Handliches Astro-Fernglas gesucht --> welches?

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Caine

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Hallo Sternenfreunde,

ich gehe gern mit dem Fernglas am Sternenhimmel spazieren und nutze dafür ein SkyMaster 15x70. Leider benötige ich dafür immer ein Stativ, da es für die freihändige Benutzung zu schwer ist.

Ich möchte mir jetzt noch ein Fernglas kaufen, das ich auch (längere) Zeit in der Hand halten kann und mit dem man gut beobachten kann. Ich dachte so an ca. 10x Vergrößerung und maximal 50 mm Öffnung.

Könnt ihr mir da ein paar Empfehlungen geben? Es muss jetzt nicht das Super-Duper-High-Tech Fernglas sein, aber ich lege schon Wert auf Qualität. Ich brauch also sozusagen nicht die Porsche-Klasse, sondern die solide Polo-Klasse.

Für ein paar Tipps aus der Praxis bin ich euch immer dankbar!

Danke und CS!

Christian
 
Hallo Christian,

zur Unterstützung des geneigten Beraters wäre bei solchen Fragenstellungen eine Information des angedachten Preisrahmen für die neue Anschaffung immer sehr hilfreich.

Andreas
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Zitat von Bachianer:
Hallo Christian,

zur Unterstützung des geneigten Beraters wäre bei solchen Fragenstellungen eine Information des angedachten Preisrahmen für die neue Anschaffung immer sehr hilfreich.

Andreas

Hallo Andreas,

eine angedachte Preisklasse hab ich bewusst nicht angegeben, da ich keine Ahnung habe, was ein brauchbares Fernglas mit obigen Spezifikationen kostet.

Klar kann ich bei den entsprechenden Astro-Händlern schauen, aber da kann ich nur nach dem Preis gehen, nicht danach, ob das für meine Zwecke nicht schon zu viel des Guten ist.

Mir ist klar, dass da nach oben wie immer keine Grenze ist - aber deswegen habe ich versucht das auch mit der "VW-Polo-Klasse" etwas zu beschreiben. Heisst: Wenn so ein Ding 100 Euro kostet, ok. Wenns 300 Euro kostet, muß ich halt noch ein wenig sparen. Aber ich will was vernünftiges und brauchbares. Weder den Porsche als Fernglas noch den Dacia... sondern was dazwischen. Eben den Polo.

Viele Grüße

Christian


 
Man sollte bedenken, dass bei 10x50 schon eine Menge Glas im Spiel ist und 10x50 im Gegensatz zum verbreiteten 10x42 auch eher ein Spezialist ist. Daher zieht Dein Vergleich nicht ganz. Für 300 Euro bekommst Du den Dacia Logan, ein Golf Kombi oder Passat kostet schon mehr als das Doppelte und über die Mercedes, Audi, BMW-Klasse müssen wir erst ab einem nicht zu knappen vierstelligen Betrag reden.

Also übersetzt bekommst Du für 300 Euro chinesische OEM-Gläser, also das, was Kunming-Optics produziert und andere unter scheinbar klangvollen Markennamen verkaufen. Das kann trotzdem gut funktionieren, wenn man ein ordentliches Design findet und in der Qualitätssicherungslotterie gewinnt. Made in Japan oder Auftragsdesigns von guten Optikdesignern und dann Made in China ist schon teurer. Und möchtest Du ein (ost)europäisches Produkt, werden schnell 700-800 Euro fällig.

Es bleibt natürlich noch der Gebrauchtmarkt, aber z.B. ein nicht zu altes Leica Trinovid 10x50 BA oder BN geht auch gerne mal für 800 Euro weg. Und Gläser aus den 70ern und früher zeigen dann doch, dass die Entwicklung inzwischen vorangeschritten ist.

Nur zur Einordnung.

