wer kennt Tabbys kuriosen Stern?

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Anette_Aslan

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... er steht in der oberen Hälfte des Sternbildes Schwan, nennt sich KIC 8462852 und soll der mysteriöseste unter allen Lichtzitterern sein. Seine Helligkeitsschwankungen sollen unglaublich stark und unregelmässig sein, er ist der Wissenschaft noch immer ein Rätsel, manche spekulieren, dass Invasionen von Trojanern für die Lichtschwankungen verantwortlich sind.

Weis einer was dazu?

https://www.universetoday.com/wp-content/uploads/2015/10/KIC-8462852-locator-SkyMap_edited-2.jpg

Fragt Anette
 
Hallo Christian,

sorry, habe erst jetzt hier wieder reingeschaut, ich möchte mich für diese beiden Links und die wirklich ausführlichen Informationen sehr bedanken, mehr kann man glaub ich, über diesen Stern wohl nicht mehr sagen vorerst.

Ohne Karte mit Sternskelettabbildungen werd ich den niemals, nie und nimmer nicht finden, in der Tat für einfache Sterndlgucker eine Angelegenheit, die schon ins Professionelle geht. Da sieht man doch, was Berufsastronomen von Sterndlguckern wie ich eine bin wirklich unterscheidet, ich nenne mich auch niemals Astronomin, wie es viele Fernrohrbesitzer tun, diese Arbeit z.B. macht es wieder sehr deutlich.

Grüsse von Anette
 
Hallo Anette,
ein Stern 12. Größe ist im Gewimmel der Milchstraße nicht so leicht zu identifizieren. Auf dem Foto ist es mit Hilfe einer Sternkarte schon leichter. Ich habe ihn visuell auch noch nicht gesucht.

Du kannst dich aber ruhig als Amateurastronomin bezeichnen. Oder eben Sterndelgucker, oder Sternkieker, wie es in Norddeutschland dann vielleicht heißen würde:)
Grüße,
Christian
 
Hi,

in SuW 08/17 gibt es einen kurzen Bericht darüber

Gruß
Lothar
 
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Hallo,

die Daten von KIC 8462852 sind in der Tat etwas ungewöhnlich. Das Fehlen von Infrarot während der Verdunklungen (nach dem Wikipedia-Artikel) kann durch den Abstand der Objekte zum Stern verursacht werden. Die Autoren der neuen Studie (dein Link) haben eine stärkere Abnahme im UV als im IR gemessen, woraus sie auf eine Staubwolke schließen. Bislang waren solche Daten nicht verfügbar oder publiziert, weshalb ich annehme, dass es nur um geringe Beträge geht. Möglicherweise eine Atmosphäre um die Objekte, welcher Natur auch immer …
Die Transitdauer liegt meistens in der Größenordnung von etwa 5 Tagen und findet zur Zeit alle ein bis zwei Monate statt. Das würde bei einem Stern von 1,5 Sonnenmassen und 2 Millionen Kilometern Durchmesser eine Kreisbahn von etwa 60 AE erfordern (r = G*m/v²).
Was auch immer dort im Orbit ist und das Licht in unsere Richtung abdunkelt, ist sehr weit vom Stern entfernt.
Vermutlich ist es ein ganzer Schwarm großflächiger Objekte, die im Mittel einen mehrfachen Jupiterdurchmesser haben.
Das statistische Problem ist, dass die Zufälligkeit einer Vielzahl von Megajupitern in einem System, exakt in unserer „Ekliptik“, recht gering, aber nicht ausgeschlossen ist.
Wäre es nur loser Staub, so würde er wegen seiner Masse durch die Eigengravitation zu Planeten kollabieren. Diese lägen jedoch bei den jetzigen Abmessungen schon oberhalb der Grenze zu Sternen.
Auf jeden Fall ist es etwas, das sich unserer Erkenntnis entzieht. Da der Stern recht jung ist, wird sich dort wahrscheinlich kein Leben entwickelt haben. Wenn es tatsächlich existiert, handelt es sich um die Kolonie einer hochtechnisierten Zivilisation. Viele Forscher vertreten die Ansicht, dass ein Kontakt vermieden werden sollte.
Aber alles nur Spekulation und Science Fiction.
Beobachten wollte ich den Stern eigentlich nicht mehr, da man bis auf einen bläulich-weißen Lichtpunkt in einer bogenförmigen Sternenreihe sowieso nichts sehen kann.

Viele Grüße,

Andreas
 
Hi Andreas, hast du du genauen Koordinaten von dieser bogenförmigen STernenreihe? Das würd mich doch sehr interessieren. Danke für diese Diskussionen, hochinteressant.

Gruss von Anette
 
Hallo Andreas
sollte das nicht eher 60 Millionen Km heißen und nicht 60 AE.
Bei 1,5 Sonnenmassen kommt mir der Bahnradius schon sehr groß vor für alle 1 bis 2 Monate Umlaufzeit..

Felix
 
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Hallo Andreas,

wenn man nicht weiß wann und wie der Staub da hin gelangt ist kann man nicht sagen dass der sich hätte zu einem Planeten verklumpen müssen, außerdem ist ja nicht bekannt was da noch so alles rumschwirrt und mit Gravitations und Gezeitenkräften eine Planetenbildung verhindert. Die Ringe des Saturn etwa oder der Asteroidengürtel formen sich ja auch nicht zu einem größeren Objekt. Staub ist in diesem Zusammenhang sicher auch ein etwas dehnbarer Begriff...


Planeten als direkte Ursache für die Verdunklungen schließen die Wissenschaftler eigentlich aus. Andere Forscher, das sei zugegeben, könnten aufgrund derselben Datengrundlage aber sicher auch andere Schlüsse ziehen. Mir kommt es eher so vor als herrsche in dem Sonnensystem gerade Chaos, weil vor Kurzem größere Himmelskörper kollidiert sind. Ist aber natürlich auch nur eine Hypothese.

CU
Klaus

 
Hallo Felix,

die Sache ist wirklich mysteriös, die Transitdauer der Staubwolken bzw. Planeten ist, was zur Zeit gemessen wird, mindestens fünf Tage, tendenziell mehr. In dieser Zeit wird die visuelle Scheibe von etwa 2 Millionen Kilometern durchlaufen. Das wären z.B. 2*10^6 km / (5*24*3600 s) = 2 Mio km/(432000 s) = 4,6 km/s = 4600 m/s Bahngeschwindigkeit.

Es wurden früher auch zwei Verdunklungen beobachtet, die mit 16% und 22% wesentlich stärker waren und nur einen bzw. zwei Tage gedauert haben. Das wären (falls kreisförmig) näher liegende Bahnen von etwa 2,5 AE oder 10 AE. Ist der Stern leichter als 1,5 Sonnenmassen, liegen die Bahnen etwas näher. Aber alles nur Pi mal Daumen und es müssen auch keine Kreisbahnen sein.
Ich hatte zunächst an elektronische Defekte der Messgeräte gedacht.
Es ist möglich, wie Klaus annimmt, dass dort Kollisionen stattgefunden haben und sich das System noch nicht stabilisiert hat und deshalb die Planetenreste chaotisch unterwegs sind und sich Verdunklungen überschneiden.

Viele Grüße,

Andreas
 
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