Foto Objektive für widefield Aufnahmen

Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.

hattoriha

Aktives Mitglied
Guten Morgen!
Ich habe einen schönen Thread gefunden ist aber leider so alt das ich dort nicht mehr posten kann.

und zwar der hier:

http://forum.astronomie.de/phpapps/...ics/636575/all/Welche_Objektive_fur_Astrofoto

Meine konkrete Frage ist einfach nur ob feste Brennweite Makro Objektive besser als nicht feste Brennweite Objektive sind. D.h. hat man z.B. schärfere Sterne bis zum Rand mit Makro Objetive?


Danke für Eure Rückmeldungen und viele Grüße!

Martin
 
Hallo Martin,

es müssen keine Makro-Objektive sein!

Was man mit relativ guter Trefferquote sagen kann ist, das Zoom-Objektive in der Regel durch ihren komplizierten Aufbau weniger gut abschneiden als Festbrennweiten. Im High-End-Bereich mag es da Ausnahmen geben, wenn man von der Masse ausgeht passt es.

Der Markt an Festbrennweiten ist bekanntlich durch die vielen neuen Anbieter aus Fernost gut in Bewegung, auch viele alte Gläser aus der Analogzeit sind durchaus einen Blick wert, daraus könnte man eine eigene Rubrik im Forum machen, so viel gibt es da. Ich verweise neben diesem und dem blauen Forum gerne auch CloudyNighs aus dem englischsprachigen Raum.

CS
Jörg
 
Hallo Jörg!
Danke für Deine schnelle Rückmeldung!

Ich hatte im Buch "Handbuch Astrofotografie: Grundlagen und Praxis für Hobby-Astronomen" gelesen das Makro besser sind, deswegen wollte ich auch andere Meinungen hören bevor ich jetzt was falsch kaufe..

Von der Lichtstärke ist das egal? Z.B. 1.4 gegen 2.8 ? Klar ist die Belichtungszeit mit 1.4 geringer, aber existiert mit 1.4 nicht die Gefahr das der Fokus sehr schwer zu findedn ist? Makros sind i.d.R. lichtschwächer (über 2) deswegen könnten die vielleicht dort ein Vorteil haben.

Ich möchte die Objektive nicht mir einer Fotokamera verwenden sondern mit der ASI1600.


CS
Martin
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Zitat von hattoriha:
Ich möchte die Objektive nicht mir einer Fotokamera verwenden sondern mit der ASI1600.
Die hat mit einem Bildsensor von 13,4 x 17,7 mm gerade mal die halbe Bilddiagonale vom 24 x 36 mm Vollformat. Was bedeutet, dass Du für Weitwinkelaufnahmen von vergleichbarer Winkelgröße Objektive mit der halben Brennweite einsetzen musst.

Eine Vollformatkamera mit 14 mm Ultraweitwinkel-Objektiv, wie sie für Aufnahmen der Milchstraße häufig verwendet wird, erfasst ein Feld von 81° x 104° am Himmel. Die ASI1600 braucht dafür eine Linse mit einer sehr kurzen Brennweite von etwa 7 mm! Im konventionellen Photo-Jargon wäre das eine Fish-Eye Linse. Z.B. sowas:

Samyang 8 mm f/2,8 Objektiv Fisheye

 
Hi Martin,
Zitat von hattoriha:
Meine konkrete Frage ist einfach nur ob feste Brennweite Makro Objektive besser als nicht feste Brennweite Objektive sind. D.h. hat man z.B. schärfere Sterne bis zum Rand mit Makro Objetive?
Makros sind schon recht gut auskorrigiert, der Hauptvorteil liegt aber in der Fokussierbarkeit - die sind dafür ausgelegt, von Hand eine sehr sehr enge Schärfeebene treffen zu können anstatt das fast immer automatisch möglichst schnell hinzubekommen, d.h. man muss sich nicht unbedingt einen Mikrofokussierer dranbasteln.
Bei modernen Objektiven sei aber erwähnt, dass sich nicht alle manuell fokussieren lassen, wenn die nicht vom Body versorgt werden. Der Fokusring gibt nur Signale an den AF-Antrieb weiter, was ohne Stromversorgung etc. natürlich nicht klappt.

cs
Jürgen
 
Zitat von hattoriha:
Ich benutze das 24 mm f/1.4 und das 14 mm f/2.8 für Timelapse-Aufnahmen im Vollformat.

