Der 135er Sammelthread (Brennweite, nicht Öffnung)

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Nasus

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Hallo zusammen,

ich eröffne diesen Sammeltread mal gleich mit einem Fehlschlag, dazu später mehr.
Ziel soll es sein, zu diesen recht günstigen und auch kompakten Optiken nicht nur Bilder, sondern auch Erfahrungswerte zu sammeln. Von der Kleinbild-DSLR bis zur Planetenkamera sind damit interessante Bildwinkel möglich ohne zwingend guiden zu müssen und insofern sehe ich darin ein "Allerweltsobjektiv", das auch von den leichtesten Reiseausrüstungen getragen werden kann.
Achso - bestehende Threads zu solchen Optiken können natürlich gern hier verlinkt werden.


Zur Aufnahme:
M45 mit Zuiko Auto-T 135mm 1:3.5 an Eos 600dUV/IR mit Astronomik CLS CCD. 1min Belichtungszeit bei iso800 und Blende 4.0. Keine Darks, Flats oder Bias. fst lag bei ~5, Luftfeuchtigkeit bei ~75%, Temperatur knapp unter 0°. Als Montierung diente mein Star Adventurer.

Verbockt hab ich folgendes:
- der M42-Adapter rastet nicht ganz am Body ein. Dadurch kommt es zu einer leichten Verkippung und verzogenen Sternen in den Randbereichen. --> Problem mit Dremel mittlerweile beseitigt
- ausgerechnet um 'Unendlich' läuft der Fokustrieb nicht satt, exaktes Scharfstellen ist Glückssache. --> primitiver Mikrofokussierer wird gerade aus Fahrradschlauch, Kabelbindern und Nylonschraube+Mutter gebastelt. Recht ähnlich wie einige der Käuflichen, aber von den Kosten her noch unter 2€
- die auf Folie gedruckte Bathinovmaske funktioniert nicht ganz so gut, wie ich mir das vorgestellt habe. Ich werd mal Fliegengitter probieren, das bei so kleinen Öffnungen auch geeignete Beugungsmuster erzeigen sollte.
- die DSLR hat zwar brav ausgelöst, aber nicht gespeichert. Das lag wiederum am M42-Adapter, evtl aber auch an der Verriegelung des Speicherkartenfachs/Kontaktproblem. Dem muss ich noch auf den Grund gehen, ich möchte ja per Timer auslösen ohne stundenlang neben ner Kamera rumzustehen. Daher hab ich nur die Testaufnahme, um die Fokussierung besser zu überprüfen als per Lifeview und Lupe.

Positive Überaschungen:
- die Streulichtblende reicht bei den Bedingungen als Schutz aus - das Display war nach 4h zugefrohren, die Optik aber nicht. Trotzdem werd ich mir aus einer Poolnudel (billiger als die Leitungsisolierung ausm Baumarkt) sicherheitshalber eine Isolierung basteln.
- hell genug, um bei f/4 im Sucher die Plejaden gut erkennen zu können

Negative Überraschungen:
Statt den üblichen Blausäumen hab ich tiefrote Säume um bestimmte Sterne - also die h-alpha Komponente wird nicht sauber abgebildet. Könnte aber auch am Clipfilter liegen, der eher für langbrennweitige Optiken ausgelegt ist.

 

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Hallo Jürgen,

hier ein weiterer Beitrag, die Gegend um NGC 1027, mit Meyer-Görlitz Orestor 135 @ f/4.0 (knapp 100€ mit allen Adaptionen):

Ein neu gerechnetes Bild vom Oktober, als noch klare Nächte möglich waren. Durchaus beachtenswerte Belichtungszeit, leider mit unmodifizierter Canon 1100D, EBV auf geringerem Niveau, dennoch ein Sternenmeer und erkennbare Nebel.

42x210 Sekunden @ ISO 1600 mit 27 Darks, 20 Bias und 20 Flats
40x300 Sekunden @ ISO 1600 mit 14 Darks, 20 Bias und 20 Flats


Positiv: Die hochwertige Haptik. Die chromatische Aberration relativ zum Abblenden. Die Kompaktheit sowieso. Abgerundete 15 Blendenlamellen.

