eVscope von Unistellar - Wie ist eure Meinung

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Hossi

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Hallo Kollegen,

nach vielen Jahren der Astronomiepause möchte ich den Wiedereinstieg wagen. Nun bin ich über das neuartige Teleskop eVspoce von Unistellar gestoßen. Ich überlege in die Entwicklung dieses Gerätes zu investieren, möchte aber vorher eure Meinung zu dieser Art von Teleskope hören bzw. lesen.

LINK

Vielen Dank.
 
Zum Einstieg in die Thematik empfehle ich mal:

https://us12.campaign-archive.com/?u=5df9955b2146fd578aea5eb1f&id=1bd8c10d4b (2. Text) = erste Gedanken im Februar aufgrund noch sehr vager Informationen;

https://abenteuer-astronomie.de/das-enhanced-vision-telescope-stellt-sich-vor/ = mein Test eines Prototypen diesen September auf einem deutschen Teleskoptreffen;

https://us12.campaign-archive.com/?u=5df9955b2146fd578aea5eb1f&id=ddc22d98a3 (2. Text) = Anmerkungen zum Crowdfunding und weitere technische Details.

Sieben Tage läuft das Crowdfunding noch und können Geräte zu einem Subskriptionspreis geordert werden, danach dürften sie um 2000 Euro kosten ...
 
Ich habe auf dem HTT mal durchgesehen. Zumindest für mich ist das nichts. Es ist einfach eine Kamera, deren Display durch ein Okular angeschaut wird. Da die Integrationszeit einiges Sekunden beträgt, sieht man nach dem Schwenken erst mal nichts, das Bild baut sich langsam auf.
Ich sehe keinen sooo großen Unterschied dazu, eine SLR an ein Teleskop zu stecken und aufs Display zu schauen.
 
Hallo,

laut Informationen die man im Internet findet, entspricht das Gerät technisch vermutlich einer Planetenkamera mit ca. 1280x960 Pixel Auflösung an einem 4,5 Zoll-Parabolnewton auf azimuthaler Goto-Montierung (ca. 380.- Euro). Kameras mit dem gleichen Sensor gibt es für 200,- bis 250,- Euro zu kaufen. Die Qualität der Bilder dürfte dann etwa dem entsprechen, was man über Livestacking mit z.B. Sharpcap damit erreichen kann.

Nachteile die ich sehe sind:
- Nachjustierung ist scheinbar nicht vorgesehen
- Verwendung von Filtern, Barlowlinse oder anderer Kamera (z.B. S/W) etc. ist, soweit ich sehe, nicht möglich
- Hoher Preis
- Fixes Blickfeld (ca. 30´)

Vorteile dürften sein:
- Keine Kabel
- Kein Laptop nötig
- Leichte Transportierbarkeit

Über die Qualität des eingebauten kleinen OLED-Displays kann ich keine Vermutungen anstellen. Ob man dafür später 2000.- Euro auf den Tisch legen will, muß jeder selbst entscheiden.

Gruß

*entfernt*
 
Hallo,

vielen Dank für eure Antworten.

Als Zusammenfassung würde ich mal sagen, dass ihr eher skeptisch, jedoch auch interessiert seit.

Bevor ich mich entgültig entscheide noch eine Frage.

Gibt es eine Alternative zu diesem Produkt, was ähnlich leistungsfähig ist?

Vielen Dank.
 
Gibt es eine Alternative zu diesem Produkt, was ähnlich leistungsfähig ist?
Jedenfalls kannst Du für Dein Teleskop eine Kamera mit einer Videofunktion kaufen und auf einem externen Monitor das sich dort aufbauende Bild betrachten:

Atik Infinity

Dieses Konzept scheint mir persönlich attraktiver, vor allem für Volkssternwarten und kleine private Star Parties, weil damit mehrere Leute gleichzeitig das Bild betrachten können. Man ist damit auch nicht von vornherein auf eine vorgegebene Optik fixiert.

