Mofi kommt- Ausrüstungsfrage

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Schlimperdibix

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Hi zusammen,

da es ja am 27.7 eine Mondfinsternis ist, meine Frage an alle Fotografen unter euch:
mit welchem DSLR Objektiv werdet ihr das Ereignis festhalten?

Ich selbst bin zu diesen Zeitpunkt nicht zuhause und somit auch nicht bei meinem Teleskop.

Mein Ziel ist ein Zeitraffer, so groß wie möglich. Dafür steht mir folgendes zur Verfügung:
Star Adventurer, Stativ, Canon 80D & 600D
Tamron 70-200 G2, 55-250 Stm, 18-55 Stm
Leider funktioniert mein Kenko x1,4 nicht mit dem Tamron (Error 01)

Bin am Überlegen mir ein gebrauchtes MTO-1000 AM oder ein Walimex 800mm 1:8,0 dafür zuzulegen, oder doch besser den Tamron Telekonverter? (der leider über 400€ kostet :erschreck: )
Daschleppt der SA ein MTO mit 3kg + Kamera? :gutefrage:

Was ist eure Meinung dazu, oder habt ihr andere Vorschläge?

Grüße
Martin
 
Niemand ne Erfahrung mit 800 Walimex oder MTO für mich? :huhu:
 
Hallo Martin,
zu deinen Objektiven kann ich leider nichts sagen, wohl aber zur Brennweite. Ich habe die MoFi 2015 mit 500mm Brennweite (Pentax SDHF 75) an einer Vollformat Kamera Canon6D festgehalten. Ich finde die Brennweite dafür ganz ok.

ISO 800, 6sec. Belichtungszeit, 1:6,7 Öffnungsverhältnis

Das kam dabei heraus:

Link zur Grafik: https://cdn.astrobin.com/images/thumbs/285ae529d923252dd851b7354034b2dc.16536x16536_q100_watermark.jpg

Da hast du mal einen Anhaltspunkt vom Abbildungsmaßstab.

Viele Grüße
Marco
 
Hallo Martin,

in langjähriger Sonnen- und Mondfisterniss-Erfahrung hat sich bei mir das 10/1000 MTO sehr gut bewährt. Achte darauf, daß es eine entspannte Optik hat und für Astro-Fokussierung eingerichtet wurde. Unbedingt vorher ausprobieren, ob du die Optik an die Kamera anschließen kannst (das Suchergehäuse kann störend sein!).
Mein MTO ist jedenfalls scharf genug für Posterdrucke und Titelseiten.

Leider ist es schon ziemlich zu spät, um eine Linse ausgiebig einzutesten. Nimm dir bei der nächsten Gelegenheit ein ganzes Jahr, um Testläufe mit der geplanten Optik zu machen.

Ob der SA die Kombi MTO/600D trägt, weiß ich nicht. Eine EQ-3 trägt diese Kombi aber klaglos.

Mehrere Sekunden Belichtungszeit können erforderlich werden.

Viel Glück!

Grüße

*entfernt*
 
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Und es gibt ja noch andere Methoden, die Mondfinsternis zu dokumentieren:
 

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Danke für die Beispielbilder,

jetzt weiß ich was 500mm (am Vollvormat) ca. für ein Bild ergeben.
Ich hab es mir schon vorher im Stellarium angeschaut, aber reale Bilder sind schon was anderes.

Das was mich verwundert hat, war 6sec bei 6,7 :eek:
da ist man ja bei f10 bei >10 oder einen sehr hohen Iso

Laut Werten der Hersteller haben eine EQ3 und der SA die gleiche max. Beladung von 5kg. Könnte man versuchen.
Ja ich bin immer mit meinen Ideen spät dran :D und dann wird es mir zu eilig :erschreck:

Waren die Strichspuren einen einzige Belichtung oder mehrere? Denn man sieht keinen Abstände.
mit welchen Objektiv wurde die Kollage aufgenommen?

Grüße
Martin
 
Hallo Martin,

ja, in der totalen Phase bist du bei mehreren Sekunden Belichtungszeit!
Aber ob nun 6 oder 20 Sekunden sollte keine Probleme geben, wenn die Montierung gut eingerichtet ist.

