Doppel-Spider und MTF beim Newton

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Hallo Tassilo,

danke für Deinen Beitrag.

In den Dingen würde ich die Sache noch etwas differenzierter sehen:

"Wenn man ein Tragwerk mit günstigen Kraftflüssen macht, dann kann man die Dicke und Länge der Streben und die damit verbundene Obstruktion minimieren. "
Hier wird eine Optimierung aber auch gerne aus 2 Dimensionaler Sicht (Draufsicht auf die Apertur) vorgenommen. Hinsichtlich der Statik gilt dies nicht mehr. Auch der Dobson macht da keine Ausnahme.

"Und das sind halt wieder die altbekannten Dreiecke. "
Auch eine Spinne mit nur 2 Armen bildet ein Dreieck.
Aber richtig: "Optimal ist also eine Spinne mit drei oder vier Armen bei parallaktischen Teleskopen. "
Weil man da bezüglich Flächenobstruktion, Statik und letztendlich geschickter Materialauswahl näher am Optimum arbeiten kann.

"Bei azimutalen Teleskopen hat man die Gewichtskraft immer in die gleiche Richtung, hier könnte man mit anderen Lösungen spielen."

Das hat Sie auch bei äquatorialen Teleskopen. Nur hat hier die Varianz der Kraftverteilung einen anderen Verlauf. Bei azimutalen Teleskopen variiert die Kraftverteilung entlang der Nachführung ebenso, wie bei einer äquatorialen Montierung. Ich stelle mir dazu die Halterung immer im 3-D-Raum vor, bei dem die Gewichtskraft orthogonal zum Horizont steht. Beim azimutalen Teleskop variiert die Kraftverteilung immer in der Ebene der Alt-Kordinate. Daher ist dieses Modell erstmal einfacher. Aber ich denke, diese Beschreibung ist auf Basis der 2-Dimensionalen Sicht entstanden und folgt daher den allgemeinen Annahmen. Insofern erstmal i.O. Im Detail siehts aber dann dochein klein wenig anders anders aus.

CS&LG
Gerrit
 
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Zitat von MountyPython:
Was man bereit ist zu ertragen ist immer ein individuelles Thema.
Hallo Gerrit,

da hast Du wahrlich Recht. Vielen Dank für Deine verschiedenen Tipps! Gestern Abend konnte ich bei einigermaßen klarer Sicht einen weiteren Versuch unternehmen, bin allerdings im Hinblick auf unsere Stadtbeleuchtung hier zunächst doch beim 35 nm Ha Filter geblieben, und auch, um besser mit dem vorausgegangenen Ergebnis (s.o.) vergleichen zu können.

Um der Spiderfrage weiter auf den Grund zu gehen, habe ich diesmal eine dreibinige Blende in den Strahlengang gesetzt, von der ich aufgrund eines oben bereits zitierten Berichts (vorletzte Abbildung) zunächst erwartet hatte, dass sie relativ schlanke Spikes verursacht.

Link zur Grafik: http://www.astro-vr.de/DSCF9241_030_g150_sat-50_s.jpg

Das sieht aber leider gar nicht so aus, wie man in dieser neuen, allerdings auch deutlich tieferen Aufnahme sieht (vergrößern mittels Rechtsklick):

Link zur Grafik: http://www.astro-vr.de/conv_Testvideos_233154_g3_ap1_p80lumi_dSinc150_ad16_0-240Kg080_cr.jpg

Im Unterschied zu der gestern gezeigten Aufnahme mit 48 gestackten und jeweils 1 s belichteten Frames habe ich hier 16 Stacks aus je 100 mit jeweils 0,5 s belichteten Frames aufaddiert, Gesamtbelichtungszeit also 800 s.

Tatsächlich hätte ich nun 6 dünne Spikes erwartet, denn der Kamerahalter wird ja von einem der drei Pappschenkel abgedeckt. Zu meiner Verwunderung sehen wir aber einen 7. Spike, den ich z.Z. noch nicht zuordnen kann.

