Selbstbau Sky Quality Meter - einfach & günstig

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Habe gestern Abend mal den SQM getestet.
Ich habe dabei mal folgende LED-Linsen probeweise eingesetzt: 20 Grad, 30 Grad sowie ohne Linse. Dabei ergaben sich keine gravierenden Unterschiede in der Messung.
Was mir dabei aufgefallen ist: nach dem Start und Hochfahren des SQM erschien zunächst der oberste Grenzwert von 21,95. Danach einmalig der Wert 4.3, welcher sich aber dann auf etwa 11 erhöhte und anschließend im Prinzip, mit kleinen Abweichungen, konstant blieb.
Der Himmel selbst gab visuell als Grenzgröße etwa 4m her (Referenzsterne im kleinen Wagen).
Habt ihr das auch schon festgestellt?
Und überhaupt: welchen Parameter im Programm müsste ich ändern, damit der SQM andere Werte anzeigt?

Gruß
Dieter
 
Ich habe den Sensor inzwischen direkt an einem USB-Interface laufen und den gleichen Effekt mit der LED-Linse festgestellt. Meiner Meinung nach liegt der Brennpunkt der Linse innerhalb des Gehäuses, aber der IR Filter liegt darunter und der Sensor noch weiter unten.

Wie sieht eigentlich die Beziehung von mag zu anderen Helligkeitsgrößen aus? Ich habe danach gesucht, aber nichts Hilfreiches gefunden, außer dass es sich an der Wahrnehmung des menschlichen Auges orientiert, ein logarithmisches Mass ist und eigentlich die Helligkeit von Punktlichtquellen misst. Der Sensor liefert typ. 2,3 kHz/(uW/cm^2). Wie kommt man von uW/cm^2 zu mag, wenn man weißes Licht im sichtbaren Bereich annimmt?

Michael
 
Hallo Dieter,
die Erfahrungen habe ich auch gemacht. Habe auch eine 30° Linse im Einsatz, da diese am schnellsten zu beschaffen war. Du kannst den SQM-Wert in diesem Programmteil ändern/justieren:
// TLS2137 Sensor
int mySQMSensor = 5; // TLS2137 OUT to digital pin 5 (cannot change)
float mySQMreading = 0.0; // the SQM value
const float A = 20.7; // may need to adjust this for accuracy (range 19-22)
Den Wert "A" kann man den Wert von 19-22 zuweisen und dementsprechend ändert sich das Ergebnis.

Hallo Michael,
wo, wie und was für ein USB-Interface schließt man an den Arduino an. Braucht es dann auch noch spezielle Software?

Viele Grüße
Horst
 
Hallo,

In Zeile 142 ist ein Initialwert hinterlegt, der geändert werden kann:

const float A = 20.7;
// may need to adjust this for accuracy (range 19-22)

Bei Erhöhung steigt der SQM Wert und umgedreht. Ideal wäre es, dass mySQM neben ein käufliches zu legen und damit zu kalibrieren.

@Michael: die Berechnung des SQM Werts bzw. Umwandlung von Frequenz in mag ist im Code in Zeile 449 hinterlegt.

Gruß,
Alex



 
Wo ist denn dieser Code? Ich finde bei sourceforge alle möglichen einzelnen Dateien zu dem Projekt, aber kein Archiv mit dem gesamten Code. Mangels Übersichtsdokumentation ist mir auch nicht klar, was auf dem Arduino und was auf Windows gemacht wird.

Wenn von "mag" gesprochen wird, ist damit dann immer "mag/(arcsec^2)" gemeint, wobei die Bogensekunden sich auf den Himmel beziehen? Damit hätte man dann ja schon mal eine Beziehung zwischen Energie und Fläche.

Horst: Ich habe den TSL237 sowie für die Temperatur einen TSIC206 an ein serielles USB Modul mit FT232R (3-4 Euro, Ebay) angeschlossen, was ich im Bitbanging Mode betreibe.

