Wie wär’s 102mm Universalteleskop für 259 Euro.

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Hall Uwe,

Vorsicht mit solchen Auszugszitaten. :)
Es passiert ganz schnell, dass so etwas dann als Tatsachenbehauptung hingestellt wird.

Daher nochmal im Zusammenhang:

Zitat von *entfernt*GMS:
.....
Es wird sich m.E. letztlich darauf zuspitzen, ob das nun so für ED festgeschrieben ist, also z.B.:
Bis f/2900 ist die rechtsgültige Bezeichnung Achromat....!
Ab F/3000 ist die rechtsverbindliche Bezeichnung ED......!
oder ob das nur erfahrungsgemäß eben so ist und sich die entsprechenden Bezeichnungen "eingebürgert" haben....

Gruß
*entfernt*
 
Hallo zusammen,

ich denke nicht das nun gleich der Untergang des Abendlandes bevorsteht nur weil Jemand eine Optik welche die Charakteristik eines ganz normaler FH zeigt nun mit einem ED Glas bewirbt.
Warten wir auch erst mal ab wie man da nun reagiert und geben Bresser etwas Zeit dafür.
Eventuell sollten die Bresser Mitarbeiter aus Deutschland noch mal genau bei ihren Kollegen in China und hier vielleicht mal speziell beim Designer nachfragen was sie denn nun überhaupt genau verkaufen.
Bei der Gelegenheit sollte man ihm dann auch einmal die Messergebnisse von Tommy vorlegen.

Eine Geheimniskrämerei ist hier überaus albern denn es ist heutzutage absolut kein Problem mit wenig Aufwand die für den gedachten Zweck am besten geeigneten Glaskombinationen herauszufinden so dass man da nun wirklich kein Geheimnis draus machen muss.
Bei Zeiss war man da nie so zugeknöpft.
Die Glaskombinationen der von Zeiss gebauten Objektive sind alle bekannt und lassen sich zb. im Buch Astrooptik von Uwe Laux nachschlagen.

Wie ich im Astrotreff schon schrieb ist der Begriff ED nicht genau definiert.
So das man wenn man denn wollte alles Mögliche als ED bezeichnen könnte.
Ich denke aber trotzdem nicht das es nun zu einer „Verwässerung“ kommt, denn die allermeisten Hersteller geben das verbaute ED Glas ja schließlich an so das man eben ganz genau weiß mit welchem Glas man es bei der betreffenden Optik zu tun hat und natürlich dann auch ob dieses Glas dann dem entspricht was man selbst als ED ansieht.
Auch Bresser gibt das ED Glas ja normalerweise an, nur eben mit einer einzigen Ausnahme, dem AS102xs dort schweigt man sich darüber aus.

Wir lernen also aus dem vorliegendem Fall das man bei fehlender Angabe des ED Glases doch besser mal etwas genauer hinschaut was man da nun kaufen will bzw. schon gekauft hat.

Üblicherweise muss ein ED Glas 2 Bedingungen erfüllen.
Es muss
a wie der Name schon sagt eine geringe Dispersion also eine hohe Abbe Zahl haben.
b eine anomale Teildispersion haben.

Gerade Punkt b ist außerordentlich wichtig denn erst eine anomale Teildispersion ermöglicht überhaupt eine Verkleinerung des sekundären Spektrums.


Da oben genannte Bedingungen aber nicht verbindlich sind wird man keinem einen Vorwurf machen können der Gläser welche diese Bedingungen nicht erfüllen als ED bezeichnet.
Was aber durchaus Definiert ist ist der Begriff Sonderglas.
Sondergläser müssen nämlich zwingend eine anomale Teildispersion haben denn das unterscheidet sie von den Normalgläsern.
Wer also ein Glas mit normaler Teildispersion als Sonderglas bezeichnet dem darf man durchaus einen Vorwurf machen.

Grüße Gerd
 
Hallo Marcus,

was etwa bei ihren FH??????

Ja das kann schon sein, ;) ist alles nur eine Frage der Definition. :totlach:

Bei ihren EDs haben sie es natürlich auch nach üblicher Definition, die haben nämlich alle samt ein sekundäres Spektrum der Glaspaarung das um ein vielfaches geringer ist das das was Tommy bei dem FH 100/500 von Skywatcher gemessen hatte.