Jedenfalls muss ich Dir Recht geben, wenn Dir eine solche "Dekoration" der helleren Sterne nicht zusagt. Mich stört das insbesondere an Stellen, wo schwache Sterne von solchen Spikes überdeckt werden. Es gibt also weiteren Forschungsbedarf, vielleicht tatsächlich in der von Dir vorgeschlagenen Richtung mit dünneren Blechstreifen.

Vielleicht hast Du aber eine Idee, wodurch der 7. Spike verursacht werden könnte?

Gruß, Jan
 
Hallo Jan,

also mittlerweile gefällt mir die Diskussion wieder. Ich vermute mal, daß dieser Spike von einer blanken Stelle verursacht werden könnte. Um mir aber absolut sicher zu sein, müßte ich das Gerät sehen. Dann wüßte ich es direkt. Besteht auch die Möglichkeit, daß Du Spinnweben unmittelbar vor der Kamera hast? Solche Dinge sind schonmal schnell eingeführt. Aber bei der Kälte? Hmmm.

Ich muß darüber weiter nachdenken.
Evtl. Macht es sinn, die Kamera etwas mehr zu obstruieren. Als Feldversuch für Deine neue ASI

LG
Gerrit
 
Zitat von MountyPython:
Hallo Gerrit,

blank und hell ist natürlich das Anschlusskabel der Kamera, wie man auf dem Foto sieht. Habe aber noch eine andere Idee: Der grüne Schutzdeckel für den Spiegel beschneidet in geöffneter Stellung ein wenig die freie Sicht am Rand des Spiegels, könnte das zu einem Spike an hellen Sternen führen?

Gruß, Jan
 
Hallo Jan,

überprüfen würde ich die Hutmutter auf der Höhe des Achsenkreuzes auf jeden Fall:

Link zur Grafik: http://www.astro-vr.de/Royce.jpg
Auch wenn die Lage zunächst unverdächtig erscheint und nichts damit zu tun hat.
Die würde ich mal probehalber mit Velourfolie bekleben oder mit Antireflexfarbe anstreichen. Aber erstmal wenig aufwand. Wenn du was vergleichbares hast, dann würde ich das machen. Evtl gibt es einen stopfen, den man über die Hutmutter stecken kann. Es gibt z.B. erstmal günstig Filzpads im Baumarkt, die dafür herhalten können.
Direkt Bergers Antireflektierende Brötchenfarbe zu kaufen für schlappe 30 Euro ist nicht in jedermanns Einsichtbereich (Brötchenfarbe, die ist so teuer, daß man sie sich am liebsten aufs Brötchen schmieren möchte, aber sie ist gut und das meine ich nicht geschmacklich).
Vielleicht kennst Du aber jemanden, der von dem Zeugs nen Kleks erübrigen kann.

CS,
Gerrit

 
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Also ich bin mir Sicher, daß hier etwas am Kameragehäuse reflektiert. Also jetzt gäbe mal eine Rolle mit Velourfolie. Und da würde ich damit der Kamera eine Hülse bauen. Das ist keine Spike in dem Sinne, daß ist eine Reflektion. Wäre es ein Spike, dann wäre er auch symmetrisch. Ist er aber nicht.
Also: Ich würde mir eine wasserfeste Folie holen und die so verkleben, daß man den nicht klebenden Teil um die Kamera legt. Bißchen Luft muß sie ja haben, damit ma sie abziehen kann. Dann würde ich einen Verlourmantel um diese Hülse kleben.
Viele Grüße,
Gerrit
 
Hallo Gerrit,

das mit den azimutalen Teleskopen war (wie der Rest des Threads) unpräzise ausgedrückt. Die Kraft wirkt beim azimutalen Teleskop immer in die gleiche Richtung, nur der Betrag der Kraft variiert, und immer in eine Richtung. Es wirken z.B. beim Dobson keine seitlichen Gewichtskräfte, man muss also nur mit Belastung durch Wind etc. rechnen. Beim parallaktischen Teleskop ist das ganz anders. Nehmen wir mal an wir hätten einen Newton, der OAZ steht bei der Beobachtung im Meridian waagerecht. Dann hängt er im Osten nach unten und im Westen nach oben - der Lastvektor ändert also Betrag und Richtung (ja ich weiss man muss umschlagen....;-) ). Deswegen muss man einen Tubus für den parallaktischen Gebrauch in alle Richtungen steif konstruieren, bei einem azimutalen Gerät ist das anders.

