Betelgeuse93
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Hi Leute!
Ich habe wegen der neuen Atik 16200 einige Dinge an meinem Newton verändern müssen: Fangspiegel, Auszug, Korrektor und Adaption (http://www.astronomis.at/Astronomis/equipment.html). Als ich die Kamera im Juni erhielt, machte mich schon damals die minimale, aber dennoch spürbare Vibration nach dem Einschalten stutzig.
Bei meiner ersten Testaufnahme von NGC 6960 zeigten sich diverse Abbildungsfehler: Astigmatismus, Koma und Verkippung. Diese waren damals auch auf einer kurzbelichteten Aufnahme sichtbar und störend.
Den Astigmatismus habe ich durch erneutes Kleben des Fangspiegels und Überprüfung des Hauptspiegels, sowie aller Klemmvorrichtungen behoben. Verkippung und Koma ist, wie man auf dem Bild von Vega erkennt, noch leicht vorhanden, aber vorerst ignorierbar.
In der Nacht auf den 18.08 wollte ich mich nun entspannt (so nun auch der FS) dem Geisternebel Vdb 141 widmen. Also fokussiert, positioniert und das Guiding kalibriert. Letzteres lief mit einer Genauigkeit von weniger als 0.5 Bogensekunden.
Nach der ersten 10 minütigen Aufnahme (verlinkt), zeigte sich jedoch eine unerwartete Elongation aller Sterne im Bild. Eine zweite Aufnahme mit nur 5 Minuten Belichtungszeit zeigt den selben Fehler, mit IDENTISCHER Länge. Außerdem ist die Richtung der Elongation weder parallel zur R.A. noch zur Dec Achse. Folglich kann ich einen Nachführfehler ausschließen.
Am heutigen Morgen recherchierte ich im Netz nach einem ähnlichen Problembericht, und wurde im Cloudynights Forum fündig: https://www.cloudynights.com/topic/497697-my-ra-elongation-problems-solved/
Natürlich habe ich sämtliche Tests vorgenommen, inklusive einer Kamerarotation in jede erdenkliche Richtung.
De facto hat der Fehler eine andere Ausrichtung wenn ich die Kamera um 90° drehe, was 2 Schlussfolgerungen zulässt:
1. Der Fangspiegel (als einziges nicht mitrotiertes Element, mal abgesehen vom HS) ist verkippt, verspannt etc. - Dies war mein erster Verdacht, deshalb die neue Klebung. Der FS ist jetzt mit Sicherheit in Ordnung, wie auch an der 3 sec Vegaaufnahme zu sehen ist.
2. Durch die Gewichtsverlagerung oszilliert die Kamera anders - somit dreht auch die Elongation.
Wenn es der Korrektor wäre, dann wäre der Fehler auch in der kurzbelichteten Vegaaufnahme sichtbar. Wie man aber sieht habe ich dort eine nahezu perfekte Sternabbildung, mal abgesehen vom Koma am Rand.
Der Typ aus dem Cloudynights Forum hatte sogar noch stärkere Elongation, und die sieht auch genau so aus wie meine.
In Anbetracht dessen, dass ich sogar dann eine Schwingung am Leitstern vernehme, wenn ein 100m entfernter Güterzug passiert, halte ich es für äußerst plausibel dass die Lüftervibration zu einer derartigen Elongation führen kann.
Um meine Vermutung zu verifizieren werde ich eine andere CCD anschließen. Dann habe ich sofort Gewissheit.
Ich komme nun also vorerst zu dem Schluss, dass die Elongation tatsächlich von der Kamera verursacht wird.
Für mich unverständlich, wie ein derart offensichtlicher Fehler bei der Qualitätskontrolle übersehen werden konnte, vor allem wenn man die recht lange Wartezeit berücksichtigt.
Was meint ihr?
