Verzogene Sterne

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echni

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Habe vergangene Nacht mal IC1318 gehlaten.
Montierung war eine 10Micron GM1000, Teleskop ein 10"-ONTC mit Reducer uf f/2,9.
Das Teleskop habe ich zuvor nochmals kollimiert. In der rechten unteren Bildecke sind die Sterne sehr verzogen. Einige Spikes der Sterne sind sehr scharf dargestellt, einige wiederum doppelt.
Bin jetzt absolut ratlos an was das liegen könnte. Verkippung der Kamera, doch nicht sauber kollimiert oder nicht ordentlich fokussiert?

CS
Dieter
 

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    IC1318_Luminanz_2.jpg
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Hallo Dieter,

wäre gut das Bild nicht verkleinert und als Link zu sehen, statt hier qualitätsmindern eingebettet. oder ist das die betreffende Bildecke auf 100% ?

Grüße,
Alex
 
Hm... 10" auf f2,9 ist schon heikel zu fokussieren...

unten hast Du meiner bescheidenen Meinung nach einfach "Koma", nicht nur in der rechten unteren Bildecke... das Bild zeigt die typischen Abbildungsfiguren je weiter man von der optischen Achse wegkommt, vor allem unten, aber eben auch mittig und links, radial nach außen zeigend.

Wäre es ein Farbbild, sollte man die "Schweife" der Sternscheibchen farbig sehen. Oben ist der Effekt weniger stark ausgeprägt - kann das am Bildausschnitt liegen? Oder lag das Zentrum des Ausschnitts in der optischen Achse? Kann sich auch mit einer leichten Dejustierung überlagern, weil der Abbildungsfehler nicht gleichmäßig ist... Newton-User werden Dir aber sicher schneller weiterhelfen können, als ich ;)

lg
Niki
 
Vermutlich habe ich den, bzw. Fehler gefunden:
1. Abstand Korrektor/Chip stimmt nicht. Dieser ist schwer
herzustellen.
Bei dem verwendeten Korrektor/Reducer
handelt es sich um diesen: https://www.teleskop-
express.de/shop/product_info.php/info/p9779_TS-Optics-2--
Newton-Koma-Korrektor-und-0-73x-Reducer-fuer-
Astrofotografie.html.
Der geforderte Abstand von 66,85mm ist schon auch etwas
seltsam.
2. Nicht sauber fokussiert.
3. Dazu vermutlich doch noch eine Verkippung.

Mal wieder die ganze Nacht verbraten und immer noch kein sauberes Ergebnis. Es ist zum Verzweifeln.

Gruß
Dieter
 
Hallo Dieter,
lieber nicht zu viel auf einmal ändern. Schau erstmal, dass Du scharf stellst, denn die doppelten Spikes sind eindeutig.

VG
Wolfgang
 
Hallo Wolfgang,

vielen Dank für den Hinweis nicht zu vieles auf einmal zu ändern. Werde ich auch so machen.
Aber auf was stelle ich scharf? Auf einen Stern in der Bildmitte oder doch etwas abseits?
Bei nicht korrektem Abstand Korrektor/Chip ist dann wieder der Stern in der Mitte nicht unscharf, bzw. zeigt eine Koma?
Sehr schwierig das Ganze.

Könnte dich ja mal in Hall besuchen (habe noch Verwandschaft im Hohenlohischen und komme gebürtig aus Blaufelden, bzw. Schrozberg), damit du mir vielleicht auf "die Sprünge" hilfst. Und von mir aus sind es gerade mal starke 100km bis dorthin.

Gruß
Dieter
 
Hallo Dieter,
wie stellst Du scharf, hast Du eine Scharfstellhilfe wie z.B. eine Bahtinowmaske? Ohne ist bei dem Öffnungsverhältnis schwer.

Wo der Stern auf dem Bild ist, ist wurscht. Wenn ungenügender Fokus das einzige Problem ist, muss das gesamte Bildfeld einheitlich scharf sein. Wenn nicht, dann knöpft man sich den nächsten Fehler vor.

Ich benutze oft eine Bahtinowmaske in Kombination mit APT und dessen Bahtinowmaske-Aid.

