Skywatcher 130/650 vs. GSO 150/600

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Minifutzi

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Hallo zusammen,

ich möchte mir gerne ein zweites Teleskop mit einer etwas geringeren Brennweite als bei meinem bisherigen (Skywatcher 200/1000) zulegen.
Genutzt werden soll es hauptsächlich fotografisch, es soll für meinen Einstieg in die Deep-Sky-Fotografie taugen.

Können mir hier vielleicht ein paar die schon etwas länger in der Deep-Sky-Fotografie praktizieren Vor- und Nachteile der beiden Teleskope nennen? Gerne in jedem Bezug, heißt Brennweite, Öffnungsverhältnis etc. Weil ein "besseres" Öffnungsverhältnis sorgt zwar für kürzere Belichtungszeiten, kann aber auch wieder zu Problemen führen oder? Aber wie gesagt ich bin offen für jeden pro- und contra Hinweis egal auf was bezogen.

Irgendwie bin ich ein bisschen ratlos/unentschlossen und habe Angst mich letztendlich doch für das falsche zu entscheiden, weil ich irgendwas übersehe bzw. an irgendwas nicht denke.

Ich brauch einfach mal ein paar Erfahrungen, Tipps, Hinweise :)

Vielen Dank schonmal und viele Grüße
Sammy
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Sammy,

ich würde dir empfehlen, erst einmal Erfahrungen mit viel kürzerer Brennweite zu sammeln. "Würde", weil ich weiß, wie schnell solch ein Rat erst einmal übergangen wird. Aber dennoch.
Es kommt ja auch darauf an, wieviel Geld in die Hand genommen werden kann. Und halbgare Lösungen sind immer teurer, als abzuwarten, zu sparen , und dann gleich etwas vernünftiges anzuschaffen.

Etwa ein 65mm Quadruplet. Eine gute, fehlerfreie Linse, in einem interessanten Brennweitenbereich.

Aber erst einmal würde ich beim Guiding ansetzen und eine gute, empfindliche Guiding-Kamera anschaffen. Zusammen mit guten Motoren und der nötigen Steuerung gehen da schon einige Hunderter bei drauf.

So oder so, Astrofotografie geht mühelos in's Geld.

Geh'doch nochmal ganz tief in dich und kläre für dich, ob es dir wirklich soo viel Zeit und Geld wert ist.

Dann lege für dich Ziele fest und versuche sie so gut es geht zu verwirklichen. So gut es geht - nicht so schnell, wie möglich.


Grüße


*entfernt*
 
Hallo Sammy,

für den Einstieg würde ich Dir ganz klar den 130pds empfehlen. Er hat ein Öffnungsverhältnis von f5 und ist damit leichter zu justieren und nicht so schwer zu fokussieren. Der GSO ist ja ein f4 Teleskop und verkürzt die Belichtungszeit bei gleicher Leistung um 30%, davon hat man aber nur etwas wenn als stimmt.

Weiterhin stellt ein f4 Newton höhere Ansprüche an den Komakorrektor. Es einfacher MPCCIII oder TS Komakorrektor stößt da schon hart an seine Grenzen.

Für den Einstieg sind das in meinen Augen unnötige Hürden, die den nutzen von f4 nicht aufwiegen. Der 130pds ist ein feines kleines Teleskop mit dem man tolle Bilder machen kann, sieht man ja auf astrobin. Und leicht ist er auch noch.

Viele Grüße
Michael
 
Eine Sache machst du schon mal richtig, nämlich zunächst zwei Teleskope gleicher Brennweite zu vergleichen. Das ist nämlich das erste Hauptkriterium. Man muss sich erst einmal fragen, womit und vor allem was man ablichten möchte. Dazu kann ich nur sagen, dass ich mit 700-800 mm bei Verwendung des APS-C Formats (Canon 600D) immer sehr zufrieden war, weil der Großtteil der dankbaren Objekte hier bereits groß, aber mit ausreichend Umgebung abgebildet werden.

Es gibt dann Objekte, die wiederum gerne mehr Brennweite und andere, die wiederum weniger Brennweite vertragen könnten (Herznebel, Seelennebel o.ä.). Am Ende kann man aber noch croppen, also weniger Brennweite nehmen und die Bildränder beschneiden, wenn gewünscht.

Je nach Seeing und Pixelgröße der Kamera ergibt sich eine "ideale" Brennweite, darüber ist es mehr oder weniger leere Vergrößerung, darunter werden Details teilweise verschluckt. In Deutschland machst du weder mit 500 mm noch mit 750 mm Brennweite etwas verkehrt, das Optimum für durchschnittliche Bedingungen liegt irgendwo um 600 mm für das APS-C-Format.

