Sombrerogalaxie - M 104

Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.

resuah

Aktives Mitglied
Hallo Astrofreunde,

heute Nacht waren die Bedingungen ganz ok. Hier mein Versuch an einem recht südlichen und prominenten Objekt.

Link zur Grafik: http://www.martinhauser.de/bilder/2018040601.png

(rechtsklick --> in neuem Fenster öffnen --> für 100%-Darstellung)

Daten: 120 x 30 Sekunden am 200/800-Newton (ohne Komakorrektor) mit der ASI178MC.

Viele Grüße
Martin
 
Hallo Martin,

das Staubband kommt schon mal gut rüber, sieht schön aus. Die Frage von Flo ist nicht ganz unbegründet, würde mich auch interessieren. Lichtstarke Newtons ohne Komakorrektor sind eigentlich ein No-Go :smiley64: .

Viele Grüße

Stefan
 
Hallo Flo, Hallo Stefan,

vielen Dank für die Rückmeldung.

Ja, ich hatte bis vor kurzem den TS-Komakorrektor, also den 2-Linser. Der hat in Verbindung mit der Canon 450D ganz gut funktioniert.

Mit der ASI178MC hingegen konnte ich keinen sauberen Fokus mehr finden. Die Pixel sind mit 2,4µm schon sehr klein.

Ich gehe stark davon aus, dass mein Spiegel etwas unterkorrigiert ist und in Verbindung mit den 2-Linser dann noch eine zusätzliche Unterkorrektur hinzugekommen ist. Zusammen führt dies dann zu einen sphärische Aberration auf der Achse, die sichtbar wird.

Daher aktuell ohne Korrektor und dafür ein paar ordentliche Bereiche in der Mitte.

Viele Grüße
Martin
 
Moin Martin

Ok, das ist natürlich verständlich.
Hast du den GPU mal getestet?
Den hab ich im Einsatz und bin sehr zufrieden damit.
Auch ohne Korrektor mag ich deine Sombrero sehr!
Noch eine Frage aus reiner Interesse. Ist das der originale Bildausschnitt oder ein Crop? :)
Lg Flo
 
Hallo Flo,

das ist ein nicht interpolierter Crop.

Ich zeige nachher noch einen M13 von heute nach, mit nur danz wenig Crop. Dann können wir mal das Koma des kleinen Sensors am 200/800-Newton besser beurteilen.

Den GPU habe ich noch nicht getestet. Habe gelesen, dass der RCC 1 von Baader auf der Achse noch besser sein soll?!

Viele Grüße
Martin
 
Hallo Martin,

den von dir erwähnten TS-Komakorrektor hatte ich auch noch bis vor kurzem im Einsatz und war mit ihm eigentlich auch ganz zufrieden. Nur schien er insbesondere bei helleren Sternen etwas reflexanfällig zu sein. Zudem verkürzt er die Brennweite der Optik um den Faktor 0,95. Aus diesen beiden Gründen hatte ich mir kürzlich diesen hier zugelegt:
https://www.teleskop-express.de/shop/product_info.php/info/p6706_TS-Optics-GPU-Superflat-2--Komakorr

Vorteile: Er verkürzt die Brennweite nicht und ist ein 4-Elementer mit besserer Vergütung, so dass Reflexe wohl nicht mehr so leicht auftreten können. Ich kann den GPU jedenfalls empfehlen. Allerdings ist die ganze Sache bei meinen Newton-Optiken aufgrund der Öffnungszahl f/5 nicht ganz so kritisch wie bei f/4.

Viele Grüße

Stefan
 
Hallo Stefan,

ich zitiere hier mal Wolfi ...

Baader RCC ... ein Vergleich mit anderen Korrektoren von Wolfi Ransburg:

Als Testteleskop standen ein 12" f5 und ein 10" f4 Newton zur Verfügung. Getestet wurden der Baader MPCC, der TS Koma Korrektor (beide 2-elementig) , die 4-elementigen ASA Quattro und GPU/Skywatcher , der 3-elementige VIP-2010 (Paracorr)

Getestet wurde mit einer DSLR und der ATik 460EXM

Das Ergebnis:

Der RCC hat eine ähnliche Ausleuchtung, wie der ASA 2" Reducer Korrektor, er ist also für kleinere Sensoren bis ca. 22mm Durchmesser geeignet. Bei größeren Sensoren kommt eine Abschattung, die mit einem Flat bekämpft werden muss.