Clear skies

Tassilo
 
:super:
 
Zitat von MountyPython:
Auch wenn die Lage zunächst unverdächtig erscheint und nichts damit zu tun hat.
Hallo Gerrit,

ich fürchte, es liegt am Bildhintergrund der Kamera. Hier sind mal zwei im Gamma hochgezogene Einzelframes aus unterschiedlichen Videos von gestern Abend und ihre Differenz (Bildsubtraktion in Fitswork) in einer Animation zusammengestellt:

Link zur Grafik: http://www.astro-vr.de/170119_Darks.gif

Die ominösen Extraspikes verlaufen genau in Richtung des Streifenmusters. Ob Darkabzüge helfen würden, weiß ich nicht, denn möglicherweise werden hier auf dem Kamerachip tatsächlich überschießende Photoelektronen aus überbelichteten Zellen in Richtung der Streifen verschleppt.

Gruß, Jan
 
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Hallo Jan,

also ich kann den einzelnen Spike in keiner der Einzelaufnahmen identifizieren.

Grüße,
Gerrit
 
Hallo zusammen,

der Zusatzspike ist (mit gleicher Orientierung) schon in der erstan Aufnahme vorhanden und dürfte seine Ursache im Sytem haben. Die Mutter am Haltearm ist es eher nicht, da sie auf Höhe des Armes, also eines Spikes liegt. Da sonst wenig im Weg ist, bleibt die recht angeknabbert aussehende Blechkante am Mittelteil der "Fakespinne" oder irgendetwas im Bereich der Kamera (innen oder außen).
Der senkrechte, durchgehende Spike ist in beiden Aufnahmen der Haltearm (bze dann mit überlagerndem Spinnenarm). In einer schärferen Aufnahme mit längerer Belichtung wäre das in der ersten Aufnahme ein Lichtstarker Fächer nach außen.
So bleiben breite Spikeansätze die sich schnell im Grau verlieren, wobei man am schiefen, krummen Ansatz der Spikes der den Haltearm "verdeckenden" breiten Alustege schon sieht, dass da mehr ist als nur dieser Steg.

Die regelmäßigen Spikes stammen von den anderen beiden Armen. Dünner, schwächer und weniger störend bis unauffällig oder eben ästhetisch werden sie nur, wenn das Blech dünner wird.

Im Übrigen würde ich auch am Dobson, also am azimutal aufgestellten Teleskop, IMMER in alle Richtungen steif konstruieren.
Welche Ersparnis sollte den Verzicht darauf rechtfertigen, :gutefrage: zumal so ein Teil auf einer Wiese nicht immer im Lot steht und eine EQ-Plattform eigentlich immer zumindest eine Option ist die nicht vollständig auszuschließen ist.

Gruß
*entfernt*
 
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Zitat von Jan_Fremerey:
ich fürchte, es liegt am Bildhintergrund der Kamera.
Hallo miteinander,

zur weiteren Aufklärung habe ich gestern Abend Rigel als Testobjekt mit 100 ms Belichtungszeit aufgenommen, diesmal wieder ohne Dreiarmblende:

Link zur Grafik: http://www.astro-vr.de/Rigel_000-100.gif

Abbildungsmaßstab und Orientierung (Norden oben) sind ebenso wie in den vorausgegangenen Bildern. Nachfolgend der aus dem Video mit AS!2 gewonnene Stack (80 von 100 Frames) mit Helligkeitsanpassung in Fitswork zur Verbesserung der Sichtbarkeit des Hintergrundmusters:

Link zur Grafik: http://www.astro-vr.de/Testvideos_215950_cr160x120_gs_g3_ap1_conv_p80_dSinc150_0-59Kg200.jpg

Der dem Kameraausleger zuzuordnende Spike verläuft ein wenig schräg zur Vertikalen, da die Kamera leicht verdreht in der Fassung steckte. Der Spike ist außerdem an seinen Unterbrechungen erkennbar, die als Beugungsminima der Breite des Kamerahalters zuzuordnen sind. Unterhalb der Sternabbildung setzt sich das Beugungsbild des Kamerahalters mit verminderter Intensität fort.

