Beamer Optik brauchbar?

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aga_peter

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Hallo zusammen,
ich habe im Keller eine ganze Kiste voll mit verschiedenster Optik, hauptsächlich von Beamern, die bei uns in der Arbeit fortgeschmiessen wurden. Darunter natürlich ganz grosse Objektive, zum Teil Zoomobjektive. Desweiteren habe ich noch diverse Optiken, zum Teil handelt es sich um alte Kinoobjektive, um kleine Objektive von CCD Industriekameras (mit Fokusring und Irisblende - benutze ich zz als tolle Lupe! Früher habe ich damit das Okular von meinem Billig Spiegelteleskop ersetzt - die Qualität und das Sichtfeld waren x Fach besser wier mit dem Originalokular - ich habs aber bis heute nicht geschafft, das Objektiv an den Okularauszug ordentlich zu montieren :).
Es würde mich interessieren, ob diese Teile grundsätzlich für den Selbstbau eines Spektivs/Teleksops brauchbar sind. Ich möchte jetzt hier nicht die einzelnen Teile auflisten, mir gehts nur um Euere Einschätzung: ja, brauchbar oder nein, für Astronomiegebrauch völlig ungeeignet. Ev. kennt jemand einen Link, wo ein Selbstbau mit solchen Teilen beschrieben wurde?

Besten dank im Voraus.
Peter
 
Hallo Peter,

grundsätzlich sind ja alle Optikteile zum Basteln geeignet....
aber, die Objektive, von denen Du schreibst, sind für ganz andere Bildabstände gerechnet und konstruiert.
Es gibt bei deren Verwendung, für die sie gedacht sind, kein parallel einfallendes Licht, bei der Astronomie aber schon.
Ein Einsatz dafür wird immer mit mehr oder weniger großen Mängeln behaftet sein.
Probieren geht bekanntlich über Studieren, aber stelle keine zu hohe Erwatrungen an das Ergebnis.
Trotzdem macht ja das Basteln immer Spaß.

In diesem Sinn viele Grüße

Peter
 
Grundsätzlich unterscheiden sich Projektions- oder Beamerlinsen im optischen Aufbau kaum von Kameralinsen. Da sie im Unterschied zu letzteren aber einen hohen Energiefluss aushalten müssen, kommen für verkittete Linsen nur hitzebeständige Klebstoffe in Frage. Des weiteren kommen Projektionslinsen ohne Irisblende aus. Für den von Dir ins Auge gefassten Einsatz als Refraktorobjektiv sind diese minimalen Unterschiede jedenfalls ohne Bedeutung.

Die Frage ist eher, ob diese Projektionsobjektive eine hinreichende Brennweite und eine ausreichende Abbildungsqualität haben. Selbst teure Kameraobjektive liefern ja bei Offenblende nur bedingt akzeptable Sternabbildungen. Und bei langen Brennweiten oberhalb von 300 mm werden solche Objektive mit hinreichender Öffnung auch sehr klobig und unhandlich.



 
hallo zusammen,

schade, dachte ich könnte den Linsen ein zweites Leben verleihen :(
Und wie gesagt, meine Idee war daraus eine Art Teleksop / Fernrohr / Spektiv zu bauen, weniger ein (super)Objektiv fürs Fotoapparat, aber daraus wird wohl nichts...

Welches Kriterium müsste eine Linse (Objektiv?) erfüllen, damit sie für Astronomiezwecke interessant ist? Geht es hauptsächlich um Brennweite? Ich denke hier an die vielen (günstigen) Linsenteleskope...die haben doch vorne eine grosse Linse und hinten ein kleines Okular. Dachte ich könnte so ein Teil nachbauen, nur mit hochwertiger Optik.

gruss peter
 
Zitat von pemawo:
die Objektive, von denen Du schreibst, sind für ganz andere Bildabstände gerechnet und konstruiert.
Es gibt bei deren Verwendung, für die sie gedacht sind, kein parallel einfallendes Licht, bei der Astronomie aber schon ...
Projektionslinsen werden typischerweise für einen Projektionsabstand von mehr als hundertfacher Brennweite ausgelegt und sind häufig sogar für einen konjugierten Abstand von unendlich konstruiert. Natürlich muss man bei einem Einsatz als Refraktorobjektiv den Lichtweg umkehren: die Sterne stehen dann wie der Projektionsschirm in großem Abstand vor der Linse, und das Okular oder der Bildsensor gehört dorthin, wo beim Projektor das Diapositiv oder das elektronische Äquivalent in LCD/DLP-Technik steht. Im übrigen hast Du natürlich Recht, wie gut das in einem konkreten Fall funktioniert muss man ausprobieren.

 
Hallo Peter.
Zitat von aga_peter:
dachte ich könnte den Linsen ein zweites Leben verleihen :(
Kannst Du weiterhin denken. Ein Richfielder sollte drin sein, und wenn der bei höheren Vergrößerungen auch noch gut funktioniert, ist das umso besser.

Grüße

fquadrat
 
Also ich hatte mir mal den Spass gemacht und eine Linse von einem Epiotar ersteigert und daraus ein Teleskop gebaut:

http://alag3.mfa.kfki.hu/astro/giantlenses/127mm.htm#Carl_Zeiss_Jena_Epiotar_D110mm_F4.5_f500mm_11

Die Linse ist vorne zu sehen und hinten der Okularauszug von einem 1000/100 Linsenfernrohr. Und nicht lachen, das Teil dazwischen ist das Adapterstück von der Toilette.

Das Foto ist mit der Canon 20d gemacht und es wurde 30s lang belichtet.

Da ich auch einige Objektive gesammelt habe, macht es doch recht viel Spass zu experimentieren. Jedoch ist die Adaption sehr schwierig.

Gruss Alex
 
Hallo Alex,
tolles Bild - runde Sterne bis in die Ecken. Da würde sich mal eine Serie zum Stacken lohnen und mit Bildbearbeitung ..;-)wer weiß, was da herauskommt....
Gruß Michael
 
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