Hallo,
die Daten von KIC 8462852 sind in der Tat etwas ungewöhnlich. Das Fehlen von Infrarot während der Verdunklungen (nach dem Wikipedia-Artikel) kann durch den Abstand der Objekte zum Stern verursacht werden. Die Autoren der neuen Studie (dein Link) haben eine stärkere Abnahme im UV als im IR gemessen, woraus sie auf eine Staubwolke schließen. Bislang waren solche Daten nicht verfügbar oder publiziert, weshalb ich annehme, dass es nur um geringe Beträge geht. Möglicherweise eine Atmosphäre um die Objekte, welcher Natur auch immer …
Die Transitdauer liegt meistens in der Größenordnung von etwa 5 Tagen und findet zur Zeit alle ein bis zwei Monate statt. Das würde bei einem Stern von 1,5 Sonnenmassen und 2 Millionen Kilometern Durchmesser eine Kreisbahn von etwa 60 AE erfordern (r = G*m/v²).
Was auch immer dort im Orbit ist und das Licht in unsere Richtung abdunkelt, ist sehr weit vom Stern entfernt.
Vermutlich ist es ein ganzer Schwarm großflächiger Objekte, die im Mittel einen mehrfachen Jupiterdurchmesser haben.
Das statistische Problem ist, dass die Zufälligkeit einer Vielzahl von Megajupitern in einem System, exakt in unserer „Ekliptik“, recht gering, aber nicht ausgeschlossen ist.
Wäre es nur loser Staub, so würde er wegen seiner Masse durch die Eigengravitation zu Planeten kollabieren. Diese lägen jedoch bei den jetzigen Abmessungen schon oberhalb der Grenze zu Sternen.
Auf jeden Fall ist es etwas, das sich unserer Erkenntnis entzieht. Da der Stern recht jung ist, wird sich dort wahrscheinlich kein Leben entwickelt haben. Wenn es tatsächlich existiert, handelt es sich um die Kolonie einer hochtechnisierten Zivilisation. Viele Forscher vertreten die Ansicht, dass ein Kontakt vermieden werden sollte.
Aber alles nur Spekulation und Science Fiction.
Beobachten wollte ich den Stern eigentlich nicht mehr, da man bis auf einen bläulich-weißen Lichtpunkt in einer bogenförmigen Sternenreihe sowieso nichts sehen kann.
Viele Grüße,
Andreas