Newton f/4, ab wann ist mit Koma zu rechnen?

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PeterundFrank

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Hallo,

ich habe (noch) eine Frage in Verbindung mit einem schnellen f/4 Newton... und war ist für die Fotografie ein Komakorrektor zwingend erforderlich, so ist es zu lesen. Aber lässt sich das wirklich grundsätzlich sagen?! Es hängt doch von der eingesetzten Sensorgröße ab. Wenn ich an DSRL denke, ist es klar, was ist aber bei einer Sensorgröße kleiner CCD oder CMOS-Sensoren, die z.B. eine Kantenlänge von 5,6 mm x 3,2 mm (ASI290)? Ist bei so einer Sensorgröße mit Koma in der Abbildung zu rechnen?

Danke und CS
Peter
 
Ich nutze einen 8" F/4 Newton - fuer DS mit der ASI1600MMC (nahe APS-C-grosser Sensor) und fuer Lucky Imaging mit der ASI224mc (4,8 mm * 3,6 mm) .. und kann dir daher sagen, selbstverstaendlich fuer den grossen Sensor der 1600mmc - aber auch bei Aufnahmen mit dem Mini-Sensor der 224 ist ein Koma-Korrektor - und wenn es nur eine Koma-korrigierende Barlow ist - zwingend erforderlich.

fuer die ASI1600 nutze ich den GPU .. fuer das LuckyImaging mit der ASI224 die APM 2.7x Koma-Korrigierende Barlow ..

Jonas
 
Hallo Peter,

Komafrei ist ein Spiegel nur genau auf der Achse. Je schneller das Öffnungsverhältnis umso eher wird sie sichtbar.
Mit einem kleinere Sensor erfasst du natürlich weniger davon, der Gedanke liegt also nah. Pferdefuß ist hier aber auch die Pixelgröße. Die 290er hat extrem kleine Pixel und würde bei gutem Seeing Koma deutlicher zeigen als ein Chip mit doppelt so großen Pixeln. Aber selbst da ist sie sichtbar (siehe Jonas). Nur aus dem Grund sich um einen Korrektor zu drücken, macht es keinen Sinn einen Chip mit geringer Kantenlänge und großen Pixeln zu wählen, wenn man sowas überhaupt noch bekommt. Wer will denn heute noch Bilder in Briefmarkengröße machen?
Wie du es auch drehst, ein Korrektor ist fotografisch nicht zu vermeiden und ein brauchbarer ist für eine sehr übersichtlichen Summe zu bekommen.

cs Dirk
 
Hallo Peter,

laut "Handbuch für Sternfreunde" errechnet sich der ohne Korrektor brauchbare Bildfelddurchmesser zu D~10,7*Öffnungszahl²*Auflösungsvermögen.

Bei der ASI290 hat man 2,9-µm-Pixel, also gilt für den schnellen Newton:

D_max=10,7*4²*2,9 µm=10,7*16*2,9 µm=496 µm~0,5 mm

Das ist offensichtlich deutlich kleiner als der Sensor, also geht da ohne Korrektor nicht viel.

Grüße

fquadrat

PS
Ja gut, als das Buch gedruckt wurde, war Film üblich.


 
Hallo,

in einem Nachbarforum wurde folgende Formel für die ungefähre Komaschweiflänge gepostet:

"... die Länge L der Komaschweife beträgt:

L = 3d/(16 (F/D)^2)

Mit F/D = 1600/254 = 6,3 (nicht 6,4) und d = Abstand zur Achse.
Der Fehler bei d = 16mm/2 = 8mm beträgt demnach: 0,038mm = 38um = 8,3 Pixel
Da der Abstand d linear in die Formel einfließt hast du bei halbem Bildfeld den halben Fehler usw.
"

Ich zitiere das mal ohne Änderung. Ich habe das an meinem F/4-Newton geprüft und finde, es stimmt sehr gut. Damit kann man sich dann zumindest ausrechnen, mit welcher Koma man auf einem Bild zu rechnen hat und entscheiden, ob das für einen akzeptabel ist oder nicht.

Viele Grüße

*entfernt*

 
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