M42 Fotografie - Fehler ausmerzen

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andyma

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Ich habe mein erstes "Astrofoto" des Orion Nebels M42 gemacht.

Folgende Einstellungen und Entwicklungen wurden vorgenommen:

Kamera + Objektiv: Nikon D7200 mit 300mm f5.6
Zubehör: Astrotrac
Belichtungszeit: 15 Fotos a 10-15 sek
Iso 3200 + 6400

Ich habe die 15 Fotos mit Deep sky stacker gestackt und dann im PS versucht noch etwas rauszuholen.

http://www.fotoeindruck.ch/Asto/Orion_FB.jpg

Mein Ziel:

Die Frage wäre nun wie ich es hinbekomme, den Nebel komplett abzubilden? Bei meinem Foto ist der Nebel ab der Mitte nicht mehr sichtbar.

Zudem rauscht das Bild stark.

Wie bekomme ich es hin M42 besser abzulichten?

Weniger Lichtverschmutzung?
Tiefere ISO bei längerer Belichtungszeit?

Ev gibt es Mitglieder, bei welchen die ertsen Fotos auch so mies aussahen und die genau wissen was man anpassen muss um bessere Ergebnisse zu erhalten.

Für Eure Hilfe bedanke ich mich im Voraus recht herzlich!

Gruss Andy


 
Hallo Andy,

nur mal eine kurze Antwort:

Längere Belichtungszeit bei geringerer ISO-Zahl und eine deutlich höhere Gesamtbelichtungszeit, die eher im Bereich Stunde als Minuten angesiedelt ist.

Der Wahrheit halber muss/sollte man bei M42 das daraus entstehende Summenbild mit einer kirzbelichteteren Aufnahmeserie kombinieren, des hellen Zentrums wegen.

Daher ist M42 kein Anfängerobjekt, im Gegenteil, schlichtweg aufgrund des sehr hohen Dynamikumfangs.

Grüße,
Alex

next step: beschäftige dich mal mit den Begriffen Darks, Flats, Bias und Bildkalibrierung.
 
Hi Alex

Danke vielmal. Man nimmt was man findet ;) und das war Orion ;)

Was wäre dann ein Anfängerobjekt, mal vom Mond abgesehen?

lg Andy
 
Ach ja Darks habe ich gemacht, die konnte ich in Deep Sky Stacker nicht brauchen, da immer folgender Fehler kam:

"Die ausgewählten Bilder sind nicht kompatibel (Breite, Höhe, Anzahl der Farben, Anzahl der Kanäle, nur ein Master Dark, Offset und Flat)"

Die Darks habe ich aber genau gleich aufgenommen wie die Fotos zuvor, einfach mit dem Deckel auf dem Objektiv.
 
Natürlich reizen die hellen Funzeln wie M42 oder M45 und so weiter.

Such dir Objekte mit einer gleichmäßigeren Helligkeitsverteilung bzw. geringerem Dynamikumfang.

So spontan, Rosettennebel könnte lohnend sein, zumal der mit einem 300mm Objektiv gut passt. Da musst du allerdings die Belichtungszeit deutlich erhöhen. Mindestens mal 2, besser 3 Minuten pro Bild. Sollte bei guter Einnordung mit einer astrotrac möglich sein.

Herz und Seelenleben sind meiner Meinung auch immer dankbare Objekte, wo man nach 1-2 Stunden Gesamtbelichtungszeit schon ne Menge aufm Sensor hat.
 
Darks hast du bei gleicher Belichtungszeit, ISO Zahl und Bildgrösse (sollte für astro eh immer auf RAW stehen) gemacht?

Die einzelnen dark frames einfach DSS reinkippen, nicht vorher umwandeln, bearbeiten oder stacken.
 
Ist das generell so, dass bei der Astrofotografie 1-2 Stunden belichtet werden muss? Mal schauen ob ich meine Astrotrac so genau einstellen kann, der Polsucher ist noch nicht justiert.
 
Also ich habe ja Fotos mit verschiedenen ISO Zahlen und Belichtungszeiten gemacht. Dies habe ich bei den Darks nicht gemacht. Ich habe zwar alles RAW fotografiert, vor dem Stacken aber im Lightroom bearbeitet und TIF Files in DSS geladen
 
Schau dich mal auf Astrobin oder hier im unterforum Bilder um.

Da sind belichtungszeiten um die 5-10h (!) und mehr keine Seltenheit.

Geht am Ende alles um Signal-Rauschverhältnis und das steigt nun mal leider nur umso mehr Belichtungen man macht.