So gut wie die viel teureren Pendants von Canon sind sie allemal für Astro, zumal der störende Schnickschnack mit Autofokus und Blendenautomatik damit völlig entfällt. Ich benutze sie sogar für Timelapse am Tage. Wie üblich hilft dabei Abblenden, wenn man sich das leisten kann. Für Nachtaufnahmen mache ich eher voll auf.
 
Hallo Martin,

die Bewertungen bei Amazon bewerte ich oft kritisch. Manchmal habe ich den Eindruck, dass manche Reviewer einfach zu blöde sind, um das Produkt zu verstehen, währen andere ZU euphorisch werden...

Bei Lenstip.com würde ich mir eher den Punkt 7 in den Reviews ansehen, z. B. für dieses Samyang:

https://www.lenstip.com/317.7-Lens_...Fish-eye_MFT_Coma__astigmatism_and_bokeh.html

Das o.g. Beispiel habe ich willkürlich ausgewählt, ohne jeglichen Astro-Bezug, aber auf der Seite findest Du ja Reviews zu diversen Objektiven von Samyang und den anderen Herstellern.
 
Hi Peter,
Zitat von P_E_T_E_R:
Ich benutze sie sogar für Timelapse am Tage.
zwar etwas OT, aber das mach ich mittlerweile mit dem Smartphone. Android kann das nativ und dank Powerbank ist auch die Stromversorgung recht simpel, wenn mal mehr als dreivier Stunden aufgezeichnet werden sollen.
Hauptvorteil ist aber, dass da kein Verschluss, geschweige denn eine Spiegelmechanik darunter leiden muss.
Sternstrichspuraufnahmen gehen auch sehr komfortabel - allerdings sind die Sternfarben nur andeutungsweise herauszuarbeiten (ich hab allerdings auch nur ein sehr billiges Smartphone).

cs
Jürgen
 
Mein Nikor 14-24 f/2.8 hat an der d750 super Sterne bis zum Rand.
Ich nutze dieses zugegeben teure Objektiv für meine Milky Way Aufnahmen und für Polarlichter bei Offenblende!
KeinProblem zu fokussieren.

Geht aber sicher billiger! Aber besser????

Gruß
Ernie
 
Generell komme ich leider aus Zeitgründen nicht so oft zu Widefield Aufnahmen, aber wenn dann verwende ich mein 10-20 mm f3.5 von Sigma für diesen Zweck. Dieses ist aber für APS-C... wenn es um Vollformat gehen sollte, kann ich das 24 mm f1.4 Art desselben Herstellers empfehlen. Ein Bekannter hat mir erst letztens erzählt, dass er damit gut zurecht kommt.
 
Hallo Martin,
habe leider nicht so gute Erfahrungen mit Samyang Objektiven:
- Testete zwei Exemplare des 12mm f/2.0, die waren beide dezentriert. In Namibia durfe ich aber ein Gutes ausprobieren.
- Die beiden 10mm f/2.8 waren auch nicht gut, die Abbildung in den Ecken eher bescheiden
- das zweite Exemplar des 135mm f/2.0 ist nun perfekt, das erste, was ich bestellt hatte, war ebenfalls dezentriert.

Generell mogelt Samyang mit der Anfangsöffnung. Ich schloss die Blende um eine Stufe, also von f/2.0 nach f/2.8 und verdoppelte entweder die ISO oder die Belichtungszeit, das zweite Bild mit der größeren Blendenzahl war dann deutlich heller.

Viele Grüße
Michael
 
Hallo Martin,

ich verwende fast nur Fotoobjektive.
Die Makro-Objektive sind manchmal etwas besser, da sie
in der Regel eine geringere Öffnung haben und so
geringere Kompromisse in der Konstruktion aufweisen.
Ebenso Abgeblendet sind "normale" Objektive oft gleichwertig
und günstiger.

Meine Empfehlung sind die "alten" Zeiss / Contax Objektive
(kein lästiger Stabilisator od. Autofokus, perfekte Mechanik u. Zentrierung)
bei Blende 1:4 - 1:8
z.B. Distagon 2,8/25
od. Planar 1,7/50
od. Planar 1,4/85
od. Sonnar 2,8/180
od. Vario-Sonnar 4,5-5,6 / 100-300
Zu dieser Zeit wusste mann noch nicht wie schlecht mann Objektive bauen und trozdem verkaufen kann.