Sehr auffällig in seiner Intensität ist aber auch in diesem Test der nach rechts gerichtete Spike in Richtung des Hintergrund-Streifenmusters, das vermutlich der Auslesung des Kamerachips zuzuordnen ist. Dieser Spike wird bei Vierarm-Spinnen und rechtwinklig ausgerichteter Kamera vermutlich von den der Spinne zuzuordnenden Spikes verdeckt und deshalb nicht auffallend in Erscheinung treten. Möglicherweise würde man ihn bei verdrehter Kamera zu sehen bekommen, ist das schon einmal jemandem aufgefallen?

Aufgrund der bei diesen Tests gewonnenen Erkenntnisse werde ich jetzt meine Kamera probeweise um 90° drehen, so dass der "Einarmspike" mit dem "Auslesespike" zusammenfällt, oder auf die gegenüberliegende Seite des Sterns. Als neue Störquelle wird sich dann vermutlich das Anschlusskabel erweisen ...

Gruß, Jan
 
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Hallo Jan,
ich vermute eher mal, daß dieser einsame Spike - der in der Vergrößerung nicht parallel zur Matrix verläuft - eher das Ergebnis einer blanken Stelle im Adapter der Kamera ist oder ein kleines Haar bzw. Staubfusselchen.

Wenn es denn die Kamera wäre, lieber Jan. Dann würde ich das z.B. auch in meinen Aufnahmen sehen. DAs ist aber nicht der Fall. Ich nutze ebenfalls die ASI fürs Guiding.

LG
Gerrit
 
Jan, ich weiß aber auch wie aussieht, wenn ein oaz im strahlengang ist. genau sooo. und spinnengeweben: genau soo.
also..... nen reflektion.

cs
 
Zitat von RaKo01:
die Wirkung des Spiders und speziell eines Doppelspiders
Hallo Ralf und Mitleser,

leider kann ich Dir immer noch keine Formeln zu Deiner Eingangsfrage anbieten, aber doch immerhin das Ergebnis eines Feldversuchs zeigen, in welchem ich die Wirkung dreier unterschiedlicher Spiderarme auf die Ausbildung von Spikes an einem hellen Stern untersucht habe. Hier zunächst ein Foto der an meinem offenen 10" Spiegel eingesetzten Blende:

Link zur Grafik: http://www.astro-vr.de/Spider_DSCF9244_025cr.jpg

Die dreiarmige Blende habe ich auf der Rückseite der Kamera (siehe Abbildung weiter oben) so platziert, dass die 14 mm breite Strebe den Kamerahalter vollständig abdeckt. Die zweite Strebe mit der gleichen Breite steht 120° gegen den Kamerahalter versetzt und ist längsseits aufgeschlitzt, so dass eine Doppelstrebe entsteht. Die dritte Strebe ist mit 5 mm Breite etwa dreimal schmaler als die vor dem Kamerahalter.

Als Testobjekt diente wieder der sehr helle Stern Rigel im Orion. Leider war die Atmosphäre vorgestern Abend schon sehr viel unruhger als bei den Aufnahmen zuvor, so dass ich kurz belichten musste, damt die Sternabbildung beim Stacken nicht zu groß wird. Hier ist das Ergebnis:

Link zur Grafik: http://www.astro-vr.de/raw__Testvideos_231425_g4_ap1_conv_p20lumi_0-65Kg500_cr_7cr.jpg

Die Zuordnung der Spikes ist durch entsprechende Beschriftung gekennzeichnet. Erwartungsgemäß liefert die schmale Strebe den am wenigsten auffälligen Spike. Auf den ersten Blick ein wenig überraschend erscheint jedoch, dass der aufgeschlitzte "Doppelspider" in seiner Wirkung deutlich auffälliger ist als die ebenso breite Strebe vor dem Kamerahalter. Leider ließ sich bei der in diesem Versuch gegenüber der Normalstellung um 90° verdrehten Kamera eine zusätzliche Störung durch das Anschlusskabel nicht vermeiden. Bei hoffentlich bald wieder besseren Sichtbedingungen werde ich gerne noch weitere Tests in dieser Richtung unternehmen.

