USB auf LAN

Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.

Astro_Louis

Neues Mitglied
Hallo

Hatte oft das Problem, dass die Verbindung zwischen Montierung, Kamera, Nachführkamera und dem Laptop mittels drei USB Kabel mit einer Länge von je 5 m sichergestellt wurde. Mit den 5 m Kabel hatte ich eigentlich keine Probleme. Für mein Setup sind aber 5 m etwas kurz. Eine Lösung musste her.

Nachforschungen ergaben, dass es einen USB Hub gibt, der mittels LAN Kabel (RJ45) und USB Geräte mit dem Laptop verbinden kann. LAN Kabel können ja, wenn ich mich nicht täusche, bis 60 m verlegt werden. Heute morgen habe ich nun den SILEX USB Device Server DS-600 erhalten. Der Hub ist mit einem USB 3.0 und einem USB 2.0 Anschluss versehen.

Meine ASI1600mm-cool, EFW und Guiding Kamera an USB3.0 (ASI hat/ist ja schon ein USB Hub), Montierung an USB2.0 angeschlossen und siehe da, es funzt. Vorerst mal ein paar Darks geschossen. Tatsächlich, Bilder download und Bilder vom Guiding laufen perfekt. Verbindung zu Montierung ist ebenfalls stabil vorhanden.

Nun müssen Tests am Himmel her. Wenn das in der Praxis wirklich funktioniert, ist das eine saubere Sache für Anwendungen, die längere Distanzen zwischen Kamera/Montierung und Laptop aufweisen.

Natürlich kann auch mit TeamViewer o.ä. längere Distanzen überwunden werden. Mir ist diese Lösung aber sehr recht.

Schauen wir mal, wie das ganze in der Praxis funzt...
 
Moin,

kann ich mir nicht vorstellen, dass das besonders gut funktioniert...

Rein rechnerisch muss es ja schon in die Hose gehen, da USB 3.0 einen Durchsatz von 5 GBit/s hat und das Netzwerkkabel nur 1 GBit/s. Hinzu kommt noch, dass beim TCP/IP-Protokoll je nach Packetgröße bis zu 50% nur für die Packet-Header (Adressierung, etc.) draufgeht.

Die ASI 1600 (mono) macht angeblich 23 Frames/s bei voller Auflösung. Also 23*12*4656*3520=4523397120 Bit/s = 4,21 GBit/s

D.h. über 1 GBit Ethernet macht sie max. 5,5 Frames/s - durch den Protokoll-Overhead vermutlich eher 3...

Gruß
Klaus
 
Hi Klaus,

rein rechnerisch hast du sicher recht. Allerdings kann es gut sein, dass man (wenn man von Videos absieht) trotzdem für gängige Szenarien ausreichend Bandbreite hat. Die ASI1600 würde man ja eher für langzeitbelichtete Deep-Sky-Aufnahmen verwenden und wenn man alle x Minuten ein Bild der 1600, alle paar Sekunden ein Bild der Guidingcam (evtl. sogar mit kleiner ROI) und alle paar Sekunden einen ASCOM Guiding-Puls rüberschickt, dürfte das bei grob 1 GB/s auch abzüglich Protokoll-Overhead doch locker reichen.

Gruß

Stefan
 
Na ja - ob ich eine 12Bit-Kamera mit 20ke FWC für lang belichtete Deepsky-Aufnahmen nehmen würde, ist nochmal eine andere Frage :/

Jedenfalls bedeutet die Silex-Lösung ggü. Teamviewer etc. schon heftige Einschränkungen - je nachdem, was man macht.

Gruß
Klaus
 
Hallo Louis

Dieser Beitrag hilft vielleicht auch noch (falls Probleme auftauchen):
USB Server

Grüsse. David
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Klaus,

da scheinst Du aber schon übersehen zu haben, was im Bereich Deepsky mit der ASI möglich ist. Für High-Speed-Aufnahmen im Planetenbereich ist die Kamera eh nicht die erste Wahl. Von daher ist Deine Bandbreitenkalkulation (schon richtig, aber) für den Anwendungsbereich leider nicht relevant.

Allerdings ziehe ich einen dedizierten Rechner mit SSD und USB 3.0 der Eilex-Lösung im Planetenbereich vor.

CS,
Gerrit
 
Hallo zusammen

Besten Dank für die zahlreichen Antworten. Danke Klaus für Deine Ausführungen. Deine Berechnungen stimmen natürlich, wenn die Kamera als Planetenkamera verwendet wird. Habe nicht geschrieben, dass ich DS fotografiere. Das ist etwas verwirrend, sorry.

Danke auch an David. Habe die Suchfunktion eigentlich verwendet, aber diesen Beitrag nicht gefunden. Die Probleme, die ich in diesem Beitrag gelesen habe, treffen bei meinen Tests momentan nicht zu. Während Stunden Darks geschossen, ein paar Flats und im PHD2 0.5s Guidingbilder geschossen. Es läuft und läuft und läuft...

