Grundsatzfrage Vergrößerung Abbildung

Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.

TjMike

Aktives Mitglied
Hallo,
bin vom vielen lesen etwas verwirrt so das ich nicht mehr ganz durch blicke.
Hätte da mal eine Frage an Euch, ob ich noch richtig liege mit meiner Vermutung was Vergrößerung eines Ausschnittes angeht.

Mal angenommen, ich mache mit einem Teleskop (130mm f/5 mit einer Kamera mit 28mm Diagonale und 4,8µm-Pixel) eine Aufnahme und möchte dann davon (egal ob jetzt Galaxie, Neble oder was auch immer) eine Detail Aufnahme machen, so denke ich das es mit einem anderen Teleskop (300mm f/5 und einer Kamera mit 15,9mm Diagonale und 2,4µm-Pixel) möglich sein müsste dies zu vergrößern?!

Hoffe ich konnte die Frage richtig Formulieren und Ihr könnt mir darauf eine Antwort geben.

PS:Ich denke das ich es soweit richtig verstanden habe, sollte ich bei gleicher Öffnung und gleicher Brennweite eine Kamera nehmen mit nur halb so großen Pixel wie bei der Aufnahme davor, dann wird das Objekt größer dargestellt.
Und somit hätte ich die Vergrößerung des Ausschnittes?!

Lg. Michael
 
Hallo Michael!

So weit ist deine Überlegung richtig, ja.
Der sogenannte Abbildungsmaßstab, das heißt, die Auflösung in Pixel/Bogensekunde (px/") hängt ab von der Brennweite und der Pixelgröße.
Die Chipgröße an sich kommt in der Berechnung nicht vor.

Bei gegebener Brennweite (dein Teleskop) werden die Objekte bei kleineren Pixeln also größer abgebildet.

Wenn nun der Chip der Kamera auch kleiner wird, dann erreichst du natürlich nur einen kleineren Bildausschnitt -> du hast "links, rechts, oben und unten" weniger vom Objekt drauf.

Rechenweg:
Auflösung "/px = 3438 x Pixelgröße in mm / Brennweite in mm x 60
Beispiel: Pixelgröße 4,8 my, Brennweite 500 mm:
3438x0,0048/500x60 = 1,9"/px

Jetzt kommen noch zwei Sachen hinzu:

- immer wieder geistert der "Crop-Faktor" herum. Die Leute sagen dann "ich habe heute mal mit der APS-C Kamera an meinem Teleskop fotografiert, also mit zB 600 mm Brennweite", obwohl das Gerät nur 400 mm Brennweite hat.
Natürlich ändert sich die Brennweite des Teleskops nicht, nur weil eine andere Kamera angeschraubt wird. Dieser Crop-Faktor kommt aus der Tageslichtfotografie und spielt nur dann eine Rolle, wenn die Bilder gedruckt werden, kurz gesagt.

- beim oben erklärten Abbildungsmaßstab ist auch zu beachten, dass man dabei vom Seeing, also der Luftunruhe, abhängig ist. Dh, man kann ihn zwar so wählen, dass Objekte sehr groß abgebildet werden (zB 0,3"/px), indem man entweder sehr kleine Pixel oder eine lange Brennweite wählt. Gleichzeitig wird einem allerdings die Luftunruhe zunehmend die Details verschmieren und die Sterne am Bild größer erscheinen lassen, was schnell unansehnlich wird.
Welcher Abbildungsmaßstab ideal ist, hängt also auch vom Standort ab.
Wer ständig schlechtes Seeing hat, wählt größere Pixel und / oder eine kürzere Brennweite, wer sehr gutes Seeing hat, geht mit der Auflösung hoch usw.

LG, Markus

 
Hallo Markus .....
Danke mal für Deine Beschreibung.

Wenn ich mich jetzt nicht täusche und mal abgesehen vom Seeing und anderen Einflüssen.
Rein THEORETISCHER Natur, müsste dass also funktionieren bei folgender Ausrüstung.

Ein Epsilon 130 mm f/3,3 mit einer Asi 071 4,78-µm-Pixel und einem Bildfeld von 28 mm für Großfeld und als direkter Gegensatz ein Lacerta Newton ohne Namen 300 mm f/5 für Planeten optimiert mit unter 20% Obstruktion.... also einen ausgeleuchteten Bildfeld um die 15 mm.
Mit dem ich dann nicht nur auf Planeten los gehen kann, sondern mit einer Asi 183 (mit 2,4µm Pixel und einer Diagonale von 15,9 mm) durch die kleineren Pixel dann von den mit dem Epsilon gewonnen Großfeld Aufnahme eine Detailvergrößerung des jeweiligen Objektes machen kann!?

Lg. Michael
 
Hallo Michael,

so wie von dir beschrieben erreichst du rund 2,35"/px am Epsilon und 0,33"/px am großen Newton.

Ein Objekt, das 10 Bogenminuten groß ist, wird am Epsilon auf 255 Pixel abgebildet (theoretisch), am Newton auf 1818 Pixel.
Das heißt, am Newton werden die Objekte um ein vielfaches größer dargestellt - genau wie du möchtest.

