Welches Fernglas ?

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Alena

Mitglied
Hallo,

ich möchte mir gerne ein Fernglas für den Nachthimmel kaufen.
Meine Frage wäre: Würde ein 10x42 von der Lichtstärke reichen und welche Marke wäre da empfehlenswert?
Es sollte nicht zu teuer sein und auch vom Gewicht nicht zu schwer, damit ich es noch gut in der Hand halten kann.

Viele Grüße
Anna-Maria
 
Hallo Anna-Maria,

ja, 10x42 ist da sehr gut. Um die Formatentscheidung aber noch eventuell fein zu justieren, wäre dein Beobachtungsstandort wichtig und etwaige spezielle Beobachtungsinteressen. 10x42 ist ziemlich universell und auch leicht. Meine spezielle Empfehlung in der soliden Einstiegsklasse wäre Nikon Prostaff 3s 10x42 zur Zeit für nur ca. 146€ zu bekommen - darunter gibt's meines Wissens nichts Empfehlenswertes im Dachkant-Bereich, als Porro eventuell schon. Das Nikon hat bereits alles grundlegend Wünschenswerte.

Viele Grüße,
Herbert
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Anna-Maria,
10-fache Vergrößerung ist für freihändigen Gebrauch schon grenzwertig. Manche kommen damit zurecht, häufig macht sich die Handunruhe aber schon störend bemerkbar. Ich würde eher ein 7x oder 8x42 bzw. 40 empfehlen.
Gruß Willi
 
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Nachtrag: Willis Bemerkung hat einiges für sich, ich könnte 10-fach nur für angelehnt sitzende Beobachtung empfehlen, am besten natürlich mit verstellbarer Lehne (eventuell auch noch stehend angelehnt). Da zeigt es aber in der Regel mehr als 7- oder 8-fach (je nach Objekt).
Unter günstigen Bedingungen kann "nur" 7- oder 8-fache Vergrößerung an etlichen Objekten auch enttäuschen - aktuelles Beispiel, Mond.
 
Hallo Herbert und Willi,

bei mir ist der Himmel nicht ganz so toll. Ich wohne am Stadtrand. Es sollte ein Fernglas sein womit man Himmelsobjekte, zumindest die größeren gut sehen kann.
Da ich visuell noch nicht so erfahren bin möchte ich damit den Himmel etwas besser kennen lernen.

Ein Kamerastativ habe ich. Gibt es da einen Adapter womit ich das Glas befestigen kann?

Danke schon mal.
Viele Grüße
Anna-Maria

 
Hallo Anna-Maria,

gerade da ist 10x42 ziemlich ideal, weil nicht allzu lichtstark! Das heute fast singulär große Sehfeld (7°) des erwähnten Nikon Prostaff 3s ist eine zusätzliche Hilfe beim Auffinden. 6° sollten jedenfalls nicht unterschritten werden.

Die Fernglasadapter versetzen das Gewinde um 90° in die Vertikale nach hinten, das Fernglas wird dann vorne, zwischen den Objektiven angeschraubt. Für Dachkant-Gläser darf der (am besten Metall-)Adapter nicht zu dick sein!
Sollte für unter 20€ unschwer zu bekommen sein.

Wenn Du das Glas notfalls für Detailbeobachtungen montieren kannst, musst Du dir gar keine Gedanken mehr machen punkto Stabilität.
Das Schöne an der Fernglasbeobachtung ist allerdings das freie, rasche Umherschweifen und da ist besonders bei 10-fach wie gesagt ein Lehn(garten-)stuhl sehr hilfreich.
Man kann sich natürlich auch mit einer Matte auf den Boden legen.

Viele Grüße!
Herbert
 
Hi Anna-Maria

10x42, ist recht universal verwendbar. Ich habe mich in der Mittelpreislage nach einem Test - siehe meine Omepage - für ein Bushnell ED Glas entschieden.

Am Mond ist das schon ein deutlicher Gewinn, am Jupiter sieht man eine kleine helle Scheibe und die 4 großen Monde als Punkt. I.S Deepsky geht da nicht so sehr viel - vor allem nicht wenn man sich nicht auskennt und nicht weiß, wie was aussieht.
Insofern wäre es gut möglich, dass Dir das Seherlebnis zu wenig ist.

