Einstieg in die Astronomie

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herbiee

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Hallo liebe Astrocommunity!

Meine Frau und ich haben vor in die praktische Astronomie einzusteigen. Wir haben uns nun schon eine Zeit lang im Internet informiert. Außerdem hatte ich auch schon eine persönliche Beratung.
Ursprünglich stellten wir uns vor ein 150/750 - 200/1000 - Newton mit einer EQ5-Montierung zu kaufen, die neu um ca. € 650,- zu bekommen ist.
Nun haben wir aber ein Angebot für ein Celestron SC6 inkl. einer Advanced GT Montierung um € 700,-.
Wir wollen sowohl beobachten, als auch in die Astrofotografie einsteigen und denken, dass wir mit dem Celestron einen guten Anfang machen können.

Ich würde mich sehr über Eure Meinungen, Erfahrungen und Tipps freuen.
Außerdem wäre ich dankbar über Eure Tipps , welches Zubehör noch nötig ist (bzw. gut ist). Esist lediglich ein 6x30 Sucherfernrohr und eine Okular-Reduzierung dabei.


  • Spezialfragen meinereits sind:
    Muss ein SC oft justiert werden und wie schwierig ist das? (Ich bin Elektromechaniker und einigermaßen technisch und mechanisch versiert)
    Wie funktioniert ein Brennweiten-Reducer und wieso ist er für Astrofotografie nötig?
    Was brauchen wir für den Einstieg in die Astrofotografie? (Wir haben eine Canon EOS 1100D und eine Sony Alpha 68)

Vielen Dank fürEure Infos
 
Hallo, willkommen im Forum!

Zitat von herbiee:
Wir wollen sowohl beobachten, als auch in die Astrofotografie einsteigen und denken, dass wir mit dem Celestron einen guten Anfang machen können

Meine Meinung:

Das Celestron SC6 ist für den Einstieg in die Astronomie nur bedingt geeignet: Visuell werden Euch 1500 mm Brennweite den Zugang zu grösserflächigen Objekten nur unzureichend ermöglichen. In der Milchstrasse surfen wird nur mittelmässig Spass machen, da das Gesichtsfeld sehr beschränkt bleiben wird. Fotografisch sind 1500 mm Brennweite sehr(!) schwierig nachzuführen.

Der zuvor angesprochene 150/750-Newton auf EQ5 erscheint deutlich entspannter, um ein Allround-Teleskop mit Spassfaktor zu erhalten.

Viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung

Markus
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo,
ich kann Markus nur zustimmen. Ich habe damals mit dem 200/1000 auf NEQ5 angefangen, und musste dann feststellen das die Montierung mit dem Teleskop etwas überfordert ist. Stichwort Windanfälligkeit und nachschwingen.
Mittlerweile habe ich mir für die Fotografie ein 130/650 zugelegt und damit läuft alles wunderbar. Und das größere Feld macht auch mehr Spaß. ;)

CS Tobi
 
Hallo,

ich kann mich da ebenfalls nur anschließen. Ein SC ist speziell und kein Allrounder. Lange Brennweiten machen den Einstieg in die Fotografie außerordentlich schwierig und das langsame Öffnungsverhältnis macht lange Belichtungszeiten erforderlich. Das geht alles, ist aber, meiner Meinung nach, nix für Einsteiger. Man ohnehin genügend Baustellen, da muss man es sich ja nicht extra schwer machen.