(Mein Liebling ist gerade das Pentax 6x7 4/600
aber das bringt 6kg auf die Waage.)
Auch das Pentax Super-Multi-Coated Takumar 1:2,5/135 mit m42-Anschluss macht Spass und ist sogar besser als das Zeiss c/y Sonnar 2,8/135

Viele Grüße
Klaus
 
Ich ergänze mal:

Flektogon 2.8/20mm
Pancolar 1.8/50mm
Sonnar 3.5/135mm
Sonnar 2.8/180mm

(Zeiss Jena, MC-Variante)

Voigtländer QBM 1.4/50, 2.8/85 und 105, 2.8/15 (Fisheye), EOS-adaptierbar mit Tauschbayonett, ebenfalls: Zeiss Planar 1.8/50

Orestegor/Pentacon 4.0/300

(Meyer Görlitz)

SMC Takumar 4.0/400mm ED IF (+Rear Converter 1.4)

(Pentax 67)

CS
Jörg
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo,

das CZJ Sonnar 3.5/135mm MC M42-Ausführung habe ich mir auch geholt.
Naja, bei Blende 5,6 bis 2/3 zum Bildfeldrand bei APSC sehr gut, dann zu den Ecken hin leichter Farbquerfehler...

Aber besser wie jedes Kitzoom!
Und für den Strassenpreis von 50-60€ sehr gut.

Hier sieht man 2 Beispielbilder:
https://www.astrobin.com/334075/?nc=user
https://www.astrobin.com/317984/?nc=user
(nicht von mir gemacht)

Aber gegen mein EF 200mm F2,8 L keine Chance...
(aber das ist ja auch eine viel teurere Konstruktion)

Gruß Norbert
 
@Klaus85
@Optikus
@NGC_2024

Hallo zusammen, auf eurem Nostalgietrip zu schönen alten Objektiven aus dem Analogzeitalter seid ihr ja mittlerweile bei Brennweiten von bis zu 600 mm angekommen. Für widefield Aufnahmen mit einer ASI1600, welche einen Sensor von gerade mal 13,4 mm x 17,7 mm hat, sind die aber völlig ungeeignet. Dafür kommen im Vollformat-Jargon allenfalls extreme Weitwinkel- und Fisheye-Linsen in Frage!

Nichts für ungut,
mit freundlichen Grüßen,
Peter

 
Hallo Peter,

Diese Objektive sind für Astrofotografie top aktuell.
Manche bringen die beste Leistung schon ab 1:4
Neu ist nicht gleich besser.
Ein 600mm Optik am ca. four-thirds Sensor ist, meines Erachtens, immer noch widefield oder gibt es hierfür eine offizielle Definition.
z.B. sobald der Saturn Ringe zeigt od.
z.B. Hubble Wide-Field Image of Galaxy Cluster and Gravitational Lens Abell 1689



Nichts für ungut,
mit freundlichen Grüßen,
Klaus
 
Hallo dann zurück zum Thema:

Weitfield an APS-C (25,1 mm × 16,7 mm) ist für mich alles bis 50mm.

D.h. an diesem Sensor "17,7 mm x 13,4" wäre das bis 35mm...

Naja, ich benutze dafür die 2 Canon Linsen (EF35 2.0 und EF50 1,4, die bei F/4 beide (fast) perfekt sind.

Aber die sind teuer...

Nun, an etwas unter 35mm, also so 20mm hätte ich auch Interesse.
Sollte günstig sein, und bei mind. Blende 4 gut abbilden (bis in die Ecken).
Kann auch T2, M42 oder Adaptal-Anschluss sein...

...muss mal das Kittzoom 18-55 auf Herz und Nieren testen.
(Es gibt gute Bilder damit, aber dann wurden die Dinger auch auf Blende 5,6 oder noch mehr abgeblendet)

Gruß Norbert
 
Hallo,

dann ist dieser Rahmen schon mal definiert.
Sehr gut.
Wie gross soll das Bild werden. z.B.max. Din A4 ?
2k od. 4k Monitor?

Das Zeiss C/Y 2,8/25 ist jeden Euro wert auch bei 1:4
(incl. hohem Wiederverkaufswert)
Auch das Zeiss C/Y Distagon 2,8/28 kann gut mithalten.
Das Canon EF-S 10-22mm wird oft unterschätzt ( ab 1:5,6 ) und lasst sich noch manuell fokussieren.
Das Mir-20M benötigt min 1:8 und kämpft mit dem dicken Glas vor dem eigentlichen Sensor.
Das Zeiss Distagon 4/18 habe ich aus diesem Grund verkauft.
Das EF35 2,0 verwende ich auch.
Sehr gute Optik.
Unter 35mm wird es leider schnell sehr teuer.

