Galaxien nach zwei

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klawipo

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Hallo Star People,

mit dem 12 Zoll f/5 habe ich heut ab halb 3 in der Voreifel gespechtelt. Orion war schon da, aber an dem Standort noch nicht über den Baumwipfeln. Ein Blick auf M31 zeigte ordentliche Bedingungen für die Galaxienjagd. Zwei Staubbänder von einem Rand bis über den Bulge und ein gewaltiges Halo auf der gegenüberliegenden Seite.

M33 war das Highlight. Vor allem das 19mm Flatfield Okular erwies sich als ideal. Ich sah einen zarten längeren Arm der sich zum Sternentstehungsgebiet NGC 604 erstreckte und einen auf der anderen Seite, dazwischen mehr zur NGC 604 abgewandten Seite ein kürzerer aber recht prägnanter, alle wanden sich entgegen dem Uhrzeigersinn. Dunkelstrukturen nah dem Zentrum konnte ich wahrnehmen, aber nur schwer halten.

Messier 74 in den Fischen fand ich dagegen schwierig. Mit viel Geduld hätte man vielleicht mehr rausarbeiten können als den runden Fleck mit ein paar Körnern, vielleicht nächstes mal.

Sehr lang präsentierte sich die Edge On Galaxie NGC 691. Bereits bei 80fach vermutete ich ein zentrales Staubband. Auch bei 175fach sah ich es aber nur gelegentlich. Im Nachgang erwies sich die Vermutung als korrekt. NGC 1023 in der Nähe war einfach eine schöne Spindel mit einer Fülle von Sternen drin und drum.

Der Supernova-Überrest Messier 1 reizte mich noch. Dort konnte ich bei 175fach das innere gespiegelte Z sehen, es war aber auch schonmal prägnanter.


Am Ende ein bisschen Rumrühren mit dem Revue 8x40 Weitwinkel: Einmal M31 in ganzer Pracht. Begleiter oder Staubbänder konnte ich aber nicht sicher ausmachen. Auch M33 war im handlichen Glas schon als ordentlich dicker Keks zu sehen. Beeindruckend für die kleine Optik. Sternhaufen im Fuhrmann sowie H und Chi schaute ich mir nur kurz an. Ein wenig mehr Vergrößerung wäre bei denen schon schön gewesen. Die Plejaden dagegen sind für dieses Glas ideal und erschienen als schöner Haufen, wenn auch ohne Nebel um Merope oder sonstige Mitglieder. Mit diesem netten Anblick ließ ich die Session ausklingen.


CU
Klaus
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hi Klaus,

dass Du M33 so detailreich sehen konntest ist zu beneiden, ich schwirre an der immer nur schnell vorrüber, weil ich da nicht wirklich lohnenswertes sehe, ich werd mir aber nun nach Deiner Beschreibung mal mehr Mühe geben, ein 19ner hab ich nicht, ich probier mal ein 13mm Oku aus, bin schon ganz gespannt.

Um 3h allein in der Pampa - wow!!!!

Deine Berichte motivieren so richtig Klaus, freu mich immer drauf!

Grüsse von Anette
 
Hallo Anette,

danke für die motivierenden Worte. So richtig Pampa ist es da speziell noch nicht. Die Lichter eines Industriegebietes sind im Norden noch zu sehen. Die nächste 24 Stunden Tankstelle ist auch nicht weit und da könnte ich mir zur Not noch zu Fuß einen Kaffee holen...

M33 ist eben so ein Fall geringer Flächenhelligkeit. Da hilft nur dunkler und transparenter Himmel, den hatte ich bei der Beobachtung davor auch eher weniger.

Auch wenn das jetzt schon sehr OK war gibt es Nächte da sehen manche Galaxien bis zum Rand fast weiß aus, nicht innen hell- und außen dunkelgrau. Unvergessen zB das Leo-Triplett vor einiger Zeit mit deutlich unsymmetrischem M65 und NGC 3628 mit breit auffächernden Ausläufern bis zum Rand, das war am selben Standort. Auf solche Nächte hofft man immer, sie sind aber leider selten.

CU
Klaus
 
Hallo zusammen,

kurzer Post bezüglich M33:

ich habe da sage und schreibe 31 Nächte gebraucht (mit verschiedensten Gerätschaften, bis ich mal ein anständiges Bild im Okluar hatte. Das war jedoch dann wirklich überwältigend.

M33 könnte man sich meist sparen, aber man weiß halt nie wann sie wirklich gut geht :)

CS

Matthias
 
Hallo Klaus,

das hört sich an, als ob du wieder bei Rheinbach unterwegs warst, wobei sich die Beschreibung von M 33 nicht nach einer 24-Stunden-Tankstelle anhört. ;) Schön, dass du die Nacht noch gut nutzen konntest. An Strukturen in M 1 habe ich mich immer noch nicht gewagt. Bringt da ein Filter was?

Wegen eines neuen Quasars wollte ich in der Nacht zu Sonntag auch noch in die Eifel fahren und hatte bis 2:00 Uhr gewartet. Jedoch traute ich dem Satellitenbild nicht so recht, fürchtete wieder eine hohe Luftfeuchtigkeit, so dass ich mich dann gegen einen (vermuteten) diesigen Himmel und für eine mindestens zweiwöchige Wartezeit entschieden hatte.

Viele Grüße aus Meckenheim
 
Ja so mehr oder weniger in der Gegend, mehr noch bei Abfahrt Swisstal. M1 habe ich jetzt auch noch nicht mit Filamenten wie auf Fotos gesehen nur die erwähnte Blitzform zeigt sich eingebettet in was Diffuses, wenn Transparenz und Seeing Okay sind.

Der Beobachtungsort hat einige Streulichter und weit runter zum Horizont gehts auch nicht wegen Bewaldung. Aber gen Süden ab ca 30 Grad ist es schon da oft gut und wird weiter raus auch nicht viel besser.

CU
Klaus
 
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