Viele Grüße,
Sebastian
 
Hallo Christian,

10x50 und "längere Zeit" freihand - ist schon sehr grenzwertig. Der Zugewinn alleine, z.B. durch abstützen auf einem PKW-Dach ist beachtlich gegenüber freihändigem Beobachten.
Ich selber habe mir ein gebrauchtes Dekaris aus den 70ern in der Bucht für ca. 100€ ersteigert. Das Teil macht unheimlich viel Spaß am Himmel und die inneren 50% des großen scheinbaren Gesichtsfeldes sind wirklich scharf! Wichtig ist nur bei diesen älteren Stücken, dass jene gut justiert sind.

viele Grüße - Ronald
 
In den Verkaufsangeboten hier im Forum steht seit einigen Tagen ein CZJ 7x50. Das ist ein ordentliches Glas, was gut für die Astronomie geeignet ist. Es gibt sicherlich etwas leichtere Gläser, die etwa dasselbe zeigen (wenn man auf die etwas üppige Apertur verzichtet). Für Brillenträger würde ich es auch nicht empfehlen, aber da wird es im preisgünstigen Segment insgesamt schwierig.

Du bekommst ein Qualitätsglas zu einem China-Preis.
 
Hi Christian

das ist nicht so einfach, zumal mir eine Präzission der Vorgaben fehlt.

Es gibt verschiedene Ansätze zu überlegen. Ich sage einfach mal wie das mir war und was raus kam.

Es gibt bei TS ein 10x60 das ob der AP und der Öffnung astronomisch Spaß macht. ich hatte es selbst ein paar Jahre in Benutzung, aber nach Defekt dann durch das 15x70 ersetzt. Das ist für den Preis top.
Darunter leiste ich mir erst wieder 42mm Öffnung mit 10facher Vergrößerung. Dazwischen vermisse ich nichts, habe aber 7x50 allerdings mit Kompass wegen der Seefahrt.
Zu den 42 mm, die dann aber etwas teurer sind, habe ich einen Vergleichsbericht von 3 Gläsern auf meiner HP.
Das sind auch vom Einsatz her Mitteldinger.

Für Großfeld und zum Surfen am Himmel und als Universalglas mag und habe ich das Celestron Granite 7x33 aus der Midpreisregion.
Sehr preiswert aber dafür durchaus gut sind die Olympus DSP1. Das 7x35 habe ich immer im Auto dabei, ein 10x50 hatte ich auch und es gibt noch 8x40 - alle für klar unter 100 EURO.
Klar ist, mit 33 oder 35 mm ist der Astronom eher Surfer weil maximal ein paar helle DS-Objekte sichtbar sind, aber über 9 Grad Feld abgebildet werden.
Das ist für mich der Reiz daran.

Für Details bei DS bist Du mit 15x70 m.E. ja fürs Erste versorgt.

Das mal als Anregung. Vllt ist die ein andere Idee oder Info für Dich dabei, die Deinen Entscheidungsprozess voran bringt.
CS

 
Hallo Andreas! Wollte fragen, ob du mit dem Fujinon 7x50 nicht zufrieden warst. Leider konnte ich zu dem Verkauf Beitrag nicht direkt antworten, nur hier. Interessiere mich schon länger für so ein Glas, hatte aber mal eines, wo der Strahlengang in einem der Fernrohre nicht mittig war, obgleich das Gerät nicht geschielt hat, was mich extrem gestört hat, drum habe ich es wieder zurück gegeben. Ansonsten wäre es eh super gewesen. Koma nur einseitig ist ein klares nogo und macht schwindelig.

LG
Wolfgang
 
Hallo Christian,

längere Zeit komfortabel freihändig... dafür habe ich mir ein 8x42 angeschafft und bin hoch zufrieden damit. Ich verwende dieses Glas auch auf Reisen - zur Astronomie und Tierbeobachtung.

10x finde ich persönlich nicht so komfortabel, nach recht kurzer Zeit beginnt das Grosse Zittern.

