Militärokular

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Christian1969

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Hallo zusammen,

ich konnte günstig ein Großfeldokular aus vormals militärischer Nutzung erwerben.

Es hat verglichen mit meinen 32mm Widefield in etwa dieselbe Brennweite, also so um die 30mm und im Vergleich zu meinem 20mm Nagler ein gering größeres Gesichtsfeld, also bestimmt so um die 85°.

Es hat ein 6 linsiges Design, mit 6 Linsen in 3 Gruppen, wobei ich mir nicht sicher bin, ob 3 verkittete Doppellinsen, oder 2 Linsen in 1 Gruppe, 3 Linsen in 1 Gruppe und eine freistehende Linse.

Es hat bereits vergütete Linsen und ist fokussierbar. Eine Linsengruppe hat am Rand einen roten Stenpelaufdruck: ein grosses A, die Buchstaben E.K.Co und die Nummer A-7534147

Leider kann ich wegen der fehlenden Möglichkeit der Komprimierung kein Foto einstellen, aber vielleicht geügen ja die Angaben für Euch, mir sagen zu können, welches Schätzchen ich da an Land gezogen habe.

Ein erster terrestrischer Schnelltest ergab eine bessere Farbreinheit als das Nagler (so gut wie keine CA`s bis zum Rand) und ein ultrascharfes und kontrastreiches Bild über 60-65° des Gesichtsfeldes, darüber hinaus beginnende Unschärfe.

Viele Grüße und CS, Christian
 
Moin Christian!

Dein Okular wird eines der bekannten "Panzer-Okulare" sein. Die gab es von mehrern Herstellern (Wild, Leitz u.a.). Schau mal in die Google Bildersuche, ob du deins darunter findest. Brennweiten von ca. 30-32 mm kommen vor bei scheinbaren Gesichtsfeldern von etwa 77-85°. Entweder befindet sich objektivseitig immer noch das panzerübliche M48-Gewinde oder irgendein BW-Optik-Verwerter hat bereits eine 2"-Steckhülse oder gar ein neues Gehäuse adaptiert. Gibt es alles.

Das Foto kannst mir per Mail schicken - das kriegen wir schon klein und hier reingestellt. :biggrin:
 
Hallo nochmal,

also ich habe das gute Stück zerlegt, gereinigt und die Linsenkanten geschwärzt.

Dabei hat sich folgendes ergeben:

Das Okular hat ein Erfle (Kaspereit) Design, bestehend aus 3 Linsengruppen zu jeweils 2 Linsen in einer Gruppe.

Ich habe in der Bucht leider keine Fotos ebendieses Okulares finden können.

Jedoch könnten die Buchstaben E.K.Co eventuell auf ein Produkt aus den USA hinweisen, welches in der Army Verwendung fand.

Kann sich zu dieser These eventuell jemand äußern?

Danke und cs, Christian
 
Zitat von Christian1969:
Jedoch könnten die Buchstaben E.K.Co eventuell auf ein Produkt aus den USA hinweisen, welches in der Army Verwendung fand.
Naja, E.K. Co. steht ja wohl für Eastman Kodak Company, und das ist auch nicht weiter verwunderlich, da die Firma jede Menge optische Geräte für das Militär geliefert hat, und dazu zählten auch Okulare.

Hier ist eine Patentschrift von 1947: US 2423676 A

Und das Namenskürzel E.K. Co. findet sich auch auf ähnlichen Militärokularen und Zielvorrichtungen aus dieser Zeit:

M1 Aiming Circle

32 mm Erfles aus Militärbeständen wurden vor 40 Jahren regelmäßig in Surplus Stores angeboten. Mittlerweile ist der Vorrat aber erschöpft und man findet solche Sachen jetzt eher über den privaten Wiederverkauf bei Ebay.
 
Hallo Christian,
ich habe neben dem Carl Zeiss F30/85° auch von Leitz das Planokular F30/88° im Erfle Design; es fand im Leo 2 Verwendung...

Link zur Grafik: http://www.poguntkeweb.de/LeitzPlanoF30-88WW.jpg

Beide 2" Okulare ist sehr scharf über das gesammte Gesichtfeld, nahezu verzeichnisfrei und können sich noch heute mit den besten Astro-Okularen messen. Die Militär-Okulare müssen sicherlich auch heute noch einen hohen Anspruch in Abbildunggüte und Robustheit erfüllen. Nachteilig ist sicherlich bei Beiden, das sie nicht mehr gebaut werden. Beim Leitz noch das hohe Gewicht mit 970gr :schwitz: und der inzwischen recht stolze Preis (Rarität für Sammler&Jäger).
LG
Eberhard
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hi Zusammen,

meine Erfahrung ist, und das bleibt hier im Thread leider im Ungewissen, dass diese Okulare gut sind, solange man sie mit dem richtigen Öffnungsverhältnis füttert. Das dürfte auch für die Bildfeldwölbung der Primäroptik gelten. Kein Wunder, denn natürlich kann es sich das Milität leisten, ein Okular eigens für die spezielle Periskopoptik eines Panzers rechnen und fertigen zulassen, was dann an zufällig harmonierenden Teleskopen zu hervorragenden Eigenschaften führt. Es muss aber nicht harmonieren und deshalb wäre es sehr nett zu hören, an welchen Geräten es gut oder schlecht funktioniert.

Clear Skies
Sven
 
Hallo zusammen,

mein guter Kumpel hat mir für das Militärokular jetzt ein schönes Okulargehäuse mit 2" Hülse gedreht.

Die Idee ist eigentlich ganz simpel: das Okularoberteil wurde innen so ausgedreht, dass der Okularkörper spielfrei darin stecken bleibt. Das Unterteil, also die Steckhülse ist innen so ausgedreht, dass der Überwurf, der die unterste Linsengruppe hält, genau darin verschwindet. Dann braucht man Ober- und Unterteil nur zusammendrehen und fertig ist das Okular.

Wenn das Hochladen geklappt hat, dann sollten drei Fotos dabei sein.

Verwendung findet das Okular an meinen drei Refraktoren mit 80mm, 4" und 5", allesamt APO`s.

Die Brennweite, würde ich auf 32mm schätzen, das Gesichtsfeld auf >80° (etwa auf Nagler-Niveau, also 82°).

Kontrast ist auf Nagler-Niveau (20mm T1), Schärfe in etwa auch, Farbkorrektur sogar noch etwas besser, also fast gar keine CA`s.

Ich bin aber immer noch dahintergekommen, um welches Miltärokular es sich gehandelt haben könnte.

CS, Christian
 

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und nochmal 3 Bilder...
 

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