Inwieweit die Leistungsfähigkeit vom UNISTELLAR damit vergleichbar ist, kann man erst beurteilen, wenn außer dem Hype konkrete technische Informationen zu diesem Produkt vorliegen.

Schau auch mal in diesen Thread im Board Preise & Markt, wo das Thema schon eine Weile läuft: UNISTELLAR
 
Hallo Hoschi,

ich denke nicht, dass das Teil etwas für die klassischen Astrofotografen und Beobachter ist. Dafür sind die Möglichkeiten zu eingeschränkt und nicht wirklich neu - trotz Wifi, Goto etc.. Optisch und elektronisch leistungsfähig ist das Teil im Vergleich zu dem was schon existiert nicht wirklich. Es ist nur mehr in eine einzelne Plastikhülle gepackt. Aber vielleicht ist es etwas um neue Nutzergruppen anzusprechen.

Ein interessantes Teleskop wäre für mich ein rein fotografischer Newton, der auf der optischen Achse statt dem Fangspiegel eine Art schmalen OAZ hätte, der es erlaubt wie bisher alle Kameras und Zubehör (Filter, Barlow, Korrektoren...) anzubringen (ähnlich dem Hyperstarsystem). Ab 6 Zoll dürfte das vielleicht nicht mehr Obstruktion bringen als der klassische Fangspiegel. Viele der Cmos-Astrokameras sind heute schon relativ rund und schmal. Gekoppelt mit einer Goto-Montierung, die schon einen Rechner integriert hat, das wäre doch was.
Wenn man die Photonen sowieso nicht mehr live sieht, hätte man damit auch alle Möglichkeiten.

Gruss

*entfernt*
 
Zitat von P_E_T_E_R:
Gibt es eine Alternative zu diesem Produkt, was ähnlich leistungsfähig ist?
Jedenfalls kannst Du für Dein Teleskop eine Kamera mit einer Videofunktion kaufen und auf einem externen Monitor das sich dort aufbauende Bild betrachten:

Atik Infinity

Dieses Konzept scheint mir persönlich attraktiver, vor allem für Volkssternwarten und kleine private Star Parties, weil damit mehrere Leute gleichzeitig das Bild betrachten können. Man ist damit auch nicht von vornherein auf eine vorgegebene Optik fixiert.

Inwieweit die Leistungsfähigkeit vom UNISTELLAR damit vergleichbar ist, kann man erst beurteilen, wenn außer dem Hype konkrete technische Informationen zu diesem Produkt vorliegen.

Schau auch mal in diesen Thread im Board Preise & Markt, wo das Thema schon eine Weile läuft: UNISTELLAR

Hallo Peter, da gibts mittlerweile reichlich Auswahl. Mit SharpCapture kriegt man diese Option mit ganz anderen Kameras.
LG
 
Hallo,

naja, jedem Tierchen sein Pläsierchen. Erinnert mich son bisschen an Mr Spock der durch die Röhre in seinen privaten Bildschirm schaut weil das Geld für anständige Displays auf der Enterprise nicht gereicht hat. Die Unmittelbarkeit der visuellen Beobachtung geht da doch sowieso Flöten. Ich würde mich dann noch eher zum Handy- oder Tablet-Bildschirm durchringen als auf ein integriertes Display per Lupe zu starren nur weil ein solches Verhalten alter Väter Sitte ist. Die Fest-Vergrößerung und der Preis sind auch jetzt nicht sooo mega ansprechend.

CU
Klaus
 
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Hallo,

mein Senftöpfchen dazu:

Ich habe mir die Unterlagen zu dem Teil soweit verfügbar mal zu Gemüte geführt und je mehr ich lese um so weniger verstehe ich das Konzept.

Das ganze erinnert mich an den krampfhaften Versuch ein Einsteiger-Gototeleskop zu "smartisieren", um dem Konsumenten das Gefühl zu geben, mittels absoluter Hai-Tech in die Welt der Großastronomie à la "Welt der Wunder" vorzustoßen.