Alles weitere in Kurzfassung:
je länger die Brennweite, desto größer die Anforderungen an die Nachführung

Je kleiner das Öffnungsverhältnis, desto schwieriger wird das Kollimieren und die Abbildungsfehler/Abschattung sind gravierender, aber desto kürzer musst du belichten für die gleiche Bildhelligkeit


Prinzipiell würde ich persönlich nicht unter 6" gehen, weil diese Größe als Newton bereits sehr klein und leicht ist^^ Andererseits habe ich in f/4 immer mehr Nach- als Vorteile gesehen und würde Anfängern eher f/5 empfehlen bzw gar gleich zum kleinen, gebrauchten 80mm Apo raten.

Oder du kaufst einfach das Teleskop, das es für einen günstigen Preis gebraucht gibt und solltest du z.B. Probleme mit f/4 haben, verkaufst du es ohne großen Verlust wieder.
 
Da hast du recht, Ich meinte die Öffnungszahl; bei der gilt 4 < 5. Der Sinn ist trotz des falschen Wortwahl hoffentlich spätestens bei der Empfehlung von f/5 deutlich geworden ;)

Natürlich ist 1/1,4 ein kleinerer Wert als 1/2,8 usw.
 
Jetzt will Roman den Micha bestimmt nur ärgern 1/1,4 ist ja größer als 1/2,8, was auch immer das mit der Frage zu tun hat. Weil ich das Problem kenne und es irgendwie verführerisch ist bei f/4 von kleiner als f/5 zu reden, zumal der Tubus bei gleicher Öffnung dann ja auch kleiner bzw kürzer ist, spreche ich fast nur noch von schnellen und langsamen Optiken :)

CU
Klaus
 
Verdammt, natürlich ist 1/1,4 größer als 1/2,8. Es ist Zeit, ins Bett zu gehen! Haha

Jetzt ist der Thread völlig zugemüllt, dabei weiß wahrscheinlich ohnehin hier jeder Mitleser, was gemeint war. Die Finger tippen was anderes als das, was der Kopf ihnen mitgeteilt hat.
 
Vielen Dank für Eure Antworten. Habe es gestern leider nicht mehr geschafft zu antworten. Aber denke Eure Antworten helfen mir schon ein wenig bei der Entscheidung :)

@Dietrich: Ich habe mir das schon ganz gut überlegt und mir auch schon meine Schrittweisen Ziele gesetzt :) Klar geht Astrofotografie ins Geld, aber man muss ja auch nicht gleich am Anfang die teuersten Dinge kaufen, sondern baut sich sein richtiges Equipment nach und nach auf...erweitert, tauscht aus etc.

Ich denke niemand überlegt sich von heute auf morgen ohne bereits experimentiert zu haben, dass er mit der Astrofotografie anfangen möchte und kauft gleich für 15.000 Euro alles zusammen ;-)

Im Zuge der Optimierung möchte ich mir jetzt (ist schon ein fix gesetztes Ziel) ein "kleineres" Teleskop anschaffen um eben mein bisheriges Equipment etwas zu erweitern und zu optimieren. Eine Guiding-Kamera besitze ich bereits ;-)

Viele Grüße
Sammy
 
Ja! Und deshalb rate ich dir, die Brennweite nochmals zu reduzieren.

Mit 300 - 450mm bekommst du schon schöne Objekte ins Bild. Ohne so ganz große Probleme, an denen jeweils weitere hängen.

Bei den angegebenen Optiken brauchst du zusätzlich früher oder später Korrektoren, hast Abstände einzuhalten, usw. ,usw.

Die Nachführung braucht auch Aufmerksamkeit, die, je länger - je aufwendiger wird. Zeit und Brennweite betrefffend.

Es geht nicht um 15ooo €. Aber 1500 hat so eine Minimal-Ausrüstung leicht gekostet.

Anzunehmen, für 500 würde man etwas zusammenbekommen, was einem schonmal Freude machen kann, ist....zu..optimistisch.

Leider folgen weitere Ausgaben. Meist welche um schonmal angeschafte Dinge zu ersetzen. Klassische Doppelausgaben also.

Deshalb rate ich zu einem kleinen Gerät, was in Bestand bleiben kann, das mit seiner Brennweite noch nicht gar so große Ansprüche an die Nachführung stellt und trotzdem für etliche Objekte die passende Brennweite hat.
Früher oder später kaufst du sowieso etwas zwischen 300 und 450mm Brennweite, wenn du dabei bleibst. Warum also nicht, wenn es sinnvoll ist, sich in das Gebiet einzuarbeiten?

