Für Astronomische Gehversuche geeignet?

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David_aus_Do

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Hallo zusammen,
wir haben uns im Garten ein Vogelfutterhaus aufgestellt und habe mir deswegen zwei Ferngläser zugelegt. (Näher dran, mehr sehen)
Jetzt bin ich auf euer Board gestoßen.
(Hallo!)
Ich war überrascht dass man bereits mit einem Fernglas erste Astronomische Gehversuche unternehmen kann.
Jetzt meine eigentliche Frage:
Sind meine gekauften Ferngläser überhaupt dazu geeignet?
Am 1. Dezember hatte ich kurz Glück dass der „Super Mond“ kurz zu sehen war.
(1,5 Std lang in Dortmund-Brackel)
Es war schon beeindruckend!
Aber jetzt ist es wieder bewölkt.
Daher kann ich es am Sternhimmel nicht ausprobieren.
Deswegen dieser Thread.
Oje, ich hätte es fast vergessen.
Ich habe zwei Nikon Ferngläser gekauft.
Ein Nikon Action EX 16x50 und ein Nikon Prostaff 7s 10x30.
(Ein Stativ ist auch Vorhand.)
Sind diese Gläser für Astronomische Gehversuche geeignet?

David
 
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Hallo David,

...hervorragend geeignet!
Das 10x30 besitze ich auch und bin überaus angetan von seinem super Preis-Leistungs-Verhältnis. Beim 16x50 wird es nicht anders aussehen.

Beide Ferngläser sind nicht sehr lichtstark und zeigen die leuchtschwächsten Himmelsobjekte (schwache Nebel) nicht (gut). Für die meisten Objekte, auch Galaxien!, bist Du damit aber auch längerfristig gut gerüstet. Aus der Stadt heraus ist's mit schwachen Nebeln ohnehin nichts, egal mit welchem Fernglas/Teleskop. Da geht Vergrößerung - wie sie Deine Formate aufweisen - vor Lichtstärke.

Wenn Du für Astro mal auf's Land/ans Meer/ins Gebirge fahren möchtest (dunkler Himmel, sehr anzuraten!), wäre etwas Lichtstärkeres eine gute Ergänzung - auch für Dämmerungsbeobachtungen bestens verwendbar.

Ein dunklerer Himmel führt im Allgemeinen zu weit besseren Beobachtungschancen als die Anschaffung eines größeren Glases von ein, zwei, drei(?) Fernglasgrößen über dem Vorhandenen.
Mein Tipp: 8x42, auch aber nicht nur von Nikon, auf hinreichend großes Sehfeld achten (wie bisher ;-)). 8x42 geht aus der Stadt heraus ebenso noch recht gut, wenn auch mit aufgehellterem Himmelshintergrund. Es ist auch etwas ruhiger zu halten.

Los geht's!
Viel Vergnügen dabei wünscht
Herbert
 
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WOW!
Danke Herbert
(Ich hätte es nicht gedacht.)

Für die Vogelbestimmung wollte ich erstmals „glotzen“, deswegen habe ich mir das maximale ausgesucht was man (bin sehr ruhig, 45 bis 60 er Puls) halten kann.

Das 10x30er ist zum Schleppen da. (…und für meine Frau, wenn wir zuhause zusammen „glotzen“ möchten.)

Ich zögere, nachdem ich im Board rumgelesen habe, noch das Action EX 10x50 zu kaufen.
(Als das Astroglas?)

Wiederum , wenn ich überlege was ich an Geld, wenn ich es mache, ausgeben hätte, dann…
…dann wäre ein gebrauchtes Skywatcher? (um die 300-400€?) das bessere Mittel um das ultimative WOW-Gefühl zu erleben.
(Wie der erste Kuss?)

Als Kind habe ich mir sowas gewünscht…ist aber auch als solches geblieben.
…und vergessen.

Jetzt kam das „Vogelfutterhaus“

…aber es ist so verwirrend.
Was ist gut?
200/1200?
Was kommt dabei raus?
Goto oder nicht GoTo?

Mein Kopf!

Ja das „Vogelfutterhaus“

Liebe Grüße aus Dortmund
David
 
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Hallo David,

ja, das 10x30 ist zum (eben nicht so sehr) Schleppen eine Wucht! ;-) Ich habe es primär auch zu dem Zweck (Naturbeobachtungen), doch ist es auch unter nächtlichem Stadthimmel erstaunlich brauchbar und kann dort halbwegs ein 10x50 ersetzen, wenn Du nicht auch dunklere Himmelsregionen aufsuchen möchtest. Kaum schlechter als 10x50 wäre in der Stadt ein 10x42, das auch schon spürbar mehr Auflösung hätte als das 10x30. Der Himmel bliebe damit aber noch dunkler/kontrastvoller? als mit 10x50. Gegen das Nikon Action EX ist natürlich gar nichts einzuwenden, im Gegenteil.

