Tubusverlängerung bei Skywatcher 150/1000

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Michael_Haardt

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Hallo,

in http://forum.astronomie.de/phpapps/...46411/Re:_Guter_visueller_Newton!#Post1246411 haben wir ja ausgerechnet, was möglich wäre. Inzwischen habe ich das realisiert. So sieht es original aus:

Der Fokusbereich liegt 108-165 mm über dem Tubus. Der Fokus liegt 140 mm über dem Tubus, also etwa in der Mitte des Bereichs mit mehr Luft nach innen. Man kann den OAZ abschrauben und bekommt dann ein tiefer liegendes T2-Gewinde. Vermutlich kommt man mit einer DSLR in den Fokus, aber ich bezweifle, dass man deren Gewicht an den OAZ montieren sollte.

Was geht?

Okularklemme versenken (neues Gewinde herstellen) = 19 mm
Abfräsen des OAZ, Kürzen des OAZ-Rohrs und des Zwischenrings = 5 mm
Weglassen des Distanzrings = 4 mm

Der neue Fokusbereich liegt 79-136 mm über dem Tubus. Das T2-Gewinde liegt mindestens 65 mm über dem Tubus.

Ich habe aus altem Blech und Nieten einen Ring herstellt. Weiss lackiert passt es gut zur weissen Hauptspiegelfassung. Damit wird der Tubus 49 mm länger. Die abgefrästen Kanten vom OAZ sind ebenfalls weiss beilackiert. Das hätte so aus dem Laden kommen können.

Der Fokus liegt nun also 91 mm über dem Tubus. Für eine DSLR wird das nicht mehr reichen, für eine Astrokamera schon. MFT wäre auszuprobieren.

Auf lange Sicht möchte ich auf 2" aufrüsten, aber der Umbau bereitet mir bislang Kopfzerbrechen, wenn es gescheit aussehen soll.

Ich dachte mir, der ein oder andere freut sich, dass aus den Überlegungen zur Verbesserung der Ausleuchtung etwas wurde.

Michael
 
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Hallo Michael,

soweit ich mich noch erinnere (habe die Daten nicht mehr) kommt man mit dem Original auf knappe 2-3 mm zu 100% ausgeleuchtetes Feld und ich schätze, das hast Du nun schon mal mehr als verdoppelt, also durchaus in akzepable Regionen gebracht.

Welche Probleme stellen sich Dir beim Umbau auf 2 Zoll OAZ ?

Ich habe gerade einen 8" f/5 gebaut, bei dem ich den (gängig gemachten) 2" Crayford von SW genommen habe.
Der baut eingefahren 65 mm über Tubus.

Link zur Grafik: http://vangestel.de/astrozoom/images/simplelists/neu/8zollf5/Tubusverlngerung-8-zoll-OAZ-und-Co.jpg

Gruß
*entfernt*
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Problem ist, dass der OAZ nur ganz ausgefahren nicht unnötig in den Tubus ragt. Ich will versuchen, die unteren Lager weiter nach oben zu versetzen, um das Rohr unten kürzen zu können.

Die anderen Arbeiten zur Anpassung der Basis an einen 6" Tubus sehen hingegen machbar aus. Es wäre auch kein Fehler, wenn man das Ding etwas erleichtern könnte.

Michael
 
Hallo Michael,

genau das habe ich bei diesem OAZ gemacht und konnte so den OAZ-Tubus gut passend einkürzen.

So siehts das mit diesem OAZ ja in etwa aus (Beispiel 130er Newton)

Link zur Grafik: http://vangestel.de/astrozoom/images/simplelists/neu/hpim3012.jpg

Man sieht wie weit das einerseits in den Tubus ragt und andererseits sieht man noch die im Originalzustand nötige Verlängerungshülse.

Visuell ist die Änderung am OAZ kein Problem. Die Stabilität reicht aus obwohl die Lagerung enger zusammenrückt.
Hier mal ein Auszug aus dem Baubericht:

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Der Okularauszug


macht mir da schon eher Sorgen, obwohl er eigentlich ganz gute Eckdaten aufweist.
Es ist ein
Skywatcher Crayford mit
justierbarer Basis,
Untersetzung,
69 mm Bauhöhe eingefahren,
40 mm Verstellweg
Sieht auf den ersten Blick gar nicht mal schlecht aus, aber
das Rohr ragt bis zu 40 mm in den Tubus,
die Okularklemmung erfolgt über 2 Rändelschrauben direkt
auf die Steckhülsen der Okulare,
das Auszugsrohr steht erkennbar schräg zur Basis,
er rutscht entweder durch oder er knarzt und ächzt schwergängig.


