komposer
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Hallo,
für meine Deep-Sky Aufnahmen mit Asi120mc habe ich nach einer günstigen Erweiterung zum 135mm M42 Sonnar gesucht.
Da meine selbst gebastelte Nachführung keine hohen Brennweiten ermöglicht, konzentrierte ich mich auf die 76/300mm Mini Dobsons.
Ich entschied mich dann für den Skywatcher Infinity 76P. Der Fangspiegel ist nur 20mm groß und der Hauptspiegel soll parabolisch sein.
Optik-Ausbau:
Der Ausbau des Hauptspiegels war anstrengender als gedacht. Zwar sind die 2 Tubus-Hälften mit 2 Schrauben befestigt, allerdings Frage ich mich nach dem Sinn. Nach dem lösen der Schrauben musste ich feststellen, dass sich da nichts rührt.
Alles fest verklebt. Also habe ich die Nahtstelle mit dem Cutter bearbeitet und nach einiger Zeit konnte ich die Hälften trennen.
Der Hauptspiegel fiel mir dann auch schon entgegen. Nur war er auf einer schweren Platte geklebt. Mit einem dünnen Sägeblatt habe ich mich dann über eine Stunde abgemüht. Als ich schon fast aufgeben wollte, löste sich der Spiegel dann doch noch.
Der Fangspiegel konnte zum Glück ganz leicht abgeschraubt werden.
Zum Selbstbau:
Mir war klar, dass ich mit dem Original Tubus nicht in den Fokus kommen kann. Der Selbstbau sollte dann mit Teilen aus dem Baumarkt realisiert werden.
Tubus: 50cm DN110 KG Rohr, gekürzt auf 33 cm. Der Fangspiegel sollte 10cm vom Rand entfernt sitzen. Bleiben 23cm übrig und 7cm für den Weg vom Fangspiegel zur Brennebene.
Aber Bilder sagen vielleicht mehr als Worte, daher hier das sicher handwerklich und optisch eher dürftige Ergebnis:
Link zur Grafik: https://abload.de/img/seite0lu6v.jpg
Link zur Grafik: https://abload.de/img/seite2kburd.jpg
Link zur Grafik: https://abload.de/img/hinten6guj5.jpg
Link zur Grafik: https://abload.de/img/vorneu7u8p.jpg
Link zur Grafik: https://abload.de/img/vorne2uluhg.jpg
Link zur Grafik: https://abload.de/img/oaz7cue5.jpg
Link zur Grafik: https://abload.de/img/fangspiegelmxure.jpg
Fazit:
Positiv:
Den Fangspiegel konnte ich recht schnell mittig platzieren und auch die Justage nach Prinzip Filmdose funktionierte gut.
Die Brennweite des Hauptspiegels müsste auch tatsächlich ca. 300mm sein, zumindest kam ich mit der Kamera wie vorgesehen in den Fokus.
und nun die zahlreichen Baustellen:
1. Koma
Naja bei ca. F4 habe ich natürlich mit verzogenen Sternen im Randbereich gerechnet, aber schon mit der Hoffnung, dass dies bei dem kleinen Sensor der Asi120mc nicht so sehr aufallen wird.
Visuell, mit einem 32mm Plössl Okular und dem Augenmerk auf das Zentrum gerichtet, war der Anblick eigentlich zufriedenstellend aber bei der Kamera auf dem Laptop sieht das am Rand schon gruselig aus.
Klar, abblenden würde helfen, aber für meine geplanten Objekte würde ein kleiner Bereich im Zentrum schon ausreichen.
2. Verkippung
Da war ich überrascht, wie anfällig die Abbildungsleistung ist. Den richtigen Fokus bei meinem Schiebeauszug zu treffen ist nicht leicht. Dann waren manchmal die Sterne nur auf einer Seite punktförmig, demnach also die Kamera leicht verkippt.
Mit etwas Geduld und Fingerspitzengefühl konnte ich das aber so einstellen, dass das Zentrum scharf war. Die Sterne am Rand sind dann aber natürlich immer noch stark verzerrt.
Hier mal ein Testbild von gestern Abend:
Link zur Grafik: https://abload.de/img/test-c0000ruukj.jpg
3. Fangspiegelhalterung.
Da habe ich mir lange Gedanken gemacht. Problem war vor allem auch die winzige Größe. Ich musste ja unter 20mm bleiben. Nun wollte ich 4 Spikes haben, aber irgend etwas ragt da dennoch mit rein.