Grüße Gerd
 
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Hallo zusammen,

ich denke es ist nötig hier mal in der Praxis gemessene sekundäre Spektren diverser FH zu nennen.
Achtung nicht mit der tatsächlich erreichen Farbkorrektur der jeweiligen Optik verwechseln!
Um die zu beurteilen muss erst die Relation zur wellenoptisch en Schärfentiefe also der RC Wert gebildet werden.

Die Quelle ist der Tester der hier nicht verlinkt werden kann.
Auch wenn ich seine Tests oft sehr kritisch sehe, ein paar nützliche Informationen kann man mit etwas gutem Willen dennoch da rausdestillieren.
Sekundäres Spektrum der Glaspaarung, auf Grundlage der gemessenen Schnittweiten von F und C zu e ermittelt.

TAL100/1000…………………………………………f/2020
D&G Optical FH 152/1790……..........……f/1970
TMB FH 203/1800……………………………...…f/1940
Lichtenknecker FH 150/2300……….....…f/2090
Zeiss E Objektiv ( FH) 150/2250…….……f/2042

Ich denke da ordnet sich der von Tommy getestete
Bresser AR102sx ………………………......…f/2042
gut ein.

Grüße Gerd
 
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Hallo zusammen,

hier noch mal eine kleine Zusammenstellung diverser ausgemessener Doublets.

Grüße Gerd
 

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Vielleicht ist die Zeit reif für Bezeichnungen wie semi ED, halb ED, beinahe ED, möchtegern ED, dochkein ED :)

Grüße Jochen
 
Hallo Gerd,

vielen Dank für die Aufstellung der Schnittweiten unterschiedlicher Optiken.
Nach dieser Aufstellung steht der Bresser ja gar nicht so schlecht da. Was mich aber wundert, ist das gute Abschneiden des SW102/500, den Tommy ja auch vermessen hat, im Vergleich mit den klassischen Doublet-Optiken.


Gruß
Uwe
 
Hallo Uwe,

ich weiß nicht, was Du verwechselst. Jedenfalls sagt die Tabelle, dass der Bresser eine Farbkorrektur erreicht, wie jeder andere Achromat auch (grob). Da er aber ein angespannteres Öffnungsverhältnis hat, als die meisten genannten FHs, ist er in der Praxis mit deftigem Farbfehler ausgestattet. Gerd hat das extra dazu geschrieben, dass sich dies nur im RC-Wert ausdrückt und nicht im Tabellenwert des sekundären Spektrums. Die Tabelle sagt, wie gut eine Glaspaarung Farbkorrektur kann, die konkrete Objektiv-Auslegung aus Öffnung und Brennweite ergibt dann den RC-Wert, der aussagt, wieviel Farbfehler man störend bemerkt. Und da steht der Bresser genauso schlecht da, wie alle vergleichbar schnellen Achromate! Das Problem ist, dass da erstmal was von ED davor stand, so dass man mehr erwarten konnte/sollte.

Clear Skies
Sven
 
Hallo Sven,

Zitat von Sven_Wienstein:
Hallo Uwe,

ich weiß nicht, was Du verwechselst. Jedenfalls sagt die Tabelle, dass der Bresser eine Farbkorrektur erreicht, wie jeder andere Achromat auch (grob). Da er aber ein angespannteres Öffnungsverhältnis hat, als die meisten genannten FHs, ist er in der Praxis mit deftigem Farbfehler ausgestattet. Gerd hat das extra dazu geschrieben, dass sich dies nur im RC-Wert ausdrückt und nicht im Tabellenwert des sekundären Spektrums. Die Tabelle sagt, wie gut eine Glaspaarung Farbkorrektur kann, die konkrete Objektiv-Auslegung aus Öffnung und Brennweite ergibt dann den RC-Wert, der aussagt, wieviel Farbfehler man störend bemerkt. Und da steht der Bresser genauso schlecht da, wie alle vergleichbar schnellen Achromate! Das Problem ist, dass da erstmal was von ED davor stand, so dass man mehr erwarten konnte/sollte.

Da habe ich tatsächlich etwas verwechselt, bzw. alles nicht richtig gelesen (oder verstanden?). Es ist ja auch sehr viel zum AR102xs hier geschrieben worden.
Auf der ATT am Samstag werde ich mir trotzdem mal den Refraktor ansehen und den Farbfehler für mich "subjektiv" bewerten.