So bekomme ich direkt die Rohdaten. Im Moment habe ich ein kurzes Programm mit libftdi geschrieben, was mit 265 KByte/s sampled und Frequenz und Temperatur ausgibt. Sehr hohe Helligkeitswerte gehen damit nicht, aber die sind ja auch nicht das Ziel. Ich möchte nur ein kleines Modul mit USB Anschluss haben, ohne Batterie oder Anzeige, und idealerweise im 1,25" Format, um einen normalen IR Filter aufzuschrauben.

Man misst ja nicht ständig, von daher ist es mir egal, wenn während der Messung ein paar MB übertragen werden.

Michael
 
Zitat von Michael_Haardt:
Wie sieht eigentlich die Beziehung von mag zu anderen Helligkeitsgrößen aus? Ich habe danach gesucht, aber nichts Hilfreiches gefunden, außer dass es sich an der Wahrnehmung des menschlichen Auges orientiert, ein logarithmisches Mass ist und eigentlich die Helligkeit von Punktlichtquellen misst. Der Sensor liefert typ. 2,3 kHz/(uW/cm^2). Wie kommt man von uW/cm^2 zu mag, wenn man weißes Licht im sichtbaren Bereich annimmt?

Michael

Vielleicht könnte das Dokument etwas weiterhelfen.
http://www.unihedron.com/projects/darksky/mpsastocdm2.pdf

Ich fände es auch toll wenn es möglich wäre gleich noch einen Lux oder Lumen Wert mit anzuzeigen.
 
Das Dokument und einiges andere fand ich inzwischen auch, aber so ganz hilft es mir noch nicht. Mein Verständnis sieht so aus:

Die Einheit mag ist ein relatives Vergleichsmass der Helligkeit von Sternen (von der Oberfläche der Erde aus gesehen), wobei Wega 0 mag hat. 5 mag sind jeweils ein Faktor 100.

Für die Himmelshelligkeit ist allerdings ein Flächenmaß nötig, darum wird gerne mag/arcsec^2 benutzt. Das bezeichnet die Lichtmenge von einem mag verteilt auf die Fläche einer Quadratbogensekunde. Anschaulich ist 1 mag/arcsec^2 die Helligkeit von Wega auf eine Quadratbogensekunde defokussiert.

Das Analogon zu mag ist cd (Candela) und bei mag/arcsec^2 ist es cd/m^2.

x [cd/m^2] = 10.8*10^4*10(-0.4*y[mag/arcsec2])
y [mag/arcsec2] = log10(x[cd/m^2]/108000)/-0.4

1 Lumen ist der Lichtstrom von 1 Candela pro Steradiant und Lux ist das Flächenmaß dazu. Ich glaube, dass man das schon mit anzeigen könnte.

Der Sensor spezifiziert uW/cm^2 und irgendwie vermute ich, dass die spektrale Empfindlichkeit des Sensors gekoppelt mit einem IR Filter ganz anders als das menschliche Auge aussieht, also wie kommt man nun von cd zu W?

Michael
 
Kann mir jemand auf die Sprünge helfen wie ich von der Frequenz auf µW/cm² komme?

Angenommen der Sensor liefert 13622 Hz. Im Datenblatt steht als "Irradiance responsivity" der Wert 2,3 kHz(µW/cm²).

Rechne ich richtig wenn ich dann 13,622kHz/2,3kHz rechne und 5,9µW/cm² rausbekomme (alles bei 524nm)?
 
So verstehe ich das und der Wert passt zu Bild 9. Im Datenblatt ist allerdings nur der typische Wert und keine Abweichung angegeben. Ich entnehme der Angabe von 40-60 kHz bei 21.8 uW/cm^2, dass der Wert wenigstens zwischen 1,83 und 2,75 uW/cm^2 liegen kann. Dabei ist unklar, ob dieser Wert exemplarspezifisch ist, also über eine Kalibration zu verbessern, oder ob er ein Rauschintervall angibt.

Michael
 
Hm, das 40-60 kHz ist in der Tat komisch. Das Rauschen falls es das selbe ist wie Dunkelstrom ist mit 2Hz ja eigentlich vernachlässigbar.