Der ganze Aufbau ist wohl nicht ganz symetrisch und so habe ich bei hellen Sternen mehr Spikes. Naja, falls das später mal zu schlimm aussieht, könnte ich noch ein etwas größeres Scheibchen vorne vor kleben.
4. Der Schwerpunkt / Nachführung
Das war Grund 1, warum gestern keine Aufnahmen möglich waren. So wie ich das auf das Stativ gesetzt habe, liegt der Schwerpunkt nicht gut. Selbst wenn ich das Gegengewicht ganz nach oben schiebe, komme ich nicht ins Gleichgewicht.
Dadurch wird die Nachführung zu schwergängig und die Geschwindigkeit meiner selbst gebastelten Motorisierung passt gar nicht mehr. Das wird heute meine wichtigste Aufgabe sein. Daran hätte ich gestern bei Tag schon denken müssen. Mein Fehler, so habe ich in der Dunkelheit fast 2 Stunden vergeblich versucht das in den Griff zu bekommen.
5. Das Auffinden
Grund 2 für den Misserfolg. Die alte EQ 2 Montierung ist sehr schwergängig, hat aber einen leichtgängigen Bereich, den ich nutzen kann. Daher bin ich zum Einstellen der Objekte auf den alten Stativkopf angewiesen. Das geht mit Kamera und Objektiv noch recht gut.
Aber die ca. 800g und 300mm Brennweite sind da viel problematischer. Eigentlich schwenke ich den möglichen Bereich immer systematisch ab, bis das Objekt auf dem Laptop erscheint. Aber gerade die Höhe lässt sich nicht leicht bzw. feinfühlig verändern. Je höher das Objekt desto schwieriger wird es.
Da muss ich mir noch Gedanken machen. Gestern ist es mir bei M81/82 und M51 nicht gelungen, diese zu finden. 2 Stunden herum geeiert und geflucht ohne Erfolg.
So, ich hoffe dennoch Euer Interesse für ein eher nicht perfektes Projekt geweckt zu haben. Ob ich da irgendwann ein vorzeigbares Ergebnis erzielen kann steht noch in den Sternen ...
Gruß,
Holger
für meine Deep-Sky Aufnahmen mit Asi120mc habe ich nach einer günstigen Erweiterung zum 135mm M42 Sonnar gesucht.
Da meine selbst gebastelte Nachführung keine hohen Brennweiten ermöglicht, konzentrierte ich mich auf die 76/300mm Mini Dobsons.
Ich entschied mich dann für den Skywatcher Infinity 76P. Der Fangspiegel ist nur 20mm groß und der Hauptspiegel soll parabolisch sein.
Optik-Ausbau:
Der Ausbau des Hauptspiegels war anstrengender als gedacht. Zwar sind die 2 Tubus-Hälften mit 2 Schrauben befestigt, allerdings Frage ich mich nach dem Sinn. Nach dem lösen der Schrauben musste ich feststellen, dass sich da nichts rührt.
Alles fest verklebt. Also habe ich die Nahtstelle mit dem Cutter bearbeitet und nach einiger Zeit konnte ich die Hälften trennen.
Der Hauptspiegel fiel mir dann auch schon entgegen. Nur war er auf einer schweren Platte geklebt. Mit einem dünnen Sägeblatt habe ich mich dann über eine Stunde abgemüht. Als ich schon fast aufgeben wollte, löste sich der Spiegel dann doch noch.
Der Fangspiegel konnte zum Glück ganz leicht abgeschraubt werden.
Zum Selbstbau:
Mir war klar, dass ich mit dem Original Tubus nicht in den Fokus kommen kann. Der Selbstbau sollte dann mit Teilen aus dem Baumarkt realisiert werden.
Tubus: 50cm DN110 KG Rohr, gekürzt auf 33 cm. Der Fangspiegel sollte 10cm vom Rand entfernt sitzen. Bleiben 23cm übrig und 7cm für den Weg vom Fangspiegel zur Brennebene.