Aber da Du auch an ein alternatives Teleskop denkst:
200mm Öffnung in der Stadt müssen nicht sein.

120mm Linsen-/127mm Spiegel-Öffnung reichen für viele Situationen, zumal aus der Stadt und bei dem durchschnittlichen Seeing, das wir in Mitteleuropa üblicherweise vorfinden.

Hinreichende(r) Weitwinkel und Lichtstärke können je nach bevorzugten Objekten und/oder Standorten auch bei Teleskopen erwünschte Eigenschaften sein, ebenso - damit zusammenhängend - Transportabilität, Temperaturunempfindlichkeit... welche Montierung?... da pendeln wir zwischen Weitfeld-Refraktor und Maksutov-Teleskop mit möglichst limitierter Brennweite als Geräten v.a. für die Stadt. Vorwiegend an Planeten Interessierte nehmen viel besser Maksutovs; weniger ausgedehnte, helle Deep-Sky-Objekte (Orion-Nebel, Kugelsternhaufen, viele Galaxien außer Andromeda im Ganzen) gehen damit auch noch sehr gut.
Mit einem 120mm-Weitfeld-Refraktor geht alles sehr gut außer Planeten, wegen des dabei ausgeprägten Farbfehlers bei den nötigen hohen Vergrößerungen (140-200- fach).

Liebe Grüße!
Herbert
 
Hallo Herbert,

das hört sich alles sehr gut an.
Danke!

Ich werde mir erstmals ein wenig Zeit lassen um mich zu informieren.
Wobei ich überrascht bin zu hören dass ein 120er ggf. vorzuziehen wäre.
Ich hatte auch schon sowas gelesen (Kleiner/dunkler/kontrastvoller)...wenn man in der Stadt wohnt.

Jetzt meine Letzte Frage:
Du erwänst dass die Gläser auch in der Lage sein könnten Galaxien darzustellen.
Welche Galaxie könnte ich mir als erstes "reinziehen", um mir eine kurze Vorstellung zu machen.
M31 oder M(was weiß ich)? ...und mit dem Prostaff oder Action?

Ein kurze Antwort würde mir reichen.
Dann könnte ich anfangen diese zu suchen.
Ist bestimmt am Anfang nicht ganz einfach sich zu orientieren, aber mit GoogleSky könnte ich erfolg haben.
Vorausgesetzt es ist nicht bewölkt.

Liebe Grüße aus Dortmund.
David

 
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Hallo David,

ein kurzer 120er Refraktor ist keineswegs dunkler als ein 200/1200 Newton! Etwas kontrastvoller vermutlich schon (systembedingt). Die Helligkeit hängt vom Öffnungsverhältnis ab und natürlich von der Okularwahl. Ein 200/1200 Newton ist recht universell aber schon ziemlich groß (und anfälliger für schlechtes Seeing).

Für die Andromeda-Galaxie M31 geht die ideale Zeit (Herbst) gerade vorbei. Man orientiert sich am Himmels-W Kassiopeia und geht dann geradlinig in Pfeil-Zeigerichtung des rechten W-Zackens nach unten. Nicht bis zu Mirach (Beta Andromedae), einem markant hellen, gelborangen Stern in gerade Linie, sondern man bleibt noch einiges darüber bzw. dazwischen (W-Zacken und Mirach).
Zum Aufsuchen kann man das 10x30 verwenden, zum besseren Beobachten das 16x50. Ist dieses auf dem Stativ, kann man sogar nach der Satellitengalaxie M32 südlich/rechts unten Ausschau halten. Sie hebt sich gerade schon von einem Stern ab und klebt sehr dicht an M31.
Da schaust Du 2,5 Millionen Jahre zurück!

Noch unproblematischer und ergiebiger ist zur Zeit aber der Orion-Nebel, unterhalb des linken/nordöstlichen Gürtelsterns des markanten Sternbildes. Hier gleich das 16x50 nehmen, am besten auch bald aufs Stativ.

Schön sind zur Zeit auch die Hyaden in der früheren Nacht/Abend (weiträumiger Sternhaufen im Sternbild Stier, achte auf die verschiedenen Sternfarben!), 10x30, ausschnittsweise mit mehr Auflösung 16x50. Und die Pleiaden darüber, geballter, beide Gläser abwechseln!

Als Freeware empfehle (nicht nur) ich Stellarium.

Klaren Himmel!
Herbert
 
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