Also eine Art Cyborg aus ETX90 + Smartphone + Virtual Reality-Brille.

Letztlich fehlt nur noch die Bilddatenbank in Hubble-Qualität, optinmaler Weise irgend eine Onlineversion die tagesaktuell ist, und man könnte die Beobachtung auch im Wohnzimmer oder bei bedecktem Himmel vornehmen, da das Bild, das den Einblick erreicht, ohnedies ein elektronisch erzeugtes ist, dem seine Quelle letztlich egal ist.

Das ist wie der EVF (elektronic view finder = elektronischer Sucher) an manchen Kameras versus Reflexsucher, nicht vergleichbar.

Sorry, ich versteh's nicht, insofern nix für mich. Letztlich zeigt mir ein gutes Planetariumsprogramm dasselbe mit weniger Schnickschnack, im Warmen und trocken und noch 'n Kaffée (darf auch Tee sein) + Kekse daneben, das kommt mir dann eher in den Sinn.

Jörg
 
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Weil es oft genannt wird, ich aber nichts finde:

Gibt es eine Smartphone App, die Live-Stacking bietet? Dann wäre das Teleskop tatsächlich relativ witzlos.

Viele Grüße,
Sebastian
 
Ich sehe nicht, worin der Vorteil liegen sollte, das von der Kamera aufgenommene Bild in einer Art "Okular" und nicht auf einem normalen Bildschirm zu zeigen.
Gruß Willi
 
Hallo Sebastian,

wer hat eine mobile Live Stacking App genannt? Würde mich auch interessieren, da bislang nicht gefunden.

CU
Klaus
 
Hallo

von "investieren" kann man dabei ja eher nicht reden. Es ist eine Vorbstellung mit Vorkasse.

Das Gerät, das Unistellar darauf liefern soll, kommt zu einem Einführungspreis mit hoffentlich wenig Kinderkrankheiten und zeitnah am versprochenen Liefertermin.
Und in der Zwischenzeit hoffe ich, daß bei Hossi so etwas wie Vorfreude wächst.

Allerdings wird das nur klappen, wenn er sich von Informationen zum Thema fernhält, denn sonst könnten die Zweifel an der Sinnhaftigkeit der Geldausgabe doch die Überhand gewinnen.

Wir sollten es wirklich abwarten.

Grüße
*entfernt*
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Klaus,

nicht nur hier wie Jörg (Optikus), sondern auch in anderen Diskussionen wird gerne auf das Smartphone verwiesen. Aber zumindest in der Kernobst-Welt ist es sogar schwer, überhaupt auf Astronomie ausgelegte Foto-Apps zu finden.

Dabei sind die in den heutigen Telefonen verbauten Kameras sicher nicht weniger leistungsfähig als die immer mal verwendeten Webcams. Ordentlich am Okular montiert, sollte mit einem Smartphone schon einiges möglich sein.

Vieles vom Konzept des eVscope würde theoretisch auch mit einem sauber am Teleskop montierten Smartphone funktionieren. Zwar fehlt dann das GoTo und die anfängersichere Bedienung, aber auf der anderen Seite wäre die Flexibilität höher. Daher wundert es mich ein wenig, dass dieser naheliegende Gedanke noch nicht umgesetzt wurde.

Sollte ich da etwas übersehen haben, würde ich mich über Hinweise freuen. Mangels Zeit, Anspruch und dem Willen, für „ernsthafte“ Astrofotografie Resourcen zu mobilisieren, werde ich mich nämlich demnächst mal an Smartphone-Astrofotos versuchen.

Viele Grüße,
Sebastian
 
Moin zusammen,

na ja, es geht um eine Menge Geld die man ohne Ware in der Hand zu haben in ein Vorhaben investiert. Insofern darf man den blumigen Versprechen derer die das Projekt lancieren wollen durchaus kritische Anmerkungen gegenüberstellen, damit der, der das Geld zu geben überlegt Argumente zur Abwägung findet. Da ich den erwarteten Betrag durchaus nicht klein finde angesichts der elektronischen Spielerei deren Sinnhaftigkeit sich mir nicht erschließt ist die doch recht verbreitete Kritik die ich im wesentlichen konstruktiv finde, durchaus berechtigt. Das muss ein solches Projekt aushalten.