Gruß
Uwe
 
Hallo Gerrit,

nun, es ist manchmal schade. Gerd hat ja gerade mit der Tabelle einmal schön differenziert, wie unterschiedlich die erreichten Korrekturwerte für verschiedene Glaspaarungen sind.
Als Quintessenz sollte man nun eigentlich einmal versuchen, aus den in der Tabelle genannten Werten für das sekundäre Spektrum einige Eckwerte herauszunehmen und daran "Leistungsklassen" festzumachen. Für diese Leistungsklassen sollte man dann sehr schön aufzeigen können, ab welcher Objektiv-Auslegung die Optik als frei von Farbfehler wahrgenommen wird. Auch der Vergleich zu recht bekannten Bauformen sollte ermöglicht werden. Wobei ich persönlich weniger Wert auf den Vergleich mit ohnehin stark durch Farbfehler belasteten Teleskopen lege. 80 ED "Volks-Apo", 80/1200 FH, vielleicht auch 80/1200 AS, 90/1000 und 90/900 scheinen mir recht gängig zu sein und wären in meinen Augen gut zu vergleichen heranzuziehen. Die Teleskope müssten halt eine gewisse Verbreitung haben, damit möglichst viele Leser einen Bezug herstellen können. Wobei... dann natürlich doch wieder viel für den Vergleich zu einigen speziellen Blausäuen spricht, die einfach massiv verbreitet sind. Nur sehe ich das deshalb als nicht so sinnvoll an, weil derart deftiger Farbfehler ja gerade ein Ergebnis ist, das man sicher nicht haben möchte.

Man würde dann zum Beispiel feststellen, dass man kleine Geräte noch mit recht günstigen Glaspaarungen relativ schnell auslegen kann, dann aber bei großen Objektiven trotz teurer Glaspaarungen eine erhebliche Brennweite braucht, um ähnliche Farbkorrektur zu erreichen. An sich nichts neues, denn wir wissen ja längst, dass Refraktor-Objektive sich so verhalten. Aber als Vergleichstabelle um zu erkennen, welche Geräte entspannt ausgelegt sein können und welche teure Gläser brauchen, doch eine tolle Referenz. Insbesondere auch, weil ja schon früher Teleskope aufgetaucht sind, bei denen sich "besondere" Gläser als keine wesentliche Verbesserung darstellten.
In der Funktion wäre wohl auch Gerds im Eingangspost gezeigtes Diagramm wieder gut, in dem typische oder auch "besondere" Glaspaarungen eine Kurve bekommen könnten. Das würde dem Kunden auch erlauben, gezielt nachzufragen, ob ein besonders angepriesenes Gerät auch die erforderliche Glaspaarung hat, um Werbeversprechen oder auch einfach die Erwartungen des Kunden umzusetzen.

Clear Skies
Sven
 
Hallo Sven,

"Als Quintessenz sollte man nun eigentlich einmal versuchen, aus den in der Tabelle genannten Werten für das sekundäre Spektrum einige Eckwerte herauszunehmen und daran "Leistungsklassen" festzumachen. Für diese Leistungsklassen sollte man dann sehr schön aufzeigen können, ab welcher Objektiv-Auslegung die Optik als frei von Farbfehler wahrgenommen wird." - Vollkommen richtig und sinnvoll. Und dann landen wir genau da, wo man meines Erachtens schon von Anfang an sinnvollerweise hätte hinargumentieren sollen - nämlich beim Polystrehl.

Clear skies

Tassilo
 
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Nun Sven, ich gehe nicht zum Lachen in den Keller. Soviel als Ergänzung.
Ansonsten war Gerds Ansatz von Anfang an konstruktiv. Das kann ich bestätigen.
CS
 
Ich werfe mal einen zusätzlichen Gedanken in den Thread:

Ist es möglich, dieses Gerät dank der kurzen Brennweite mit einem Quark (natürlich mit Front-ERF) zu kombinieren, und damit brennweitenbdingt nicht gleich ins Seeing zu fahren?
Oder bin ich da auf dem Holzweg, weil die 102 mm Öffnung nicht so viel bringen, der OAZ vignettiert, etc?