Kleiner als 40 mm ist für mich astronomisch uninteressant, die 50er-Klasse ist recht schwer.

Grüsse Klaus
 
Ein 8 x 40 bzw. 42 scheint auch mir für die Freihandbeobachtung gut geeignet. 10-fache Vergrößerung verlangt dann doch meist schon ein Stativ oder einen Bildstabilisator.
CS Willi
 
Ich habe im Laufe der Jahre mit vielen freihändig bedienten Ferngläsern unter den Sternen gespielt. Am besten gefielen mir entweder sehr weitwinklige Gläser für die Übersicht (ideal mit 10° oder mehr Sehwinkel), sowie die 10x50 Geräte für die Identifikation einzelner Objekte (Messier etc.).

Ich hatte sehr gute 8x42 Varianten und immer den Eindruck, ich würde damit etwas verpassen: Entweder zu eng im Sehwinkel oder nicht 'tief' genug. 10x42 konnte ich dagegen meist nicht ruhig genug halten. Die etwas schwereren 10x50 sind jedoch aufgrund ihrer Masse weniger anfällig für das hochfrequente Zittern. 12x50 habe ich mehrfach probiert, aber die wurden mir einfach zu unruhig.

Viele Grüße,
Holger
 
Ich habe exakt die gleichen Erfahrungen gemacht wie Holger. 8x42 hatte ich jahrelang für Tagbeobachtungen und zur Mitnahme (dort aber auch eher dann nur 8x25) als ideal empfunden. Für Astronomie war ein 10x50 für mich immer das Optimum für gelegentliches Freihandbeobachten.

Dju
 
Hallo!

Das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen.
Am Himmel spazieren gehen, mit 10x50.
Für Tagbeobachtungen nehme ich lieber das 10x42 bzw. 8x42.
Zum Wandern und fürs Handschuhfach ein 10x26.

VG,
Michael
 
Mir ist 10x50 freihändig spätestens nach kurzer Zeit schon zu zittrig, 7x50 ist da deutlich besser, bringt mir zu hohe AP. Würde ich jetzt speziell ein freihand- und astrotaugliches Fernglas suchen, wäre meine erste Wahl 8x42...
Aber bei der Wahl da scheint jeder etwas anders zu sein...

Gruß
Horst
 
Zitat von Horst66:
...meine erste Wahl 8x42...
Aber bei der Wahl da scheint jeder etwas anders zu sein...

Gruß
Horst
Meiner Ansicht nach insofern anders im Wahlwunsch als der (legitime) Faktor Bequemlichkeit anders gewichtet wird:
10x50 bzw 10x42 zeigen mehr als 8x42 (abgesehen nat. punkto Sehfeld), manch eine/r stößt sich aber an deren höherem Gewicht oder am stärkeren Zittern und verzichtet dafür lieber auf etwas Leistungspotenzial.

Viele Grüße,
Herbert
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Zitat von lestrade:
Zitat von Horst66:
...meine erste Wahl 8x42...
Aber bei der Wahl da scheint jeder etwas anders zu sein...

Gruß
Horst
Meiner Ansicht nach insofern anders im Wahlwunsch als der (legitime) Faktor Bequemlichkeit anders gewichtet wird:
10x50 bzw 10x42 zeigen mehr als 8x42 (abgesehen nat. punkto Sehfeld), manch eine/r stößt sich aber an deren höherem Gewicht oder am stärkeren Zittern und verzichtet dafür lieber auf etwas Leistungspotenzial.

Viele Grüße,
Herbert

Hallo Herbert,

so apodiktisch würde ich das nicht formulieren!