Die erste Strichspur ist aus einer Mehrfachbelichtung entstanden, die zweite ist eine Einzelbelichtung.
Auch die "Montage" ist eine Mehrfachbelichtung auf einem Bild mit einem 28mm-Objektiv.
Die Strichspuren sind mit einem Vollformat-Fisheye entstanden.

Leider haben die Bilder Fehler durch einen defekten Scanner bekommen, den es sind noch Aufnahmen auf Diafilm.

Solche Montagen und Strichspuren macht man in digitaler Technik natürlich über Bildverarbeitung.

Grüße

*entfernt*
 
Zuletzt bearbeitet:
die Fotos stammen von einer Analogen :eek:
Ist aber ein guter Anhaltspunkt, was wo raus kommt.

Ich hab mir ein MTO11 und ein 3M-6A (500mm 6.3) zum Testen "bestellt" (gebraucht). Das "Bessere" werd ich mir behalten. Laut Verkäufer ist das MTO11 sogar schon entspannt.

Jetzt hoffe ich nur noch auf gutes Wetter :erschreck:
 
Von den russischen Spiegellinsen habe ich das MTO 11 ein 3M-5CA (1:8) und das 3M-6A.

Das MTO11 und das 3M-5CA waren in der Zeit der analogen Fotografie meine beiden Sonnenfinsternis-Arbeitstiere.
Sie lieferten Bilder von kaum übertrefflicher Auflösung.

Das 6.3/500mm war immer weit zurück und diente in der Anfangszeit meiner nachgeführten Astrofotografie als Leitrohr, sowohl mit einem Fadenkreuz-Okular, als auch später mit einer Webcam und Autoguiding (bis zur Ablösung durch eine lodestar und einen 50mm Sucher). Als Aufnahmeoptik bin ich nie warm geworden, mit dieser Optik.

Das MTO11 werde ich auch dieses Mal wieder zur Fotografie der Mondfinsternis verwenden. Es erlaubt schöne formatfüllende Bilder auf dem APS-C Sensor. Und die Schärfe der Bilder ist immernoch überzeugend.

Anbei ein Bild von 2006, einer ähnlich horizontnahen Mondfinsternis, auf Canon-APS-C Sensor mit dem MTO 11.
 

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Hallo Martin,
ich habe die Mondfinsternis 2015 mit der auch bei dir vorhandenen 600D aufgenommen.

Als "Objektiv" habe ich einen TS APO80Q 80mm f/6,5 Quadruplet mit 500 mm Brennweite verwendet. Ich hätte auch einen Maksutov mit 1500mm Brennweite verwenden können, der den Mond formatfüllend auf denAPS-C Chip wirft. Aber hier war mir das Risiko zu groß, dass der Mond zu schnell auswandern könnte und dann abgeschnitten wird. Denn da ich am nächsten Tag arbeiten mußte, habe ich mich während der Mondfinsternis schlafen gelegt und bin nur einmal zwischendurch aufgestanden.

Die Belichtungszeiten habe ich von dem Firmware Magic Lantirn automatisch mit dem ETTR-Modul einstellen lassen.

Über 5 Stunden habe ich alle 30 Sekunden ein Bild aufgenommen. Angefangen hat es mit 1/160 bei ISO100 und ging hoch auf 8s bei ISO1600. Die Belichtungszeit hatte ich auf 8 Sekunden limitiert.

Und so sieht das Endresultat der Kombi EOS 600D mit 500mm in Full-HD aus:
https://www.youtube.com/watch?v=zI9nbQ8hySA

Das ist die gleiche Serie, nur habe ich hier den Mond nicht zentriert und nicht so stark ausgeschnitten. Schön ist der PE der Montierung zu sehen :) Und ich bin etwas zu spät aufgestanden, der Mond war schon zu einem Teil aus dem Bild gewandert:
https://www.youtube.com/watch?v=GQfg8SpDW08



Viele Grüße,
Johannes

 
Hallo Johannes,

Was bzw. wie stellst du in Magic Lantern die Belichtungszeiten ein?
Ich möchte mit meinen Celestron ED80/600 die Mondfinsternis knipsen.
Kannst du oder auch andere Fotografen mir sagen mit welcher Belichtungszeit ich anfangen muss?
Zum Beispiel:
1/160, 1/120 usw.

Und wie stellt man das im ML eine und wo?
Damit habe ich noch zuwenig Erfahrungen.