LG Simon
Anhänge:
http://astronomis.at/Vega_3sec.jpg
http://astronomis.at/vdb141_10min.jpg
http://astronomis.at/vdb141_5min.jpg
Ich habe wegen der neuen Atik 16200 einige Dinge an meinem Newton verändern müssen: Fangspiegel, Auszug, Korrektor und Adaption (http://www.astronomis.at/Astronomis/equipment.html). Als ich die Kamera im Juni erhielt, machte mich schon damals die minimale, aber dennoch spürbare Vibration nach dem Einschalten stutzig.
Bei meiner ersten Testaufnahme von NGC 6960 zeigten sich diverse Abbildungsfehler: Astigmatismus, Koma und Verkippung. Diese waren damals auch auf einer kurzbelichteten Aufnahme sichtbar und störend.
Den Astigmatismus habe ich durch erneutes Kleben des Fangspiegels und Überprüfung des Hauptspiegels, sowie aller Klemmvorrichtungen behoben. Verkippung und Koma ist, wie man auf dem Bild von Vega erkennt, noch leicht vorhanden, aber vorerst ignorierbar.
In der Nacht auf den 18.08 wollte ich mich nun entspannt (so nun auch der FS) dem Geisternebel Vdb 141 widmen. Also fokussiert, positioniert und das Guiding kalibriert. Letzteres lief mit einer Genauigkeit von weniger als 0.5 Bogensekunden.
Nach der ersten 10 minütigen Aufnahme (verlinkt), zeigte sich jedoch eine unerwartete Elongation aller Sterne im Bild. Eine zweite Aufnahme mit nur 5 Minuten Belichtungszeit zeigt den selben Fehler, mit IDENTISCHER Länge. Außerdem ist die Richtung der Elongation weder parallel zur R.A. noch zur Dec Achse. Folglich kann ich einen Nachführfehler ausschließen.
Am heutigen Morgen recherchierte ich im Netz nach einem ähnlichen Problembericht, und wurde im Cloudynights Forum fündig: https://www.cloudynights.com/topic/497697-my-ra-elongation-problems-solved/
Natürlich habe ich sämtliche Tests vorgenommen, inklusive einer Kamerarotation in jede erdenkliche Richtung.
De facto hat der Fehler eine andere Ausrichtung wenn ich die Kamera um 90° drehe, was 2 Schlussfolgerungen zulässt:
1. Der Fangspiegel (als einziges nicht mitrotiertes Element, mal abgesehen vom HS) ist verkippt, verspannt etc. - Dies war mein erster Verdacht, deshalb die neue Klebung. Der FS ist jetzt mit Sicherheit in Ordnung, wie auch an der 3 sec Vegaaufnahme zu sehen ist.
2. Durch die Gewichtsverlagerung oszilliert die Kamera anders - somit dreht auch die Elongation.
Wenn es der Korrektor wäre, dann wäre der Fehler auch in der kurzbelichteten Vegaaufnahme sichtbar. Wie man aber sieht habe ich dort eine nahezu perfekte Sternabbildung, mal abgesehen vom Koma am Rand.
Der Typ aus dem Cloudynights Forum hatte sogar noch stärkere Elongation, und die sieht auch genau so aus wie meine.
In Anbetracht dessen, dass ich sogar dann eine Schwingung am Leitstern vernehme, wenn ein 100m entfernter Güterzug passiert, halte ich es für äußerst plausibel dass die Lüftervibration zu einer derartigen Elongation führen kann.
Um meine Vermutung zu verifizieren werde ich eine andere CCD anschließen. Dann habe ich sofort Gewissheit.
Ich komme nun also vorerst zu dem Schluss, dass die Elongation tatsächlich von der Kamera verursacht wird.
Für mich unverständlich, wie ein derart offensichtlicher Fehler bei der Qualitätskontrolle übersehen werden konnte, vor allem wenn man die recht lange Wartezeit berücksichtigt.
Was meint ihr?
LG Simon
Anhänge:
http://astronomis.at/Vega_3sec.jpg
http://astronomis.at/vdb141_10min.jpg
http://astronomis.at/vdb141_5min.jpg