CS Jörg
 
Zitat von b_schaefer:
Vieles vom Konzept des eVscope würde theoretisch auch mit einem sauber am Teleskop montierten Smartphone funktionieren. Zwar fehlt dann das GoTo und die anfängersichere Bedienung, aber auf der anderen Seite wäre die Flexibilität höher. Daher wundert es mich ein wenig, dass dieser naheliegende Gedanke noch nicht umgesetzt wurde.
Dann google doch mal Astrofotografie mit Handy

Damit kannst Du dann vielleicht, mit erheblichen Einschränkungen, wie mit jeder Knipse, die Du ans Okular hältst, helle Objekte wie Mond und Planeten aufnehmen, aber wohl kaum vernünftige Deep-Sky Aufnahmen machen.

Da besteht also schon ein fundamentaler Unterschied. Gleichwohl gefällt mir das UNISTELLAR Konzept mit dem Display im Okular nicht, aber darüber kann man geteilter Meinung sein.
 
Ja eben. Das ist auch mein Wissensstand. Und meine Frage ist nun, ob es darüber hinaus Smartphone-Software gibt, die eine an die Anforderungen der Astrofotografie angepasste Belichtungssteuerung anbietet und Live-Stacking ermöglicht. Dann könnte man die Funktionalität des eVscope teilweise nachbilden.

Das ist aber offenbar nicht der Fall. Insofern beschreitet das eVscope da tatsächlich neue Wege. Ob man das letztlich mag oder nicht ist dann eine andere Frage.

Viele Grüße,
Sebastian
 
Zitat von b_schaefer:
Und meine Frage ist nun, ob es darüber hinaus Smartphone-Software gibt, die eine an die Anforderungen der Astrofotografie angepasste Belichtungssteuerung anbietet und Live-Stacking ermöglicht. Dann könnte man die Funktionalität des eVscope teilweise nachbilden.
Das scheitert nicht nur an einer fehlenden für Astrofotografie ausgelegten Belichtungssteuerung. Solange wir hier von unmodifizierten Smartphones reden, wovon ich ausgehe, ist doch schon mal das Problem, dass die Kombination von Okular und Kameraobjektiv (man spricht dann von afokaler Fotografie) das Bildfeld arg vignettiert. Das schränkt die Brauchbarkeit für Deep-Sky Objekte ebenfalls stark ein. Dafür sollte der Kamerasensor direkt, ohne Okular und Smartphone-Objektiv dazwischen, in den Fokus vom Teleskop gebracht werden.

 
Ja, das ist ein größeres Problem.

Wobei ich da etwas Hoffnung in die etwas längere Brennweite der zweiten Kamera stecke (56mm KB-äquivalent).

Ich will dann versuchen, mehrere längere Einzelbelichtungen (mit ProCam geht max. 1/4s) zu stacken.

Schöner wäre es natürlich, wenn das eine Software live machen könnte.

Viele Grüße,
Sebastian

 
Hallo Sebastian,

das livestacking läßt sich mit ein paar zeilen Code selbst umsetzen.
OpenCV läßt grüßen.

Wenn ich lese, das da ein Sony IMX224 Chip drinn ist.

Im grunde reicht ein solches Board hier schonmal auf dem halben weg.