Ich habe hier noch eine Seite gefunden die W/cm² in lm/cm² umrechnet.

https://www.translatorscafe.com/unit-converter/en/illumination/9-11/

Wenn ich mich aber durch diverse Artikel zu Lux und Lumen lese vermute ich so langsam das man das garnicht so umrechnen kann.

Was jetzt weißes Licht angeht könnte man da nicht Bild 10. nehmen und einen Mittelwert bilden von 400 bis 700nm oder so?
 
Hallo zusammen,

ich habe leider erst jetzt die Zeit gefunden, mit dem Projekt richtig anzufangen... und habe sehr schnell festegellt, dass ich von Anfang an einen Fehler gemacht habe.
Vielleicht, haben ein paar Leute das selbe Problem gehabt, da es um dem Type von Arduino geht.

Ich hatte den folgenden Arduino Nano damals bestellt:
"Arduino Nano V3 ATmega168, CH340, mini USB"

Leider hat die Version ATmega168 nur 16Kb Speicherkapazität... was leider nicht mit der Grösse des Programms passt (z.B " v222_OLEDI2C_NGPS_AGPS_NMEA")

Mit dem ATmega168, bekommt man deswegen die folgende Fehlermeldung,

Der Sketch verwendet 22.112 Bytes (154%) des Programmspeicherplatzes. Das Maximum sind 14.336 Bytes.
Globale Variablen verwenden 1.224 Bytes (119%) des dynamischen Speichers, -200 Bytes für lokale Variablen verbleiben. Das Maximum sind 1.024 Bytes.
processing.app.debug.RunnerException: Der Sketch ist zu groß...



Deshalb ist es unbedingt wichtig einen "Arduino Nano V3 ATmega328, CH340, mini USB" zu bestellen. Mit 32Kb Speicherkapazität passt es.
Zum Glück hatte ich eins da.


Der Sketch verwendet 22.112 Bytes (71%) des Programmspeicherplatzes. Das Maximum sind 30.720 Bytes.
Globale Variablen verwenden 1.224 Bytes (59%) des dynamischen Speichers, 824 Bytes für lokale Variablen verbleiben. Das Maximum sind 2.048 Bytes.



Viele Grüße,

Julien
 
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Hallo zusammen,

hat jemand schon sein mySQM neben ein käufliches gelegt?

Ich habe heute Abend eins ausleien können und die Unterschied ist schon signifikant.

Ich bin in der Stadt, messe mit meinem ~11 und das käufliches liefert ~16-17. Unterschied ist da echt zu groß.

Habe mit dem "A" Wert im Code rumgespielt, ohne dass es viel bringt.

Ich glaube mein Gehäuse ist noch nicht optimal, so dass es bestimmt noch ein bisschen Störungslicht gibt.
Meine Filter aus Ebay sind auch noch nicht angekommen, so dass ich mit einem Canon Low-Pass Filter (entfernt beim Umbau einer 1000DA) arbeiten musste.
Ob es so viel Unterschied erklären kann? Hmm...

Wie sieht das bei Euch aus?

Viele Grüße aus Dresden,

Julien
 
Hallo zusammen,

hat jemand schon sein mySQM neben ein käufliches vergleichen können ?

Viele Grüße,

Julien
 
Ich habe den Ansatz mit dem direkten Anschluss des TSL237 an einen FT232R weiter verfolgt und kann die Impulse nun mit libftdi auswerten. Als Temperatursensor habe ich einen TSiC206 verwendet, der ebenfalls funktioniert.

Nach der Beschreibung der Transparenzmessung habe ich noch einen MLX90614-BAA gekauft, aber festgestellt, dass die billigen Angebote aus China B89 sind, die nur PWM machen und die ich nicht zu I2C überreden konnte. PWM ist allerdings einfacher und der vorkalibrierte Messbereich scheint zu funktionieren. Das wäre auch für den Arduino eine gute Ergänzung, damit das SQM neben der Helligkeit die Transparenz messen kann.