Viele Grüße
Klaus
 
Hallo Klaus,

das 10-22 EF-S habe ich, zumindestens meines ist nicht sehr gut zentriert, was am Tag nicht so arg auffälle, aber bei Nachtaufnahmen, auch bei terrestrischen Motiven. Das mag Serienstreuung sein, wollte es nur erwähnen, da wird man wohl etwas selektieren müssen.

Bei mir ist das Aufnahmeformat üblicherweise am Tag Vollformat (1DsMkII), nachts APS-C (neueste -> 1000Da), zur Grundlage der Beurteilung. Meine beiden FireCams von IS halten aktuell Winterschlaf mangels Laptop mit Schnittstelle, der bei der Arbeit abgeraucht ist.

Jörg
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Eine Frage ist noch zu klären:
Kann der Martin (der Threadersteller) mit der ASI1600 überhaupt die Blende der Canon EF Objektive ansteuern?
...ich denke nicht, daher kommen wohl nur manuelle Objektive in Frage.

...irgendwie Schade, dass zusätzlich zum manuellem Fokus nicht noch manuelle Blende bei den "besseren" EF-Objektiven einstellbar ist.

Dann haben wir aus obiger Liste:
CZJ Flektogon 2.8/20mm >>> Handelspreis ca. 400€, M42-Anschluss

Also in die Richtung muss es gehen...

Gruß Norbert
 
das mit der Blende der EF-Objektive ist kein Problem, solange ein funktionierender CANON EOS-Body mit Abblendtaste zur Hand ist :
Kamera einschalten, im Modus "M" die gewünschte Blende einstellen, Abblendtaste (oder auch Tiefenschärfetaste genannt) drücken und gedrückt halten (Blende schliesst auf gewünschten Wert) und dabei einfach das Objektiv von der Kamera abnehmen. Die Blende bleibt jetzt mit dem eingestellten Wert geschlossen...


viele Grüße - Ronald

PS: meine Erfahrung mit div. CZJ und Pentacon/Meyer-Optiken sind sehr durchwachsen mit wenigen positiven (z.B. CZJ 3.5/135MC) Überraschungen - das Flektogon 20/2.8 gehörte leider z.B. nicht dazu - trotz frischem Service bei Pentacon/Dresden - und als Kamera nutzte man damals eine anspruchslose 20Da... :(
 
Dann erweitern wir die Liste:
Canon EF 50 1,4 (m.E. sehr gut bei Blende4 siehe meine Signatur)
Canon EF 35 2,0 (m.E. sehr gut bei Blende4 siehe meine Signatur)

Ein EF-S 18-55 Kit-Zoom und ein EF-S 10-18 habe ich auch noch, die sind aber nicht getestet.
Daneben habe ich noch ein EF 50mm F/1,8 was aber auch ungetestet ist (das soll aber auch bei Blende4 schon gut sein).

Gruß Norbert
 
Hallo Ronald,

eine 20Da nutze ich manchmal heute noch ...

Den Anforderungen der immer feineren Pixelteilung genügen heute die wenigsten "normalen" Objektive, da auch die Anwendungen der Alltagsnutzer dies nicht tun, insofern relativiert sich das.

Bei den alten DDR-Optiken hat man - leider - ein Problem, das man heute mit manchen preiswerten Fernost/China-Optiken assoziiert, Serienstreuung.
Von den meisten Typen die ich heute habe ist das vorhandene Objektiv nach der Bestauswahl da geblieben, das trifft auch die gut beleumundeten Typen wie das 3.5/135 oder das 2.8/180.
Wenn man aber ein gutes erwischt hat, sind durchaus wirklich gute Ergebnisse damit möglich. Bei den Preisen kann man sich die Suche für "sein" Sammlungselement durchaus leisten.

CS
Jörg
 
Bei Blende 4 sind fast alle Objektive dann gut...

Die Kunst ist es, ein Objektiv zu finden welches offen, also min. bei f/2.8 gut abbildet. Und gut bedeutet ohne Koma oder Verzeichnungen.

Da hilf viel Recherche bei Leuten to TWAN Aufnhahmen professionell machen...

Oder bei Leuten die viel Lehrgeld bezahlt haben und wissen wovon sie reden...

Viel Erfolg,
Ernie
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
Oben