Daher werfe ich mal das 15x70 Glas von TS oder Celestron in den Raum. Es ist so leicht, dass es von einem kleinen Stativ mit Kugelkopf getragen wird. Zur Not geht es sogar kurzzeitig freihand. Damit gehen einige Objekte die dann auch deutlich als Objekte erkennbar sind. Am Planeten wirds wenig mehr, Saturn kann man nun eiförmig sehen - der Ring ist nicht sauber getrennt.
Für das Glas spricht der Preis und das Gewicht.

CS
 
Am Mond ist das schon ein deutlicher Gewinn, am Jupiter sieht man eine kleine helle Scheibe und die 4 großen Monde als Punkt. I.S Deepsky geht da nicht so sehr viel - vor allem nicht wenn man sich nicht auskennt und nicht weiß, wie was aussieht.
Insofern wäre es gut möglich, dass Dir das Seherlebnis zu wenig ist.

M.E. ist die Empfehlung zum 10x42 perfekt, um es einfach mal auf den Punkt zu bringen.

Ein FG über 12-15 oder 18x sind für das Kennenlernen kontraproduktiv.
Man darf doch auch nicht erwähnen, was ich mit 10x42 NICHT sehe ohne zu betrachten, was es mir erschließt. Diese Art der Argumention auf jedes Fernglas angewendet negiert es derart, als das ich somit immer ein anderes dem reklamierten gegenüber stellen kann.

Die AP von 4 und die Abhebung des Obejektes von V10 gegenüber dem Himmelshintergrund ist sehr gut. Vor allem vor dem Hintergrund der Stadtrandbeobachtung. Das Gesichtsfeld ist ideal für größere Feldbeobachtung und somit ist der Kontext des Gesehenen erhalten. Ab 15x wird es enger und die Orientierung sollte hier schon als Grundlage vorhanden sein.

Ein 10fach Glas mit 42mm überfordert niemanden in der Umgangsmotorik derart, als das eine große Gefahr für ein unruhiges Bild generiert wird. Gewicht und Größe geben sich ein ideales Stelldichein.
Es ist mobil, ab in die Tasche, mit Rad oder Auto mal eben 15 Minuten beobachten und gut. Der Bewegungsradius ist uneingeschränkt, sein Packmaß klein. Auch am Tage nutzbar.

15fach sind aus der Hand am HIMMEL nicht zu verwenden. Kurz? Und dann ? Das war´s? Ohne Stativ an sich nicht nutzbar. Wenn ohne dann mit Liegestuhl oder oder jeder nach seiner Art - aus der Hand, wie angefragt - NEIN.

Ein 7x mit 6mm AP kann am Stadtrandhimmel im Hellen absaufen, also kotrastarm. Zudem sollte es dann schon 150m/1000m GF haben, somit wäre ein großflächiger Sehgenuss animierend. Doch 7x fordert Disziplin in der Hinsicht, nicht mehr zu fordern, da eben ALLES klein ist. Mehr gibt es nicht bei 7x. Es ist ein reines Übersichtsglas ohne Forderung nach Details.

10x, ja, sehr universell mit +/- und "nicht speziell" kann eben speziell für die angedachte Anwendung sein.
 
Zitat von leicam62003:
Am Mond ist das schon ein deutlicher Gewinn, am Jupiter sieht man eine kleine helle Scheibe und die 4 großen Monde als Punkt. I.S Deepsky geht da nicht so sehr viel - vor allem nicht wenn man sich nicht auskennt und nicht weiß, wie was aussieht.
Insofern wäre es gut möglich, dass Dir das Seherlebnis zu wenig ist.

M.E. ist die Empfehlung zum 10x42 perfekt, um es einfach mal auf den Punkt zu bringen.

Ein FG über 12-15 oder 18x sind für das Kennenlernen kontraproduktiv.
Man darf doch auch nicht erwähnen, was ich mit 10x42 NICHT sehe ohne zu betrachten, was es mir erschließt. Diese Art der Argumention auf jedes Fernglas angewendet negiert es derart, als das ich somit immer ein anderes dem reklamierten gegenüber stellen kann.

Nun Dominique,

da Du mich zitierst...

Es ist nicht an Dir etwas auf den Punkt zu bringen oder zu definieren was kontraproduktiv ist und was zu erwähnen erlaubt ist, bzw. wie argumentiert werden darf. Schon gar nicht wenn es leicht zu widerlegende Verallgemeinerungen der eigenen Sicht sind.