Gruß, Jan

P.S. - Nachträglich habe ich die Spider-Schablone jetzt noch so verdreht, dass die Zuordnung mit den Spikes stimmt, denn die entstehen ja als Beugungsbilder stets senkrecht zur Orientierung der auslösenden Strebe.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Jan,

bitte die Mittelplatte verkleinern, dass nichts davon, also keine Zacken, keine "Unwucht", kein Radius zum "Spinnenarm" hin über die absolut runde Halterung der Kamera hinausragt.

Du hast es hier Beugungserscheinungen zu tun und wenn Du die Streben und den Kamerahalter darstellen willst brauchst Du nur die Streben (so wie echte Streben aussehen würden) und den Halter.

Etwas länger belichten hilft auch.

Gruß
*entfernt*

 
Zitat von *entfernt*GMS:
Hallo Günther,

glaubst Du ernsthaft, dasss das einen entscheidendenden Unterschied im Ergebnis macht? Die Platte ist nicht größer als die Kamera, und mein Kamerahalter hat auch solche Abrundungen.

Zitat von *entfernt*GMS:
Wie schon gesagt habe ich hier absichtlich kurz, nämlich mit 20 ms belichtet, weil der Stern mit 100 ms bei dem schlechten Seeing viel stärker aufgebläht wurde.

Ich sehe auch nicht, an welcher Stelle und aus welchem Grund Du hier unter Anwendung Deiner Verbesserungsvorschläge wesentliche Änderungen am Testergebnis erwartest.

Gruß, Jan
 
Hallo Jan,

Zitat von Jan_Fremerey:
Zitat von *entfernt*GMS:
Hallo *entfernt*,

glaubst Du ernsthaft, dasss das einen entscheidendenden Unterschied im Ergebnis macht? Die Platte ist nicht größer als die Kamera, und mein Kamerahalter hat auch solche Abrundungen.

Gruß, Jan

das ist keine Glaubensfrage. :neinnein:
Ja es macht DEUTLICHE Unterschiede.

Dein Kabel hängt nur seitlich ein wenig rein, es macht einen Unterschied den Du selbst gut darstellst. Warum sollte also der Rest keinen Unterschied machen!? :gutefrage:

Langzeitfotografen kämpfen mit Extraspikes durch Fussel, Haare, blanke Grate an geschwärzten Schraubenköpfen, HS-Halteklammern, blanken Stellen an Blenden, Spinnweben und noch vielem mehr, was man sich kaum vorstellen kann bis man es selbst gesehen hat.

Die angenagten Grate (mit einer Unzahl von kleinen Brechkanten in alle Richtungen) Deiner Dummyspinne sind nicht "praxisgerecht".
Wenn ich Dein letztes Bild, aber auch Dieses Bild

Link zur Grafik: http://www.astro-vr.de/DSCF9241_030_g150_sat-50_s.jpg
sehe, dann steht da auch einiges über, was sehr unvorhergesehene Beugungserscheinungen zeitigen kann/muss.

Gruß
*entfernt*
 
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Zitat von *entfernt*GMS:
Hallo Günther,

die Unterschiede, insbesondere hinsichtlich der Ausprägung von Spikes, kann man vielleicht am besten demonstrieren anhand eines Vergleichs der weiter oben geposteten M42 Aufnahmen von Gerrit (in der Hoffnung, dass er einverstanden ist! ;) ) und mir (größer über Rechtsklick):

Link zur Grafik: http://www.astro-vr.de/M42_120x500ms_vs_50x2s.gif

Meine Aufnahme war noch unter Einsatz der weiter oben gezeigten Spinnenschablone mit drei breiten Streben zustande gekommen, daher auch die jweils sechs ausgeprägten Zacken an den hellen Sternen.