Video Board mit IMX178



Da ist ein IMX178 drinn mit 8 MPixel. Der gleiche Chip wie in der ASI178MC.
Wahrscheinlich kann man nicht die vollen 8 MPixel auslesen.
Aber eben 5 Mpixel. 1 Sek Belichtungszeit geht damit. Das Rauschen dieser Chips ist sehr gering. Die Bildintegration läßt sich im Rechner machen, sofern das der DSP nicht unterstützt. Siehe OpenCV. Ja klar, programmieren kann das nicht jeder.
10..17 Sekunden sollten so machbar sein.
Für die ganz harten (im Garten) ist dann bis zur Preisdifferenz von 1500 Euro (Ab Teleskop, evtl. Komakorrektor) auch noch eine Augment-Reality-Brille mit 4k Auflösung drinn. Und wer unbedingt die "gefühlsechte" Beobachtung haben will, der kann sich ja direkt ein Fernglas aus China mitbestellen. Es in der Mitte durchflexen und auf die AR-Brille kleben.

Zum Wifi Board findet sich da auch ein Link. Könnte ja sein, man will beim nächtlichen "Wasserlassen" dann doch echte Sterne sehen, auch wenn man sich im Unterholz die Birne an "echten" Bäumen zerbeult.

Bestimmt gibts dann auch ncoh die Option, den Standort des Teleskops geo-informationstechnisch zu ankern. Damit man erst garnicht mehr die Brille abnehmen muß, wenn man zurückkehrt.

Naajaaaa…..

CS,
Gerrit
 
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Hallo Sebastian,

Gibt es eine Smartphone App, die Live-Stacking bietet? Dann wäre das Teleskop tatsächlich relativ witzlos.

Vieles vom Konzept des eVscope würde theoretisch auch mit einem sauber am Teleskop montierten Smartphone funktionieren.

auch wenn es prinzipiell auch mit einem Smartphone funktionieren würde so liegen zwischen einer solchen Lösung und hochwertiger Video Astronomie Welten.
Man lässt mit einem Smartphone erheblich Potential liegen, das hat im Wesentlichen 2 Gründe.

Grund1
In einem Smartphone sind heutzutage Megapixelmonster mit winzigem Chip verbaut was zu extrem winzigen Pixeln führt.
Sowas ist Gift für lichtschwache Objekte.
Man benötigt hier möglichst große Pixel die möglichst viel Fläche haben um genug Licht zu sammeln.
Große Chips mit vergleichsweise wenig Pixeln sind hier gefragt.
Ein Herausragendes Exemplar ist zb. dieser Canon Vollformat Chip mit lediglich 2MP.

https://www.computerbase.de/2013-03/canon-entwickelt-neuen-35-mm-vollformatsensor/

Das ist immerhin full HD und für Video absolut ausreichend.
Was dieser Chip sogar ganz ohne Live-Stacking zu leisten imstande ist übersteigt bereits das was mit einem Smartphone selbst mit längerer Integrationszeit ginge deutlich.
Wie eindrucksvoll wäre dieser Chip erst mit Live-Stacking.
Aber gut der Chip ist leider auch sauteuer und daher nicht unbedingt etwas für den Astro Amateur.
Er zeigt aber sehr gut was möglich ist und das ein Smartphone bzw. dessen Sensor das glatte Gegenteil von dem ist das wir für die Video Astronomie im DS Bereich benötigen.

Grund 2 ist die Notwendigkeit der afokalen Projektion wenn man ein Smartphone verwenden möchte.
Dessen Sensor sitzt also nicht direkt im Fokus des Teleskops sondern das Smartphone muss wegen des fest verbauten Objektivs hinter einem Okular platziert werden.
Das kostet nicht nur Feld sondern auch Lichtstärke.
Der so mit üblichen Okularen erreichbare Blendenwert ist deutlich größer als der des Teleskops und daher verliert man Flächenhelligkeit auf dem Chip.

Beide Gründe führen also mit Smartphone zu einem wesentlich dunkleren und verrauschterem Bild als mit einer vernünftigen Lösung für DS Video Astronomie.
Wem das Konzept des eVscope nicht passt der könnte zb. bei dieser Lösung gut aufgehoben sein.

https://www.teleskop-express.de/sho...Kamera---Sensor-D-11-mm--vollautomatisch.html

Diese Lösung bietet einfach zu handhabendes Live-Stacking und einen hochwertigen Sensor mit relativ großen Pixeln der damit eine hohe Lichtempfindlichkeit bei vergleichsweise geringem Rauschen verspricht.
Man ist zwar noch weit von den 19 µm Pixeln des Canon Sensors entfernt aber immerhin mindestens genauso weit von den mickrigen Pixeln eines Smartphones.

