Kurzbeobachtung mit Kurzrefraktor Poweseeker

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klawipo

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Billiger wird's nicht - so dachte ich als ich in meiner Umgebung ein Celestron 80 AZS für 40 EUR in den Kleinanzeigen aufpoppen sah. Ein echter Richfielder fehlte mir bislang, also fix zugegriffen und abgeholt den Lütten.

Am Abend bot sich dann direkt die Gelegenheit den Refraktor auszuprobieren. Zum Glück hat der eine Standard-Suchermulde am Okularauszug. Da passte mein Red Dot Finder herein. Gut, den Mond, den ich dann ins Visier nahm hätte ich vermutlich auch so noch gefunden, jedenfalls hatte ich keine große Lust auf mitgelieferten 5x24-Sucher. Sowohl das mitgelieferte 20mm Plössl als auch die billigen Aspherics (23mm, 10mm, 4mm) funktionierten ganz passabel, mit natürlich deutlichen Schwächen in der Randabbildung (die Aspherics stärker als das Plössl). Ich konnte bis zu 4mm (100x) heruntergehen ohne dass der Farbfehler alzusehr ins Gewicht fiel. Da war zu diesem Zeitpunkt (ca. 21:45) eher noch die Atmosphäre der limitierende Faktor. Der Mondrand blubberte deutlich, die Krater waren aber dennoch nett anzusehen.

An der Venus war die Phase zu erkennen, die ich mal auf 2/3 voll beziffen würde. Das Scheibchen war dabei äußerst unruhig und auch bunt schillernd.

Später, als der Jupiter hinter dem Baum hervorlugte, tat ich das was man eigentlich nicht tun sollte und hielt mit dem kleinen Achromaten bei 100x auch dadrauf - und war perplex wie viel man doch erkennen konnte. Der große rote Fleck war problemlos zu sehen, ebenso Strukturen in den Wolkenbändern. Die Monde standen alle zu einer Seite und waren wirklich feine Pünktchen.

Etwas ungewohnt als Dobson-Schubser ist, dass man ein wenig in "den Violett-Fehler hinein" fokussieren muss um das Bild scharf zu stellen. So richtig ruhig steht die einfache Montierung dabei natürlich nicht, so dass man da schon etwas hin und herprobieren muss.

Ein bisschen Deep Sky musste trotz des Mondes sein, ich bemühte den Kugelsternhaufen Messier 3. Der zeigte sich als unrunder Nebelfleck auch bei 100x, Einzelsterne gab es aber nicht zu sehen.

Insgesamt war ich sehr angetan von der Optik des Powerseeker 80 AZS, vor allem im Vergleich zum Omegon 90/1000 bei dem ich viel weniger am Jupiter erkennen konnte. Womöglich muss ich den nochmal rauskramen, vielleicht hatte ich damals doch nur ganz schlechte Nächte erwischt oder war zu ungeduldig. Die Montierung war auch keinesfalls so unbrauchbar wie man es oft liest. Beim Fokussieren und starken Windböen (davon gab es ein paar zu späterer Stunde) vibriert es schon. Aber normalerweise, wenn man das Objekt durch Bild gleiten lässt, bleibt alles stabil und es lässt sich auch gut nachführen. Größeres Manko sind die Feststellschrauben an den Seiten des Tubus. Die lösen sich beim Nachführen von selbst und man muss sie immer wieder nachziehen.

Mal sehen wie sich das Teil bei Cirrus und Nordamerikanebel mit UHC-Filter macht - die waren der eigentliche Antrieb für die Anschaffung, weil sie in Gänze ins Gesichtsfeld meiner Dobsons so gar nicht reinpassen.

VG
Klaus
 
Hallo Klaus,
eine sehr nachvollziehbare Entscheidung, da vielseitig einsetzbar. Als Sucher, oder auch als risikoloses Reiseteleskop,welches im Koffer nicht groß aufträgt. Mit einem dicken Kugelkopf auf einem leichten Fotostativ, da geht was - und man muss nicht lange überlegen, ob es mitnimmt oder nicht. Wenn Du damit auch nur einmal mehr unter dunklen Himmel (Gebirge? Urlaub? gar Südhimmel?) kommst - einfach super.

Grüße und CS, Ansgar
 
Hallo Ansgar,

ich beobachte meist in der Eifel, ab und zu tun es aber auch Balkon (so wie gestern) oder Garten. Im Urlaub geht es dieses Jahr in ein recht abgelegenes Örtchen inmitten der Eifel. Wenn es irgendwie geht soll da aber der Acht Zoll Dobson mit, den ich mir als Gitterrohrvariante umgebaut habe.

VG
Klaus
 
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