Einsteiger braucht Hilfe

Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.

markusw1984

Neues Mitglied
Hallo liebe Astrogemeinde,

ich bin nun schon länger mitleser eures Forums und habe mich auch schon grob mit dem Thema auf den einschlägigen Seiten auseinander gesetzt.

Nun soll es soweit sein und ich überlege mir, für den Einstieg etwas aufzustocken, wobei ich über ein paar Tipps und Anregungen dankbar wäre.

Zu meiner Situation:
Ich heiße Markus, bin 34 Jahr alt und komme aus Oberasbach. Ich wohne mit großem Balkon am Waldrand und möchte von diesem aus auch hauptsächlich beobachten.
Momentan besitze ich ein 10x50 Fernglas mit Stativ, welches ich für die Beobachung verwende.
Als Beobachtungsziel interessiert mich hauptsächlich der Mond sowie die bekannten Deep Sky Objekte. Planeten auch gerne, sind jedoch eher sekundär.

Nun schwanke ich zwischen folgenden Aufstockungsmöglichkeiten:
- Upgrate in ein größeres Fernglas, im Bereich von 15x70 oder 28x110, befürchte jedoch, dass der Mehrgewinn zu gering ist und man durch die feste Brennweite zu begrenzt beim Beobachten ist. Dafür spricht das einfach Händlich, die schnelle Einsatzbereitschaft sowie das platzsparende Verstauen nach dem Beobachten.

- Ein kleines Tischteleskop mit einem Zoom-Okular + Barlow für den Einstieg. (Upgrate später bei gefallen in hochwerigere Okulare natürlich möglich)
Hier hatte ich das Skywatcher Heritage-130P oder Orion StarBlast 6 im Auge. Würde mich freuen, wenn ich eure Meinung zu den Geräten oder Empfehlungen hören könnte.

- Letzte Möglichkeit wäre direkt ein 8 oder 10 Zoll Dobson, am besten platzsparend alla Skywatcher Flextube oder Explore Scientific. Optisch die beste Möglichkeit, jedoch ist dann das Problem mit dem Handling und dem Platzbedarf beim Verstauen, sowie die Befürchtung, dass ich den Öffnungsvorteil dieser Geräte vom Balkon aus aufgrund der leichten Lichtverschmutzung nicht voll auskosten kann.


Wichtig ist mir, dass das Equipment schnell einsatzbereit ist und nach dem Wegräumen nicht zu viel Platz in Anspruch nimmt.

Würde mich sehr über einen Erfahrungsaustausch sowie Empfehlungen zum Equipment, Okularen etc. freuen.

Grüße Markus
 
Hallo Markus,

Du wirst hier keine andere Meinung zu Deinem Problem finden, wie hier zu Dutzenden zu lesen.

Deshalb gebe ich zu denken, daß die Lösung aus Deiner Überzeugung kommt. Kauf Dir eine gute Anfängerkombination.
Wenn Du Dir nicht sicher bist, ob Du bei dem Hobby bleibst, gib nicht zu viel Geld aus. Wenn Du dann viel beobachtest, kommen die Erkenntnisse, was Du brauchst, von allein.
Die Anfängerlösung kannst Du dann wieder verkaufen.

So nun kommen bestimmt die fachlichen Tips.

Gruß
Porsti
 
Hallo Markus,

die beiden genannten Ferngläser kannst du nur mit "Stativ" verwenden. Alles über 10fache Vergrößerung kannst du kaum ruhig in der Hand halten. Außerdem gehen solche Trümmer in die Arme, wenn du länger guckst - ich habe selber so ein Teil.
Wenn du sie wirklich einsetzen und ausnutzen willst, dann brauchst du eine Parallelogramm-Montierung. Dafür gibt es Bauvorschläge im Netz - klein und handlich ist das Ganze dann aber auch nicht mehr. Schau es dir selber mal an.

Wenn du nur visuell unterwegs sein willst, dann ist ein Dobson eine gute Wahl. Durch das Bauprinzip geht der Großteil des Geldes in die Optik und nicht in die "Montierung" (Rockerbox). Die Teile bekommst du auch bei den Kleinanzeigen für überschaubares Geld angeboten. Lernen, wie man einen Newton justiert (z.B. Justierlaser), ist dann allerdings angesagt - ist aber auch kein Teufelszeug!

Bezüglich der Größe musst du schauen, was geht. Wenn du große Optik und kleines Packmass möchtest, dann gibt es Reisedobsons. Die sind aber teurer. Da müssen für Tips aber andere ran, da ich fotografisch unterwegs bin und noch nie in meinem Leben durch einen Dobson geschaut habe (Ja Kollegen, die Leute gibt es auch :)

Gruß, Marc
 
Hallo Markus,

ein richtig "großes" Fernglas zeigt freilich mehr als ein 10x50er. Ich habe z.B. ein 15x70er auf einem schweren und stabilen Fotostativ mit Videoneiger, der das Gewicht dieses Fernglases auch stabil trägt. Aber auch da ist z.B. der Saturn oder Jupiter nur ein winziger Stern. Die Ringe des Saturn kann ich so gerade als länglichen Stern erahnen.