Grüße Gerd
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Jörg,

Letztlich fehlt nur noch die Bilddatenbank in Hubble-Qualität, optinmaler Weise irgend eine Onlineversion die tagesaktuell ist, und man könnte die Beobachtung auch im Wohnzimmer oder bei bedecktem Himmel vornehmen, da das Bild, das den Einblick erreicht, ohnedies ein elektronisch erzeugtes ist, dem seine Quelle letztlich egal ist.

man mag das Marketing zum eVscope nicht gut finden das verstehe ich sogar aber über das Konzept der Video Astronomie muss man sich deswegen noch lange nicht lustig machen.
Es geht hier genau wie bei der klassischen Astrofotografie darum etwas Eigenes zu machen mit eigenem Teleskop und eigener Kamera.

So wie du dich über die Video Astronomie lustig machst könnte man das auch über die klassische Astrofotografie denn allein wegen des anschauen eines Bildes muss man nicht stundenlang belichten und mindestens ebenso lange mit der Bildbearbeitung am Computer verbringen und zig tausend Euro in teure Ausrüstung investieren.
Da kann man sich ja auch ganz bequem und schnell ohne viel Aufwand und kosten ein Hubble Bild aus dem Netzt ziehen das wahrscheinlich noch um Welten besser ist das das eigene mit größten mühen erstellte Bild.

Trotzdem erstellen viele Bilder selber
Nicht anders ist es mit der Video Astronomie.
Es geht um die selbst erstellten Ergebnisse und nicht um fertiges aus dem Netz.
Und es ist eben auch etwas ganz Anderes unter freiem Himmel mit seinem Teleskop zu arbeiten als im beheizten Pantoffelkino mit der Fernbedienung.

Warum geht man wohl zu einem Fußballspiel und zahlt viel Geld für die Eintrittskarte wenn man das Spiel auch bequem zuhause im Pantoffelkino sehen kann.
Weil es eben vor Ort noch mal etwas ganz Anderes ist und das ist bei der Video Astronomie nicht anders.
Die Arbeit mit dem eigenen Teleskop unter freiem Himmel ist niemals durch das runterladen irgendwelcher Datenbanken ersetzbar.

Das man beim eVscope mit dem elektronischem Okular noch eins draufsetzt und so das erleben der mit dem eigenen Teleskop erreichten Ergebnisse noch authentischer macht als beim Blick auf einen profanen Monitor ist zweifelsfrei eine geniale Idee.
Auch wenn man das Konzept vom elektronischem Sucher bei Fotoapparaten oder Videokameras natürlich schon lange kennt.

Gerade für die Video Astronomie könnte man mit dem elektronischem Okular ein „Spacewalk Gefühl“ erzeugen das man sonst nur von der klassischen visuellen Beobachtung mit Weitwinkelokularen kennt und das man niemals mit einem profanen Monitor erreichen kann.
Und Binokulare Beobachtung wäre natürlich dann das I-Tüpfelchen das man mit 2 elektronischen Okularen recht einfach erreichen könnte.

Grüße Gerd
 
Hallo Gerd,

sorry, aber dafür brauch ich doch nicht so ein Teil, bei dem ich so tue als würde ich beobachten, während ich bei einer normalen Videobeobachtung das ganze mit einem Teleskop draußen aufnehme und in einen Beobachtungsraum übertrage.

Wenn ich eines der alten ETX-Telekope nehme kann ich vieles dessen, was das eVscope anbietet, rein optisch machen, also klassisch.
Wenn ich das per Video übertragen will, kann ich per Videokamera machen, kein Thema, finde ich sogar sinnvoll, z.B. bei Gruppenveranstaltungen.
Das geht mit jedem klassischen Equipment, auch vielen Einsteigerteleskop-Packages.