Wenn ihr vorhabt in die Fotografie einzusteigen ist ein 150/750 Newton auf EQ5/Advanced GT schon die Obergrenze für diese Montierung (wenn es stressfrei bleiben soll). Bei windgeschützter Lage aber gut beherrschbar. Hilfreich ist, wenn das Teleskop bereits auf Fotografie ausgelegt ist (größerer Fangspiegel, Fokuslage, 1:10 Übersetzung am Okularauszug). Leider ist ein fotografisch ausgelegtes Teleskop für die visuelle Beobachtung nicht ideal. Aber das heißt nun nicht, dass man nichts sieht ;-) Es wird oft nach Allroundern gefragt die sich für 'alles' gut eignen. Die gibt es aber nicht. Wer z.B. auf visuelle Planetenjagd geht, wird einen möglichst kleinen Fangspiegel bevorzugen, da größere Kontrast kosten. Wer Deepsky Fotos machen will braucht aber eine gute Ausleuchtung für eine DSLR und (zumindest später) auch mal einen Komakorrektor. Das geht halt nur bedingt zusammen.

Überlegt euch gut was ihr euch anschauen wollt. Wie sind die Bedingungen ? Müsst ihr Mobil sein ?
In der Stadt kann man Planeten und Mond gut beobachten und 'fotografieren'. Deepsky ist da schon deutlich schwieriger (Ihr gebt Wien als Standort an).


Es ist auch mitunter keine schlechte Idee visuelle und fotografische Beobachtung zu trennen. Also für den Einstieg einen (gebrauchten) Dobson zu kaufen und das Fotografische getrennt anzugehen. So muss man weniger Kompromisse eingehen und kann auch noch visuell Beobachten während die Kamera ihre Arbeit macht.

Viele Grüße
Michael
 
Hallo.

Fotografie und Beobachtung gehen wie gesagt nur bedingt mit einem Gerät, es ist besser das langfristig gerätetechnisch eher auseinanderzuhalten. Für den Einstieg finde ich jedoch, dass ihr mit dem C6 ein ziemlich gutes Angebot habt, dass man nicht ausschlagen, sondern wenn möglich vielleicht gut überlegt ergänzen sollte. Aus folgenden Gründen:

Beim Fotografieren kommt es vor allem auf eine gute Montierung an, und da ist die Advanced GT zum Einstieg eine sehr gute Basis, die schon deutlich über das hinausgeht, was eine EQ5 kann, und trotz der höheren Tragkraft noch sehr gut handhabbar ist. Auch die Elektronik ist ausgereift. Und das GoTo ist entgegen vieler anderslautender Behauptungen m.E. nicht nur ein überflüssiger Luxus, sondern es macht Spass nicht lange die Objekte suchen zu müssen, weil man seine knappe Zeit, gerade wenn man fotografieren will, für andere Dinge benötigt. Einmal GoTo und man will nichts anderes mehr... M.a.W diese Monti wäre eine gute Wahl und sicher besser als eine EQ5.

Bei der Ausrüstung fürs Fotografieren kommt es ferner sehr darauf an, welche Objekte man bevorzugt ablichten möchte, kleine oder ausgedehnte, Planeten, DeepSky, Nebel oder Sternhaufen erfordern sehr verschiedene Bildfelder, sprich Vergrößerungen. Das C6 hat wegen der hohen Brennweite ein sehr kleines Bildfeld und vergrößert schon stärker. Es ist justierstabiler als ein Newton, muss aber wie dieser auskühlen und thermisch optimiert sein (Taukappe, alukaschierte Dämmtapete um den Tubus) und fotografisch fast zwingend mit dem 0,63x Reducer verwendet werden, um die Lichtstärke auf erträgliche F6,3 zu bringen und auch um die Randkorrektur bis ca. APS-C-Sensorformat zu verbessern. Damit sind dann durchaus schon ansprechende Ergebnisse möglich. Die resultierende Brennweite von dann immer noch 945mm ist allerdings für den Einstieg nicht ideal, hier wäre es besser, ein Gerät mit deutlich weniger als 700mm zu haben. Nicht nur, weil damit die Anforderungen an die Nachführgenauigkeit/Poljustage sinken, sondern auch, weil viele "helle" Einsteigerobjekte wie z.B. M42 oder M31 usw. ein entsprechend größeres Bildfeld brauchen, da sind 1000mm einfach meist zuviel.