FG über 10-fach sind natürlich nicht per se zu Beginn kontraproduktiv. Sie haben wie jedes andere Glas Vor- und Nachteile. Diese muss man erwähnen /kennen um abwägen zu können, was in Frage kommt.
Und selbstverständlich kann man damit argumentieren, was gesehen und nicht gesehen wird, denn genau darum geht es doch: Was kann ich SEHEN?
Was 10-fach bedeutet ist sicher schwerer für Beginner einzuschätzen, als eine Beschreibung wie z.B: Jupiter mit 10x42 sichtbar ist.

Du sagst:
> Ein 10fach Glas mit 42mm überfordert niemanden in der Umgangsmotorik derart, als das eine große Gefahr für ein unruhiges Bild generiert wird
> 15fach sind aus der Hand am HIMMEL nicht zu verwenden

Das siehst Du so, ist aber alles nur nicht allgemein gültig.
Klar ist, dass ein Stativ ein Gewinn bringt, das ist aber z.T: schon bei 10-fach Gläsern so. u.a deswegen empfehlen andere durchaus ernst zu nehmende Leute hier teilweise schon bei 8-fach mit Stativ zu arbeiten. Der Wackelfaktor hängt m.E. von mehr als nur der Vergrößerung ab. Es ist auch das Gewicht und die Haptik der Gläser, die hier als Faktor beitragen.

Die leichten 11/12/15x70 nutzen viele, die ich kenne auch durchaus ohne Stativ - u.a. ich auch. Und es gibt 10fach-Gläser die freihändig für mich schwieriger in der Handhabung waren, als z.B: das 2 Kilo schwere Marine 15x70.

Letztlich spielt das aber hier nur bedingt eine Rolle.

Anna-Maria schreibt:
> Es sollte ein Fernglas sein womit man Himmelsobjekte, zumindest die größeren gut sehen kann.

und
> Ein Kamerastativ habe ich. Gibt es da einen Adapter womit ich das Glas befestigen kann?

Die größten (hellsten) permanenten Objekte am Nachthimmel sind Mond, Venus, Jupiter Saturn und Mars.
Hier, da sind wir uns sicher einig, ist ein FG generell suboptimal, denn es kommt viel auf die Vergrößerung an, wenn man etwas sehen will.

Nehmen wir dann die hellen DS Objekte, so braucht es Öffnung, erst Recht wenn der eigene Himmel suboptimal ist. Das 4mm AP hierfür gut ist, sehe ich auch so.

Da aber ein Stativ vorhanden ist und auch explizit nach einer Adaption für ein FG gefragt wird, kann man wohl davon ausgehen, dass Anna-Maria bereit ist das Stativ zu verwenden. Daher besteht keine Notwendigkeit, die freihändige Verwendbarkeit von FGs als KO-kritierium zu fixieren. Auch die Transportfrage scheint folglich nur mäßig wichtig.

Vielmehr bietet der implizierte Einsatz eines Statives eben genau den Freiheitsgrad, sich mehr auf Vergrößerung und Öffnung zu konzentrieren, was am Ende dann auch mehr Seherlebnis bringt.

Ob dann ein 10x42 oder ggf. ein anderes, womöglich größeres Glas, für Anna-Maria die perfekte Lösung ist, wird sich zeigen, wenn sie Ihre Anforderungen präzisiert und/oder weitere Anforderungen die sie hat benennt.

Wie immer hilft Probegucken weiter.
CS
 
............ ich verallgemeinere rein gar nichts und stelle auch keine Fernglas-Auswahl-Maxime auf.

Ich befreie mich nur von meinen Vorlieben und halte mich mehr an Allgemeingültigkeiten. Der Wirkungsgrad eines V15x sinkt aus der Hand gegenüber eines 10x deutlich ab. Da mag jeder seine spezielle Meinung zu haben, am Grundsatz ändert das rein gar nichts. Jener 15Freihnandbegeisterte vermag die Amplitude Z als absolut "normal" empfinden, ein anderer als nicht annehmbar und inakzeptabel.
Und dem Fragesteller ist mit subjektiven Befindlichkeiten nicht geholfen. Ich habe fast alle Größen hier zu Verfügung oder bereits getestet, gerade 7, 8-10/42 und 15x56 habe u.a. hier stehen.....

Und bevor ich jetzt Anna Maria mit Richtigstellungen langweile und ich ihr damit auch nicht im geringsten weiter helfe, ............


Genau, der beste Ratschlag bisher.
Anna Maria, nimm ein 10x42 in die Hand und ein 15xX (auch auf´s Stativ) und berichte uns.

 
Hallo Anna-Maria.