Unter perfekt dunklem Alpenhimmel ohne störendes Mondlicht lassen sich großflächige Nebel und ein paar Galaxien beobachten. Zu Hause im Großraum Stuttgart erahne ich nur Sternhaufen und die Andromedagalaxie.

Bei "kleines Tischteleskop" denke ich an so etwas wie 76/300er Dobson. Das ist keine wirkliche Alternative zu einem Fernglas.

Falls Du damit jedoch so etwas gemeint hast:

https://www.astroshop.de/teleskope/...eskop-n-130-650-heritage-flextube-dob/p,14966
https://www.bresser.de/Astronomie/BRESSER-Messier-5-Dobson.html
https://www.bresser.de/Astronomie/Teleskope/BRESSER-Messier-6-Dobson.html

damit sieht man deutlich mehr als mit einem größeren Fernglas oder dem 76/300er "Kinderspielzeug". Und wenn Du später ein größeres Teleskop anschaffen möchtest, kannst es als Gebrauchtware weitervertickken... ;)
 
Guten Morgen und erstmal vielen Dank für eure Beteiligung und Hilfe.

An genau diese kleine 5-6 Zoll Tischdobsons habe ich gedacht und gehofft, damit etwas mehr rausholen zu können.

Ich bin nun gedanklich so weit, mich entweder zwischen einem dieser 5-6 Zoll Tischdobsons oder gleich einem 8 Zoll Standgerät zu entscheiden.

Folgende Frage hätte ich an euch:
- Kann jemand von euch aus eigener Erfahrung etwas über die Geräte sagen oder eine Empfehlung aussprechen?
- Wie groß ist der Sprung von 5 auf 6 und auf 8 Zoll im Deep Sky Bereich vor allem bei Nebeln und Kugelsternhaufen bei in meinem Fall leicht lichtverschmutzten Himmel?
- Welche Okulare wären für den Anfang empfehlenswert bzw.sind Tischdobsons anspruchsvoller hinsichtlich der Okularqualität als ein 8 Zöller?

Bin noch etwas überfragt und hoffe, Ihr könnt mir helfen, ein für den Anfang sinnvolles Equipment zusammenzustellen.

Vielen Dank
Markus
 
Hallo Markus,

ich habe ein 4" SCT (Tischstativ) das ist mir damals zum Mond angucken gut gewesen.
Am Tisch wackelt und zittert das Bild auch meistens. Weil man auch dauernd an den Tisch dran kommt.

Wenn Du die Mittel hast für ein 8" Dobson, nimm den.
Gerade bei DeepSky-Objekten kommt es auf darauf an das viel Licht gesammelt wird.

Zu den Olularen, warte erst einmal ab was für Okulare bei dem Gerät dabei sind. Dann kannst Du besser überlegen was noch sinnvoll ist.
Ich habe z.B. damals ein 7mm pössl dazu gekauft(142fach), am Tischstativ unbrauchbar weil dauernd was am zittern ist...

Gruß Wolfgang.
 
Hallo zusammen,

ich möchte, da hier wieder die kleinen "Tischdobsons" verlinkt wurden, auf einen entscheidenden Unterschied bei den verlinkten Teleskopen hinweisen.

Skywatcher Heritage 130 p

Link zur Grafik: https://inter-static.skywatcher.com/upfiles/Heritage-P130_small.jpg

hat eine etwas justierkritische Einarm-Fangspeigelstrebe und einen sehr kurzen Okularauszugsstummel.

Die Bresser Modelle, auch der

Bresser Messier 5 Dobson

Link zur Grafik: https://www.bresser.de/out/pictures/generated/product/2/460_460_70/e8f303b8ee3054709abfaa3b0afdf8c4_4716413_m_2_v0517_.jpg

haben eine ebenfalls funktionsschwache Dreiarm-Fangspiegelspinne aus dickem Plastik und einen katastrofal hohen Okularauszugsturm (im Bild noch teilweise verdeckt) der Verwendung des Teleskops im Rahmen der gegebenen Öffung vereitelt.

Die m.E.deutlich bessere Wahl ist hier, wenn es schon klein und knuffig sein muss, der Skywatcher.

Die Thematik findet sich auch auf meiner HP unter Schieflagen Theorie/Praxis?
gegen Ende hin auch nochmal ganz speziell anhand von drei 130er Tischdobsons.


Gruß
*entfernt*
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Markus
schau doch mal ob in Deiner Nähe demnächst ein Teleskoptreffen stattfindet. Da kannst Du Dich umschauen und vor allem auch durchschauen! Da kriegst Du ein bischen ein Gefühl dafür, was Dir liegt.
Bei diesen Tisch-D. bin ich mir nicht sicher, ob die Dich lange zufrieden stellen, für DS ist Öffnung hilfreich. Normaler Dobson könnte allerdings auf Balkon schwierig sein.
Vielleicht kannst Du auf dem Gebrauchtmarkt günstig einen Newton (sozusagen einen Dobson ohne Rockerbox) erwerben auf einer azimutalen oder äquatorialen Montierung mit Stativ. Damit kommst du über das Geländer, hast Öffnung. Das mit dem schnell weg packen ist dann natürlich anders als mit dem Tischstativ- there is no free lunch...
CS
Andreas
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
Oben