Daher würde ich das Paket möglichst bald, am besten von Anfang an, um ein entsprechend kleineres Gerät ergänzen, und zusätzlich z.B. noch einen kleinen fototauglicher 80mm Apo einplanen. Der muß nicht groß auskühlen und auch nicht penibel justiert werden, sollte aber fotografisch ausgelegt sein (stabiler OAZ, Flattener). Damit gelingt dann der Fotoeinstieg erfahrungsgemäß sehr gut, und obendrein sind seine Weitfeldqualitäten auch visuell nicht zu unterschätzen, obwohl da dann natürlich etwas die Öffnung fehlt... Ergänzt um eine später noch zugekaufte leichtere Monti taugt der auch als Reisegerät. Ein weiterer Vorteil der Zweigerätelösung ist, dass man während einer lang(weilig)en Belichtung nicht untätig herumstehen muss, sondern mit dem anderen visuell beobachten kann, erst recht, wenn man das Hobby zu zweit betreiben möchte.

Ferner kommte es darauf an, unter möglichst gutem dunklem Himmel zu arbeiten, egal ob man vorwiegend visuell oder fotografisch unterwegs ist, was meist eine einigermaßen transportable Ausrüstung erfordert. Da kann ein kompaktes Gerät wie das C6 zum Einstieg durchaus punkten, wenn man seine Defizite, wie oben vorgeschlagen entsprechend ergänzt. Hängt natürlich alles davon ab, wieviel gerätetechnischen Aufwand man treiben will. Von der Vorstellung, alles mit einem Gerät erledigen zu wollen, sollte man sich aber schon vor dem Einstieg verabschieden, finde ich, sonst sind Enttäuschungen vorprogrammiert. Es sei denn, man hat keine besonderen Ambitionen und die Fotos sollen eher Erinnerungswert haben.

Noch etwas muss Euch klar sein: echte Astrofotografie ist teuer, zeitaufwendig und erfordert für gute Bildergebnisse eine versierte Nachbearbeitung der Aufnahmen am PC. Da muß man sich lange Einarbeien und verbringt auch später viel Zeit am PC, mehr als am Teleskop, viele sagen, mehr als 60% des Endergebnisses sind Sache der Software-Nachbearbeitung. Oft stellt deshalb heraus, dass die Voraussetzungen dafür doch nicht in entsprehenden Umfang gegeben sind, z.B. weil die nötige Zeit fehlt und man den Aufwand unterschätzt hat (Mobile Stromversorgung, Laptop, Verkabelung, Nachführsystem bedienen, OAG oder Leitrohr einrichten, usw.). Zu wissen wann und wo die Objekte der Begierde optimal am Himmel zu finden sind und gut aufgenommen werden können (Meridiandurchgang), sprich eine entsprechende Beobachtungsplanung erfordert ebenfalls Aufwand und geht nicht spontan.

Dann wäre der mögliche Rückzug auf eher visuelle Gelegenheitsbeobachtungen mit einem GoTo-System dank dessen bequemem Heckeinblick und seiner Binotauglichkeit, das man von zuhause bequem eingesetzen kann auch dank seiner quasi "Schnellspechtelqualitäten" gar nicht schlecht. Würde vielleicht sogar mehr genutzt, als ein entsprechender Dobon der dauernd händisch nachgeführt werden muß, oder ein Newton, den man parallaktisch montiert ständig dehen muss. Aber vieles ist natürlich auch Geschmackssache, bzw. hängt von den Wohnbedingungen bzw. sonstigen Lebensumständen ab. Die sollte man nicht vergessen, und deswegen auch nicht nur auf reine Geräteleistung schielen, sondern sich überlegen, welche Arbeitsweise zu einem passen könnte, welcher Umgang mit welcher Gerätschaft einem vielleicht mehr liegt. Der eine kommt mit der Bedienung einer parallaktischer Montierung nicht so gut klar, der andere nicht so gut mit dem azimutalen Dobsonschubsen, usw. Hier hilft nur Ausprobieren...