Ich bin sehr gespannt, wie sich das System am Himmel verhält. Vermutlich werde ich am Mittwoch Abend das Setup mal versuchen.

Liebe Grüsse, Louis
 
Hallo zusammen

Gestern Abend habe ich auf der Terrasse mein Equipment aufgebaut. Es war ja mal klar, nach Wochen... Unter anderem habe ich meine Kamera, Filterrad, Guidingkamera und Montierung an dem neu erworbenen Silex DS-600 angehängt und mit einem LAN Kabel (15m) mit meinem Laptop verbunden.

Verbindung aufbauen mit allen Komponenten absolut problemlos. Focus an ASI Kamera sowie Guidingkamera eingestellt und auf M27 gehalten. Sollte ja ein Test sein. PHD2 ein, kalibrieren, alles wunderbar. Das Silex DS-600 erfüllte seinen Dienst problemlos.

Nach der Guidingkalibration stellte ich relative grosse Ausschläge fest. Etwas an den Einstellung gedreht, nö. Guiding war eine Katastrophe. In der Regel guide ich mit Abweichungen von ca. 0.25 Pixel nun musste ich gegen ca. 2 - 3 Pixel kämpfen. Spricht das Silex DS-600 vielleicht die Montierung spät an das PHD2 an?

Alle Komponenten mit bewährtem 5 m USB Kabel angeschlossen und PHD2 neu kalibriert. Zack, Guiding nach sehr kurzer Zeit perfekt. Silex DS-600 anghängt, Katastrophe. Erneut das USB Verlängerungskabel ran und alles perfekt.

Das Teil war vermutlich ein Fehlkauf. Tja, so kanns gehen. Habe dann bis lange nach Mitternacht mit bewährter Technik ein hübsches M27 Bildchen geschossen.

Irgendwie hatte Klaus vielleicht doch Recht :)

Von meiner Seite her kein Kauftipp, weder für Planeten- noch für DS Fotografie. Schade, die Lösung wäre für mich toll gewesen...Tja...

CS, Louis
 
Moin,

Klaus hat natürlich immer Recht :totlach2:

Scherz beiseite: Da kommt vermutlich noch ein Aspekt ins Spiel, an den ich noch gar nicht gedacht hatte. Neben der reinen Bandbreite gibt es ja auch noch so etwas wie Latenz und die scheint beim Silex sehr hoch zu sein.

Wie wäre es dann damit:

Ich habe schon einige Stick-PCs ausprobiert. Der beste scheint dieser zu sein: https://www.amazon.de/gp/product/B01MXUUGAP/ref=oh_aui_search_detailpage?ie=UTF8&psc=1

Das Ding ist ausreichend flott und hat zwei vollwertige USB-Ports (1xUSB3 + 1xUSB2) und schreibt auch sehr schnell auf eine Micro-SD(XC)-Karte. Selbst die WLAN-Verbindung ist sehr schnell - wenn man Bluetooth deaktiviert (beide benutzen die selbe Antenne). Und was in der Beschreibung gar nicht steht: Ein 100mBit-Ethernet hat das Teil ebenfalls (habe ich aber noch nicht benutzt)
Da einen Teamviewer drauf und alles ist gut.

Gruß
Klaus
 
Hallo Klaus,

ich bin kurz vor dem Kauf eines PC's, den ich fernsteuern will und schwanke zwischen einem NUC und z.B. deiner Lösung mit dem Stick.

Kannst Du damit wirklich ohne Probleme APT, CdC, PHD2, Teamviewer, und was man noch so alles braucht, gleichzeitig betreiben? Vor allem wie läuft es mit der Speicherung der geschossenen RAW-Dateien? Speicherst Du alles auf MicroSD und steckst es nach jeder Session aus oder überträgst Du die Daten dann über WLAN auf dem Heim-PC? Am liebsten würde ich auch die Datenübertragung über WLAN machen.

Eichi
 
Hallo zusammen,

ich klinke mich mal ein, weil ich früher oder später vor ähnlichen Entscheidungen stehe.

Klar, ein NUC ist deutlich leistungsfähiger als ein PC-Stick, insbesondere, wenn man sich die Ausstattungen erhältlicher und künftiger NUC-Kits ansieht:
https://www.intel.de/content/www/de/de/products/boards-kits/nuc/kits.html

Mit Betriebssystem & Zubehör geht aber ein NUC schon in's Geld.
Fragt sich, ob man dann nicht gleich ein kleines, günstiges 10" Notebook nimmt, bei dem man Tastatur und Bildschirm immer dabei hat, z.B. sowas:
https://www.amazon.de/dp/B01KCRNJ0I/ref=psdc_427957031_t2_B01F94XBZ2?th=1
 
Hallo Peter,
ich denke man muss überlegen wozu und wie man das Gerät benutzen möchte.
Klar hat ein NB Tastatur etc. dabei. Aber brauchst du das? Reichen die USB-Ports aus und funktionieren alle Geräte ggf. auch mit einem USB HUB?
Hast du die Fläche für das NB?