Längere Brennweiten sollte man wirklich erst anschaffen, wenn man mit kürzeren nichts mehr neues herausarbeiten kann.

Aber das war nur mein Rat. Tu' was du für richtig hältst.
Vielleich gibst du in 50 Jahren ähnliche (unnützliche) Ratschläge.

Grüße

*entfernt*
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo nochmal :)

Ich wollte nicht den Brennweiten-Ratschlag kritisieren (ich bin für alle Meinungen inkl. deren Begründungen offen und dankbar, auch für diesen.

Ich wollte nur klarstellen, dass ich mir bewusst bin, was für ein enormer Aufwand und auch was für Kosten da auf mich zukommen/zukommen können. Und das mir bereits gründlich überlegt habe, ob ich wirklich Lust/Zeit/Geld/Interesse für die Astrofotografie habe, mehr nicht.

Erste Erfahrungen habe ich ja auch bereits mit meinem Skywatcher 200/1000 gemacht, also natürlich auch fotografisch (zwar bisher ohne Guiding..), z. B. Hantelnebel, Kugelsternhaufen, Andromeda-Galaxie (wobei die natürlich eher was für die kleinen Brennweiten ist), Saturn, Jupiter, Mond...

Und im Grunde macht es mir Spaß mich auch mit den etwas schwierigeren Sachen zu befassen, heißt natürlich möchte ich demnächst auch anständig Guiden, schwierigere Objekte fotografieren, die Belichtungszeiten verlängern/ausreizen etc.

Um eventuelle Verwirrungen bezüglich meines Equipments aus dem Weg zu räumen: Ich besitze bereits:

- Skywatcher 200/1000 auf NEQ-5 (mit Nachführmotoren)
- Canon EOS 1300D (mit Netzteilbetrieb)
- Tamron Objektiv 70-300 (da hätten wir die 300mm Brennweite)
- ASI120 MC zum Guiden
- Notebook mit Stellarium, PHD2, APT zur Steuerung
- Das Lidl-Scope 70/700 (momentan nicht genutzt, da zur Fotografie zu dunkel und zum Guiden auf der Montierung etwas zu groß/schwer)
- Baader QTurret Barlow Linse 2,25x/1,3x
- Baader Hyperion 17mm und 8mm
- diverse andere Okulare
- sämtliche Adapter zum Anschluss der Kameras (auch zum Anschluss der ASI an den Sucher)
- T2 Verlängerungshülsen

Naja und ich dachte als sinnvolle Ergänzung würde sich hier ein Newton mit um die 600-650mm Brennweite eignen :)

Ich wollte deinen Ratschlag an sich nicht kritisieren, sorry wenn das falsch rüber gekommen ist.

Viele Grüße
Sammy
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Servus Sammy,
habe den 130/650pds und benutze ihn oft zum fotografieren, selten visuell. Wobei ein visuelles Erlebnis war der Cirrus-Nebel Komplex mit dem 34mm Maxvision und OIII Filter. Das ganze Gebiet, Sturmvogel, Hexenhand und und und, wow!

Fotografisch hatte ich lange den mpcc, mit wenig elongierten Sternen am Rand, jetzt mit gpu noch ein wenig besser.

Ergebnisse:

Link zur Grafik: http://astrob.in/227507/C/rawthumb/gallery/get.jpg

Link zur Grafik: http://astrob.in/216859/C/rawthumb/gallery/get.jpg

Link zur Grafik: http://astrob.in/310088/C/rawthumb/gallery/get.jpg

Link zur Grafik: http://astrob.in/309436/0/rawthumb/gallery/get.jpg

Zu dem GSO kann ich nix sagen, weil ich den nicht habe. Allerdings kann ich bestätigen, dass f/4 viel zickiger ist als f/5. Da Astrofotgrafie sowieso ein beständiger Kampf gegen zickige Technik ist, freue ich mich mittlerweile sehr über den kleinen nicht ganz so kurzen Newton.

CS
Gottfried


 
Hallo Gottfried,

danke für Deine Erfahrungen mit dem Skywatcher. Schöne Bilder hast Du da gemacht :) Das lässt ja hoffen! Wollte ihn auch hauptsächlich für die Fotografie kaufen.

Zum Korrektor...auch mit dem mpcc können sich die Bilder doch gut sehen lassen finde ich, wenn ich mir Deine Bilder so anschaue.

Viele Grüße
Sammy
 
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