Es hakt nun allerdings bei der Konvertierung von uW/cm^2 in mag/arcsec^2. Bei http://www.unihedron.com/projects/darksky/magconv.php findet sich die Umrechnung von mag/arcsec^2 in cd/m^2:

[value in mag/arcsec2] = Log10([value in cd/m2]/108000)/-0.4

Bei http://www.calcul.com/light-luminance steht der Zusammenhang:

1 cd/cm^2 = 0.0015 W/cm^2.

Wie man von einem Winkelmaß auf ein Flächenmaß kommt und dabei noch die spektrale verschiedene Empfindlichkeit und den IR-Filter, der diese nochmal verändert, mit einbezieht, ist mir schleierhaft, darum traue ich der Sache nicht recht.

Es scheint mir empfehlenswert, neben dem mag Wert die Frequenz mit zu loggen, um später noch die Rohdaten zu haben.

Michael
 
Hallo Michael,

danke für den neuen Link. Werde ich mir anschauen.
Hast du selbst dein SQM mit einem käufliches Modell vergleichen können?

Viele Grüße,

Julien
 
Nein, ich hab's nur mit obigen Formeln nachgerechnet und da komme ich eben auf niedrigere Werte.

Inzwischen befasse ich mich mehr mit der Theorie dahinter und die Sache ist kein bisschen einfach. Der richtige Filter ist wesentlich für die korrekte Funktion. Ich werde in nächster Zeit mal schauen, was bei der Kombination des TSL237 mit verschiedenen Filtern rechnerisch rauskommt und wie das im Vergleich zur menschlichen Empfindlichkeit aussieht, besonders bei Nachtsicht.

Michael
 
Hallo in die Runde,

habe jetzt auch einen SQM zusammengebaut (noch auf Breadboard). Die Teile habe ich komplett (ausser Linsen und Filter) über Aliexpress bestellt, hat zwischen 17 und 49 Tagen (nach angezeigtem Versandstart) gedauert. Habe mir die Version mit dem OLED gebaut und wollte jetzt mal von euch wissen, wie ihr das Display abdunkelt, da es bei mir viel zu hell ist.

Grüße & CS,

Martin
 
@Horst: richtig schick geworden! Was haben dich die Teile gekostet bis du bei diesem Ergebnis warst? Bist du zufrieden mit dem Selbstbau oder funktioniert die Kaufversion anders/besser?

Vg und CS
Oliver
 
Es hat eine Weile gedauert, aber hier sind die Ergebnisse der relativen Empfindlichkeit mit verschiedenen Filtern. "mySQM" ist der in der Dokumentation beschriebene Filter von Ebay.

http://www.moria.de/~michael/tmp/photometry.svg

Wie man sieht, hat Unihedron aus gutem Grund einen Hoya CM-500 gewählt, denn der Filter kommt der Nachtsicht am Nächsten. Es gibt ein Paper, was sich mit der Abweichung zur Nachtsicht beschäftigt. Ich habe über Ebay einen gebrauchten BG38 bekommen. Andere Filter sind nicht mal ähnlich zur Nachtsicht.

Die absolute Empfindlichkeit ist natürlich anders und der Code müsste die Wirkung des Filters mit einbeziehen. Eine Kalibrierung steht noch aus.

Es gibt inzwischen vom gleichen Autor ein Nachfolgeprojekt zu mySQM, welches einen Melexis MLX90614 IR Sensor verwendet und über die Himmelstemperatur die Transmission misst. Es gibt von diesem Sensor eine sehr günstige, aber nicht originale Version auf Ebay, die fest auf PWM konfiguriert ist, erkennbar am Suffix B89. Die habe ich eingebaut.

Meine Version verwendet keinen Arduino und kein Display, sondern benutzt ein FT232 Modul und wird über USB angeschlossen. Die Software läuft unter Linux mit libftdi.