CS Otto

 
Hallo Otto,

das wäre eine Option. Prominence Model und auch Chromosphere Model arbeiten lt Spec schon bei F/4. Ich frage mich nur, ob dann nicht die F/6 bzw. F/10 Varianten besser geeignet wären (sind dann aber auch nicht derart transportabel).

CS und viele Grüße,
Gerrit
 
hallo Otto,

Wäre möglich, aber wirklich nur mit ERF Filter - ein schwarze Kunststoff Linsenfassung würde ich nicht der Sonne aussetzen. Aber es sollte einer sein, der bei H-Alpha gut korrigiert ist, und das ist keiner der von mir untersuchten kurzen Achros. Alle deutlich unterkorrigiert so weit im Roten. Besser einen langen Achro nehmen, und einen Reducer vor dem Quark.

lg Tommy
 
Hallo zusammen,

aus diesem Thread gewinne ich drei sehr interessante Informationen:

1. Der neue Bresser mag als kurzer Achromat interessant sein, stellt aber keine Basis, geschweige denn Konkurrenz zu einem "Volks-ED" dar.

2. Der von Gerd gerechnete "Volks-ED" platziert sich hervorragend zwischen diesen Achromaten und den bekannten EDs.

3. Das Interesse an einem derartigen Gerät ist groß - also einer kompakten Optik, die Großfeld ermöglicht, Vergrößerungen zwischen 150x und 200x erlaubt und dennoch auch mit kleinem Budget in Reichweite ist.

Daraus ergeben sich für mich folgende Fragen:

a) Was muss/kann man dafür verlangen? Wie hoch wären die Produktionskosten? Wird das Projekt querfinanziert oder wohl eher das Gegenteil?

b) Welche Erwartungen müssen tatsächlich erfüllt werden und wie kann man die erfüllen?

c) Wie könnten Alternativen aussehen - was von a) und b) abhängt? Also z.B. 3,5" f/7

d) Gretchenfrage: Wer setzt es um und wie weit wird es vorgetüftelt?

cs
Jürgen
 
Man darf bei all diesen Glas-Erwägungen nicht vergessen: Auch mit bezahlbaren Gläsern wird ein hochgeöffnetes und gut korrigiertes Objektiv ein stark angespanntes Design haben. Die Ansprüche an die Justage und Einstellmöglichkeiten hierzu sowie an die Fassung insgesamt sind erheblich. Es kann gut sein, dass eine ordentliche, temperarturkorrigierte Fassung mit Justagschrauben für beide Linsen (welche nicht direkt auf das Glas drücken dürfen) mehr kostet als die 250 € , über dei wir hier reden. "Das* ist mMn. die wichtige Begrenzung.

Ich hatte mal einen chinesischen 4-Zoll-Apo zur Prüfung hier. War beszhalbar (um 1000 € für einen Vollapo) und war auch farbmäßig nicht schlecht korrigiert. Er hatte aber so vile Astigmatismus, dass mein (gleichfalls chinesischer) 8-cm-Apo ein besseres Bild zeigte. Die chinesischen 8-cm-Geräte sind gut, sowohl die ED-APos um 500€ als auch die 3-Linser um knapp 1000€. Darüber wird es experimentell (um es schonend auszudrücken).
 
Hallo Uwe,

natürlich ist ein so schnelles Design angespannt, allerdings ist das auch sehr von der verwendeten Glaspaarung abhängig.
Eine möglichst große Abbe Zahl Differenz der beiden Gläser macht das Design entspannter.
Allerdings passen dann meist die relativen Teildispersionen nicht mehr ganz so gut so das sich dann ein etwas größeres sekundäres Spektrum der Glaspaarung ergibt.
Man wählt dann ganz bewusst nicht das Partnerglas welches das kleinstmöglich sekundäre Spektrum ergibt sondern das welches mit den angestrebten Eckdaten das am wenigsten angespannte Design ergibt.
Das habe ich selbstverständlich bei meinem Vorschlag für den 102 f/6 so gemacht um das unter den gegebenen Umständen am wenigsten angespannte Design mit den preisgünstigsten Gläsern zu erhalten.
Das sich daraus ergebende sekundäre Spektrum der Glaspaarung ist deswegen zwar etwas größer aber dafür ist das Design deutlich entspannter als es mit einem anderen Partnerglas wäre.