Negativ: Offenblende führt zu blauen, in den Ecken verzogenen Sternenhöfen, natürlich kein Autofocus (für Tagesbelichtungen), nicht leicht.

Sofern erwünscht kann ein Link zu einem detaillierteren Foto generiert werden. Weitere Fotos folgen bei klarem Himmel!

Markus


 

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Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hi Markus,

der Herznebel ist demnach auch 'unmodifiziert' zu erkennen.
Falls Du die Aufnahme ohne Forenkompression verlinken könntest, wäre das natürlich interessant.

cs
Jürgen
 
Hallo Holger,

was Du mit 15-Sekunden Belichtungen darstellst sieht super aus. Das Preis-Leistungs-Verhältnis hervorragend. Chapeau!

Hallo Jürgen,

aufgrund meiner miesen EBV-Kenntnisse wurde das Histogramm der oben gezeigten Aufnahme unnatürlich überstreckt. Hier einmal konventionelle, nette Resultate mit dem Orestor und DSLR aus einer sternenklaren Vergangenheit:

NGC 1027
NGC 7000
Messier 31
Messier 45

Für den 135er-Mitlesenden handelt es sich hier möglicherweise um interessante Fotos, die der aufmerksame Allround-Astronomie.de-Forist aufgrund der Wiederholung gähnend zur Kenntnis nimmt, sorry. Es fehlt einzig an klarem Himmel! Und auch an EBV-Kenntnissen, mit Sicherheit sind aus den Belichtungen weitere Nuancen erarbeitbar...

Klaren Himmel!

Markus
 
Hallo Markus,

da es gerade zu Deinen Bildern passt hier 2 Bilder neu bearbeitet (75% Versionen).
Statt meiner Canon Eos 1000d verwende ich ja die Asi120mc mit viel kleineren Pixeln. Bei der geringen Senordiagonale passt zwar nicht so viel Himmel drauf aber die Auflösung ist ziemlich hoch.

Bei der EBV habe ich mich an Tutorials im Internet orientiert und vor allem nach fitswork unter gimp viel mit Ebenenmasken gearbeitet.

Andromedagalaxie 291 x 15 Sek. und 36 x 5 Sek.
Link zur Grafik: https://abload.de/img/andromeda-15-10-17besm4kjg.jpg

Plejaden 576 x 15 Sek & 17 x 5 Sek:
Link zur Grafik: https://abload.de/img/plejaden-14-01-18p75bt9k78.jpg

Gruß,
Holger
 
Hi Freunde der kurzen Brennweiten,

dann zeig ich auch mal meine Bilder, die ungeguidet mit einem martelalten 135er Primotar (auch gebogene Lamellen :) ) und meiner EOS 450Da + CLS Clipfilter von Astronomik in Ludwigsburg (Großraum Stuttgart) letzten Sommer bei hohen Temperaturen auf dem Balkon entstanden sind:

Nordamerikanebel, 87 min Gesamtbelichtungszeit mit Subs aus 3 Minuten, auf 1/4 der Bildgröße verkleinert:

Link zur Grafik: http://www.sternwarte-zollern-alb.de/mitarbeiterseiten/kowollik/nebulae/primotar/Nordamerikanebel-87min.jpg


Lagunen- und Triffitnebel, 30 Minuten Gesamtbelichtungszeit bei Subs zu 60 Sekunden, auf 1/4 der Bildgröße verkleinert:

Link zur Grafik: http://www.sternwarte-zollern-alb.de/mitarbeiterseiten/kowollik/nebulae/primotar/M8-M20-30x60-sek.jpg


Helixnebel, 3 Stunden Gesamtbelichtungszeit mit Subs zu 3 Minuten über viele Nächte, da nur knapp zwischen Baum, Haus, nächstem Haus zu erwischen... 1 zu 1 Ausschnitt aus der Bildmitte:

Link zur Grafik: http://www.sternwarte-zollern-alb.de/mitarbeiterseiten/kowollik/nebulae/primotar/Helixnebel-3h-1zu1-crop.jpg

Bildbearbeitung: Darks, Flats, Bias, Deepskystakker, Fitswork und anschließend mit Paint Shop Pro der letzte Schliff...

 
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