Zur Umrechnung fand ich im Netz das:

http://www.calcul.com/light-luminance :

1 W/cm^2 = 683 cd/cm^2

http://www.unihedron.com/projects/darksky/magconv.php :

[value in mag/arcsec2] = log10([value in cd/m^2]/108000)/-0.4

Michael
 
Grüß Euch!

Hat noch jemand von euch einen TSL237 und eine passende Linse über?

Die Versandkosten von den Händlern sind einfach eine Katastrophe :(

Kontakt

reverend
[dot]
antun
[ätt]
gmail
[dot]
com
 
Hallo Toni,

falls es eine Option für dich ist bei Aliexpress zu bestellen: Suche nach TSL237 (1 pcs x TSL237S-LF Light To Frequency High Responsivity TSL237). Gibt es für 5€ inkl. Versand.

Die Linsen im 10er Pack für 2$ bei Ebay. (laut Link aus der Teileliste).

Ich habe das so bestellt.

Grüße,

Martin
 
Hallo zusammen,

cooles Projekt! Ich hab vor ein paar Wochen auch ein Ambient-Light-Sensor verbaut - auch mit dem Hintergedanken mal die Helligkeit vom Nachthimmel zu messen.

Den TSL 237 Lichtsensor hab ich dabei gar nicht wahrgenommen.
Ich hab den SFH 7771 von OSRAM verwendet. Das war der beste low-light Ambient-Light-Sensor, den ich gefunden hab. Der gibt digital direkt einen Lux-Wert aus. Er misst laut Datenblatt 0.001 - 43000 lx!

Laut Wikipedia ist 0,001 lx: Sternklarer Nachthimmel (Neumond)
Dachte mir dann: Der wird auf jeden Fall eingebaut :D

Einziger Nachteil, der ist wirklich winzig aber ich hab ein Mikroskop und ne ruhige Hand.

Ich bin allerdings mit der Software für das Projekt im Rückstand wobei ich den Sensor schon angesprochen hab und die Lux Werte ausgeben kann. Wäre vielleicht mal interessant die Helligkeitswerte zu vergleichen...

Falls es wen interessiert, hier ein Bild von meinem Projekt:
http://abload.de/image.php?img=watchstjb2.jpg

Auf dem Foto hab ich gerade den Temperatur/Feuchtigkeitssensor getestet, der noch falsche Werte angezeigt hat. Auf der linken Platine (die "Smartwatch") ganz rechts oben sieht man den SFH 7771.

Gruß Heiko
 
Hi Toni,
ich habe noch viele Linsen aus dem Projekt bei mir übrig. Kann leider kein PN mehr schreiben.
Deshal hier meine Email, falls ich Dir was schicken soll:
steelandt <(ät)> yahoo <(punkt)> fr
VG aus Dresden,
Julien
 
Irgendwie bezweifle ich das auch nur ein einziges selbstgebautes "Skymeter" zu einem anderen reproduzierbare absolute Werte anzeigen wird, insbesondere bei verschiedenen Standorten. Schon alleine wegen der Unklarheit über die Wellenlänge. Alle Bestrahlungsstärke Werte im Datenblatt beziehen sich ja auf monochomatisches Grün bei 524nm.
Und wenn man sich im Datenblatt die Grafik 10 anschaut (Spectral Responsitivity) dann sieht man das der Sensor sein Maximum bei irgendwo 680nm hat. Bei 800 nm weiter im Infrarot hat er schon nur noch 80% und bei 850 nur noch 60%.

Wozu dann eigentlich noch den IR-Cut Filter? Wenn ich so die Filterkurven der IR-Cut Filter anschaue dann fangen die meist erst bei 700nm an abzufallen, also sogar noch nach dem Empfindlichkeitsmaximum des Sensors.

Die andere Frage wäre doch eigentlich auch welche farbliche Zusammensetzung so ein "Nachthimmel" hat. Wenn man näher zu Städten ist könnte es ja sein das der Rotanteil größer wird.
Müsste man dann aber nicht mit einem ganz anderen Faktor rechnen als wenn man blaulastigeres Licht hätte. Oder reicht es aus, aus der Sensor Empfindlichkeitskurve einen Mittelwert rauszurechnen und den als Faktor für alle Berechnungen zu verwenden?