In diesem Sinne viel Spass und Glück bei der Entscheidungsfindung

CS Nevi

 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Herbie,

Michael hat es schon kurz angerissen, die Trennung von Astrofotografie und visueller Beobachtung würde ich an eurer Stelle auf jeden Fall in Betracht ziehen!

Um das ganze noch mal ein wenig zu verdeutlichen:
Wenn eine Kamera am Teleskop hängt, dann ist das Teleskop belegt und am besten atmet man nicht mal mehr in der Nähe um Störungen zu vermeiden (ok, ein wenig übertrieben, aber selbst Schritte in der Nähe werden oft als Vibration im Bild wiedergegeben!). Aus diesem Grund haben viele Astrofotografen ein zweites meist deutlich leichteres Equipment um sich während die Aufnahme läuft die "Zeit sinnvoll zu vertreiben".
In Eurem Fall würde sich dann also nicht nur ein Fotograf sondern zusätzlich auch seine Frau langweilen, kein guter Einstieg in dieses wunderschöne Hobby!

In meinem Einsteigerguide habe ich so einiges zusammengetragen, wie man in die Astrofotografie einsteigen kann, sowohl mit einem normalen Stativ wie auch einer kleinen leichten Reisemontierung kann man schon sehr weit kommen!
Wenn du dich so der Astrofotografie näherst, ist das Teleskop auf jeden Fall frei für euch beide zum Beobachten!

Nun zum Beobachtungsinstrument: Wenn ich mal die 700 € als grobe Budgetgrenze setze, bleibt außer einem 8" Dobson nicht viel übrig.

Also 8" Dobson um die 300 €, Star-Adventurer so um die 300 € und dann noch ein oder zwei Okulare dazu und schon ist die Kohle weg!
Je nach Vorliebe kann das eine Austrüstung sein, mit der ihr beide zusammen über Jahre hinweg Spass an der praktischen Astronomie haben werdet. Es soll aber auch Ausnahmen unter den Hobbyastronomen geben, die das Dobson-Konzept nicht unbedingt fa­vo­ri­sie­ren, zu denen ich mich auch zähle. Die Teile sind im Verhältnis gnadenlos günstig, bieten die beste optische Leistung (für visuelle Beobachter) auf den Euro gerechnet und sind recht intuitiv bedienbar, aber ihr müsst halt immer "Schubsen". Mir pers. liegt das nicht so sehr, daher habe ich auch kein solches Gerät!
Falls ihr also keinen Dobson haben wollt, dann würde ich zum 150/750er Newton auf einer NEQ5 greifen, der bietet sowohl für den Beobachter sehr viel Leistung und kann später auch fotografisch weitergenutzt werden, allerdings sollte dir/euch klar sein, wenn ihr beide gleichzeitig diesem Hobby fröhnen wollt, dann wird eine 2. Ausrüstung recht schnell folgen...
 
Hallo zusammen
Zitat von herbiee:
Ursprünglich stellten wir uns vor ein 150/750 - 200/1000 - Newton mit einer EQ5-Montierung zu kaufen, die neu um ca. € 650,- zu bekommen ist.
Das sieht zwar immer nach "Komplettpaket" aus, tatsächlich fehlt da aber noch Einiges. Visuell wird recht schnell noch ein Übersichtsokular hinzukommen (ab ~100€) und für höhere Vergrößerungen noch 1-2 weitere, die je nach Anspruch im unteren Preisbereich jeweils zwischen 30€ und 120€ liegen. Filter möchte man auch recht bald nutzen, die liegen auch schnell im Bereich von 200€.
Bei Fotoambitionen müsste zumindest noch eine Zweiachssteuerung angeschafft werden, die geeigneten gehen bei etwa 150€ los. etc. pp.
Das läppert sich, egal ob man jetzt ein "Universalteleskop" kauft oder die schlauere Variante wählt und Beobachtungsteleskop und Fotoausrüstung trennt. Da gäbe es viele Varianten, angefangen mit zwei Ferngläsern und einer Uhrwergsnachführung bis hin zum Dobson und einer kleinen parallaktischen Montierung.

