Hi!
Wie lange ein abgedichtetes Fernglas wirklich seine Füllung behält, kann ich nicht sagen. Ich schätze aber die Undichtigkeiten bzw. die Diffusionsrate als sehr gering ein.
Warum ausgerechnet Stickstoff verwendet wird, habe ich mich schon länger gefragt. Mehr als ungesicherte Vermutungen habe ich dazu nicht gefunden. Meine persönliche Vermutung dazu:
Was sollte man denn sonst nehmen? Trockene, ölfreie Pressluft ist z.B. aufwändiger als sich einfach eine Stickstoffflasche hinzustellen. Man muss bedenken, dass so mancher Anwender ein Fernglas auch noch bei -50 °C einsetzen will. Dann müsste der Taupunkt der Pressluft sicherheitshalber noch um einiges niedriger liegen. Dann der Einfachheit halber lieber gleich Stickstoff nehmen. In Bezug auf Pilzwachstum ist Stickstoff auch kein Nachteil.
Die Effusion durch kleinste Undichtigkeiten ist übrigens umgekehrt proportional zur Wurzel der Molmasse des Gases (Grahamsches Gesetz). Dementsprechend verflüchtigt sich Stickstoff um 7 % schneller als Sauerstoff. Argon hätte da einen leichten Vorteil (ca. 20%) gegenüber Stickstoff. Ob das der Grund ist, warum manche Hersteller Argon einsetzen? Meines Erachtens ist der Unterschied zu gering. Die Qualität der Dichtungen ist wesentlich wichtiger.
Gruß
Wolfgang