LRGB Kalibrierungsproblem - Kanal R

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mhoeppner

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Hallo zusammen,

kryptischer Ttitel, bitte dies zu entschuldigen. Hatte gehofft, dass mir jemand ein paar Tipps geben kann bezüglich eines Aufnahme und/oder EBR Problems.

Ich bin nun von DSLR auf eine Mono ColdMOS (QHY163m) umgestiegen; als Filter nutze ich das LRGB Set von Baader (36mm).

Der eigentliche Ablauf, dachte ich zumindest, ist mir klar - leider bleibt im fertigen LRGB Bild ein Gradient aus dem roten Kanal (nun zweimal getestet). Und ich verstehe nicht so recht, warum.

Alle Bilder sind am selben Abend innerhalb der selben 35min entstanden.

Die Flats mache ich mit APT; jeder Kanal ist auf ca 20.000 ADUs eingestellt.

Darks und Bias sind natürlich mit der selben Konfiguration und Temperatur wie die Lichtbilder gemacht.

Bearbeitet wird mit Pixinsight 1.8.5 (Kalibrierung, Integration pro Kanal, RGB Kombination, Streckung etc, und am Ende Kombinieren mit LRGB Combination).

Das Beispiel unten besteht aus 20*60sec L, 5*60sec RGB (recht kurz, zugegeben)

Und am Ende sieht das so aus (überstreckt zur Verdeutlichung)- ich verstehe leider nicht mehr so ganz wieso:

Dropbox Download

Über eine Hilfestellung würde ich mich freuen.

Grüße,
Marc
 
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Und der Rotgradient deckt sich nicht mit dem Verstärkerglühen der Kamera; das war meine erste Vermutung. Scheint aber nicht das Problem zu sein.

Aus dem Bauch heraus kommt es mir so vor, als ob das Problem unabhängig von der Kalibrierung sein könnte; also dass der Filter eventuell keine homogene Transmission hat?
 
Nach etwas weiterer ...introspektive ... könnte es an etwas ganz Trivialem liegen. Ich nutze einen 12V KVZ 4-fach Verteiler (TS) - und das Teil hat zwei recht helle *rote* Dioden verbaut. Sicherlich hilfreich beim Beobachten im Feld. Aber da die QHY163m große Lüfterschlitze hat, könnte ich mir vorstellen, dass da eine winzige Menge Licht in Richtung Sensor durchleckt. Würde auch erklären, warum der Effekt so schwach und die anderen Kanäle nicht betroffen sind.

Aber da Petrus eh nicht mitspielt, muss das wohl bis 2018 warten.
 
Hallo Marc,

das kann ich mir zwar nur schwer vorstellen, aber denkbar wäre es.
Wenn Du - mit ausreichend Abstand zu den Lüftungsschlitzen - diese mal mit schwarzem Karton abschattest müßte der Effekt dann ja weg sein.

Wie sieht den Dein Setup aus?

Kann da irgendwie durch die Umgebung noch eine Streuung der Rotbeleuchtung ins Objektiv/Teleskop stattfinden? Das wäre auch noch eine Idee.

CS
Jörg
 
Hm ja, das wäre auch denkbar - das Teleskop steht im Garten, in einer Richtung von der Hauswand flankiert (3m Abstand). Die Optik wiederum schaut zumindest parallel zur Hausecke (beim Beispielbild). Könnte also auch "über Bande" in den Tubus gekommen sein. Der restliche Aufbau ist komplett verschraubt - also Kamera<->Filterrad<->Oag<->Reducer<->Teleskop.

Der Plan ist nun erstmal die doofen Dioden komplett zu entfernen, da ich (unabhängig von diesem Problem) auf eine neue Stromversorgungslösung umsteige. Wenn der schwache Rotschimmer dann immer noch bleibt, tja... Baader hat ein paar Vorschläge gemacht, wie man den Filter prüfen könnte. Wobei man schon am Flat bzw dem integrierten R Kanal sieht, dass da eigentlich kein "krasser" Fabrikationsfehler vorliegen kann (alles recht homogen usw). Wenn man sich die Unterschiede in der Intensität in den verschiedenen Kanälen anschaut (allso auf den selben Hintergrundwert gestreckt), dann ist der Rotanteil echt sehr minimal - daher tippe/hoffe ich, dass da wirklich nur Streulicht aus dritter Hand irgendwo rumreflektiert.
 
Hallo Marc,

ich hatte mal einen ganz ähnlichen Fall, eine Ecke immer rot (interessanterweise auch bei den Plejaden :smiley60:). Dort war die Ursache eine nicht allzu weit entfernte Straßenlaterne, die ihr Licht über die schwarze (!) Taukappeninnenseite ins Teleskop reflektierte. Seitdem schatte ich die Laterne durch eine schwarze Wand ab und der Spuk ist vorbei.

CS, Detlef
 
Moin, so als Nachtrag vielleicht:

Ich habe zwischenzeitlich Erfolg gehabt mit M42 - hier trat kein deutliches Randleuchten des Rotfilters auf.

Weitere Tests werden folgen; immerhin hat man bei M42 ein deutliches Signal über das gesamte Bildfeld, so dass ggf minimale Artefakte verschluckt werden. Wer weiss.

Zumindest habe ich meinem Refraktor eine mit Velour einsgekleidete Tauschutzkappe spendiert; die Pulverlackierung auf der Innenseite der Taukappe ist gräulich und daher vermutlich nicht so 100% effektiv gegen Streulicht. Auch habe ich die roten Dioden aussortiert und gegen ein (komplett unbelichtetes) System ersetzt ;)

/Marc



 
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