Master Frames bei CMOS, wie erzeugen?

Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.

Dobsonschubser

Aktives Mitglied
Hallo Freunde der kalibrierten Bilder,

Thema sind Darks und Flats bei CMOS Kameras. In meinem Fall die ASI183. Bei anderen CMOS Kameras dürfte das analog sein und unterscheidet sich wohl in einigen Punkten von klassischen CCD Sensoren.
Soweit ich das gelesen haben, verwendet man bei CMOS keine Bias Frames, sondern "nur" Flatdarks mit denen die Flats kalibrieet werden.
Wie werden aber nun die Masterframes erzeugt? Die verschiedenen Stack Programme bieten unterschiedliche Algorithmen an. Als Beispiel mal in Fitswork Mitteln, Sigma, Median, und Mitmed. In Astropixelprozessor sieht das ähnlich aus. Letzteres erkennt die Flatdarks und kalibriert die Flats automatisch damit.
Angenommen ich habe je Typ 70 Aufnahmen, mit welchem Algorithmus werden nun die jeweiligen Master erzeugt? Werden verschiedene Algorithmen je nach Tayp verwendet? Ich habe in Fitswork mal alle vier durchgespielt und die Masterdarks unterscheiden sich. Vor allem Sigma und Median. Wobei Median eine ziemlicher Unterschied ist.
Freue mich auf eure Antworten!

Danke und Gruß
Dirk
 
Hallo Dirk,

also die Flats und Bias frames werden bei mir Median gemittelt. Ich hatte mal eine powerpoint aus den USA, wo das sehr ausführlich erklärt wurde. Leider finde ich die nicht mehr. Sicherlich ist ist der Algorithmus auch von der Anzahl der Frames abhängig. Ich habe immer 25 Flats und 50 Bias Frames. Wobei aus dem Biasframes mache ich per pixinsight ein Superbias. Darks oder Flatdarks mache ich nie, ich benutze allerdings reine ccds.
 
Hallo Dirk,

mal abgesehen davon dass man in manchen Programmen auf Darks offenbar weitgehend verzichten kann:

Die Methodik ist doch von der Sensortechnologie erstmal weitgehend unabhängig.

Wenn ich mit in PI die verschiedenen Tutorien anschaue, ich bin da leider auch noch kein Experte, und nach den vielen diesbezüglichen Diskussionen hier und in blauen Forum, würde ich nach wie dem klassischen Pfad folgen und die Kalibrierdaten entsprechend herstellen, also mit Flats und Bias. Wenn man ohne Darks auskommen kann fallen die selbstredend weg, aber da Lights und Flats Nutzinhalt transportieren müssen die auch kalibriert werden.

Wenn ich eine Kamera mit sehr wenig Fehlern im Dunkelbild hab und/oder eine gute Fehlpixelerkennung, mglw. mit Dithering etc. unterstützt, dann kann ich mir vorstellen, dass Darks durch eine gute Software gerechnet werden können.

Jörg
 
Hallo zusammen,

danke euch, leider helfen mir diese Antworten nicht wirklich weiter.
Die Methode ist sehr wohl vom Sensortyp (CCD oder CMOS) abhängig und auch nicht abhängig von der Software. Nur weil man bei bestimmten Programmen auf Darks verzichten kann, heißt das nicht, dass man keine braucht. Bei ungekühlten DSLR machen sie aber wenig Sinn. Da ist dithern und viele Lights das Mittel der Wahl.
Die Frage ist auch nicht ob mit oder ohne Darks.
Meine Frage zielt auf den Workflow und die genauen Parameter zur Erzeugung der Masterframes bei den aktuellen CMOS Kameras ab. Man möchte seinen Lights ja doch die bestmögliche Pflege zukommen lassen ;-)
Gerne die genauen Einstellungen in PI (habe es mir dann doch zugelegt).

Danke und Gruß
Dirk
 
Hallo Dirk,

in PI kannst du entweder das Script BPP (Batch preprocessing ) nutzen oder du gehst den manuellen Weg, dazu hier zwei Tutorials, falls du die noch nicht kennst:

http://www.lightvortexastronomy.com/tutorials.html

https://www.pixinsight.com/tutorials/master-frames/

was alle Fragen beantworten sollte. Unter skypixels.at findest du auch eine große Auswahl deutschsprachiger Anleitungen.

Es wird eigentlich immer average als Kombination zusammen mit bei 70 Frames zum Beispiel Linear Fit als Rejection Methode verwendet ansonsten liefert auch „winsorized ....“ gute Ergebnisse.

Bei der Erstellung von dark oder flatmastern wird zusätzlich die Gewichtung der einzelnen Subframes abgeschaltet sowie die Normalisierung bei Darks bzw. auf „equalize fluxes“ bei flats eingestellt.

Bei der folgenden Kombination der lightframes nutze ich anschließend gerne die scripts Noise Evaluation und SNR um die stacks mit unterschiedlichen Einstellungen miteinander zu vergleichen.

Viele Grüße,
Alex


 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Zusatz:

trotz der technologischen Unterschiede CMOS - CCD, die als solches ja nicht Gegenstand der Diskussion sind.

Am Ende kommt bei beiden ein Bild bestehend aus Signal und Rauschen (je nach Typ mehr oder weniger Ausleserauschen, mehr oder weniger Dunkelstrom, Verstärkerglühen) raus.

Das hat meiner Meinung keinen Einfluss auf die Kalibrierung, deren Notwendigkeit oder die gewählte Kombinationsmethode.

Punkto Bias, Achtung das nicht verallgemeinern. Davon ausgehend das Flats kurzbelichtet sind, kann man bias durchaus zur flatkalibrierung einsetzen, wenn man keine flatdarks aufnimmt.

Da häufig prominenter amp glow sollte man bei CMOS jedoch keine bias nehmen um Masterdarks skalierbar zu machen, also an unterschiedliche Belichtungszeiten anzupassen. Da das dann den amp glow entweder unter- oder überkorrigiert.
 
Hallo Bernd,

besten Dank für die sehr brauchbare Antwort!
"Zufällig" habe ich mir nun doch PI zugelegt und arbeite mich gerade ein. Für meine Lights ab jetzt nur das Beste ;-)
Deine ausführlichen Erläuterungen sind perfekt und helfen weiter.

Danke und Gruß Dirk
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
Oben