Aber Bilder sagen vielleicht mehr als Worte, daher hier das sicher handwerklich und optisch eher dürftige Ergebnis:
Link zur Grafik: https://abload.de/img/seite0lu6v.jpg
Link zur Grafik: https://abload.de/img/seite2kburd.jpg
Link zur Grafik: https://abload.de/img/hinten6guj5.jpg
Link zur Grafik: https://abload.de/img/vorneu7u8p.jpg
Link zur Grafik: https://abload.de/img/vorne2uluhg.jpg
Link zur Grafik: https://abload.de/img/oaz7cue5.jpg
Link zur Grafik: https://abload.de/img/fangspiegelmxure.jpg
Fazit:
Positiv:
Den Fangspiegel konnte ich recht schnell mittig platzieren und auch die Justage nach Prinzip Filmdose funktionierte gut.
Die Brennweite des Hauptspiegels müsste auch tatsächlich ca. 300mm sein, zumindest kam ich mit der Kamera wie vorgesehen in den Fokus.
und nun die zahlreichen Baustellen:
1. Koma
Naja bei ca. F4 habe ich natürlich mit verzogenen Sternen im Randbereich gerechnet, aber schon mit der Hoffnung, dass dies bei dem kleinen Sensor der Asi120mc nicht so sehr aufallen wird.
Visuell, mit einem 32mm Plössl Okular und dem Augenmerk auf das Zentrum gerichtet, war der Anblick eigentlich zufriedenstellend aber bei der Kamera auf dem Laptop sieht das am Rand schon gruselig aus.
Klar, abblenden würde helfen, aber für meine geplanten Objekte würde ein kleiner Bereich im Zentrum schon ausreichen.
2. Verkippung
Da war ich überrascht, wie anfällig die Abbildungsleistung ist. Den richtigen Fokus bei meinem Schiebeauszug zu treffen ist nicht leicht. Dann waren manchmal die Sterne nur auf einer Seite punktförmig, demnach also die Kamera leicht verkippt.
Mit etwas Geduld und Fingerspitzengefühl konnte ich das aber so einstellen, dass das Zentrum scharf war. Die Sterne am Rand sind dann aber natürlich immer noch stark verzerrt.
Hier mal ein Testbild von gestern Abend:
Link zur Grafik: https://abload.de/img/test-c0000ruukj.jpg
3. Fangspiegelhalterung.
Da habe ich mir lange Gedanken gemacht. Problem war vor allem auch die winzige Größe. Ich musste ja unter 20mm bleiben. Nun wollte ich 4 Spikes haben, aber irgend etwas ragt da dennoch mit rein.
Der ganze Aufbau ist wohl nicht ganz symetrisch und so habe ich bei hellen Sternen mehr Spikes. Naja, falls das später mal zu schlimm aussieht, könnte ich noch ein etwas größeres Scheibchen vorne vor kleben.
4. Der Schwerpunkt / Nachführung
Das war Grund 1, warum gestern keine Aufnahmen möglich waren. So wie ich das auf das Stativ gesetzt habe, liegt der Schwerpunkt nicht gut. Selbst wenn ich das Gegengewicht ganz nach oben schiebe, komme ich nicht ins Gleichgewicht.
Dadurch wird die Nachführung zu schwergängig und die Geschwindigkeit meiner selbst gebastelten Motorisierung passt gar nicht mehr. Das wird heute meine wichtigste Aufgabe sein. Daran hätte ich gestern bei Tag schon denken müssen. Mein Fehler, so habe ich in der Dunkelheit fast 2 Stunden vergeblich versucht das in den Griff zu bekommen.
5. Das Auffinden
Grund 2 für den Misserfolg. Die alte EQ 2 Montierung ist sehr schwergängig, hat aber einen leichtgängigen Bereich, den ich nutzen kann. Daher bin ich zum Einstellen der Objekte auf den alten Stativkopf angewiesen. Das geht mit Kamera und Objektiv noch recht gut.
Aber die ca. 800g und 300mm Brennweite sind da viel problematischer. Eigentlich schwenke ich den möglichen Bereich immer systematisch ab, bis das Objekt auf dem Laptop erscheint. Aber gerade die Höhe lässt sich nicht leicht bzw. feinfühlig verändern. Je höher das Objekt desto schwieriger wird es.
Da muss ich mir noch Gedanken machen. Gestern ist es mir bei M81/82 und M51 nicht gelungen, diese zu finden. 2 Stunden herum geeiert und geflucht ohne Erfolg.
So, ich hoffe dennoch Euer Interesse für ein eher nicht perfektes Projekt geweckt zu haben. Ob ich da irgendwann ein vorzeigbares Ergebnis erzielen kann steht noch in den Sternen ...
Gruß,
Holger