Das alles ist aber evtl. garkein Problem falls mit dem Skymeter nur relative Werte für einen Standort gemessen werden sollen.
Ich meine nur das es dann aber eigentlich völlig sinnlos wäre mit Werten rumzuprahlen :). "Hehe ich hatte heute Nacht Mag 19 (Berlin) und du nur Mag 14 (Finsterwalde)"...

 
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Die spektrale Empfindlichkeit des Sensors muss ganz einfach der Empfindlichkeit des Auges entsprechen - und zwar bei Nachtsicht. Die maximale Empfinglichkeit hat das Auge dann bei 507 nm. Die Sensorempfindlichkeit muss einer Glockenkurve mit einem Maximum bei 507 nm entsprechen. Ich habe kommerzielle Luxmeter (für Tagsicht = Maximum bei 555 nm). Bei diesem gibt es im Datenblatt jeweils eine Kurve für die Empfindlichkeit des Sensors und die des Auges. Bei guten Messgeräten müssen sich beide Kurven in engen Grenzen decken. Es reicht also nicht, dass sie das Maximum bei der gleichen Wellenlänge haben. Bei richtiger Empfindlichkeitskurve kann das Messgerät universell für jede Lichtfarbe eingesetzt werden.

Der Umrechnungsfaktor zwischen Lumen und Watt ist eine Funktion der Lichtwellenlänge. Bei 555 nm liegt der Faktor definitionsgemäß bei 683 lm/W. Bei anderen Wellenlängen weicht der Faktor entsprechend der Helllempfindlichkeitskurve des Auges ab.

Ein Sensor, der sein Maximum bei 680 nm hat, ist sowohl für Nachtsicht als auch für Tagsicht völlig unbrauchbar.

Selbst wenn man einen passenden Sensor findet, bleibt noch das Problem der Kalibrierung. Ich sehe hier für den Selbstbauer keine andere Möglichkeit als das mit einem Sky Quality Meter von Unihedron zu machen.

Gruß
Wolfgang

https://www.wikiwand.com/de/V-Lambda-Kurve
https://www.wikiwand.com/de/Candela

 
Ich muss Dir widersprechen: Es geht nicht um die Empfindlichkeit des Sensors allein, sondern um die Empfindlichkeit des Sensors mit CM-500 oder BG38 Filter. Wie ich schon anführte, ist ein typischer IR Filter unbrauchbar, weil er nicht farbkorrigierend wirkt. Hier nochmal als Diagramm:

http://www.moria.de/~michael/tmp/photometry.svg

Wie Du siehst, wird die Nachtsicht nicht exakt getroffen. Es gibt Papers, die das Problem bzgl. des Unihedron Geräts wegdiskutieren.

Die Kalibrierung ist in der Tat ein Thema. Verwendet man keinen Reflektor, und ich bin überzeugt, dass die vorgeschlagene Anordnung des Reflektors keinen Gewinn bringt, dann kann man unkalibriert mit den typischen Werten aus dem Datenblatt und der Transmissionskurve des Filters arbeiten. Ein mag ist der Faktor 2,5. Verglichen damit sind die Bauteilschwankungen hinnehmbar.

Eine Kalibrierung meines SQM steht noch aus. Ich bin im Moment dabei, mir eine Ulbrichtkugel zu bauen, samt steuerbarer Beleuchtung und einem kalibrierten Sensor, weil ich das für Kameratests sowieso brauche. Sowie das fertig ist, widme ich mich nochmal genau dem SQM mit Filter und kann danach auch qualifizierter sagen, was der Reflektor tut.

Michael
 
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Zitat von Michael_Haardt:
Es geht nicht um die Empfindlichkeit des Sensors allein, sondern um die Empfindlichkeit des Sensors mit CM-500 oder BG38 Filter.