Aber bevor es 'trocken' mit der Entscheidungsfindung weitergeht, würde ich an eurer Stelle 2 Dinge tun:

1. Teleskope life anschauen, im idealfall mitbeobachen und beim Tragen/Aufbauen helfen. Nicht jeder kommt mit jedem Konzept klar und was im Internet leicht, klein und schnuckelig aussieht kann sich real als schwerer Brummer erweisen, den man nur bei besten Bedingungen 2x im Jahr nutzt oder gleich irgendwo verstauben lässt.
Manches lässt sich schon im Laden erörtern, um sich aber wirklich eine eigene Meinung bilden zu können, sollte man bei einer Beobachtergruppe/Volkssternwarte mal mitbeobachten.

2. Euren Himmel begutachten. Wenn man eh nix sehen kann bzw. weit fahren muss sinkt die Motivation, möglichst viele Nächte zu nutzen - ein halbwegs brauchbarer Garten oder zumindest Balkon ist da schon weitaus komfortabler.
Am einfachsten geht das, indem ihr euch die Sterne vom kleinen Bären anschaut: Welche könnt ihr erkennen, auch mit Tricks wie indirektem Sehen (aber natürlich ohne Fernglas etc.). Die sind unterschiedlich hell und man kann damit grob seine Grenzgröße abschätzen. Dieses Prinzip sollte man auch in anderen Himmelsrichtungen anwenden, die Lichtverschmutzung ist ja nicht homogen. Als grobe Orientierung: wenn im kleinen Bären nichtmal Pherkad direkt zu sehen ist, kann man höchstens Mond/Planeten als Ziel setzen. Kann man aber alle Hauptreihensterne zumindest indirekt erkennen, ist der Platz ganz ok.

cs
Jürgen
 
Hallo,

normalerweise trennt man die Astrofotografie von der Beobachtung. Für die Beobachtung wäre ein Dobson Teleskop eine Möglichkeit.

Zitat von herbiee:
Was brauchen wir für den Einstieg in die Astrofotografie? (Wir haben eine Canon EOS 1100D und eine Sony Alpha 68)
Ganz abgesehen von der Montierung, Stromversorgung und sonstigem Zubehör:
Wenn Du Planeten fotografieren willst, brauchst Du schon ein Teleskop. Beispielsweise ein Skywatcher Skymax 127 - 127/1500 mm Maksutov und eine Planetenkamera.

Wenn Du Objekte wie z.B. die Andromeda Galaxie oder den Orion Nebel fotografieren willst, musst Du nicht sofort durch ein Teleskop fotografieren. Hier genügt neben einer DSLR ein Objektiv von 200mm Brennweite. Was mit 200mm möglich ist, siehst Du hier:

Astrofotografie mit kleinen Brennweiten

Wissenswertes

Empfehlenswert ist das Buch von Stefan Seip, Himmelsfotografie mit der digitalen Spiegelreflexkamera: Die schönsten Motive bei Tag und Nacht.

Einen klaren Himmel wünscht

Ronald
 
Hallo liebe Astrofreunde!

Entschuldigt bitte, dass ich mich erst jetzt wieder melde.
Ich habe aber alle Eure Beiträge gelesen und Eure Meinungen, Tipps und Ratschläge sind in unsere Entscheidung mit eingeflossen.
Wir haben uns dazu entschieden, das gebrauchte SC6 mit GOTO zu kaufen.
Wir haben damit vielleicht einen unüblichen Weg eingeschlagen und beginnen mit einem etwas „teureren“ und vielleicht nicht so einfach handhabbaren Teleskop. Ich denke, dass später wahrscheinlich ein etwas kleinerer Newton oder Refraktor dazukommen wird.
Wir haben für das SC6 inkl. GOTO etwa gleich viel bezahlt, wie ein neuer 6“-8“ Newton mit EQ5 (ohne GOTO) kostet. (Wir dachten uns, dass so ein Angebot nicht so bald wiederkommen wird.)
Dazu haben wir noch eine Taukappe, einen Celestron Zenitspiegel, ein TS-WA 26mm/70° 2“-Okular und eine Transporttasche bekommen. Mittlerweile haben wir auch einen 12V/7,2Ah-Akku und eine Prismenschiene um eine Kamera am Teleskop zu befestigen. Als nächstes werden das eine oder andere Okular und die ersten Filter dazukommen.
Und dann brauchen wir nur mehr einen klaren Nachthimmel.
Bis dahin haben wir aber Zeit die Steuerung kennenzulernen.