Insofern richtet sich meine Kritik nicht gegen die Video-Astronomie sondern gegen ein Produkt, dass ich als Ausfluss eines exzessiven Versuchs der Geldschneiderei ansehe.

Jörg
 
Für ist evscope wie ein Livekonzert, bei dem ich mir aber die gerade von der Band gespielte Musik per Kopfhörer vom MP3-PLAYER anhöre. Für den einen mag es toll sein, das der Sound unverfremdet und ohne mitgrölendes Publikum gestört wird. Der andere vermisst dabei aber das wesentliche Liveerlebnis...

Gruß Becky
 
Hallo Heiko,

Ein interessantes Teleskop wäre für mich ein rein fotografischer Newton, der auf der optischen Achse statt dem Fangspiegel eine Art schmalen OAZ hätte, der es erlaubt wie bisher alle Kameras und Zubehör (Filter, Barlow, Korrektoren...) anzubringen (ähnlich dem Hyperstarsystem).

na dann wäre das eVscope ja genau das richtige für Dich. :/

https://www.kickstarter.com/project...powerful-than-a-classical-t?ref=home_featured

https://ksr-ugc.imgix.net/assets/01...sless=true&s=a2e97ee47d24846f782a4f6a0496223d

Na ja mal ohne Spaß, der Sensor mag etwas mickrig sein und das Feld daher ebenso und der Preis scheint mir doch arg überzogen.
Und das Marketing ist mir auch zu vollmundig.
Trotzdem ist das Konzept gut und mit größerem Sensor zum halben Preis wäre dann auch die Umsetzung gut gewesen.
Bei einer ordentlichen Umsetzung des Konzeptes sollte man einen Monitor neben dem elektronischen Okular auch verwenden können und Aufzeichnungen sollten selbstverständlich auch möglich sein.

Grüße Gerd
 
Hallo Jörg,

ja das eVscope ist nicht wirklich etwas Neues und man kann Ähnliches zu wesentlich geringeren Preisen schon seit langem bekommen bzw. sich da etwas zusammenstellen.
Von daher muss ich leider dem hier zustimmen.

Insofern richtet sich meine Kritik nicht gegen die Video-Astronomie sondern gegen ein Produkt, dass ich als Ausfluss eines exzessiven Versuchs der Geldschneiderei ansehe.

Aber nicht desto Trotz ist das Konzept an sich durchaus interessant und die Idee mit dem elektronischen Okular ist auch nicht schlecht.

@ Becky

Für ist evscope wie ein Livekonzert, bei dem ich mir aber die gerade von der Band gespielte Musik per Kopfhörer vom MP3-PLAYER anhöre. Für den einen mag es toll sein, das der Sound unverfremdet und ohne mitgrölendes Publikum gestört wird. Der andere vermisst dabei aber das wesentliche Liveerlebnis...

Genau das ist es eben nicht!!!
Denn man sieht eben nicht irgendeine Aufzeichnung sondern tatsächlich das was man mit einem klassischen Okular an diesem Teleskop auch sehen würde nur wesentlich heller und damit sieht man bei lichtschwachen Objekten natürlich viel mehr als im klassischen Okular.

Das eigentliche Problem ist hier doch rein psychologischer Natur.
Viele tun sich offenbar schwer damit das die Wandlung der ankommenden Photonen auf einem Sensor und nicht auf der Netzhaut geschieht.
Aber wenn man die Sache nüchtern betrachtet macht das keinen wirklichen Unterschied denn eine Wandlung findet ja so oder so statt.
Die Photonen fallen ja schließlich nicht direkt in unser Gehirn und erzeugen da unsere Wahrnehmung sondern spätestens auf der Netzhaut ist eh Schluss und die Netzhaut ist auch nur ein Sensor wenn auch ein Biologischer.


Grüße Gerd
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
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