Gegengewicht sinnvoll genutzt

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ChrisL4tw

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Hallo liebe Astrogemeinde,

Bei der Überlegung mir einen Startracker zu kaufen bekam ich am folgenden Tag während eines spaziergangs in den Bergen eine Idee mein Problem mit einfachen mitteln zu lösen.

Toten Balast kann man mit Hilfe eines M6/ 1/4" Adapters + einem Bohrer und Gewindescheider sinvoll Nutzen:


https://drive.google.com/file/d/1N1n4HjkSPbmqAw4HSPBaMyUkzfJzM_Pu/view?usp=drivesdk

https://drive.google.com/file/d/1vC_w1QOvhrHrxoxVqlRIH35kKDK3KC3_/view?usp=drivesdk

Diese Idee wollte ich niemandem Vorenthalten und wollte wissen was ihr davon haltet?

Lg chris
 
Hallo Chris,

ich sehe da keine Nutzung toten Balasts. Eher ein Zufügen von Balast.
Auch ich hatte vor ganz langer Zeit solch einen Einfall. Der hat sich aber nicht wirklich bewährt, da die am Gegengewicht befestigte Kamera ein zusätzliches Drehmoment an die Deklinationsachse bringt, das für die Nachführung nicht so wirklich gut ist und auch bedienungstechnisch einige Tücken mitbringt.

Etwas besser ist es, das Gegengewicht gleich ganz wegzulassen und die Kamera ausbalanciert an Ende einer vielleicht sogar verkürzten Gegengewichtsstange anzubringen.
Die Nachführung könnte dann teleskopseitig mit einem Sucherguider erfolgen. Also ohne ein Teleskop.

Das Hauptproblem der Lösung, die du realisiert hast, ist die mangelhafte Balance und der Verbleib des unverminderten Gegengewichts.

Für einige fotografische Versuche mag das gehen, aber größte Vorsicht beim Lösen von Achsklemmungen!

Grüße

*entfernt*
 
Hallo Dietrich,
Zugegeben ist der Ansatz für einen Dauerbetrieb in einer Sternwarte definitiv nicht ausgelegt.
Aber für jemanden der 1h in die Pampa rausfährt und seine Belichtungszeit (ohne zweite monti = mehr zum schleppen) verdoppeln will vollkommen ok. Da ich so oder so immer ein ungleichgewicht auf der Ra-Achse (eastheavy) und Dec-Achse (Cameraheavy) habe kann man das so gut wie nur möglich vor der Belichtung austarieren.

In meinem Fall will ich in der sommerzeit die milchstrasse mit 18mm belichten. Die Dslr kommt wirklich nur dann drauf wenn das mainscope am ziel ist, guiding kalibriert wurde und alles auf Standby steht.

Der erste Versuch folgt hoffentlich noch in der Woche.. zum Thema Drehmoment an der Dec versuche ich den schwerpunkt lotrecht zur gegengewichtsstange anzugleichen. Derzeit leicht gesagt...praxiserfahrung folt.

Lg & CS Chris
 
Hallo astrocommunity,

Ich habe das Projekt am We auf Herz und Niere getestet und bin damit sehr zufrieden! Folgender mobiler Aufbau wurde verwendet:
https://drive.google.com/file/d/1JPP1XL-VEUFxPl_X5CPBoISy64oO0fz1/view?usp=drivesdk

Neq5 Goto mit Sw100 Ed - 450da -120MM auf 9x50 Sucher als Guider.

Innerhalb der ersten Stunde habe ich m27 ohne der Adaption verwendet um das Guiding zu beobachten (erstes mal mit pulseguiding anstelle st4). Im großen und ganzen hat das System so sehr gut funktioniert (+/-2 arcs) und nur Runde Sterne abgeliefert. Auffallend war nur dass die dec Achse zwischen Nord und Süd Korrekturen innerhalb von ca 3-4 min geschwankt hat (Sinuskurve). Was für mich ein Zeichen für eine schlechte Stativausrichtung ist, was für mich ein Indikator ist, dass ich der Libelle in der Eq5 nicht vertrauen kann?? Bitte um Korrektur sofern ich mich irre.

Nichtsdestotrotz 1h später habe ich alles gestoppt und den DSLR Schwenkopf inkl. Dslr angebracht umd dabei auf eine gute Balance geachtet.

Innerhalb der nächsten Stunde konnte ich keine signifikanten Guidingprobleme erkennen. Maincam rannte mit 5min subs und die Zusatzcam mit 2min subs wobei folgende Bilder entstanden:

M27
https://drive.google.com/file/d/1PhOZ_Hr5wCk1I5EFq-itwD_F7oW2SqZk/view?usp=drivesdk

Milchstr. (Unten rechts ist der untergehende Mond sehr ersichtlich)

https://drive.google.com/file/d/193BGYGWJ9S71tjBMFa2e0JLwIUTs9v_a/view?usp=drivesdk

Für eine permanente Anbringung ist es sicherlich nicht geeignet, aber um mal schnell die milchstr oder perseiden geguidet aufzunehmen definitiv ein Gewinn bei minimalem Adaptionsaufwand.

Lg Chris
 
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