Gleichzeitig ändert sich das erreichte Bildfeld von 229' Diagonale am Epsilon auf 36' am Newton.

Weil die Theorie immer so eng mit der Praxis verbunden ist: 0,33"/px erfordern gutes bis sehr gutes Seeing UND - der Newton darf bei so kleinen Pixeln sehr genau justiert werden! :)

LG, Markus

 
Hallo Markus...
Das mit der Justage versteht sich von selbst!
Muss ja auch.
Und die 183 Asi ist halt die einzige Alternative um das ausgeleuchtete Feld am Planetennewton fast vollständig zu nutzen.
Die anderen Asi haben annähernd gleich große Pixel wie die 071 Asi und ein noch dazu kleineres Ausgeleuchtete Feld. Somit würde die Vergrößerung auf der Strecke belieben oder nur ein klein Vergrößerung ergeben aufgrund des etwas anderen Öffnungsverhältnis des Newton im Gegensatz zum Epsilon.

Wie ich sehen konnte, betreibst Du ja auch in diesem Bereich Deine Fotografie an Deinem Standort in Oberösterreich. Mit der 8300 am Epsilon und mit dem Lacerta 250 an SX Trius 694.
Somit bekommst Du auch das Großfeld und im Gegenzug eine etwas vergrößerte Aufnahme mit dem Lacerta^^.

Lg.
 
Eine Möglichkeit wäre mir jetzt noch eingefallen dank Dir!
Ich könnte ja einfach die Asi 071 für beide nehmen und ich würde trotz der Selbigen Kamera eine ansehnliche Vergrößerung erreichen dank der größeren Brennweite des Newton.
Am Epsilon müsste wie Du oben schon geschrieben hast ca 2,3" raus kommen und am Newton somit 0,65".
Wäre sicher angenehmer was Justage angeht^^.
Mir ist schon klar das auch diese 0,65" noch eine große Anforderung darstellen aber sicher besser als die 0,33".

Ich müsste halt dann bei der Bearbeitung die Fläche so weit beschneiden, soweit der Newton das Feld halt ausleuchtet.
Wie oben schon geschrieben wird das denke ich so um die 15 mm Ausgeleuchtetes Feld liegen.

Der Vorteil dabei ich könnte mir eine Kamera sparen^^!
Was ein schöner Nebeneffekt bei der ganzen Sache wäre.

Lg.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Michael,

meine Sternwarte ist nach Frankreich übersiedelt wg. dem Wetter, aber in etwa so wie deine war auch meine Überlegung.

Ich erreiche 0.9"/px und 2.5"/px an Auflösung. Somit ist der Epsilon eigentlich immer nutzbar, der große Newton allerdings mag Seeing über 3" nicht so gerne, da kommt einfach nichts brauchbares mehr heraus. Richtig schöne Daten kommen bei 2" und besser zusammen. Zumal genau eine gute Auflösung das Ziel ist.

Mit noch höherer Auflösung wird's noch härter, mehr wollte ich gar nicht sagen. Du bist noch Mal um den Faktor 3 besser bei der Auflösung! Absolut toll, wenn die Luft das Mal hergibt - ich würde mich aber drauf einstellen, dass der Epsilon das Deep-Sky Hauptgerät wird.

Vermutlich wird dein großer Newton, da schon für Planeten optimiert, sein Haupteinsatzgebiet dort haben - dann ist das eine tolle Gerätekombi!

Edit: habe soeben deinen Nachsatz gelesen. Daran hatte ich auch schon gedacht. Du schreibst, 15mm ausgeleuchtetes Feld - bezieht sich das auf 100% Ausleuchtung? Wenn ja, dann kannst du ohnehin ein größeres Feld nutzen, da Flats obligat sind und du so eine Vignette ein gutes Stück weit in den Griff bekommst.
0,6"/px sind sicher alltagstauglicher.

LG, Markus
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Markus.....
Ich denke wir haben da den selbigen Gedanken.
Ja die 15 mm sind etwa das was dabei rauskommen wird mit 100% Ausgeleuchtetem Feld und ja dieser Newton hat seine Hauptaufgabe im Sonnensystem und nicht in DS.
Aber warum nicht dort auch, wenn geht wie du schon so schön geschrieben hast.
Ist eine schöne Sache wenn das Seeing es her gibt und man von den Großfeld Aufnahmen Ausschnitte als Vergrößerung hat.

Das mit Frankreich ist mir bereits bekannt.
Bin ein eifriger Mitleser das letzte halbe Jahr schon in allen Foren, weil ich mich vorab über das was ich mir zulegen will bestens informieren will.
Auch wenn noch nicht ganz fest seht, ob es dazu kommt.
Sind halt Lebensumstände die da mitspielen.
Und ich weis jetzt auch nicht ob du Markus der bist der seine DDM 60 zum Verkauf anbietet oder angeboten hat weil die zu klein geworden ist^^.
Die wäre ja auch eine schöne Montierung aber leider nicht in meinem finanziellen Rahmen.
Sonst hätte ich Dich sicher schon kontaktiert.

Lg.
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
Oben