Hallo Michael,

dass es auf die Kombination Sensor + Filter ankommt, ist mir schon klar. Ich hatte auch schon einen dementsprechenden Abschnitt eingefügt, dann aber wieder gelöscht, damit es nicht zu kompliziert wird. Ich ging einfach davon aus, dass man keinen kommerziellen Filter fertig bekommt, der einen Sensor mit einem Maximum bei 680 nm noch zurecht trimmen kann.

Ich habe jetzt nicht parat, wie breit die Empfindlichkeit des Sensors ist. Wahrscheinlich hast du recht, dass ich die Breite der Empfindlichkeitskurve unterschätzt habe. Man muss natürlich Durchlasskurve Filter und Empfindlichkeitskurve Sensor überlagern.

Mein Luxmeter liegt etwa in der 300-EURO-Klasse. Bei dem liegen Hellempfindlichkeitskurve Auge und Sensorempfindlichkeit sehr gut aufeinander. Dagegen zeigt der CM-500 doch extreme Abweichungen (wesentlich breiter).

Zitat von Michael_Haardt:
Ich bin im Moment dabei, mir eine Ulbrichtkugel zu bauen, samt steuerbarer Beleuchtung und einem kalibrierten Sensor, ...

Welche Art Sensor ist das? Normale Luxmeter sind auf Tagsicht kalibriert. Es ist gar nicht so einfach, richtig für Nachtsicht zu kalibrieren. (In der aktuellen Definition der Einheit Candela werden die Schwierigkeiten umgangen, indem 555 nm als Referenzwellenlänge verwendet werden. Dann ist die Tag- und die Nachtempfindlichkeit des Auges gleich groß.)

Ich habe mir auch mal Literatur zur Kalibrierung der Unihedron SQMs angeschaut. Ich bin da skeptisch. Am Ende gilt aber: "Himmelshelligkeit ist das, was das SQM anzeigt."
Soll heißen: Wenn du besser kalbrierst, ist damit niemanden geholfen, da dann die Vergleichbarkeit mit dem weit verbreiteten SQM nicht mehr gegeben ist.

Ich verwende mein Luxmeter u.a. dazu, um die Himmelshelligkeit bei Tag zu messen. Dazu habe ich mir einen Leuchtdichteaufsatz aus Sanitärrohr gebaut. Das Rohr ist mit Blenden versehen und mit Velours ausgekleidet. Da das ganze ohne Linsen funktioniert, sondern auf rein geometrischen Daten basiert, brauche ich keine Kalibrierung, sondern kann direkt von lux (Anzeigewert) in cd/m² umrechnen.

Gruß
Wolfgang



 
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Sowohl CM-500 als auch BG38 kriegst Du durchaus zu kaufen. Meist teuer, aber gelegentlich gibt es Schnäppchen. Diese Filter sitzen auch in älteren Digitalkameras als "low pass filter". Man erkennt sie an der türkisen Färbung. Ich habe das Diagramm oben mit den Daten des Filters einer Nikon D40 aktualisiert, wie sie im cam84 Projekt ausgeschlachtet wurde. Gelegentlich kriegt man die Filter auch als Ersatzteil billig zu kaufen.

Ich sehe das Unihedron SQM auch zwiespältig. Einerseits heisst es: "In order to avoid mistakes, it is more correct
considering the SQM response as a new photometric system." Andererseits: "However, given that the SQM will be used to measure light pollution and it will never be used to measure stars or sources with flat spectra, the conversion factors for interesting sources lie in the narrower range 0.35-0.6 mag arcsec-2."

Man muss sich der Einschränkung bewusst sein, aber damit kann man gut leben, finde ich.

Ich werde als Helligkeitssensor in der Kugel einen leicht erhältlichen TSL235 verwenden und mit monochromatischem Licht arbeiten. Damit vermeidet man viele Probleme, wenn es um Messungen geht. Ich werde den Sensor bei Gelegenheit mit drei Farben kalibrieren lassen und bin neugierig, was da im Vergleich zum Datenblatt bei rauskommt. Danach kann ich daheim in Ruhe messen.

Michael
 
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