Das Design des von mir vorgeschlagenen ED 102 f/6 liegt bezüglich Fertigungstoleranzen zwischen einem FH 102 f/6 und einem FH 102 f/5.
Da zb. der FH 100 f/5 den Tommy getestet hatte ganz ok war gibt es keinen Grund warum der ED 102 f/6 mit C-BAF2/ H-FK61 der ja etwas größere Fertigungstollerranzen als der f/5 FH hat bei gleichem Fertigungsaufwand schlechter sein sollte.
Das geht also durchaus auch sehr preiswert wenn man es denn will, allen Unkenrufen zum Trotz.
Natürlich wird das dann kein High End Gerät aber das soll es ja auch gar nicht.
Was das Temperaturverhalten anbelangt so ist ein ED anspruchsvoller an die Linsenzelle das ist richtig.
Eine Plastiklinsenzelle wie bei einigen FH sollte es beim ED daher natürlich nicht sein aber 250 Euro allein für die Zelle sind dann auch wieder maßlos übertrieben.

Mit meinem ED80 f/6,25 hab ich keinerlei Probleme.
Der hat eine ganz schlichte Linsenzelle ohne irgendwelche Zentrierschrauben und das funktioniert ausgezeichnet.
Manchmal ist weniger eben auch mehr.

Grüße Gerd
 
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Hallo Gerd,

Aus gegebenem Anlass: wir haben in den letzten Tagen einiges an kleineren Teleskopen miteinander verglichen, einerseits hatten wir das schon einige Zeit vor andererseits war dieser Thread ein Grund mal einiges nebeneinander aufzubauen. Insgesamt schnitt dabei der 80/600 Volksapo sehr brauchbar ab. Deshalb ganz konkret - wie nah an dessen Farbkorrektur kommt man mit billigerem ED Glas ohne sich allzu weit vom 102f6 zu entfernen? Macht es Sinn in diese Richtung zu denken oder ist der 80/600 mit f7,5 u d FPL 53 da schon zu weit entfernt?


Viele Grüße Felix
 
Hallo Felix,

wenn du mal in die kleine Tabelle mit den ausgemessenen sekundären Spektren schaust findest du auch 3 ED80/600, der Durchschnitt der 3 liegt bei f/5340.
Das sekundäre Spektrum das sich nach den Daten im Glaskatalog für C_BAF2 / H-FK61 ergibt beträgt f/4350, in der Praxis also bei den konkreten Glasschmelzen ergibt sich erfahrungsgemäß aber oft noch ein etwas kleinerer Wert.
Das ist also 5340/4350 = 1,23 mal größer als das der im ED80/600 verwendeten Glaspaarung.
Wenn wir den Gaußfehler unberücksichtigt lassen können wir hier eine ganz einfache Rechnung machen.
Die Öffnungszahl eines ED 80 mit C_BAF2 / H-FK61 müsste also 7,5*1,23 = 9,2 betragen damit beide das gleiche Level der Farbkorrektur aufweisen.

Ich denke aber wenn der Preis stimmt dann kann man auch mit der etwas schlechteren Farbkorrektur die sich mit den preiswerteren Gläsern ergibt leben.
Der preisgünstige ED soll doch gar keine Konkurrenz zu den bisherigen EDs sein und sich mit ihnen bezüglich Farbkorrektur messen können sondern er soll eine Alternative zu schnellen FH sein und eine bessere Farbkorrektur als diese bieten und sich mit der Farbkorrektur von langsamen FH messen können.

Wenn wir das zu einem Preis Schaffen der sich zwischen dem eines FH und dem der bisherigen EDs ansiedelt denke ich wäre das eine sehr feine Sache.
Wem das Level der Farbkorrektur so eines preisgünstigen EDs nicht genügt der hat auch jetzt schon reichlich Auswahl einen ED mit höherem Level der Farbkorrektur zu bekommen, muss aber dann natürlich auch deutlich mehr dafür bezahlen, man kann nun mal nicht alles haben.
Also entweder das bekannte Level der Farbkorrektur der bekannten EDs zum bekannten Preis oder eben ein wenig schlechtere Farbkorrektur wenn man bei schnellen Öffnungsverhältnissen bleiben möchte aber dafür zu einem deutlich günstigeren Preis.