Gruß, Jan
 
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Zitat von Jan_Fremerey:
... werde ich gerne noch weitere Tests in dieser Richtung unternehmen.
Hallo miteinander,

die Herkunft des Extraspikes ist nun offensichtlich geklärt, nachdem ich heute den aus relativ dickem Dämmmaterial zugeschnittenen Verschlussdeckel für den Spiegel durch einen flachen Metallteller mit Veloursbezug ersetzt habe. Der neue Deckel obstruiert nun in der Offenstellung nicht mehr den Spiegel an seinem Außenumfang, so dass der mit einer derartigen Abblendung entstehende Beugungs-Spike - siehe hier - verschwunden ist. Die folgende Abbildung zeigt das Ergebnis eines erneuten Tests am Rigel, allerdings diesmal aufgrund der schlechteren Sichtbedingungen mit deutlichem Lichthof und ohne erkennbaren Begleiter.

Link zur Grafik: http://www.astro-vr.de/Rigel_170127_Spinnenvergleich_cV_p50lumi_sw-65Kg500.jpg

Die Aufnahmen entstanden in unmittelbarer Aufeinanderfolge mit gleichen Einstellungen, links wieder mit der oben gezeigten Dreiarmblende und rechts ohne dieselbe, das Kabel wird jetzt wieder vom Kamerahalter verdeckt und macht keine Extraspikes.

Der Doppelspider schneidet hier am schlechtesten ab, ist allerdings auch bei weitem nicht so perfekt aufgebaut wie in Gerrits neuem 18-Zöller. Es wäre nun interessant, die Wirkung eines Spiders mit genau denselben dünnen Blechstreifen zu testen, wie Gerrit sie installiert hat.

Gruß, Jan
 
Zitat von Jan_Fremerey:
Auf den ersten Blick ein wenig überraschend erscheint jedoch, dass der aufgeschlitzte "Doppelspider" in seiner Wirkung deutlich auffälliger ist als die ebenso breite Strebe vor dem Kamerahalter.
Überrascht mich nicht, die Beugung tritt an Kanten (in Projektion) auf, von denen die Doppelspinne halt deutlich mehr hat.

Grüße

fquadrat
 
Hallo Jan,

im Prinzip habe ich nichts dagegen, wenn man eine Aufnahme von mir nimmt und dann in einen Vergleich einbaut.

Man sollte aber dann auch die richtigen Schlüsse aus dem Vergleich ziehen und dann in etwa gleichwertige Verarbeitungsprozesse voraussetzen.

Die Konfiguration an der ich die ASI einsetze, ist im Moment nicht optimal. Und das ist mir bewußt. Und da schaue ich mal auf die für 2 Sekunden schon aufgeblähten Sterne. In dieser Konfiguration setze ich einen 140 mm Fangspiegel ein. D.h. ich habe hier eine lin. Obstruktion von 30,5%. Das ist insbesondere für Dich ein schöner Showcase. Weil Du hier die Konsequenzen Deiner Empfehlung an einen Neueinsteiger nochmal ganz klar siehst. Das Bild wirkt insgesamt "weich", was auf den Konstrastverlust durch die hohe Obstruktion zurück zu führen ist. Und das wird mit einer DSLR im Strahlengang schlimmer!
Im Bezug auf die Fangspiegelspinne .... es sind zwei unterschiedliche Kameras am Werke mit unterschiedlicher Full-Well-Capacity. Dann haben wir noch andere Belichtungszeiten, die man einfach nicht durch eine Addition im Rechner zum Vergleich heranziehen kann.
Das sind neben den Seeing-Bedingungen nur ein paar Einflußfaktoren, die man in einem Vergleich berücksichtigen müßte.