Mein NUC wird an die Säule gehängt und komplett remote gesteuert. Ggf. von einem Tablet vor Ort oder von meinem Rechner. Daher brauche ich momentan weder Monitor noch Tastatur.
Mit RDP ist das in meinem WLAN ausreichend schnell; TeamViewer im Lan war da anfälliger.

Den Stick-PC kannst du verwenden, wenn ein Monitor vor Ort ist. Das Thema USB ist dort IMO noch konkreter: baumelt ein zusätzlicher HUB dran und es funktioniert alles noch problemlos? Tastatur bräuchte man dann ja auch (WiFI Dongle oder USB-Anschluss s.o.)

Also sollte das an die jeweiligen Bedürfnisse angepasst werden. Im Feld sieht das wieder anders aus als stationär.

CS
Christian
 
Mahlzeit,

Kannst Du damit wirklich ohne Probleme APT, CdC, PHD2, Teamviewer, und was man noch so alles braucht, gleichzeitig betreiben?

Nun - bei mir sind es halt APT, Maxim DL oder Nebulosity & PHD, TheSky5, usw. Alles kein Problem. Teilweise benutze ich Teamviewer, teilw. auch RDP. Dafür habe ich mir bei Ebay für 5,- EUR einen Professional-Key gekauft, was sogar legal zu sein scheint.
Die 4GB RAM reichen locker aus, um alles parallel zu betreiben.

Speicherst Du alles auf MicroSD und steckst es nach jeder Session aus oder überträgst Du die Daten dann über WLAN auf dem Heim-PC?

Je nachdem. Meistens bin ich ungeduldig und hole mir schon während der Belichtungsserie erste Bilder per WLAN. Wenn ich noch nicht alle habe, stecke ich zum Schluss einen USB-Stick (statt einer Kamera) ein und kopiere die Bilder von der SD-Card auf den Stick. Die SD-Karte lasse ich immer eingesteckt. Die kann man nachts sonst leicht verlieren.

Klar, ein NUC ist deutlich leistungsfähiger als ein PC-Stick

Ja sicher. Guiding und Blider abspeichern ist aber kein Action-Spiel. Warum sollte der Rechner die 10fache benötigte Leistung haben?

Fragt sich, ob man dann nicht gleich ein kleines, günstiges 10" Notebook nimmt

Na - gerade was Du da verlinkt hast, kommt ja wohl überhaupt nicht infrage. Mit 2GB RAM bekommst Du durchaus Probleme, sämtliche Programme gleichzeitig zu betreiben. Außerdem hat das Ding nur einen USB-Port am Gerät selbst, über den auch geladen wird (ob es ein Y-Kabel gibt weiß ich nicht) und einen Port an der abnehmbaren Tastatur. Mit letzteren habe ich sehr schlechte Erfahrungen gemacht, weil sie oft kurzzeitig den Konakt verlieren. Wenn das mit Maxim passiert und dadurch der Kontakt zu einer Kamera flöten geht, kannst Du alles komplett neu booten.
Das besondere an dem von mir empfohlenen Stick ist ja gerade, dass er 4GB RAM und zwei vollwertige USB-Ports hat (+einen weiteren für die Stromversorgung).
Mit einem kleinen Notebook bzw. Tablet bekommt man aber noch ganz andere Probleme: Wegen diesem dämlichen Connected-Standby kann man nämlich den Bildschirm nicht abschalten, ohne dass die Büchse auf Standby geht. Das bedeutet, die ganze Nacht den Bildschirm (wenn auch dunkel) ebenfalls mit Strom versorgen zu müssen. Im Feld echt unnötig...

Den Stick-PC kannst du verwenden, wenn ein Monitor vor Ort ist.

Ich habe ein kleines Programm namens Connectify auf dem Stick. Wenn der Stick ein bekanntes WLAN findet, bucht er sich natürlich da ein. Darüber hinaus baut er mit Connectify aber auch noch einen eigenen Hotspot auf, mit dem ich das Gerät über das ich steuere, jederzeit mit dem Stick verbinden kann. Das ist normalerweise ein kleines Notebook - kann aber auch ein Tablet oder Smartphone sein. Teamviewer oder RDP-Client geht immer.
Der Stick macht natürlich nur Sinn, wenn man ein Steuergerät dabei hat. Einen Monitor & Maus & Tastatur mitzuschleppen wäre wohl sehr dämlich :D

Gruß
Klaus
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
Oben