Sterne auf der Achse:
Hier kann keiner der getesteten Korrektoren an den RCC ran. Er hat sogar noch kleinere Sterne, als der Tele Vue VIP-2010 wobei fairerweise zu sagen ist, daß der VIP die Brennweite verlängert, der RCC nicht. Seeingeffekte werden also etwas verstärkt.

Die 4-3lementigen Korrektoren von ASA (Quattro) und GPU (Skywatcher) haben die größten Sterne auf der Achse. Im Mittelfeld liegen die Korrektoren von TS und der 2-elementige MPCC.

Sterne am Rand des Gesichtsfeldes:
Auch hier kann der RCC punkten, er bietet die feinsten Sterne am Rand der Atik 460EXM. Der RCC bietet absolut gleichmäßig kleine Sterne sowohl bei f4 als auch bei f5.

Der GPU und der ASA Quattro haben auch in Richtung Rand die größten Sterne. Der GPU hat sogar eine "schlechte Ecke" produziert, wo die Sterne ein wenig verzogen waren. Ein zweites Modell hatte diese Schwäche nicht.

Die 2-elementigen Ross Korrektoren haben beide zum Rand hin etwas größere Sterne produziert, es konnte zwischen dem Baader MPCC und dem TS kein Unterschied festgestellt werden.

Der VIP-2010 hatte zum Rand hin die gleichmäßigsten Sterne, nach dem RCC.

Die Ausleuchtung:
Das ist die einzige "Schwäche" des RCC. Beim RCC fällt die Helligkeit beim Verwenden eines APSC-Sensors ab. Das kann man natürlich mit einem Flat ausgleichen oder man schneidet den äußersten Rand ab. Die Sterne bleiben auch beim APS-C Format sehr gut.

Ich persönlich empfehle den RCC für alle Newton Teleskope ab f3,5 wenn ein großer Abstand - Fokus zu Tubuswand gegeben ist. Der RCC lässt sich gut in die 2" Hülse des Auszuges versenken.

Wenn man mit kleineren Sensoren, bis APS-C Format arbeitet, gibt es meines Wissens keinen Korrektor in dieser Preisklasse mit vergleichbar guten Sternen auf der Achse und auch im Bereich bis D=22mm

Daher werde ich auf Grund meines kleinen Sensors auf den RCC 1 gehen.

Hier mal eine weitere Aufnahme ohne Korrektor von gestern Abend, die ca. 98% des Feldes zeigt. Das Koma ist nicht so gut zu sehen, da das Seeing bei weit über 2 Bogensekunden lag.

Viele Grüße
Martin

Link zur Grafik: http://www.martinhauser.de/bilder/2018040701.png

(rechtsklick --> in neuem Fenster öffnen --> für 100%-Darstellung)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Martin,

das ist auf keinen Fall schlechter als eine analoge Aufnahme der Profis aus den 1980er Jahren, die ich aus einem Buch kenne. Der modernen Aufnahmetechnik sei Dank. Für die relativ kurze Belichtungszeit und die Höhe des Objekts (würde bei mir in der Lichtsuppe untergehen) ein schönes Resultat, Glückwunsch.

Bessere Aufnahmen zeigen Details im Staubband, die lassen sich in deiner Aufnahme schon erahnen.
 
Hallo Alexander,

danke für Deine Antwort. Ja, die M 104 ist immer wieder für eine Enttäuschung gut. Insbesondere visuell.

Ich habe ab Folgetag weitere Aufnahmen gemacht und dachte irgenwann, dass der Fokus sich verschoben hat. Riesig aufgeblasene Sterne. Es war nicht der Fokus, es waren das Seeing. Diese zusätzlichen Aufnahmen habe ich dann verworfen.

Viele Grüße
Martin

 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
Oben