Montierung für 130mm Binorefraktor

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DanielM

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Hallo zusammen.

Ich bin gerade bei der Realisierung eines Binorefraktors bestehend aus zwei ED130SS Tuben von Vixen und Matsumoto Umlenkeinheiten. Das Gerät wiegt mit schweren Okularen ca. 17 kg und hat natürlich einen gewissen Hebel.

Ursprünglich wollte ich es in eine LX200 14 Zoll-Gabel bauen (diese habe ich auch erworben dafür :(. Leider passt das Gerät aber nicht wie gedacht, außerdem ist die Gabel total überfordert mit den Hebelkräften, wenn man in hohe Deklination kommt (aufwendige Gegengewichtskonstruktionen wären nötig).

Hat jemand eine Idee, wie man das Gerät vernünftig montieren kann zu einem noch vertretbaren Preis und transportabel? Eine Gabel wäre sicher nett, gibt's aber in der Größe nicht. Eine Montierung wie die Skytee2 wäre von der Konstruktion auch nett (Prismenklemme horizontal auf der Achse), ist aber vermutlich zu schwach (aber immerhin mit Gegengewichtsstange).

Oder einfach eine EQ6 und gut is? Nur dann muss man mit unbequemem Einblick leben, denn die Matsumotos kann man ja nicht nach belieben mal eben drehen....

Hat jemand eine Idee..vielleicht sogar eine, die man auf dem ITV lösen könnte ;-)

Stative wären vorhanden...für GP-Anschluss oder schweres Meade-Feldstativ...

Danke für Eure Tipps
CS
Daniel
 
Danke für Eure Antworten.

Wie so oft, wenn's nicht passt, muss man selbst Hand anlegen. Bin zwar nicht super ausgerüstet, aber Standbohrmaschine und Gewindebohrer sowie diverse Alu-Kleinteile waren vorhanden.

Also habe ich mir zwei lange Prismenschienen, Gegengewichtsstangen mit Gegengewichten und eine alte große Prismenklemme aus einem alten Projekt genommen und etwas auf die Giro2 gebastelt...so könnte es gehen.

Adaption 130er Bino auf Giro-Montierung mit Encodern


Feldeinsatz folgt im Vogelsberg.

VG und CS
Daniel
 
Hallo Daniel,

Das sieht sehr gut und professionell gemacht aus. Azimutale Montierungen dieser Bauform sieht man in der letzten Zeit ja öfters.
Eines würde mich interessieren: Wie sieht es mit dem Schwingungsverhalten aus? Mit dem schweren Doppelrefraktor oben und den Gewichten unten dürfte die Giro gut ausgelastet sein. Schwingt das ganze nicht um den zentralen Kopf?

Irgendjemand hat so etwas mal mit einer AZ-EQ6 als Kopf gebaut. Da hätte ich weniger Bedenken und man hat obendrein Goto als nettes Gimmick.

Bis dann:
Marcus
 
Hallo Marcus.

Im praktischen Einsatz werden wir noch sehen. Insgesamt bin ich sehr beeindruckt, wie wenig es tatsächlich schwingt, dafür dass gute 35 kg auf der Montierung sitzen. Ich denke, da der Schwerpunkt nah an der Zentralachse ist und mit den Gewichten und optischem Zubehör das ganze wirklich fast in jeder Position stehen bleibt, das hilft schon mal.

Die sehr große Montageplatte des Linhof Stativs bietet natürlich gute Standstabilität. Die Montierung in sich ist erstaunlich stabil.

Ich berichte nach den ersten Beobachtungen nochmal. Hoffentlich lässt das Wetter sowas in den kommenden Tagen noch zu...:(

LG und CS
Daniel
 
Nachtrag:

So, erster Test im Feld (Vogelsberg, Stumpertenrod) hat stattgefunden. Es funktioniert, und zwar auch am Nachthimmel und sehr gut! Selbst mit ausgefahrenem Stativ (was Zenitbeobachtung im Sitzen ermöglicht) noch ausreichend stabil. Ich bin zufrieden. Werde die Befestigung der Prismenschienen an den Alublöcken noch etwas verstärken. Ansonsten für relativ kleines Geld eine Giro II "doppelrefraktortauglich" gemacht :)

--> Nachahmung empfohlen!

Und als weiterer Tipp: Wer mal über ein Linhof Professional Stativ im Gebrauchtmarkt stolpert sollte echt nachdenken: Das Teil trägt hier souverän ca. 40 kg und die Kurbelsäule lässt sich noch nutzen!

Doppelrefaktor vor dem Einsatz


 
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