Die Alternative eines EDs mit langsamen Öffnungsverhältnis und einem Partnerglas das zusammen mit dem FK61 ein deutlich kleineres sekundäres Spektrum der Glaspaarung ergibt so das man eine überragende Farbkorrektur (langsames Öffnungsverhältnis + sehr kleines sekundäres Spektrum der Glaspaarung) erhält hatte ich ja schon vor geraumer Zeit angesprochen aber da wollte man ja nicht ran.

Grüße Gerd
 
Ich finde die Idee einfach charmant. Ein Volksrefraktor, der für jeden Anfänger erschwinglich ist, besser als ein klassicher FH "Farbwerfer" ist, mit f6 bei 30mm und 2" ein schönes Gesichtsfeld zeigt, sogar zur Not zu Anfang und mal schnell auf ein stabieles Fotostativ gesetzt werden kann oder auch mittlere (~15mm) bis evtl. höhere (~8mm) Vergrößerungen zuläßt.
Wer mehr will, kann mehr bekommen, muß aber auch mehr zahlen.
 
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Hi Zusammen,

also ich sehe ja am 110/655 Dublet von William Optics, was billig nicht so gut geht und im Vergleich mit dem R114SS wiederum was teuer geht und im Vergleich mit dem 100/600 B+W wo eben eine ED-Paarung ihre vorteile hat. Eigentlich meine ich bezüglich des erkennbaren Restfarbfehler des 110mm f/6, dass es doch schade ist, dass da keine bessere Glaspaarung drin ist - ohne dass ich sagen könnte, ob nicht einberechnete Schmelzdaten oder wirklich die Glaspaarung mit FPL-51 die Schwäche ausmachen. Zum damaligen Preis von 1200 Euro werte ich das als klaren Fehlversuch, auch wenn das eine schöne Deepsky-Optik ist. Aber das Nutzungspotenzial ist doch sichtbar eingeschränkt. Da finde ich ein annähernd farbreines Design einfach schöner, auch wenn da mehr Brennweite herum kommt. Einfach schön, wenn man so einen klassisch ausgelegten Refraktor dank modernem ED als Apo bekommen kann.

Dann aber sehe ich auch: Gerade beim kleinen Gerät kann ein Refraktor viel einfacher Widefield, als alle anderen Optiken. Beim Newton muss man zaubern, um Brennweite, Obstruktion, Niedrig-OAZ, Tubus-Maße und Koma zusammen zu bringen, was zu einem komplizierten Gerät führt. Mehr Öffnung damit die Obstruktion im Rahmen bleibt, dadurch schnelleres Öffnungsverhältnis, bei 130mm f/5 Aufgrund nicht verfügbarer Okulare doch weniger Feld als 100mm f/6, trotzdem kritischere Okulare, etc.

Demgegenüber ist 100mm f/6 einfach schöner, aber die Befürchtung ist auch, dass es näher am unschönen Polystrehl eines Megrez denn jenem eines schönen R114SS landen wird. Und da meine ich, dass der Restfarbfehler wie ich ihn am Megrez erlebe einem schon die höheren Vergrößerungen versaut. Und das scheint so sein zu müssen außer gegen sehr viel Geld oder auch mit der bangen Frage, ob es überhaupt moderne, verfügbare Glaspaarungen gibt, die auch gegen viel Geld dasselbe ermöglichen. Naja, zumindest mit dem RC näher beim R114SS liegen.

Clear Skies
Sven
 
Hallo Tommy,

da gab es gar nichts zum Durchschauen (draußen), nur innen zum Anschauen.
Ich habe daher auch nicht groß nach dem Teil gesucht und gefragt. Offensichtlich und augenfällig präsentiert habe ich es nicht gesehen, eventuell habe ich es übersehen.
So wie Du das Ding getestet hast ist es für mich völlig uninteressant.