Dauerhaft ist es nicht meine Absicht, eine Kamera mit 20 mm Bildkreis an einem Gerät mit 30,5% linearer Obstruktion einzusetzen. Daher wird die ASI1600 MMC auch in der Konfigruation mit dem 100 mm Fangspiegel eingesetzt, womit eine lineare Obstruktion von 21,8%. Also knapp 20% vorliegt. Und damit scho neinen erheblich verbesserten Kontrast von knapp 9% hat. Theoretisch könnte ich auch am Gerät einen 3" Fangspiegel einsetzen. Oder aber auch direkt im Primärfokus arbeiten um die lineare Obstruktion auf unter 20% zu senken. Bringt aber keinen Vorteil, weil die Verkabelung der ASI den Wert wieder nach oben zieht. Der Einsatz des 140 mm Fangspiegels ist nur dann angedacht, wenn ich meine Vollformatkamera verwenden oder einen Reducer 0,73 verwenden möchte.

Bezogen auf die Obstruktion des Fangspiegels möchte ich noch anfügen, daß diese sich auf das gesamte Bild auswirkt. Man braucht nicht zu meinen, der Einfluß der Obstruktion wäre nur da, wo der Fangspiegel auch sitzt. Entsprechend hat eine hohe Obstruktion auch implizit einfluß auf das gesamte Bild, und somit auch auf die "schärfe" der Spikes. Nicht zuletzt auch auf die Details.

Deine Gegenüberstellung ist für mich unter den gegebenen Bedingungen unbrauchbar. Nicht zuletzt auch, weil wir nicht genau offen gelegt haben, welche Schritte in der EBV vollzogen wurden. Hier müssen beide Probanden schon durch die gleiche "Waschmaschine". Darüber hinaus verleitet der Vergleich in dieser Art und Weise Außenstehende, die falschen Schlüsse zu ziehen.

Deshalb:

Im Fazit möchte ich Dich bitten, die Aufnahme wieder heraus zu nehmen und zu löschen. Am besten unterhält man sich darüber bevor man so etwas macht. Mir gehts aber hier nicht um persönliche Eitelkeiten. Sondern schlichtweg, daß man hier Informationen zusammenträgt, die auch auf einer belastbaren Grundlage stehen.
Der Vergleich tut es nicht. Und da ich befürchte, daß hier wieder entsprechende Diskussion folgen könnten, lösen wir das Problem besser gleich auf einer mehr juristischen Grundlage.

Mit der Begründung oben, wäre ich Dir auch in einer PN begegnet und hätte dem so nicht zugestimmt. Es gehört auch zum guten Ton, daß man vorher mal fragt.

Die von mir festgehaltene Zusammenfassung ist auch im 1:1 Vergleich machbar und hat auch ohne das erscheinen des Bildes Gültigkeit.

Ich möchte allerdings - auch hier - Einsteigern keine Information suggestieren, die keine sachlich belastbare Grundlage hat. Daher: Bitte löschen.

Denkbar, daß man das in Abspracheunter Vorlage des Rohmaterials nochmals wiederholt. Da bin ich offen und kooperativ.

Trotzdem vielen Dank für Deine Versuche. Zumindest zeigt es, daß Du Willens bist hier Erkenntnisse zu sammeln und vorzutragen. Find ich gut.

CS,
Gerrit
 
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Zitat von MountyPython:
Hallo Gerrit,

Deinem Wunsch entsprechend habe ich die Animation soeben gelöscht. Allerdings finde ich es grundsätzlich sinnvoller, gegensätzliche Auffassungen auszudiskutieren, dazu soll ja ein Forum Gelegenheit bieten.

Nach meiner Einschätzung sind die Unterschiede in unseren Aufnahmen im wesentlichen auf die von uns gewählten Belichtungszeiten zurückzuführen. Während Du mit 18" Öffnung und voller visueller Spektralbandbreite bei 2 s Belichtungszeit aufgenommen hast, entstand meine Aufnahme mit 10" und einem Rotfilter mit 35 nm Durchlassbreite bei einer Belichtungszeit von 0,5 s. Für einen fairen Vergleich mit meinem Bild müsstest Du im Hinblick auf diesen Belichtungsunterschied unter ansonsten gleichen Bedingungen mit ~ 30 ms aufnehmen.