Das letzte zuerst,
-der OAZ war mies zusammengeschraubt, ein Stellrad war press auf/an das Wellengehäuse gequetscht, was Widerstand und geräuschvolle Reibung brachte und die Planfläche auf welche die Welle arbeitet musste erst mal plan gefeilt werden, wie sich an den randständigen Laufspuren zeigte.
Auf der Wellenplatte sind immerhin 8 Einstellschrauben und eine Feststellschraube zu sehen, auch da war alles verstellt und die passende Einstellung zu finden, dauerte etwas, war aber schließlich machbar.
-Die beiden Metallschrauben zur Okularklemmung wurden durch Kunststoffrändelschrauben ausgetauscht und weil die Passung bei allen mir verfügbaren Okularen und Reduzierungen gut ist, sehe ich da mal kein Problem mehr.

-Damit ist der OAZ den Versuch wert, ob sich eine Rohrkürzung machen lässt.
Am OAZ Tubus findet man gegenüber der Welle eine der Rundung angepasste Platte montiert, die sich über zwei Schrauben lösen lässt.
Daran sind, oben und unten kopfseitig kleine Kugellagerrollen verschraubt, die das OAZ Rohr führen und zentrieren.
Die unteren beiden Rollen sind auch am absoluten unteren Ende angebracht, was dann zwangsläufig dazu führt, das das so geführte OAZ-Rohr bei 40 mm Verstellweg auch 40 mm in den Tubus fährt.
Ich habe dann die Rollen so weit nach oben gesetzt wie es möglich war, ohne den Verfahrweg einzuschränken.
Das Bohren und Gewinde schneiden von Hand in dem weichen Aluguss ist recht unproblematisch.
Damit war eine Kürzung des OAZ-Tubus um 24 mm möglich.
Da ragen nun keine 20 mm mehr in unterster Stellung in den Tubus. Wenn ich bei der Festlegung der Fokuslage noch ein wenig aufpasse, ist das kein Problem mehr.
Ich sehe keine Beeinträchtigung der Stabilität. Die Schieflage des Rohres im OAZ-Tubus wurde nicht schlimmer und sie wird über die justierbare Basis auszugleichen sein, das Kontrollloch im Tubus ist schon gebohrt.
Außerdem werde ich den OAZ mit der Wellenplatte nach oben am Fernrohrtubus anbringen. Wenn dann schwere Okulare im OAZ sind wirkt das der Schräglage (außen in Richtung Wellenplatte, innen entgegengesetzt) entgegen, zumindest wird sie nicht noch verstärkt, was zu Reibung des OAZ-Tubus an seinem Gehäuse führen könnte.

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Das alles passt nun!

Link zur Grafik: http://vangestel.de/astrozoom/images/simplelists/neu/8zollf5/Tubusverlngerung-8-zoll-FS-durch-OAZ.jpg

Klar gibt es bessere OAZ, aber es ist durchaus was draus zu machen. :smiley61:

Gruß
*entfernt*


 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe inzwischen den gleichen Umbau gemacht und es hat gut funktioniert. Dieses Jahr erfuhr ich auf dem ATH, dass die 2" Crayfords von Skywatcher inzwischen die Kugellager gleich weiter oben haben, so dass der Umbau nur bei älteren Modellen nötig ist.

Der Weg zu einem 2" OAZ an meinem Teleskop ist gerade deutlich kürzer geworden. :)

Michael
 
Hallo Michael,

das sind ja mal erfreuliche Nachrichten vom Hersteller. Ist das Rohr sinnvoller Weise eventuell auch etwas kürzer geworden?

Da meine Bilder inzwischen umgezogen sind nochmal ein Bild von der äußerst unbefriedigenden Ursprungssituation die hier angesprochen ist
Link zur Grafik: https://*entfernt*/images/PICS/hpim3012.jpg

und ein Bild vom OAZ fernrohrseitig mit gekürztem Rohr und versetzten Rollen

Link zur Grafik: https://*entfernt*/images/PICS/Tubusverl_8-zoll_OAZ2.jpg

Damit kann man sehr gut leben und ohne diese Verlängerungshülsen ist der OAZ für visuelle Anwendung schon mal lockere 40 mm kürzer und kommt auf "nur" 69 mm Bauhöhe. Das ist nicht Top, reicht aber mit entsprechender Tubusverlängerung für bessere Ausleuchtung und/oder den nächstkleineren FS allemal.

Link zur Grafik: https://*entfernt*/images/PICS/Tubusverl_8-zoll_OAZ1.jpg

Gegen Kratzer an Okularen durch Feststellschrauben gibts Plastikschrauben mit Rändel.

Gruß
*entfernt*
 
Zuletzt bearbeitet:
Ah, Du hast den OAZ mit Untersetzung. Ich habe das Basismodell und werde einen Knopfautomaten anbauen. Innen sieht es bei mir genauso aus, nur habe ich das Metallteil entsprechend gekürzt, um ein paar Gramm zu sparen.

Ich habe von der Änderung des OAZ nur mündlich erfahren, weil ich mit jemand sprach, der seinen OAZ auch umgebaut hat. Keine Ahnung, ob das Rohr auch kürzer ist. Es spräche technisch nichts dagegen.

Michael
 
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