Mit Ferngläsern ist es ein bisschen wie mit Schuhen oder Klamotten: damit sie ihren Zweck erfüllen müssen sie nicht nur funktionieren, sondern auch richtig gut passen. Da hilft nur anprobieren, erst Recht wenn man noch keine Erfahrung hat.

Die klassischen Astrogläser sind 7*50, 10*50 und 15*70, auch ein 12*60 könnte evt. in Frage kommen. Was man bevorzugt hängt von Vorlieben ab, mehr Übersicht und Bildruhe vs. mehr Vergrösserung bei zunehmend unruhigerem Bild. Mein Favorit ist seit langem das leichte 15*70 (nur ca. 1300g), mit dem ich auch freihand noch gut klarkomme, das auch Antares vorgeschlagen hat. Man muss sich halt daran gewöhnen, und es helfen ein paar Tricks :

man fasst das Glas diagonal, eine Hand stützt hinten und erlaubt zu fokussieren, die andere fasst möglichst ganz vorn am gegenüberlegenden Tubus, das stabilisiert. Wenn man eine Schild-/Baseballmütze trägt, hilft es mit der hinteren Hand das Prismengehäuse mit dem Kappenschild zu fassen und so zusätzliche Stabilität zu gewinnen. Es gibt auch einen sog. Finstick oder Einstabstative die sich in einer Gürteltasche abstützen. Problematisch ist leider immer das Genick beim Blick nach weiter oben, was zunehmend keinen Spass macht. Man kann sich mit einem entsprechenden Stativkopf und Fernglashalter(n) auch eine Aufhängung basteln, so dass man sich unter das Stativ legen und im Zenit beobachten kann, vorausgesetzt die Stativbeine lassen sich niedrig und abgespreizt genug einstellen.

Wichtig ist auch auf gut passende und dauerhaft angenehme Augenmuscheln zu achten, weil man an den Augenhöhlen abstützt. Nimm Dir Zeit beim Ausprobieren und nutze jede Gelegenheit dazu, bevor Du Dich entscheidest, statt einfach etwas auf's Geratewohl zu bestellen und blind anderen Empfehlungen zu trauen. Generell würde ich eher zu einem Porro raten, da ist die optische Qualitaet im niedrigeren Preisbereich besser. By the way, hattest Du Dein Budget genannt?

Cs Nevi
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Was man bevorzugt hängt von Vorlieben ab

Liebe Anna-Maria,

und vorwiegend vom Himmel,
denn wenn der nicht seitens seiner Qualität adäquat der AP deines Fernglases gegenübersteht, wirst du deine Vorliebe nicht leben können.
Da du am Stadtrand beobachten wirst, möchtest (?) würde ich, ohne deinen Himmel nun tatsächlich zu kennen, nicht eine FG AP über 5 mm wählen.
Also kein 7x50,.....
Das deine EP Auge sich auf dieses Maß weiten kann dürfte ohne Zweifel sein, lassen wir den Faktor also außen vor.
 
Zitat von leicam62003:
............ ich verallgemeinere rein gar nichts und stelle auch keine Fernglas-Auswahl-Maxime auf.

Doch genau das tust Du. Schon in dem Beitrag mehrfach. Und davor...
Zur Erinnerung was Du schriebst:

M.E. ist die Empfehlung zum 10x42 perfekt.
Ein FG über 12-15 oder 18x sind für das Kennenlernen kontraproduktiv.
Ein 10fach Glas mit 42mm überfordert niemanden in der Umgangsmotorik derart....
15fach sind aus der Hand am HIMMEL nicht zu verwenden.
- aus der Hand, wie angefragt - NEIN.

Keine dieser Behauptungen ist allgemeingültig. Alle sind aus Erfahrung x-fach widerlegt von zig Leuten. Nevi hat es ja z.B. auch gerade getan.

Es gibt viel weniger Allgemeingültigkeiten als Du glaubst.

Und bevor ich jetzt Anna Maria mit Richtigstellungen langweile ............
Und das? Du bist also der Richtigsteller hier und stellst keine Maxime auf? Ah ja, das sehe ich ganz deutlich... ;)

Erst mit Deinem letzten Satz in dem letzten Post bist Du das erste mal auf das von Anna-Maria genannte Stativ und die Möglichkeiten damit eingegangen. Alle anderen Textzeilen sind nichts weiter, als das manifesten Deiner Vorlieben - was Du scheinbar bei Dir nicht siehst aber bei anderen zu sehen glaubst.
Und im Zweifel wird dann eine differente Sichtweise trotz Erfahrungen und Argumentationen als unrichtig abgetan.