Die Vergleichbarkeit meiner zuletzt geposteten Bilder vom Testobjekt "Rigel" mit den unterschiedlichen Spiderblenden und resultierenden Spikes ist jedenfalls gewährleistet, weil ich dort mit gleichen Belichtungszeiten aufgenommen habe. Inzwischen habe ich im Hinblick auf Deinen Doppelspider noch eine aus zwei parallelen Blechstreifen aufgebaute Blende hergestellt, die ich beim nächsten klaren Wetter testen werde.

Gruß, Jan
 
Hallo Jan,

ich weiß nicht, warum Du immer gegen irgendwas und irgendjemanden antreten und dann unter Heranziehung von unvergleichlichen bildchen groteske Pseudobeweise für was auch immer führen musst.

Ich sehe selbst in der Überlagerung (immer noch, weil ich noch nicht aktualisiert habe), wenn ich die längere Belichtungszeit und die aufgeblähteren Sterne bedenke, die deutlich schwächere Beugung durch die Spinne bei der Doppelspinne von Gerrit und das geht noch besser, wenn er erst mal richtige Ergebnisse vorlegen kann. Ich sehe auch in Deinen Graustufenwerken den fetten Balken des Einarmhalters durch den Stern.
Den sieht man auch visuell, aber Du willst ja langzeitfotografisch überzeugen.

Okay, das geht ganz einfach.
Hier ein Bild der Referanzklasse mit Vierarmspinne von Tommy:

Link zur Grafik: https://farm6.staticflickr.com/5700/31301965502_faf7dac7c6_o_d.jpg

Nun denke Dir einfach die senkrechten oder (je nach Orientierung des Arms) die waagrechten Spikes weg.

Wenn Du das gut findest, mach es.
Ich verstehe allerdings, dass es niemand tut.
Zumindest habe ich keine brauchbaren, vorzeigbaren Bilder von Hobbyastronomen gefunden, die das so machen.

Spikes oder nicht, vier oder sechs, darüber und auch über das was da alles dranhängt (Obstruktion, Lichtverlust, vergrauen des Hintergrundes, Verdeckung schwacher (Doppel)Sternkomponenten, Lichtenergie der Spikes pp) wird teils heftig debattiert.
Die Lösung mit zwei Spikes kommt in den Diskussionen bisher nicht vor.

Gruß
*entfernt*
 
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Hallo Jan,

Sinnvoll schon, aber dann in einer Anfrage via PN vor der Integration.

Deine weitere Argumentation teile ich nicht. Die Verfahren sind nicht kommutativ. Das sollte man schon beherzigen.
Ansonsten - wenn man Günthers Beitrag etwas neutralisiert - bin ich schon seiner Meining
Grüsse,
Gerrit
 
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Oh Entschuldigung Jan,

ich ziehe meinen Beitrag zurück, denn

Zitat von Jan_Fremerey:
Hallo *entfernt*, mit "Wegdenken" kommen wir hier zu keinem Ergebnis beim vorliegenden Thema: "Doppel-Spider und MTF beim Newton". Gruß, Jan

demnach habe ich seit dem dritten Beitrag in diesem Thread alles von Dir mit völlig falscher Herangehensweise gelesen.
Ich war tatsächlich teilweise der Meinung, Du wolltest die Vorzüge Deines Einarmhalters herausstellen.
Entschuldige nochmals.

Allerdings denke ich, dass Gerrit nunmehr, also mit der baldigen Fertigstellung seines Teleskops und der Behebung der "Kinderkrankheiten" beste Möglichkeiten hat, mit ähnlichen Ergebnissen aufzuwarten, wie sie von Tommy und Anderen kommen.
Man kann dann z.B. über Astrobin sehr schön an einem Objekt mit gleicher Öffnung und vergleichbarer Technik(beherrschung) die Einflüsse verifizieren.
Das hat dann einfach ein wenig mehr Substanz als Schnappschüsse mangelhafter Qualität in jeder Beziehung.

Gruß
*entfernt*
 
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