Das ist natürlich kein Dogma. Wenn man sich einfach nur mal einen Schnappschuss machen möchte, sieht man auch auf 15x1min deutlich mehr als beim Blick durchs Okular.
 
Ok

also ich nehme mir das zu Herzen und werde einmal versuchen bei ISO 800, 300mm f5.6 eine Belichtungszeit von 60-120 sek hinzukriegen und mache dann mal 60 Bilder ;)

Dann sehe ich den Unterschied ;)
 
Immer gleiche lights mit den gleichen Darks (Belichtungszeit und ISO ) kombinieren.

Bilder mit unterschiedlicher Belichtungszeit aufzunehmen macht je nach Objekt Sinn (Beispiel M42), Bilder mit unterschiedlicher ISO Zahl aufzunehmen macht keinen Sinn.

Durch eine höhere ISO zahlen fallen ja nicht Photonen des Objekts auf den Kamerasensor.
 
fallen ja nicht mehr Photonen - muss es heißen. Schreibe leider vom iPad.
 
Zitat von andyma:
Ok

also ich nehme mir das zu Herzen und werde einmal versuchen bei ISO 800, 300mm f5.6 eine Belichtungszeit von 60-120 sek hinzukriegen und mache dann mal 60 Bilder ;)

Dann sehe ich den Unterschied ;)

Na das klingt doch schon mal nach einem guten Plan... viel Erfolg.
 
Folgende Reihenfolge kann ich Dir empfehlen:
- gut Einnorden und danach testen mit welcher Belichtungszeit Du noch runde Sterne ablichten kannst
- Anhand der Belichtungszeit dann den ISO Wert wählen
- Anzahl der Photos anhand von einer Stunde Gesamtbelichtungszeit wählen
- Darks, BIAS und Flats machen

Viel Spass))
 
Zitat von andyma:
Also ich habe ja Fotos mit verschiedenen ISO Zahlen und Belichtungszeiten gemacht. Dies habe ich bei den Darks nicht gemacht. Ich habe zwar alles RAW fotografiert, vor dem Stacken aber im Lightroom bearbeitet und TIF Files in DSS geladen

Hallo Andy,

Was hast Du an den Bildern vor dem Stacken mit DSS in Lightroom bearbeitet?

An den Rohbildern wird nichts vor dem Preprocessing bearbeitet.

Lights, Flats, Bias, Darks (Im RAW Format Deiner Kamera) in DSS laden und verarbeiten lassen.

Die Darks müssen natürlich zu den Lights passen (ISO,Belichtungszeit,Temperatur).

Liebe Grüße
Heiko
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Danke für Eure Ratschläge

Ich habe gestern nochmal ein Foto gemacht und die ISO auf 800 genommen. Mit den Belichtungszeiten habe ich gespielt (zwischen 30sec - 2.5min).

Mit dem Einordnen hatte ich Probleme, da ich von zu Hause aus den Polarsten und nur den Polarstern gut sehen kann. Diesmal war ich in der Höhe und neben dem Polarstern funkelten so viele Sterne, dass ich nicht sicher war, ob ich den Richtigen im Visier hatte ;)

hier das Bild... ich denke es ist schon einiges besser wie das Erste

Link zur Grafik: http://www.fotoeindruck.ch/Asto/orion_neu_fertig.jpg
 
Ja Daumen hoch, wird doch...

Mit was für einem Verfahren hast du gestackt? HDR?

Grüße,
Alex
 
Zuerst Deep Sky Stacker. Da habe ich geschummelt und habe alle Fotos 3x kopiert um mehr zu bekommen. Hat aber kaum was genützt ;). Habe nur ca 15min Belichtet anstelle der Stunde ... das werde ich nachholen ;)

Danach habe ich die Bilder in Fitswork zugeschnitten und die Kurven etwas angepasst. Danach im PS etwas bearbeiet, aber nicht mehr sehr stark.

Deine Hilfe hat mir sehr viel gebracht!
 
Das Ergebnis ist doch schon viel besser, Du bist auf dem richtigen Weg. Wie lang konntest Du belichten um noch runde Sterne zu erhalten?
 
Hmm das war auf dem kleinen Monitor schwer zu sagen. Also bei 2.5 min waren sie nicht mehr rund.
bei 1min waren sie noch ok bei 90sek bis 2min war irgendwo die grenze.

