APO Optische Achse mit Tubus ausrichten

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hattoriha

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Hallo zusammen!

Wie kann ich die optische Achse des Linsenpakets eines Apos mit den Tubus ausrichten?
Das Linsenpaket hat Schrauben um die Verkippung einzustellen, aber wie kann ich prüfen das die optische Achse parallel zum Tubus ist?

Danke und viele Grüße!

Martin
 
Hallo Martin,

wenn die Objektiv zentrisch auf dem Tubus befestigt ist und auch der Okularstutzen nicht exzentrisch montiert wurde, so ist die optische Achse automatisch parallel zum Tubus. Diese Achse ist ja nichts weiter wie die gedachte Verbindungslinie von Objektivmitte zu Okularmitte, sie kann dann nicht schief zum Tubus sein.

Die Verkippungs-Schrauben, auch Justierschrauben genannt, dienen dem Zweck, das Objektiv genau senkrecht zur optischen Achse auszurichten. Anders gesagt, ist das Teleskop sauber kollimiert (Sterntest) so ist die optische Achse automatisch parallel zum Tubus.

Grüße, Coyote
 
Hallo Martin,

Zitat von hattoriha:
Wie kann ich die optische Achse des Linsenpakets eines Apos mit den Tubus ausrichten?
Das Linsenpaket hat Schrauben um die Verkippung einzustellen, aber wie kann ich prüfen das die optische Achse parallel zum Tubus ist?

das kann man mit einem Cheshireokular machen. Einfach mal danach googlen, oder siehe hier . Noch komfortabler ist da aber ein GRZY-Multi-Kollimator der aber auch einigens kostet. Wenn man nicht ständig Teleskop justieren will ist die Anschaffung dieses GRZY-GMK meiner Meinung nach aber überflüssig. So etwas kann man aber auch selber bauen.
Zur einmaligen Prüfung reicht halt auch ein Cheshireokular aus.

Gruß
Uwe
 
Hallo Martin,


ich habe bisher einen simplen Justierlaser dafür verwendet, der Reflex ist zwar sehr schwach aber noch sichtbar.

Vorgehensweise ist einfach: zuerst den OAZ mit dem Justierlaser auf das Objektiv ausrichten, dabei hilft eine Schablone aus Papier mit einem mittigen kleinen Loch oder ein Zielkreuz aus vor das Objektiv gespanntem Faden.

Wenn der Laser das Objektiv genau mittig trifft nach dem Reflex der von der Rückseite der hinteren Linse zurückgeworfen wird das Objektiv zum OAZ bzw. Tubus justieren, fertig.

Dabei hat man allerdings nicht die Kontrolle die das Cheshireokular zusätzlich bietet.


Viele Grüße Felix
 
Hallo Martin,

ich mach das auf die Aufwändige Art. Objektiv und Montageflansch abschrauben, Gewinde auf Verschmutzungen überprüfen. Montageflansch wieder auf den Tubus schrauben. Genauso mit dem OAZ verfahren. Tubus mit montiertem Flansch und OAZ mit dem Flansch auf einen Planspiegel stellen. Ein Garderobenspiegel reicht vollkommen. Mit Laser oder Chesire (GRZY geht auch wunderbar) den OAZ einstellen. Danach Objektiv montieren und auf Verkippung prüfen und einstellen.
Die ganze Sache hat allerdings einen gewaltigen Haken. Normalerweise sind OAZ am Refraktor nicht verkippbar. Man kann höchstens mit der Lagerung des OAZ-Rohrs arbeiten. Meistens wird hier eine Verkippung über eine nicht saubere Auflagefläche des OAZ zum Tubus eingeführt.
Hilft Dir vielleicht etwas.
 
Zitat von hattoriha:
Hallo zusammen!

Wie kann ich die optische Achse des Linsenpakets eines Apos mit den Tubus ausrichten?
Das Linsenpaket hat Schrauben um die Verkippung einzustellen, aber wie kann ich prüfen das die optische Achse parallel zum Tubus ist?