Es ist uns klar, dass noch ein paar Hundert Euro für Zubehör dazukommen werden. Und auch für Fotografie durchs Teleskop fehlt noch Einiges. Deswegen wird die Kamera vorerst auf das Teleskop drauf montiert. Das Zubehör wird nach und nach dazugekauft, bis wir gut ausgerüstet sind.

Es ist uns auch bewusst, dass es beim Fotografieren zu Beginn zu unzufriedenen oder frustrierenden Ergebnissen kommen wird. Wir haben schon ein paar Versuche mit dem
Andererseits ist die Herausforderung auch interessant, und wir werden uns nach und nach in die Materie einarbeiten. Genauso ist es natürlich auch mit der nachträglichen Bildbearbeitung.
Wir haben schon vor einem halben Jahr begonnen uns intensiver – vorerst theoretisch – mit Astronomie auseinanderzusetzen In Vorträgen zu Planeten, Sternen, Galaxien und Astrophysik, sowie in Büchern und im Internet zu Teleskopen, Zubehör, Astrofotografie – auch über die Mathematik dazu. Haben aber auch schon erste Versuche mit Open-Source-Software für die Nachbearbeitung unternommen.

Danke auch für den Tipp mit anderen HobbyastronomInnen zusammenzukommen. Wir haben in Wien einen Verein von HobbyastronomInnen (Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie) und auch ein paar private Volkssternwarten in der Umgebung. Diese wollen wir auch nützen um von ihnen zu lernen und praktische Unterstützung zu bekommen.

Links zu Hilfs- und Einsteigerseiten sind mir sehr wichtig, um auf diese Weise von der Erfahrung anderer zu profitieren. Die Ihr mir empfohlen habt, habe ich mir schon angesehen und gleich zu meinen Astronomie-Lesezeichen hinzugefügt. Hilfe finde ich natürlich auch in anderen Forenbeiträgen.
Beeindruckt bin ich von den Fotos mit den kurzen Brennweiten. Um solche selbst zu machen werde ich aber noch einige Zeit brauchen.
Glücklicherweise habe ich ja recht viel Zeit, da ich in Invaliditätspension bin. (Vorzeitige Rente wegen Arbeitsunfähigkeit aufgrund von gesundheitlichen Problemen.)

Ich habe auch ein paar konkrete Fragen zu verschiedenem Zubehör, die ich gleich anschließe.

Nochmals vielen Dank für Eure Unterstützung

Herbert
 
Reducer

Ich weiß schon, dass wir einen Reducer brauchen. Oft wird ein 0,63 empfohlen und ich habe gesehen, dass die angebotenen meist zwischen 0,63 und 0,85 liegen. Sind diese besser als 0,5 der ja bei uns die Brennweite auf 750mm reduzieren würde?
Und brauchen wir dann bei unserem SC zusätzlich noch Korrektoren?

