau was in Deutschland einen Gel Akku genannt wird, aber wann der Akku einen gebundenen Elektrolyt in Gel-Form enthalt, wie die originalen Sonnenschein Blei Gel Batterien, dann gibt es schon Jahre Alternative in der Form von AGM Blei Batterien. AGM heißt „Absorbed Glass Mat“ wobei das Elektrolyt auch einigermaßen gebunden ist, aber absorbiert in Spezielle Glasfiber Matten zwischen die Bleiplatten. Diese AGM Batterien sind etwas kleiner und billiger zu bauen, können mit etwas mehr Strom geladen werden, aber bedeutend mehr Entlade Strom liefern als die originalen Blei Gel Batterien. Zyklische Ausführungen haben fast dieselbe 250 bis 300 volle Ladezyklen bei 80% DOD Lebensdauer und besitzen ebenso wenig Selbstentladung. AGM Blei Akkus werden deshalb auch fast 10x mehr produziert als original Blei Gel für Zyklische Benutzung.

In Holland wird der Andeutung Blei Gel aber auch manchmal benutzt bei AGM Blei Akkus, es sind aber verschiedene Ausführungen von Blei Akkus. Man soll sich beim Suchen nach eine gute Batterie für Teleskop Benutzung nicht nur auf Blei Gel Batterien konzentrieren. Meistens sind AGM Blei Akkus in Zyklische Ausführung mehr vorhanden und billiger. Ich besitze dieser 12V 26Ah AGM Zyklische Blei Akku schon mehrere Jahren und er gefallt gut an einen NEQ6 Pro Synscan und Newton mit Tauheizung (Fangspiegel, Sucher und manchmal Okular). Niemals zu wenig wirklich nützliche Kapazität.

Wann du etwas ganz fertiges mit Lipo’s suchst ist Tracer eine bekannte Marke. Ihre Lipo Power Packs haben 3x 3,7V Zellen = 11,1V Lipo Batterien. Diese Power Packs haben einen direkten Ausgang von Batterie, so es wird keine DC/DC Konverter benutz. Nachteil ist das fast direkt keine 12V mehr geliefert wird und mit schon 2/3 Entladung der Kapazität die Ausgangsspannung unter 11V sinkt (bei 20 C). Mein EQ6 funktioniert nicht mehr gut mit weniger als 11,6V Spannung, aber nicht alle Montierungen sind so empfindlich.

Schon sehen aber diese LiFePO4 Power Pack von Tracer aus. Diese Lithium Eisenphosphat Batterien haben hohe Lebensdauer (theoretisch 5x mehr als Zyklische Blei Akku’s) und liefern 3,2V pro Zelle. Mit vier Zellen wird da eine 12,8V Spannung nominal am direkten Ausgang geliefert, fast genau wie eine Blei Akku. Schon wann man Geräte benutzen will die saubere 12V Versorgungsspannung brauchen. Sie können bis zu 90% DOD entladen werden. Kostet aber auch etwas, EUR 316,- für eine 12V 24Ah Power Pack, aber noch ohne Ladegerät. Hat aber 2x so viel wirklich nützliche Kapazität als der 45Ah Powerbank von TS bei 12V und generiert bestimmt keine Ripple oder Hochfrequenzstörungen.

Tracer 12V 24Ah LiFePO4 Power Pack

Robert.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Robert,

die verlinkten Tracer LiFePO4 Akkus sind schon eine interessante Sache, haben aber auch ihren Preis wie du schon angemerkt hast. Der Preis relativiert sich allerdings, wenn man mit dem Celestron LiFePO4 vergleicht. Der hat bei 12 Volt nur 7 Ah, kostet in Deutschland aber 199 Euro. Da erscheinen einem die Tracer schon wie ein Schnäppchen. :)

Viele Grüße & CS
Stefan
 
Moin,

ich rede doch die ganze Zeit schon von den lifepo4 Zellen. Ich habe in meiner Stromversorgung 16 solcher Zellen verbaut:

http://shop.i-tecc.de/lifepo4-akku-wina-8ah-3-2v.html

Die gab es mal sehr günstig bei Ebay. Die Zellen hab ich einzeln vermessen. Aber alle liefern die angegebenen 8aH, sogar etwas mehr bei 0,5C entladung. Ich meine ich habe für den ganzen Satz damals um die 100 Euro bezahlt.

So sieht das Teil dann aus:
Link zur Grafik: http://www.bilder-hochladen.net/files/big/4swf-1aj-cde2.jpg

Integiert ist die Ladeelektronik/Balancerelektronik, sowie ein Arduino der die Spannungen der einzelnen Zellen überwacht. Ebenso wird bei drei der fünf Buchsen der Strom gemessen und das ganze an einem Oled Display ausgegeben. Einmal geladen reicht mir der Block mehrere Nächte für meien EQ6, gekühlte Kamera und Mgen.
Ich würde heute nur noch auf die Lifepo4 Technik setzen auch wenn diese teuerer ist. Ich hatte mit den Blei-Gel Akkus im Winter immer recht kurze Laufzeiten. Das nervte echt. Klar könnte man einen deutlich größeren Akku kaufen, aber die Schlepperei ist auch nervig wenn man mobil unterwegs ist.

Gruß Markus
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
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