-Wolfgang
 
Hallo Wolfgang,

ich benutze eine sogenannte "Cuzdimaske", welche ich speziell dafür anfertigen lies. Diese ist abgestimmt auf die Brennweite sowie die Pixelgröße. Ursprünglich für die Moravian G2-8300 mit einer Pixelgröße von 5,4 um gedacht.
Nun verwende ich sie auch an der ASI1600MMC mit einer Pixelgröße von 3,8 um.
Das Problem dabei ist, dass die kürzeste Belichtungszeit mit dem verwendeten Aufnahmeprogramm SIPS 0,1 Sekunden beträgt. Es lässt sich zwar eine kürzere Zeit einstellen aber das Muster sieht im Prinzip immer gleich aus. Dabei ist das Muster, je nach Sternengröße, schon recht breit. Da lässt es sich auch wieder nicht so einfach scharfstellen. Also entweder einen schwächeren Stern nehmen oder versuchen die Belichtungszeit zu verkürzen.
Werde demnächst mal APT mit der Bahtinov-Aid ausprobieren.
Zunächst muss ich aber mal den korrekten Abstand Korrektor/Chip herstellen und mal mit einem normalen Korrektor ohne Brennweitenverkürzung, also f/4 arbeiten.
Ich habe mir das auch etwas einfacher vorgestellt.

Wolfi hat auf der TS-Seite mal irgendwo geschrieben, dass es sinnvoll ist, einen Stern etwas außerhalb der optischen Achse zu verwenden. Dann müssten alle Sterne schön rund sein.
Wie sich das aber verhält, wenn der Abstand Korrektor/Chip nicht stimmt, darüber habe ich noch nirgends eine Aussage gefunden.
Außer von Tommy Nawratil. Danach sind bei einem zu geringen Abstand die Sterne bananenförmig und bei zu großem Abstand eiförmig. Wie sich das aber bei einer "normalen" Koma verhält, darüber habe nichts gefunden.

Gruß
Dieter

 
Hallo Dieter,

wenn ich mir dein Bild so ansehe, dann kommen mir die Fehler bekannt vor. War für mich der Grund, dem Newton adieu zu sagen, weil ich es nie sauber hinbekommen habe. Ich hoffe, du wirst mehr Glück haben.

Mehreres fällt auf: Die Sterne sind rechts unten radial, links oben eher kreissegmentförmig verzogen ("Eier" vs. "Bananen"). Das kann auf eine Verkippung hindeuten, denn offenbar ist der Abstand links oben zu klein, rechts unten zu groß bezogen auf den Korrektor. Es muss sich aber nicht um eine mechanische Verkippung handeln, vielmehr kann die Ursache auch in einer mangelnden Justierung liegen. Zusätzlich scheinst du den Fokus nicht getroffen zu haben und möglicherweise spielt außerdem auch noch Asti (zu fest geklemmter Haupt- oder Fangspiegel hinein).

Verändert sich das Bild, wenn du - ohne sonstige Maßnahmen - den Tubus schwenkst, z.B. von Ost nach Süd oder Süd nach West (ohne Umschlagen)?

Hast du auch den Okularauszug justiert? Damit musst du immer anfangen, das ist zugleich der komplizierteste Teil der Justage. Sie machst du am besten bei Tageslicht. Anleitungen gibt es im Netz.

Versuche dann einmal, mit dem Laser in einer bestimmten Position zu justieren, dann am Stern mit dem Hauptspiegel feinzujustieren (Ziel ist, dass ein Stern exakt in der Mitte des Bildfeldes sich konzentrisch zusammenzieht). Dann mache ein Foto, immer ohne den Tubus zu schwenken. Wie sieht es aus?

Du musst dich schrittweise nähern, um die Fehler nach und nach zu isolieren.

Viel Erfolg,
Stefan

 
Meiner Meinung nach solltest du dich um einen besseren Komakorrektor bemühen,hatte den gleichen wie du und habe es auch nie hinbekommen das der kein Koma zeigt,egal wie ich den Abstand auch verändert habe.
Der tsgpu ist sehr gut.
 
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