Es gibt genügend Leute bei denen ein 10x einfach so doll wackelt das speziell das Sterneschauen damit nicht richtig Sinn macht.
Meine Freundin hat ein 8x32 Victory, mit dem kommt sie gut klar, drücke ich ihr ein 10er in die Hand geht es nicht mehr und das selbst am Tage.
Es ist ein alter Streit bei wie viel Zittern ein 10er noch Vorteile bietet, selbst bei einem 7er verliert man eine halbe Magnitude freihand, dass nimmt bei zunehmender Vergrößerung natürlich zu.
Ich z.B. kann ein 10er am Himmel nur sehr kurzfristig für mich nutzen und hier ist schon ein Einbeinstativ sehr hilfsreich, ansonsten gehe ich lieber mit dem 8er.

Andreas
 
Hallo Zusammen.

Ich wollt nu keinen neuen Thread aufmachen.
Ich habe selbst ein altes vermurkstes 8x35 und ein neueres 10-24x50 (geschenkt bekommen).
Beides LOW-Budget.
Aber ich benutze beide eh nur zum Übersicht verschaffen.
Von daher reicht mir Low-Budget Bereich.

Das Zoom geht Nachts so gut wie gar nicht.
Schon allein wegen der Verdunklung beim Zoomen.
Zum orientieren nutze ich daher eher das 8x35.
Leider ist wie erwähnt ist die Optik vermurkst.

Generell würde ich mich selber zu Übersichtszwecken in den Bereich 7x50 einsiedeln.

Was bietet da das UNTERE Preissegment.
Wie gesagt, als Übersichtsglas gedacht.

Wäre sowas brauchbar ? wäre ein 7x50 von Dörr
Prismentyp Porro
Austrittspupille (Ø / mm) 7,0
Prismenglas BK-7
Tatsächliches Sehfeld (°) 6,8
Sehweite auf 1000 m 119m
Lichtstärke 49
Dämmerungszahl 18,7
Gewicht (g) 780


Gruß
Markus
 
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Hallo Andreas,

ein direkter Vergleich zwischen 8x42 und 10x50 würde sofort Klarheit schaffen, etwa an Sternhaufen, möglichst aber aus einem Liegestuhl heraus.
Holger, Dju und Michael haben das oben schon ziemlich präzise umrissen.

Man muss für 10x50 allerdings schon hinreichend AUSGERASTET sein, um es nutzen zu können, das bin auch ich nachts öfters nicht und greife dann zu 8x42 oder Kleinerem, ohne die Hoffnung, alles gleichermaßen sehen zu können. Es ist dann sehr hilfreich eine kleine Palette zur Auswahl zu haben (zumindest 2-3 Gläser).
Konkret zu einem 15x70 hinzu würde ich zwischen 15- und 8-fach noch eine entscheidende Lücke sehen, die ich bei 10-fach lokalisiere, weil dass noch eine Vergrößerung ist die - wenn auch nicht für jede/n - befriedigende Leistungsfähigkeit für fast alle Situationen mit Handhabbarkeit (v.a. gegenüber 15-fach) kombiniert. Dann noch ein weitwinkeliges 7-fach oder gar "nur" ein 5-fach-Glas hinzu wie das günstige Visionking 5x25 mit 15,1° Sehfeld(!) könnte eine Palette abrunden - da geht der Blick dann in die Breite, weniger in die Tiefe.

Wenn partout nur 8x32 geht (und auch 42 zu schwer wäre), kann man auch damit sehr gut leben - umso mehr dann, wenn die Qualität so exzellent ist wie beim Victory. Mehr ist gegenüber einem so tollen Universalglas aber möglich, auch aus der freien Hand, wenn man ausgerastet ist und sich's bequem macht. Dann wird der Magnitudengewinn sichtbar nicht aufgefressen, nur angeknabbert. ;-)

Viele Grüße,
Herbert
 
Eben Herbert Du sagst es ja selber, Liegestuhl e.t.c. ist bei 10x schon fast Pflicht, ich sprach ja auch von Freihand!
Ein Einbeinstativ kann in solche Situationen sehr hilfreich sein, der Aufwand hält sich dann auch in Grenzen.

Andreas
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
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Es sind keine weiteren Antworten möglich.
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