Filter
Ich bin bis jetzt aus den Empfehlungen für Filter noch nicht ganz schlau geworden. Mal wird CLS empfohlen; mal UHC (die verschiedenen Ausführungen davon), H-Alpha, H-Beta, OIII; Es gibt UV/IR-Sperrfilter aber auch IR-Passfilter; und dann kommen noch die Farbfilter dazu. (Bestimmt gibt’s noch einige mehr.) Wenn wir uns alle kaufen würden würde das sehr teuer werden.
Welche sind für den Anfang am notwendigsten? (wahrscheinlich CLS, oder UHC, tippe ich mal)

Eine wichtige Frage zu Filtern:
Wie wichtig ist es den Kamerafilter auszutauschen? Und wie riskant ist es, dies selbst zu machen?
Wenn tauschen, soll ein anderer UV/IR-Sperrfilter rein oder nur ein Glas? Bei Glas würde ich dann wohl für „normale“ Aufnahmen einen Sperrfilter brauchen?

Welche Art von Filtern sind zu empfehlen? 1,25“, 2“, ungefasst, Clip-in?

Und dann habe ich noch die Bahtinov-Masken entdeckt.
Wie sinnvoll sind diese zum scharfstellen?

Zu guter letzt habe ich noch eine Frage zu Okularen:
Wir haben derzeit ein TS-WA 16mm/70° 2“ Okular, benötigen also noch ein paar andere Bennweiten.
Wir haben uns auch Zoom-Okulare angesehen.
Interessant finden wir das Baader Hyperion Mark IV 8-24mm Zoomokular.
Sind Zoomokulare zu empfehlen? (Konkret das vorhin genannte)
Bei welchen Brennweiten sind echte 2“-Okulare besser?

Es werden sicherlich auch noch andere Fragen auftauchen, aber dies wäre für’s Erste mal genug.

Herbert
 
Hallo Herbert,

aaaaallllsooooo, so weit ich weiss, ist das SC6 selbst nicht korrigiert (Komafrei), daher brauchst du auf jeden Fall einen Reducer, der auch gleichzeitig Korrektor ist. Bei vielen gängigen 0,63-Reducern ist das auch der Fall. Einen 0,5er Reducer würde ich bei der Sensorgröße eurer Canon nicht empfehlen, 0,63 wird schon ordentlich vignettieren, bei 0,5 wirst du absolut schwarze Ecken haben und im Verhältnis dazu einen leuchtenden Kreis in der Bildmitte...

Für den Anfang brauchst du erstmal gar keinen Filter! Weder für die Fotografie noch für die Beobachtung. OK, der Mond wird extrem hell sein, da könnte ein Grünfilter oder Graufilter den Anblick angenehmer machen, aber sonst würde ich es erst mal ohne probieren.

Was die Fassung der Filter betrifft, kommt es immer darauf an, was du damit vor hast. Ich fahre mit Clipfiltern ganz gut, allerdings funktioniert das ganze auch nur in meiner Kamera, zum Beobachten selbst müssten dann andere her.

Okulare sind nicht mein Steckenpferd, das Feld überlasse ich anderen.
 
Hallo Markus,

danke für die Info.
Das Problem mit der Vignettierung habe ich schon mal irgendwo gelesen, aber dass das bei 0,5 ein so starker Unterschied zu 0,63 ist hatte ich nicht gewusst. Auch nicht, dass gleichzeitig ein heller Kreis in er Bildmitte entsteht.
Das heißt, wir werden uns um 0,63 oder 0,67 kümmern.
Kannst Du uns bestimmte Reducer empfehlen, die so im mittleren Preissegment sind?
Wir werden unsere ersten Erfahrungen also ohne Filter machen.
Falls es irgendwann wieder einmal eine klare Nacht geben sollte.
Super Fotos übrigens auf Deiner Website.

CS Herbert
 
Hallo Herbert,

Vielen Dank! Freut mich, wenn dir die Bilder gefallen!

Ein konkretes Modell kann ich dir leider nicht empfehlen, da mein SC ein ACF ist und damit bereits ein ebenes Bildfeld hat, mein Reducer also für dein SC6 NICHT funktionieren dürfte...

Die Bildmitte wird übrigens nicht dramatisch heller, sie wirkt nur so, da die Ränder wirklich tief schwarz werden.
 
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