Interessant wäre ein 6" f/6 ED, so wie von Anfang an hier eingebracht wurde.
Mit einer Farbkorrektur, die in etwa einem guten 900/900er FH gleichkommt, oder auch

Zitat von Gerd_Duering:
....Das man bei so einem Preis keinen super APO erwarten darf sollte jedem klar sein aber eine solide Optik mit akzeptabler Farbkorrektur etwa auf dem Level langsamer Achromate wie dem AR-102L/1350 oder je nach Öffnungsverhältnis des EDs auch etwas besser und dann auch zum gleichen Preis nur eben deutlich kürzer bauend wäre doch ein sehr attraktives Angebot.
Grüße Gerd

Okay, ich denke da z.B. etwas mehr in Richtung Weitfeld als manche Anderen, akzeptiere dafür lieber etwas mehr Farbfehler, aber herrje man kann nun mal nicht alles haben.
(Wenn ich da an die kleinen Newtons denke und was man daran alles verbricht, sehe ich in dieser Öffnungs-/Preisklasse so einen kleinen ED fast als letzten Rettungsversuch, abgesehen von Bastelnewtons)
Mit günstigen Gläsern wird es entweder etwas farbig oder eben lang und an der Länge hängen von der erforderlichen stabileren Monti über über Transportprobleme pp eben mehr Sachen dran die schon mal weh tun können als nur ein wenig Feldverlust und AP-Einbuße.

Naja, eigentlich ist es ja egal.
Das lange Teil ist ja schon lange gerechnet, kam abernicht an und der angedachte f/6 löst ja auch nicht gerade Begeisterungsstürme aus.

Gruß
*entfernt*
 
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Hallo allerseits,

ich habe den 102/460mm Refraktor auf dem ATT kurz in der Hand gehabt und innen in der Halle einmal auf die Oberlichtfenster gehalten. Es steckte das Standardokular Plössl 26mm drin. Und, voll subjektiv, das Röhrchen machte in meiner Hand keinen Billigscope-Eindruck, es wackelte nichts, war mir sympathisch.

Bei dieser knapp 18x Vergrößerung sah ich jetzt keine augenfälligen Farbsäume, ich hatte es mir schlimmer vorgestellt. Ich werde auf dem ITV einmal einige genauere Blicke dadurch werfen; das Teleskop würde mir auf dem einarmigen Banditen (Meade DS-2000) als Ergänzung zum vorhandenen C11 zusagen, um es bei öffentlichen Führungen unter dunklem Eifelhimmel einzusetzen. Mal abwarten wie weitere Tests ausfallen.

Grüße, Coyote
 
Hallo Reverend,

noch "schlimmer" wäre wohl eher ziemlich schlecht. :)
Tageslichtbeobachtung mit 460 mm Brennweite und dem 26er Plössl macht 5,6 mm AP bei knapp 18fach und Deine Iris ist gegen das helle Oberlicht in der Halle maximal um 2 mm offen, na von mir aus auch etwas mehr oder weniger.
Damit blendest Du bei 2 mm AP auf 35 mm Öffnung ab und bist bei f/13.
Bei 3 mm AP wäre die Öffnung effektiv 53 mm bei f/8,7.

Um das mal auf den Punkt zu bringen, wäre man (ich z.B.) sehr zufrieden, wenn es bei einem günstigen f/6(!!!) ED(!!!) ohne auffällige Farbsäume mit voller Öffnung und 2 mm AP und auch 2 mm EP, also bei 50fach abginge und bei 1 mm AP und 100fach darf m.E. so ein günstiger ED selbstverständlich schon etwas auffälliger färbeln.

Gruß
*entfernt*
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Thommy,

es standen zwei Geräte dort am Bresser-Stand, eines mit einem 26mm Plössl und eines mit einem 24mm ES (2"?). Ich habe durch beide durchgeschaut und kann mich Reverent Coyote's Meinung nicht anschließen. In beiden Geräten war deutlich Farbe erkennbar, die je nach Einblickwinkel zwischen grün und purpur hin und her schwankte (getestet an einer Fensterkante am oberen Hallendach). Ich empfand diese aber auch nicht als extrem störend und für so ein schnelles Öffnungsverhältnis eigentlich noch erstaunlich gering! Ansonsten machte der Okularauszug einen guten Eindruck und auch die Kompaktheit des Gerätes. Der Sucherhalter war aus Plastik, OK, nicht so tragisch, bedenkt man de Preis von 260 EUR! Ich denke für den Preis bekommt man einen schönen 4" Richfielder, der sehr kompakt ist und damit noch sehr gut transportabel! Als Universalteleskop (also auch planetentauglich bei hoher Vergrößerung) würde ich es nicht einschätzen. Ich hoffe jemand kann auf dem ITV mal am Nachthimmel durchschauen und berichten. Ich bin da "leider" auf La Palma :biggrin:
 
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