Du bist nicht der Einzige der zig Ferngläser "hier hat" und ggf. auch durch über 100 FGs geschaut hat. ;) Mal nehme ich mein 10x42 und mal mein 15x70 und manchmal nehme ich ein ganz anderes Glas aus meinem Schrank....

Jedes Glas hat seinen Himmel. Und jeder seine Vorlieben und Erfahrungen.
Und die braucht es nicht wegzudiskutieren und man muss sie auch nicht richtig stellen.
Denn: Erfahrungen sind niemals falsch - egal von wem.
Sie sind möglicherweise ungewöhnlich, von der Mehrheit abweichend, nicht reproduzierbar oder nachvollziehbar, zu hinterfragen, von der eigenen Meinung abweichend und vieles andere, aber niemals in RICHTIG und FALSCH zu kategorisieren.

Anna Maria, nimm ein 10x42 in die Hand und ein 15xX (auch auf´s Stativ) und berichte uns.

So ist es. Wenn Anna-Maria Ihre Anforderungen näher präzisieren kann/mag kann man weiter argumentieren und ggf. das wahrscheinlich geeignetere Glas herausarbeiten. Ansonsten wäre sie jetzt dran zu probieren und uns Ihre Erfahrungen und wie sie die Handhabung etc beurteilt mitzuteilen.

Und egal was sie am Ende kauft, hat sie hoffentlich am Ende das FG gefunden das Ihr das Gewünschte zeigt.
CS
 
Hallo nochmal,

stimmt, wenn Du vorwiegend vom Stadtrand aus beobachten wirst und selten unter richtig dunklen Himmel kommst sind 7 mm AP zuviel, da wird der Himmel zu hell und grau, da hat Dominique recht. Ca. 5mm AP sind universeller, wenn Dir die niedrige Vergrösserung mit schönem ruhigem Bild und grossem Bildwinkel am besten gefallen sollte, würde an die Stelle des alten 7*50 Klassikers besser ein 7*35 rücken, z.B. gäbe es da als Preis/Leistungskanone das Nikon CF Action EX.

Bei den anderen Groessen sind zB die Porros von TS oder Celestron und wie die alle heissen zu nennen, die von United Optics, Kunming hergestellt und unter verschiedenen Labeln auf dem Markt sind. Da achtet man beim Testen darauf ob auch die Prismen im Inneren vergütet sind. Das 15*70 ist kein Ausbund an Stabilität und Robustheit, wenn Du feinfühlig damit umgehst aber kein Problem.

Das A und O beim Fernglas ist für meine Begriffe der Einblick, und weil der stark von Deiner individuellen Physiognomie abhängt, musst Du probieren. Lässt sich das Sehfeld bis zum scharf begrenzten Rand einwandfrei überblicken, gibt es keine Schwarzen Schatten dabei, lassen sich wenn nötig die Augenmuscheln entsprechend einstellen, wie gefällt Dir die Schärfe am Rand usw. Wenn Du eine Brille tragen musst oder aufbehalten willst ist es wieder anders, wenn das nicht unbedingt sein muss und Du zb keinen groesseren Astigmatismus hast, ist es oft besser sie abzunehmen und das FG eine evt. Fehlsichtigkeit korrigieren zu lassen (Dioptrieneinstellung, Ueberhub testen). Konnen Deine Hände bequem fokussierem, und und und. Probieren und berichten, fragen, dann konnen wir mehr sagen, generalisieren taugt nicht, da pflichte ich Armin bei. Viel Spass!

Cs Nevi
 
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Ich hätte auf Herrn Jülich hören sollen....

:)

ich gelobe Besserung, Antares....!

lies mal richtig nach, ratschlagend von vorn.

........damit ich es noch gut in der Hand halten kann

An sich sollte ich gar nicht auf Stativbefestigung eingehen, daher wenn überhaupt latent, weil nicht pointiert auf AM Anforderung.
Ich hoffe, dir ist mit diesen Sätzen deine Reklamation geklärt.

Für DICH: Alles was ich schreibe ist immer, daher auch "M.E.=Meines Erachtens" subjektiv. Und doch behaupte ich weiterhin, ein 15fach hat niemals den Wirkungsgrad - aus der Hand - wie ein 8,..10fach-PUNKT.
Das mag dem einen oder anderen nicht passen, der Sachverhalt selbst bleibt davon unberührt.