Danke und viele Grüße!

Martin

Hallo Martin,
am besten mit einem Cheshire-Okular für Refraktoren (ist etwas kürzer)
Falls ein Laser eingesetzt werden sollte, dann wird die Prozedur etwas komplizierter.
Auch dann, wenn der OAZ justiert werden muß (und hoffentlch auch kann).
Ich bin ein freund von Cheshire-Okularen. Für die große Justage von OAZ und Objektiv verwende ich aber auch gerne einen Laser. Annahme ist hier: Das Objektiv ist i.O.

Mit gewissen Toleranzen im Planlauf bei der Enden kann man leben. Wichtig ist, daß man diese über eine Justage des Objektivs ausgleichen kann. Es ist viel wichtiger, was durchs Objektiv beim Beobachter ankommt, als die Bedingung zu erfüllen, daß Tubus und Objektiv und OAZ perfekt zueinander stehen. Fertigungstoleranzen bei langen Refraktortuben sind durchaus hoch. Während kleien Verkippungen des Objektivs schon einen großen negativen Beitrag leisten können.

Die Endkontrolle am Stern sollte nicht fehlen.
CS,
Gerrit
 
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Herzlichen Dank für die vielen sehr hilfreichen Rückmeldungen!
Ich werde alle Verfahren testen und vergleichen!

Viele Grüße,
Martin
 
Hallo Martin

Die genaueste Justage erreichst du mit einem Interferometer in Autokolimation vor einem Planspiegel. Dabei kann man gleich noch den Strehl auf der Achse ermitteln bzw. Mit justage Optimieren.

Vorsicht ist auch beim Anziehen der Zug– und Druckschrauben geboten diese müssen nicht ohne Ende zugeknallt werden. Auch wenn die Fassung aus Stahl ist wie bei denn LZOS kann man das Linsenpacket verspannen.

Mechanische Justierhilfen haben den Nachteil, dass evtl. der so erreichte justagezustand nicht mit den späteren Setup am Himmel zusammen passt. Hat der OAZ leichtes Spiel, oder die Klemmung etwas verkippt, kann bei schwerem Zubehör die Justage verloren gehen.

Deshalb würde ich vor jeder Beobachtung, wenn das Setup abgekühlt ist erst einmal einen Sterntest machen. Sind die Fresnelringe bei hoher Vergröserung schön rund und gleichmäßig ist gut.

So gesehen brauchst du keine Justierhilfe sondern nur gute Luft und einen Stern.

CS
 
hallo,

und wenn du mit einem Zenitspiegel guckst, dann überprüfe auch den. Wenn der nicht genau 90° umlenkt, gucksu du schräg durch die Röhre und die penibelste Justage ist für die Katz. Stern bei hoher Vergrößerung in die Bildmitte nehmen, und ZS um 90° drehen - bleibt der Stern am Platz, ist alles ok. Wenn er auswandert, hat der ZS ein Problem.

Die korrekte Reihenfolge lautet:
- OAZ auf Objektivmitte einstellen (Laser)
- Objektiv insgesamt auf OAZ Mitte ausrichten (Grzykolli)
- Einzellinsen des Objektives justieren (K-Stern am Strahlteiler vor Planspiegel, oder auch am echten Stern - bei höchster Vergrößerung)

Mit dem Interferometer wird man nicht die Ausrichtung des Objektives einstellen, es zeigt Fehler der Ausrichtung plus Fehler der Justage der Einzellinsen kombiniert. Dazu nimmt man Cheshire oder Grzykolli, welche die Fehler der Linsen zueinander kaum zeigen. Auch zum Justieren der Einzellinsen verwende ich es inzwischen kaum noch, weil es extrem aufwendig ist nach jeder Justagebewegung neu einzurichten. Es ist schneller am (K-) Stern die Einzellinsen zu justieren, und das Interferometer nur zur Messung einsetzen.

lg Tommy
 
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