Das Problem war die Einordnung. Zu Hause sehe neben Polaris weit und breit keinen anderen Stern, aber in der Höhe hatte es dutzende in der Nähe. Somit war ich nicht sicher ob ich wirklich Polaris erwischt hatte :/, aber da ich noch am üben bin ,die Fotos einigermassen gut schienen liess ich es so.. hatte nähmlixh ar.. kalt ;)

Zudem sollte ich den Polsucher justieren..
 
90 sec bis zwei Minuten sind für den Anfang ok wenn Du noch Probleme mit dem Einnorden hast. Mit ein wenig Übung wirst Du Polaris leicht und überall finden.
Ja, die Kälte ist ein Fluch und ein Segen ... bei den Temperaturen rauschen die Sensoren wesentlich weniger.
Apropos Rauschen, das wirst Du in den Griff bekommen wenn Du die Gesamtbelichtungszeit erhöhst.
Nicht aufgeben...
 
Ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber beim Einnorden mit einem Auge durch den Polsucher schauen und mit dem anderen Auge, wenn geht, auf Polaris. Oder erstmal etwas am Polsucher bzw. der Monti vorbeischauen quasi drüberpeilen und dann langsam Auge Richtung Polsucher bewegen, da kann man dann eigentlich sicher sein Polaris erwischt zu haben.

Polaris ist in dieser Himmelsregion der hellste Stern.

Die Gradanzeige an der Polhöhe ist zwar bei den meisten Montis nicht so genau, aber die angezeigte Gradzahl sollte nicht soweit von deiner geo. Breite weg sein. By the way, auch immer schauen, dass die Monti bzw. Stativ in Waage steht.
 
Polaris habe ich gefunden, also von Auge. Aber im Polsucher sehe ich nur einen Winzigen ausschnitt und ich habe das Gefühl, dass alles etwas unscharf ist. Also habe ich ungefähr auf Polaris geziehlt und gehofft, dass es der Stern ist, welcher nun im Polsucher zu sehen ist und nicht per Zufall einer von nebenan
 
Die gängigen Polsucher kann man verstellen also in den Fokus bringen. Einfach mal schauen, ob der hintere Teil drehbar ist.

Zur ganzen Thematik und Justage eines Polsuchers hier mal eine, meiner Meinung, ganz gute Anleitung.

Einnorden und Justage
 
misch mich auch noch ein, da ich auch eine AT besitze.

bei eingermaßen guter einnordung sollten 3 minuten mit dem 300er kein problem darstellen. solltest aber den polsucher kollimiern. empfehle dir die astrotrac-gruppe bei yahoo, da gibt es viel hilfe und anleitungen.
wichtig wäre auch, dass nicht nur polaris im polsucher auf seinem platz ist, sondern auch noch 2 schwache sterne. wenn kollimiert und diese drei sterne in der nut sind, bist du perfekt am weg.
ich richte das setup generell ein, lass die AT auf die startposition fahren, stelle dann scharf und vor der belichtung noch ein letzter blick durch den polsucher.

da du mit 5.6 fotografierst, brauchst du wirklich viel licht. ich habe ein 2.8 auf 180mm und damit erhalte ich gleich mal 4x so viel licht bei gleicher zeit.

bleib bei iso 800, RAW, mach mal eine vrsuchsreihe, bevor du wirklich zum belichten abfängst: 1min, 2min, 3min, jeweils ein bild, danach in der vorschau reinzoomen, ob die sterne halbwegs rund sind. wenn ok, dann auf gehts.

m42 ist wirklich nicht einfach, da der kern immer ausbrennt. trotzdem ein tolles objekt und ja, man kann das auch zum einstieg nehmen. empfehle auch den rosettennebel. der passt schön in dein 300er, bietet viel licht und steht aktuell noch ganz gut am himmel.
 
Hallo andreasmax

Danke nochmals für Dein Input. Einige Fragen hätte ich da doch noch..

Der Polsucher steckt ja im Polsucherarm, welcher einige cm ausserhalb des Zentrums der Astrotrac liegt. Ich gehe davon aus, dass so die Abweichung vom Polaris zur Erdachse abgefangen wird. Der Arm des Polsuchers kann ich nun beliebig um das Zentrum der Astrotrac drehen. Das heisst, dass ich bei 90° ev nachkorrigieren würde, wobei beim nächsten Einrastpunkt zb. 100° alles i.o wäre. Wie weiss ich nun im Voraus in welche Einraststellung ich den Polsucherarm bringen soll bzw mit welchem Winkel zum Festestehenden Arm?

Die 2 Frage wäre, ob Du auch 3 min mit f2.8 fotografierst oder ob welche mit welcher Belichtungszeit bei welcher Blende Du Deine Fotos machst?

lg
 
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