Deine anderen Zitate bedürfen m.E. keine weitere Klärung.
 
Hallo,

ich weiss nicht wie der Begriff "Wirkungsgrad" beim Fernglas definiert sein soll. Aber wenn wir uns an die messbare Detailerkennung aus freier Hand halten, dann laesst sich bei so gut wie jedem gesunden Beobachter beweisen, dass er mit einem 15x Glas trotz mehr Gewackel jederzeit mehr erkennt, zb. eine fest vorgegebene Schriftgrösse aus groesserem Abstand lesen kann, als mit einem 8x, 10x, 12x oder meinetwegen 14x.

Der Zugewinn wird mit mehr Vergrösserung kleiner, das ist richtig, aber es bleibt immer ein Gewinn. Selbst bei 50* vs. 40* freihand oder noch mehr wäre das so, egal wie unangenehm sich das Beobachten dabei anfuehlt, oder unnsinnig es einem subjektiv vorkommt. Die Buchstaben werden zwar immer kürzer scharf, aber eben auch groesser wahrgenommen und letzteres ueberwiegt bis in hohe Vergroesserungsbereiche die Verwacklung. Messbar.

Subjektiv mag man das individuell anders empfinden, aber mit einem subjektiven unquantifizierbaren Empfinden den quantitativ objektiven Begriff "Wirkungsgrad" zu verbinden, klingt vielleicht bedeutungsvoll, macht aber keinen Sinn.

Cs Nevi

PS.: auch bei der Behauptung die Hersteller wuessten, wie man generell einen guten problemlosen Einblick "designed" muss ich widersprechen. Genau darüber ist vieles noch unbekannt und weil unser Sehapparat sehr individuell ist, kommt es gerade hier immer wieder zu individuellen Problemen. Ein und derselbe Schnitt eines Kleidungsstuecks passt auch nicht jeder Figur, und wenn die Werbung generell eine noch so "perfekte Passform" verspricht. Nö, Anprobieren!
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo allerseits,

da hier lebhafte Diskussionen im Umfeld des 10x42-Formats entstanden sind, die von 7x35 bis 15x70 reichen(!), möchte ich nochmals einzelne Aspekte betonen.
"Antares" hat auf die beschränkte Deep-Sky-"Spektakularität" (meine Interpretation) des 42er-Formats hingewiesen und deshalb 15x70 propagiert.

An sich unter diesem Aspekt natürlich kein verkehrter Gedanke (zumal auch die wahre Öffnung dieser Gläser ohnehin nur 63mm beträgt und also ebenso die moderate Austrittspupille von 63/15 = 4,2mm resultiert).

Aber aus der Hand - zumal aus Damenhänden? - zeigt ein 15x70 nur an manchen Objekten eindrucksvoll mehr als ein 10x42/50, an vielen anderen jedoch empfindet man das stärkere Wackeln und das Gewicht bald als unangenehm.
Außerdem ist das Auffinden oftmals schwerer, manchmal vielleicht insofern auch leichter, als z.B. Kugelsternhaufen oder planetarische Nebel deutlicher ins Auge springen.
Diese letztgenannte Erleichterung beim Auffinden - aufgrund der scheinbaren Objektgröße - würde ich unter mäßig dunklem Himmel aber besonders gegenüber 7- und 8-fach-Formaten ins Treffen führen, weshalb ich diese Formate auch nicht empfehlen möchte (7x35 auch aufgrund seiner etwas dürftigen Öffnung nicht).

Die 10-fache Vergrößerung ist nicht umsonst zu einem gewissen astronomischen Standard geworden, was Handferngläser betrifft, weil sie eine gute Balance zwischen Objektgrößen, Weitwinkel und Handhabbarkeit bedeutet, die für Anfänger wie für Fortgeschrittene wichtig ist.

Das Handfernglas wird für die Orientierung, das Auffinden, die Zusammenschau und den zusammenschauenden Genuss herangezogen, weniger für Detailbeobachtungen. Das ist das Brevier der Teleskope oder der in jedem Fall stativgestützen Riesenferngläser.

Das 15x70-Format ist - für mich - eher ein Handformat für manche physisch eher kräftige Fortgeschrittene, tendenziell eher Männer? Auf dem Stativ zeigt das Glas eher noch zu wenig mehr, als dass es sich als Alternative zu 10x42/50 lohnen würde.

Ich hoffe, diese Überlegungen fassen einige der aufgekommenen Grundgedanken unter eigener Wertung halbwegs anschaulich zusammen.