CS
Hans
 
Hallo Hans,
die Firmware gibt es hier:
https://www.magiclantern.fm/

und ist natürlich auf eigenes Risiko zu benutzen. Der ETTR Modus (automatische Belichtungsanpassung) ist hier beschrieben:

https://wiki.magiclantern.fm/ettr

Das ETTR Modul muss extra aktiviert werden.

Trigger Mode ist "Always on", Belichtungszeit hängt von der Genauigkeit der Nachführung und Brennweite ab. Ich habe diese auf 8s gestellt, damit der Mond nicht durch die PE der Montierung unscharf wird. Hätte vermutlich auch etwas länger und dann weniger hohe ISO Werte sein können. Leider habe ich mir die anderen Werte nicht notiert.

Wer den Modus noch nie ausprobiert hat, dem würde ich empfehlen, einmal eine Abenddämmerung automatisch durchknipsen zu lassen und zu schauen, ob alles passt.

Viele Grüße,
Johannes
 
Hallo Hans,
noch ein Nachtrag: Wenn die Möglichkeit besteht, würde ich bei so einem seltenen Ereignis immer selber manuel die Belichtung nachjustieren. Damals habe ich das wirklich nur gemacht, weil die Sonnenfinsternis so früh in der Nacht los ging und ich am nächsten morgen früh zur Arbeit mußte.

Aber der ML Mod lohnt sich trotzdem, da man sich ein Histogramm der RAW Daten anzeigen lassen kann, ohne das dieses durch den Weißabgleich der Kameraverarbeitung verfälscht wird.

VG,
Johannes
 
Moin,

bei mir wirds ein Pentacon 5.6/500 MC und eine 50D auf Manfrotto 161MkII.

Bin mal gespannt. Ah - Knickohrtimer.

CS
Jörg
 
Hallo Johannes,

Echt cooles Video :hochachtung:
Danke für den Tipp mit ML
Die Funktion kannte ich noch gar nicht.

Hab gestern einen Optik/Kamera-Test gemacht

Canon 600D(inkl.ML) und 80D
Tamron 70-200 2.8 G2
Canon 55-250 STM
500mm 3M-6A
1000mm MTO

Bin zu folgenden Ergebnis gekommen:
MTO und das 70-200 haben die beste Qualität

Wegen der langen Belichtung sollte ich dss MTO mit der 80D auf den SA schnallen

Mal schaun was raus kommt... wenn das Wetter passt.
Zur Zeit schauts leider trübe aus :confused:

Grüße Martin
 
Hallo Martin,
1000mm ist sicherlich eine gute Wahl, hätte ich auch genommen, wenn ich etwas zwischen 1500 und 500 gehabt hätte. Mond wandert nicht sofort aus dem Bild, wird aber trotzdem schön groß auf den Chip geworfen.

Viele Grüße,
Johannes

P.S: Wie im Nachbarbeitrag bereits erwähnt: Spiegelvorauslösung nicht vergessen ;-)
 
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Moin,

gedacht und getan sind manchmal 2 verschiedene Dinge,

an der Loreley beste Bedingungen, zum fotografieren ist man angesichts des Geschehens aber nicht gekommen, viele Besucher die auch mal gucken wollten, das Bild am Himmel mit Mond und Mars - war eine tolle Stimmung.

Für ein paar Bilder hat es dennoch gereicht, die Belichtungszeit war für das 500er schon grenzwertig, da die Fokussierung nicht wirklich gepasst hat und daher die Blende auf 22 geschlossen werden musste um ein halbwegs scharfes Bild zu bekommen. Da das große Objektiv fast nie benutzt wird saß der Schneckengang kurz vor Unendlich schon fest. Da hilft dann nur noch die Schärfentiefe/Hyperfokale Distanz.

Ansonsten ein toller Abend bei angenehmen Temperaturen.

Ärgernis - seit wir LED-Straßenlampen haben brennen die die ganze Nacht. Damit sieht man bei Seitenlicht weder die Displays der Kamera noch im Sucher richtig was. Man muss sich echt ein schwarzes Tuch wie zu Plattenkameras Zeiten besorgen damit man im eigenen Garten fotografieren kann. Dem Objektiv war's weitgehend egal, da half eine lange Streulichtblende.

CS
Jörg

Link zur Grafik: https://astrob.in/full/358252/0/
 
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