Henning81
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Hallo in die Runde,
Entgegen der Wettervorhersage fanden sich nach Sonnenuntergang Saturn und nahe beisammen Mond und Jupiter.
Seeing gen Horizont a la Wasserkocher.
Um 22:13 sollte noch die ISS rüberkommen und ich hatte kurz vorher erfahren, dass am Nachmittag ein SOYUS Raumschiff mit drei Astronauten an Bord gestartet war und sich der ISS näherte.
Tatsächlich hatten wir gerade Binosessel und Teleskop aufgebaut, als die ISS über unsere Köpfe zog. Im Sucher folgte ich ihr. Dann liess ich den Sucher stehen, um vielleicht die SOYUS durchs Gesichtsfeld ziehen zu sehen. Es kam aber nichts, so dass ich davon ausging, dass sie sich bereits zu nah an die ISS angenähert hatte. Jenseits des Zeniths sah ich das Raumschiff plötzlich mit blossem Auge. Es folgte der Station mit einigen Sekunden Abstand und etwas tiefer Richtung Horizont. Ich denke, gerade ausserhalb meines 8x50 Suchers, also halbes Gesichtsfeld, da ich die ISS zentriert hatte.
Einen Umlauf später sahen wir nur noch die ISS, so dass wir davon ausgingen, dass sich in der kurzen Zwischenzeit das Dockingmanöver abgespielt hatte.
Mittlerweile war es auch ordentlich dunkel geworden, SQM zeigte 21.53 mag im Zenith an. Ganz ok bei der feuchten Luft.
Einige Wolken zogen durch, so dass wir bei NGC 40 heute keinen Erfolg hatten. Immer wieder verschwanden ganze Sternfelder.
An M27 probierte ich meinen neuen OIII Filter aus und war sofort begeistert. Lagunennebel, Trifid und Omeganebel sowie Adlernebel wurden auch ausprobiert, am besten kamen die Lagune und der Omegaschwan rüber. Immerhin, die anderen konnten wir wenigstens sichten.
Natürlich brannte mir der Cirrusnebel unter den Nägeln und ich bin völlig überwältigt diesen gigantischen Nebelschweif abgefahren und konnte nicht fassen, wie gross er ist.
Es genügte mir, mich nun in den Binosessel zu flezen und mir die Objekte nochmal in der Übersicht anzuschauen.
Das ging noch eine Weile, bis alle exponierten optischen Oberflächen betaut waren.
Mit sicherlich wieder unvergesslichen ersten Sichtungen und ein paar bereits bekannten, aber durch den Filter verbesserten Objekten im Kopf räumten wir das *entfernt* schnell weg und gingen heiss diskutierend ins Haus, während über uns die letzten Regionen der reichen Milchstrasse nach und nach erloschen.
Danke fürs Lesen,
Henning
Entgegen der Wettervorhersage fanden sich nach Sonnenuntergang Saturn und nahe beisammen Mond und Jupiter.
Seeing gen Horizont a la Wasserkocher.
Um 22:13 sollte noch die ISS rüberkommen und ich hatte kurz vorher erfahren, dass am Nachmittag ein SOYUS Raumschiff mit drei Astronauten an Bord gestartet war und sich der ISS näherte.
Tatsächlich hatten wir gerade Binosessel und Teleskop aufgebaut, als die ISS über unsere Köpfe zog. Im Sucher folgte ich ihr. Dann liess ich den Sucher stehen, um vielleicht die SOYUS durchs Gesichtsfeld ziehen zu sehen. Es kam aber nichts, so dass ich davon ausging, dass sie sich bereits zu nah an die ISS angenähert hatte. Jenseits des Zeniths sah ich das Raumschiff plötzlich mit blossem Auge. Es folgte der Station mit einigen Sekunden Abstand und etwas tiefer Richtung Horizont. Ich denke, gerade ausserhalb meines 8x50 Suchers, also halbes Gesichtsfeld, da ich die ISS zentriert hatte.
Einen Umlauf später sahen wir nur noch die ISS, so dass wir davon ausgingen, dass sich in der kurzen Zwischenzeit das Dockingmanöver abgespielt hatte.
Mittlerweile war es auch ordentlich dunkel geworden, SQM zeigte 21.53 mag im Zenith an. Ganz ok bei der feuchten Luft.
Einige Wolken zogen durch, so dass wir bei NGC 40 heute keinen Erfolg hatten. Immer wieder verschwanden ganze Sternfelder.
An M27 probierte ich meinen neuen OIII Filter aus und war sofort begeistert. Lagunennebel, Trifid und Omeganebel sowie Adlernebel wurden auch ausprobiert, am besten kamen die Lagune und der Omegaschwan rüber. Immerhin, die anderen konnten wir wenigstens sichten.
Natürlich brannte mir der Cirrusnebel unter den Nägeln und ich bin völlig überwältigt diesen gigantischen Nebelschweif abgefahren und konnte nicht fassen, wie gross er ist.
Es genügte mir, mich nun in den Binosessel zu flezen und mir die Objekte nochmal in der Übersicht anzuschauen.
Das ging noch eine Weile, bis alle exponierten optischen Oberflächen betaut waren.
Mit sicherlich wieder unvergesslichen ersten Sichtungen und ein paar bereits bekannten, aber durch den Filter verbesserten Objekten im Kopf räumten wir das *entfernt* schnell weg und gingen heiss diskutierend ins Haus, während über uns die letzten Regionen der reichen Milchstrasse nach und nach erloschen.
Danke fürs Lesen,
Henning