Viele Grüße,
Herbert
 
Zitat von Nevijet:
Subjektiv mag man das individuell anders empfinden, aber mit einem subjektiven unquantifizierbaren Empfinden den quantitativ objektiven Begriff "Wirkungsgrad" zu verbinden, klingt vielleicht bedeutungsvoll, macht aber keinen Sinn.

Hallo Nevi,

zunehmend rasch wird es einfach unbequem, egal wie viel mehr man mit 20-, 30-fach erkennen mag. Dass man in immer kürzer werdenden Momenten mehr erkennt, sei dabei unbestritten. Sowohl als Anfänger als auch als Fortgeschrittener schätzt man aber ab einem gewissen Punkt - der ist schon bei 10-fach nicht, kaum bereits bei 8-fach, IDEAL unterschritten? - BEQUEMLICHKEIT, um lange genug Lust am Beobachten zu haben, abseits der abenteuerlichen Phasen, die man auch haben mag oder hat; wo es dann nett ist, ein 16x50, 15x70, ein 20x60 - gäbe es bessere - oder ein 25x70... zur HAND zu haben. ;-)

Klaren Himmel!
Herbert
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
ich empfehle da den Sonderdruck und weitere Fachliteratur:
Das strapaziert weniger das Thema als solches und reichert die Theorie an. Angelehnt an dieser selbstredend kann und soll und darf jede Erfahrung stehen. Auch jede aus jeglicher Perspektive praktizierte Handhabung eines Werkzeuges, von dem ich immer dachte, es diene mit seiner Vergrößerung dem Informationsgewinn bei steigender Detailerkennung.
Der Ansicht kann man gerne kontrovers gegenüber stehen,
aber, m.E. an sich ändert das wenig an den grundsätzlichen Sachverhalten.

 

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Um die Verwirrung noch etwas zu erhöhen, hier noch meine subjektiven Erfahrungen.

Ich finde schon 8-fach handgehalten problematisch, wirklich erkennen tut man erst was, wenn selbst diese Vergrößerung fest auf einem Stativ montiert ist. Abgestützt im Liegestuhl geht es für mich bis 12-fach halbwegs, aber auch hier wird für gutes, ruhiges Beobachten eine Montierung Pflicht.

Und damit hört es leider nicht auf. Wenn die Objekte der Begierde nahe dem Zenit stehen, ist jedes geradsichtige Fernglas suboptimal. Es sei denn, man baut sich einen Dreh-Liegestuhl mit Fernglashalter.

Wirklich Spaß macht für mich erst ein gut montiertes Fernglas mit abgewinkeltem Einblick. Leider gibt es solche Klassiker wie das Miyauchi Pleiades 60 mit 15- und 22-facher Vergrößerung nicht mehr. Es gibt aber z.B. 70mm-Ferngläser in verschiedenen Qualitätsstufen mit 45° oder 90° Einblick. Allerdings schaffen die eher selten Vergrößerungen unterhalb von 17x und damit verbunden reale Gesichtsfelder von mehr als 4°. Damit muss man schon etwas üben, um seine Wunschobjekte zu finden.

Dann ist es aber schön, je nach Qualitätsstufe des Fernglases dank Wechselokularen auch mal bis 40-fach („Semi-Apo“) oder 80-fach (Apo) vergrößern zu können. Und es macht einfach Spaß, mit mittlerer Vergrößerung damit über den Himmel zu wandern, ohne sich den Hals zu verrenken.

Zusammengefasst mein Tip für ein Astrofernglas:

1. Stabiles Stativ, am besten mit Kurbelmittelsäule um den unterschiedlich hohen Einblick zwischen Horizont und Zenit einfach ausgleichen zu können.

2. Videoneiger (2-Wege-Neiger) der mit dem Gewicht des Fernglases zurecht kommt.

3. (Semi-) Apo Fernglas mit abgewinkeltem Einblick.

4. Je nach Fernglas 2 bis 4 Paare Okulare zwischen dem weitestmöglichen Feld und der höchsten noch sinnvollen Vergrößerung.

Je nach Anspruch und Geldbeutel ist man da ab ca. 1.200 Euro (evtl. mit Gebrauchtkauf) dabei.

Viele Grüße,
Sebastian
 
Hallo Sebastian,

ich dachte, es ginge hier um Handferngläser, +/- das 10x42-Format. ;-)
Abgesehen davon gab/gebe ich Dir Recht, schon 8-fach ist nicht ganz zufriedenstellend ruhig, zeigt aber unter sehr mäßig dunklem Himmel noch gar nicht so viel.
10-fach braucht noch ein bisschen mehr Bemühung, belohnt aber unter Stadtrandhimmel stärker und motiviert dadurch mehr.

Viele Grüße,
Herbert
P.S.: Nun wäre Anna-Maria wieder dran, dürfen wir nicht ZU sehr übersehen. ;-)
 
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............. Sebastian wollte doch nur die Theorie des Wirkungsgrades bestätigen/erklären..... :)

Wie recht er doch hat............. !
 
Hallo Zusammen,

vielen Dank für euere Feedbacks.
Ich habe über einige Gläser im Internet recherchiert.
Ein Bekannter lieh mir jetzt sein Lacerta Elite 10x42 und dieses hat mir sehr gut gefallen. Das Glas hat eine gute Optik, so das ich ohne Probleme M42 und andere Objekte erkennen konnte und es lässt sich bei meinen kleinen Händen gut halten. Eine Stütze oder Stativ brauche ich bei diesem Glas aber auch schon, da ich die fast 700g Gewicht nicht sehr lange mit ruhiger Hand halten kann.
Ich denke das ein 10x42 für mich die die optimale Größe ist. Es ist klein, leicht zu transportieren und man sieht schon eines damit.

Viele Grüße
Anna-Maria
 
Hallo,

wenn's noch interessiert, wie Erkennungsleistung und Fernglasvergrößerung quantitativ zusammenhängen bei Tag und Nacht, im Anhnag aus den oben schon gezeigten Arbeiten ein paar tabellarische und grafische Daten, die vielleicht verständlich machen, weshalb Armin und ich und viele andere ein ca. 15x70 so schätzen. (Und nicht an eine ominöse "Theorie des Wirkungsgrades" glauben, laut der angeblich 8x oder 10x das generelle Optimum wären...:))

Soviel Vergrößerung ist natürlich nicht für jeden was, und wenn Du Anna-Maria, mit dem 10x42 gut klarkommst: Glückwunsch! Vielleicht schaust Du Dich noch nach einem schönen Beobachtungsbuch für den Himmel um... ("man sieht nur was man weiß" bzw. womit man rechnet...) Viel Spass!!!

CS Nevi




 

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Hallo Nevi,


die erste Grafik zeigt doch anschaulich daß der Zugewinn theoretisch größer ausfällt als tatsächlich bei Benutzung auf Stativ oder freihändig. Und es ist auch zu erkennen daß der Zugewinn theoretisch bei steigender Vergrößerung linear zunimmt während vom Stativ und noch extremer freihändig die Kurven immer flacher werden. Genau diese Differenz beschreibt Dominique mit Wirkungsgrad.


Viele Grüße Felix
 
Zitat von Deckwerth:
Eine Stütze oder Stativ brauche ich bei diesem Glas aber auch schon, da ich die fast 700g Gewicht nicht sehr lange mit ruhiger Hand halten kann.
Ich denke das ein 10x42 für mich die die optimale Größe ist. Es ist klein, leicht zu transportieren und man sieht schon eines damit.

Hallo Anna-Maria,

das von Dir hier Beschriebene ist normal, selbst für Männer. Ich habe erst bei leichten 30er/32er-Gläsern das Gefühl, unbeschwert lange beobachten zu können. Diese Gläser sind aber eigens zusätzlich angeschaffte (u.a. Bequemlichkeits-)Spezialgläser und nicht universell - für Astronomie.
Generell ist es besser, öfters mal abzusetzen oder aufs Stativ zu wechseln, als sich leistungsmäßig zu sehr einzuschränken.
Zum Anderen trainiert man sich auch und dann sind zu enge Leistungsgrenzen nicht mehr befriedigend sondern frustrierend.

Man muss ja nicht gleich - als Frau - zum 15x70-Prügel greifen. ;-)
Die nächste Stufe dürfte/könnte dann vielleicht eher ein Teleskop sein? Klug ausgewählt ist IMO v.a. DAS eine andere Welt, optisch.

Eine gute Art auszuwählen jedenfalls, Probesehen!
Wird es das Lacerta werden?

Da fängt es jedenfalls an. Schöne Beobachtungsnächte und klare Himmel wünscht Dir
Herbert
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man sich den Mond auch zitternd anschauen kann,
aber ausschließlich Sterne tanzen dann ganz fürchterlich.
Daher mein Fazit bei der Vergrößerung -> weniger ist mehr!
 
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